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Klimawandel + Umweltschutz

Hitzehöchstwerte im Osten der USA
Im Osten der USA haben die Menschen mit einer Hitzewelle zu kämpfen. In und um die Hauptstadt Washington würden Temperaturen von bis zu 38 Grad Celsius erwartet, warnte gestern der Nationale Wetterdienst (NWS). In einigen Regionen im Osten des Landes würden bei den Temperaturen neue Höchstwerte erwartet. Insgesamt seien rund 60 Millionen Menschen von der Hitze betroffen.

In Baltimore rief das Büro des Bürgermeisters bereits die höchste Hitzewarnstufe aus. Im Onlinedienst X wurden zudem Standorte von fünf klimatisierte Notunterkünfte veröffentlicht, die zur Unterstützung der Obdachlosen in der Stadt errichtet wurden.

Bereits in den vergangenen Wochen hatten weite Teile der USA unter extrem hohen Temperaturen gelitten. Besonders betroffen war im Juli der Westen des Landes. In der Glücksspielmetropole Las Vegas wurde Mitte Juli mit 48,9 Grad die höchste jemals gemessene Temperatur registriert.

Durch den Klimawandel dauert die Hitzesaison in weiten Teilen der USA länger als üblich. Hitze ist die häufigste wetterbedingte Todesursache in den USA.

 
Schwerste Dürre der jüngeren Geschichte in Brasilien
Brasilien leidet unter der schwersten Dürre seiner jüngeren Geschichte. Mehr als ein Drittel des Staatsgebiets, über drei Millionen Quadratkilometer, seien derzeit von der extremen Trockenheit betroffen, berichtete gestern das Nachrichtenportal G1 unter Berufung auf Daten des Nationalen Zentrums für die Überwachung von Naturkatastrophen (CEMADEM). Es handle sich dabei um die schwerste Dürre seit Beginn der systematischen Messung im Jahr 1950.

„Seit Beginn der Überwachung haben wir noch nie eine so ausgedehnte und intensive Dürre erlebt wie diese“, sagte die Wissenschafterin Ana Paula Cunha von CEMADEM. „Früher gab es nur vereinzelte Regionen, die unter Dürrezyklen litten, aber dieses Mal ist es ein allgemeines Phänomen. Das ist ein großes Problem, mit dem das Land konfrontiert ist.“

 
Zahl der Hitzetoten in Europa könnte sich bis zum Jahr 2100 verdreifachen
Südliche Länder sind am stärksten gefährdet. Anstieg der Toten wird in allen Erwärmungsszenarios den Rückgang bei den kältebedingten Todesfälle übertreffen

Im Vorjahr starben nach jüngsten Berechnungen knapp 50.000 Menschen in Europa an Folgen der Hitze. Die heurige Bilanz wird vermutlich nicht besser ausfallen. Kritiker der Maßnahmen zur Eindämmung der Erderhitzung rechnen solche Zahlen zynisch mit den Kältetoten gegen: Das sind auf unserem Kontinent nämlich rund 300.000 Menschen jährlich. Ihr Argument: Wenn sich das Klima wirklich erwärmt, würde das bloß zu weniger Opfern kalter Wetterbedingungen führen.

Das ist eine zynische Perspektive, die erstens übersieht, dass Europa der kälteste bewohnte Kontinent ist. Weltweit sterben laut neueren Schätzungen jetzt schon fast eine halbe Million Menschen jährlich an den Hitzefolgen. Und natürlich sind jene Länder von der Erderwärmung noch stärker betroffen, die jetzt schon unter der Hitze besonders zu leiden haben. Zum Zweiten geht die Milchmädchenrechnung nicht einmal für Europa auf, wie eine neue Studie im Fachblatt The Lancet Public Health errechnete. Selbst wenn wir bis 2100 das 1,5-Grad-Ziel halten sollten, würde es zu einem Anstieg der Gesamtzahl der Toten kommen, weil die Zahl der Hitzetoten stärker zunimmt, als die der Kältetoten abnimmt.

