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Klimawandel + Umweltschutz

Der Beweis für die globalen Erwärmung

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Klimawandel am kältesten Ort der Welt: Hitzewelle in der Antarktis
Mehr als 30 Grad zu warm ist es derzeit am Südpol. Besonders die Meere heizen sich auf – weltweite Folgen reichen von Eisschmelze bis Korallensterben.
BERLIN taz | Hitze ist relativ, lässt sich derzeit in der Ostantarktis beobachten: Der kälteste Ort der Erde erlebt derzeit eine ungewöhnliche Hitzewelle. Aktuell ist dort dunkler Winter, normal sind Temperaturen zwischen minus 50 und minus 60 Grad. Derzeit jedoch werden an vielen Stellen nur milde minus 15 bis 20 Grad gemessen.

Eine Hitzewelle mit Minusgraden, die der Atmosphärenforscher Edward Blanchard-Wrigglesworth gegenüber der US-Zeitung Washington Post als „rekordverdächtig“ bezeichnet: „Weniger Meereis und ein wärmerer südlicher Ozean um den antarktischen Kontinent“ seien ein Grund für wärmeres Winterwetter, so der Professor an der Washingtoner Universität.

 
Klimaanpassungen verringern Sterblichkeit
2023 hat es laut einer neuen Studie in Europa 47.000 hitzebezogene Todesfälle gegeben. Die Berechnungen zeigen aber auch: Anpassungsmaßnahmen – etwa bei der Gesundheitsvorsorge, bei Gebäuden und bei Frühwarnsystemen – verringerten die Sterblichkeit in den letzten Jahren deutlich. Ohne die Verbesserungen wären womöglich um bis zu 80 Prozent mehr Menschen an den Folgen der Hitze gestorben.

Das Team um Elisa Gallo vom Barcelona Institute of Global Health verwendete für die im Fachblatt „Nature Medicine“ veröffentlichte Studie Mortalitätsdaten des Europäischen Statistikamtes (Eurostat) zu über 96 Millionen Todesfälle, um die hitzebedingte Sterblichkeitslast im Jahr 2023 – dem weltweit wärmsten Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen – für 823 Regionen in 35 europäischen Ländern zu schätzen.

Den Schätzungen zufolge gab es im vergangenen Jahr 47.690 hitzebedingte Todesfälle in Europa. Dies sei die zweithöchste Sterblichkeitsrate seit Beginn solcher Berechnungen 2015, wobei die höchste Rate 2022 verzeichnet wurde.

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Südsudan
Wo die Klimakrise zur Existenzfrage wird
In Ländern wie dem Südsudan in Ostafrika wird deutlich: Jene Staaten und Menschen, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, sind am stärksten von ihren Folgen betroffen. Ganze Regionen werden aufgrund der klimatischen Bedingungen für die Landwirtschaft unbrauchbar, damit zusehends unbewohnbar. Migrationsbewegungen sind die logische Folge.

Der Südsudan ist das jüngste, zugleich das ärmste Land der Welt. Zudem ist kaum eine andere Region so sehr von der Klimakrise betroffen: Hitzewellen, Dürre in einigen Regionen, stetige Überschwemmungen in anderen machen das Überleben in dem ohnehin von Gewalt und Korruption gezeichneten Land zu einem täglichen Kampf. Drei Viertel der knapp zwölf Millionen Einwohnerinnen und Einwohner leiden Hunger.

1,6 Millionen Kinder im Südsudan sind akut unterernährt. Die Folgen davon werden vor allem die Jüngsten noch lange spüren, warnt Auslandshilfe-Generalsekretär Andreas Knapp von der Caritas, die hier Hilfsprojekte finanziert: „Aufgrund von Mangelernährung und chronischer Unterernährung kommt es zu Fehlbildungen im Gehirn und zu dauerhaften Schäden.“ Auch wenn das Kind später bessere Nahrung bekommen sollte, seien die Folgen irreversibel.

 
China ist der weltgrößte Emittent, nun aber sinken die CO₂-Emissionen. Kann das von Dauer sein?
Im zweiten Quartal 2024 waren die Emissionen des Energiesektors erstmals seit der Pandemie rückläufig. Ob es so weitergeht, ist fraglich – nicht nur ob des rasanten Ausbaus der Kohlekraftwerke

Es ist der mit Abstand größte Treibhausgasemittent der Welt. Eine beliebte Ausrede, warum man in kleinen Ländern wie Österreich in Sachen Weltklima ohnehin nichts ausrichten kann. Und es ist jenes Land, das nun seinen Klimazielen dramatisch vorauseilt, obwohl der Kohlekraftausbau auf Hochtouren läuft. Wie also kommt es zu den rückläufigen Emissionen des Stromsektors in China? Und wie nachhaltig ist die aktuelle Trendwende in jenem Sektor, der für rund die Hälfte der landesweiten Treibhausgase verantwortlich ist?