 
Österreich, Gänserndorf ist unser Nachbarbezirk und nur ein paar Kilometer von uns entfernt.
Viele Orte mit neuen September-Höchsttemperaturen
In der derzeitigen Hitzewelle sind in einer Reihe von Orten in Ost- und Südösterreich neue Temperaturrekorde für September verzeichnet worden. Schon in den vergangenen beiden Tagen wurden an einigen Wetterstationen im Messnetz der GeoSphere Austria neue Höchstwerte verzeichnet, gestern wurden diese Höchstwerte teilweise noch einmal übertroffen.

In Bad Deutsch-Altenburg (NÖ) wurde mit 35,9 Grad der österreichweite Temperaturrekord für den Monat, 36,0 Grad in Pottschach (NÖ) am 1. September 2015, nur um ein Zehntelgrad verpasst. Morgen könnte der Höchstwert aber übertroffen werden.

Hitzewelle hält an
Neue Temperaturrekorde verzeichneten unter anderem Gänserndorf (NÖ, 35,0 Grad), Wien/Stammersdorf (34,7 Grad), Hohenau an der March (NÖ, 34,5 Grad), Güssing (Burgenland, 34,3 Grad), Fürstenfeld (Steiermark, 34,0 Grad), Bad Radkersburg (Steiermark, 33,8 Grad), Bad Gleichenberg (Steiermark, 33,2 Grad), Hartberg (Steiermark, 33,1 Grad), Feldbach (Steiermark, 32,9 Grad) und St. Andrä im Lavanttal (Kärnten, 32,4 Grad).

 
Heuer schon 70.400 Brände
Regenwald steht in Flammen
Im brasilianischen Amazonas-Gebiet toben die schwersten Brände seit fast 20 Jahren. Seit Jahresbeginn wurden in der Region 70.402 Feuer registriert, wie aus Daten des für die Satellitenüberwachung zuständigen Instituts für Weltraumforschung (INPE) am Tag des Amazonas am 5. September hervorgeht. Das ist der höchste Wert für den Zeitraum bis Anfang September seit 2005.

„Seit Jahrzehnten wird der Wald für Rinderweiden und zunehmend für Sojaplantagen abgefackelt“, so der Lateinamerika-Experte der Umweltschutzorganisation WWF, Roberto Maldonado.

Rund 20 Prozent des ursprünglichen Regenwaldes wurden nach Angaben des WWF bereits zerstört. Fachleute rechnen nach Angaben der Umweltschutzorganisation damit, dass bei einer zerstörten Fläche von 25 Prozent vernichteten Waldes ein Kipppunkt erreicht wird. Der Amazonas würde sich dann zu großen Teilen in eine Steppe verwandeln.

Rodungssaison dauert noch bis Oktober

 
Das "Tor zur Hölle" wird immer größer – und das ist nur der Anfang
Der durch tauenden Permafrost rasant wachsende riesige Batagaika-Krater in Sibirien verdeutlicht die Probleme, die der Klimawandel in der Arktis verursacht

Angefangen hat es in den 1960er-Jahren als kleine Scharte in der Erdoberfläche, kaum erkennbar auf Satellitenaufnahmen dieser Zeit. Der zunächst unscheinbare Riss in der nordostsibirischen Taiga in Russland dürfte sich aufgetan haben, nachdem man bei Straßenbauarbeiten in der Nähe der Kleinstadt Batagai Wald gerodet hatte. Die Gegend wurde der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt, der gefrorene Boden verlor an Stabilität.

Doch es dauerte bis in die 1990er-Jahre, ehe das Loch merklich an Größe gewonnen hatte. Bis 2018 hat sich die Ausdehnung des Kraters dann laut dem US Geological Survey verdreifacht. Aktuelle Beobachtungen zeigen, dass sich der Batagaika-Krater enorm ausgeweitet hat. Er ist mittlerweile rund einen Kilometer lang und an manchen Stellen über 100 Meter tief.

 
Laut Bericht im Vorjahr 196 Naturschützer ermordet
Weltweit sind im vergangenen Jahr nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Global Witness mindestens 196 Umweltschützer und Umweltschützerinnenn getötet worden.

Das gefährlichste Land für Aktivisten war Kolumbien, gefolgt von Brasilien sowie Mexiko und Honduras, wie die in London ansässige Gruppe heute bei der Vorstellung ihres Jahresberichts mitteilte. 85 Prozent aller Morde wurden in Lateinamerika registriert.

„Zahl der Morde alarmierend hoch“
„Während sich die Klimakrise beschleunigt, werden diejenigen, die ihre Stimme erheben, um unseren Planeten mutig zu verteidigen, mit Gewalt, Einschüchterung und Mord konfrontiert“, saget die Autorin des Berichts, Laura Furones. „Unsere Daten zeigen, dass die Zahl der Morde nach wie vor alarmierend hoch ist, eine Situation, die einfach inakzeptabel ist.“

 
Strom und Wärme aus Kläranlage
Photovoltaik gehört mittlerweile bereits zu den bedeutenden klimaschonenden Energielieferanten. Bei der Suche nach anderen Möglichkeiten der Energiegewinnung rücken zunehmend auch Abwässer und Kläranlagen ins Visier.

Allein schon im Abwasser steckt viel nutzbare Energie. So wird in Produktionsbetrieben, die viel mit Warmwasser arbeiten, die Wärmeenergie aus dem Wasser gezogen, bevor es in den Kanal fließt. Wenn heißes Wasser etwa von Duschen und Badewannen in Privathaushalten in den Kanal kommt, können dem Wasser in den Kläranlagen bis zu sechs Grad Wärme entnommen werden, bevor das gereinigte Wasser in den Donaukanal fließt.

Klärgas aus Klärschlamm treibt Gasmotoren an
In Wien geht man noch weiter. Es wird Energie aus dem Klärschlamm in den so genannten Faultürmen gewonnen. Die bei der Abwasserreinigung entfernten Schmutzstoffe sind im Klärschlamm gebunden, pro Jahr fallen davon in Wien rund zwei Millionen Kubikmeter als. Der „voreingedickte“ und auf 38 Grad Celsius erwärmte Schlamm kommt in riesige Faulbehälter. Unter Luftabschluss bauen Bakterien die organischen Inhaltsstoffe des Klärschlamms ab.

 
Häufiger und heftiger
Die komplexen Phänomene hinter dem aktuellen Extremwetter
Die extremen Regenfälle in Österreich halten auch am Montag an. Die Wetterlage sorgt dafür, dass auf den Rekordsommer katastrophale Niederschläge folgen

Aus den Vorhersagen der vergangenen Woche wurde im Lauf des Wochenendes traurige Gewissheit: Extreme und mitunter auch beispiellose Niederschlagsmengen gingen über Teilen Österreichs nieder. In einigen Regionen hat es innerhalb von Tagen zwei- bis viermal so viel geregnet wie in einem durchschnittlichen gesamten September. Besonders betroffen war und ist Niederösterreich: Hier verzeichneten die Wetterstationen von Geosphere Austria von Donnerstag bis Sonntag 300 bis 350 Millimeter etwa in St. Pölten, Lilienfeld, Lunz am See und Reichenau an der Rax. Enorme Regenmengen kamen auch in Wien, in Teilen Oberösterreichs, im Burgenland, in der Steiermark und in Salzburg zusammen. In den Bergen sorgte der Kaltlufteinbruch für eine beachtliche Schneedecke.

 
Klimawandel als „Beitragstäter“
Starkregen, Windböen und Hochwasser: Der Klimawandel ist bei den aktuellen Unwettern laut Fachleuten „Beitragstäter“. Ursache dürften mehrere Faktoren sein, etwa eine Kombination aus einer bestimmten meteorologischen Wetterlage mit Kaltlufteinbruch und dem extrem warmen Mittelmeer.

Letzteres ist zum Teil auf die Klimaerwärmung zurückzuführen, so Douglas Maraun, Leiter der Forschungsgruppe Regionales Klima am Grazer Wegener Center for Climate and Global Change. Generell führe ein wärmeres Klima zu stärkeren Extremniederschlägen, weil warme Luft deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann.

 
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