Ein Blick zurück: In New York lauschen hochrangige Politiker gespannt, während Chinas Staatschef Xi Jinping vor der UN-Vollversammlung im September 2020 erstmals ein Datum für die Klimaneutralität ankündigt. 2060 solle es so weit sein, mindestens 30 Jahre früher solle mit dem Wendepunkt bei den CO₂-Emissionen der Weg dorthin geebnet werden. Klimaschützer zeigen sich erfreut – und skeptisch zugleich. Würde China die Klimaziele einhalten?

 
Ungarischer Forscher: „Was wir unter ‚Klimawandel‘ verstehen, ist größtenteils vorbei“
Der Neurolinguistiker Bálint Forgács fordert aktive, negative, klare Begriffe, um die Gefahr für alle deutlich zu machen. Das könnte auch Lösungen vorantreiben.

„Tödliche Klimazerstörung: Sprachwissenschaftler plädiert für medizinische Sprache in der Klimakommunikation“ – unter dieser Überschrift berichtete die Freie Universität (FU) Berlin jüngst über eine Studie des Neurolinguistikers Bálint Forgács. Sie erschien im Fachjournal ‚Frontiers in Climate‘. Die Berliner Zeitung berichtete darüber. Forgács stammt aus Ungarn und forscht seit Juni 2023 für zwei Jahre als Postdoktorand an der FU. Wir fragten ihn, warum er meint, dass sich die Sprache über das Klima grundlegend ändern müsse.

 
Schwere Brände im Amazonas-Gebiet
Im brasilianischen Amazonas-Gebiet toben die schwersten Brände seit 17 Jahren. Seit Jänner wurden in der Region 60.767 Feuer registriert, wie aus Daten des für die Satellitenüberwachung zuständigen Instituts für Weltraumforschung (INPE) hervorgeht. Das war der höchste Wert für den Zeitraum bis August seit 2007.

Die Rauschschwaden breiteten sich laut einem Bericht des Nachrichtenportals G1 auf zehn Bundesstaaten des größten lateinamerikanischen Landes aus.

Von Juni bis Oktober ist in Brasilien Waldbrandsaison. Meist werden zunächst die Bäume gefällt und die abgeholzten Flächen dann in Brand gesteckt, um neue Weideflächen und Ackerland für den Sojaanbau zu schaffen. Weil der Regenwald im Amazonas-Gebiet immense Mengen des Klimagases CO2 binden kann, hat er auch für das Weltklima große Bedeutung.

 
USA warnen vor Umweltkatastrophe im Roten Meer
Nach dem Beschuss eines Öltankers vor der Küste des Jemen durch die proiranische Huthi-Miliz haben die USA vor der erhöhten Gefahr einer Umweltkatastrophe im Roten Meer gewarnt. Wegen der fortgesetzten Angriffe der Huthis drohten „eine Million Barrel“ (56.000 Tonnen) Öl ins Rote Meer zu fließen, erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, gestern (Ortszeit). Das entspreche in etwa dem Vierfachen der Menge, die nach der Havarie der „Exxon Valdez“ vor 25 Jahren ins Meer gelangt sei.

„Zerstörung regionaler Ökosysteme“
Die vom Iran unterstützte Miliz mache mit ihren seit Monaten andauernden Angriffen deutlich, dass sie „entschlossen ist, die Fischereiwirtschaft und die regionalen Ökosysteme zu zerstören, auf die die Jemeniten und andere Gemeinschaften in der Region für ihren Lebensunterhalt angewiesen sind“, führte Miller aus. Er forderte die Huthis auf, „diese Aktionen sofort einzustellen“.

 
40 Grad im Winter: Australien verzeichnet Hitzerekorde
Mehr als 40 Grad im Winter? Solche extremen Werte werden derzeit in Australien gemessen. Jetzt gibt es sogar einen Rekord.

In Teilen Australiens werden derzeit Hitzerekorde gebrochen - dabei ist in Down Under eigentlich Winter. In der bei Touristen beliebten Region Kimberley im Westen des Landes seien an der Wetterstation in Yampi Sound am frühen Nachmittag (Ortszeit) 41,5 Grad gemessen worden, teilte der Wetterdienst „Weatherzone“ mit. Das ist der höchste jemals in dieser Jahreszeit gemessene Wert.

 
Rekord an Tropennächten in Wien
2024 könnte den bisherigen Temperaturen zufolge das heißeste Jahr in der Messgeschichte Österreichs werden, geht aus Daten der Geosphere Austria hervor. Und einen Rekord gibt es bereits in Wien: Hier gab es bisher so viele Tropennächte wie noch nie.

Bei der Wetterstation Innere Stadt in Wien wurden in diesem Jahr bereits 42 solcher warmen Nächte registriert, wie Alexander Orlik von der Geosphere gegenüber der Tageszeitung „Standard“ (Dienstag-Ausgabe) sagte.

41 Tropennächte 2018 und 2019
Der bisherige Rekord waren jeweils 41 Tropennächte in den Jahren 2018 und 2019. Zwischen 1991 und 2020 gab es durchschnittlich etwas mehr als 21 Tropennächte pro Jahr. Als Tropennacht wird in der Meteorologie eine Nacht bezeichnet, in der die Lufttemperatur nicht unter 20 Grad fällt.

 
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