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Klimawandel + Umweltschutz

Kosten drohen zu eskalieren
Klimawandel verdoppelt Risiko für Extrem-Hochwasser
Nach starkem Regen überflutet derzeit die Oder Teile von Brandenburg. In mehreren Orten herrscht höchste Alarmstufe. Eine neue Studie zeigt derweil: Ohne Klimawandel wären verheerende Hochwasser deutlich seltener. Sie warnen davor, dass die Kosten solcher Katastrophen künftig kaum mehr zu stemmen sein könnten.

Der Klimawandel hat die Wahrscheinlichkeit für ein großräumiges Hochwasser in Mitteleuropa wie das in Polen, Tschechien, Österreich und weiteren Ländern einer Analyse zufolge etwa verdoppelt. Die Niederschläge des Sturms "Boris" vom 12. bis 15. September seien der stärkste bisher erfasste Vier-Tage-Regen in Mitteleuropa seit Beginn entsprechender Aufzeichnungen 1940 gewesen, teilte die Wissenschaftler-Initiative World Weather Attribution mit.

 
Hitze und Hochwasser
September der Extreme
Seit über einem Jahr vergeht kaum ein Monat, in dem Österreichs Klimabücher nicht umgeschrieben werden müssen, auch der September 2024 macht da keine Ausnahme. Diesmal waren es allerdings weniger die Temperaturen wie meist in den letzten Monaten, sondern Regenmengen, wie sie in vielen Teilen des Landes noch nie gemessen wurden. Diese führten zu einem katastrophalen Hochwasser und sind für Klimatologen in ihrem Ausmaß statistisch nur schwer einzuordnen.

Der September 2024 schloss zunächst nahtlos an den rekordheißen Sommer an, in den ersten Tagen des Monats gab es Badewetter mit viel Sonne und extremer Hitze. Doch dann folgte ein außergewöhnlicher Wettersturz. Binnen weniger Tage sanken die Temperaturen um rund 20 Grad. Es folgten Dauerregen und Sturm, im Bergland ein schwerer Wintereinbruch. Erst im Lauf der zweiten Monatshälfte stellte sich ruhigeres, frühherbstliches Wetter ein.

 
Süßwasservorräte schwinden weltweit
Laut einem Bericht der Vereinten Nationen haben Flüsse im Jahr 2023 weltweit so wenig Wasser geführt wie seit 30 Jahren nicht mehr. Die Weltwetterorganisation (WMO) sieht die Ursache dafür in der Klimaerwärmung und dem Wetterphänomen „El Niño“. Mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung hätten nicht mehr ausreichend Trinkwasser zur Verfügung.

In jedem der vergangenen fünf Jahre seien die Pegelstände zusammengenommen deutlich unter dem langjährigen Mittel gewesen, berichtete die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf.

Ursache sei der Klimawandel, so die WMO, verschärft durch das alle paar Jahre natürlich auftretende Wetterphänomen „El Niño“, das weltweit die Niederschläge beeinflusst. 2023 war das heißeste Jahr seit Beginn der Industrialisierung, Gletscher verloren so viel Eis wie nie zuvor in mindestens 50 Jahren.

Gletscherschmelze dramatisch für Flüsse

 
Klimaforscher: "Wir haben die Grenzen der Belastbarkeit der Erde überschritten"
Ein neuer Klimabericht zeigt: 25 von 35 "Vitalzeichen" der Erde befinden sich in extremen Bereichen. Hoffnung auf grenzenloses Wachstum und Fluchtbewegungen bringen Gesellschaften ans Limit, warnen Fachleute

"Teil zwei: Gefährliche Zeiten auf Planet Erde" – so heißt nicht etwa die Fortsetzung eines Superheldenfilms, sondern ein Klimabericht, der in diesem Jahr zum zweiten Mal erscheint. Auch dieser erinnert an eine Dystopie. "Ein großer Teil der Lebensgrundlagen auf unserem Planeten ist gefährdet", sagt einer der Autoren, der Ökologe William Ripple von der Oregon State University. "Wir befinden uns bereits mitten in einem abrupten Klimawandel, der das Leben auf der Erde in einem Maße gefährdet, wie es die Menschen noch nie erlebt haben." Wir haben die Grenzen der Belastbarkeit der Erde überschritten und auf unserem Heimatplaneten für klimatische Bedingungen gesorgt, "die bedrohlicher sind als alles, was selbst unsere prähistorischen Verwandten erlebt haben."

 
Die Volkspartei zerschießt den Green Deal und verkauft das als Erfolg
Die ÖVP lobbierte gegen die Entwaldungsverordnung der EU. Dabei wäre der globale Kampf gegen die Waldzerstörung bitter nötig, wie ein brandneuer Bericht belegt

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig zählt in der Regierungsriege nicht zu den auffälligsten ÖVP-Ministern. Vergangene Woche verkündete sein Ressort jedoch eine Jubelmeldung von europäischer Dimension. "Totschnig-Vorstoß zeigt Wirkung: EU-Entwaldungsverordnung vorerst gestoppt", freute sich das Landwirtschaftsministerium. Das Lobbying in Brüssel habe sich bezahlt gemacht.

Das EU-Renaturierungsgesetz konnte die ÖVP nicht mehr verhindern, jetzt half sie zumindest dabei mit, die Umsetzung der europäischen Entwaldungsverordnung um ein Jahr zu verzögern. Was Totschnig als "großen Erfolg" verkauft, ist ein weiterer Beweis dafür, wie die Volkspartei beständig daran arbeitet, den European Green Deal zu zerschießen.

 
Klimaziele
Verfehlen hat „nicht umkehrbare Folgen“
Das Nichteinhalten der Klimaziele ist riskanter als bisher gedacht. Das zeigt eine Untersuchung des im niederösterreichischen Laxenburg ansässigen Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA). Ein globaler Temperaturanstieg um mehr als 1,5 Grad Celsius bis Ende des Jahrhunderts könnte unumkehrbare Folgen für das Leben auf der Erde haben.

Die Treibhausgasemissionen werden derzeit ungenügend verringert, darum liebäugeln manche Menschen damit, den globalen Temperaturanstieg über 1,5 Grad hinausschießen zu lassen, monieren österreichische Wissenschaftler. Selbst wenn man das Klima durch CO2-Entnahme aus der Atmosphäre später wieder abkühlen könnte, wären viele Schäden nicht wiedergutzumachen, erklären sie im Fachjournal „Nature“. Nur rasche Emissionsreduktionen könnten die Risiken der globalen Erwärmung begrenzen.

Carl-Friedrich Schleussner und Joeri Rogelj vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg (NÖ) führten mit einem internationalen Team Modellberechnungen durch, welche Konsequenzen ein Klimaerwandel-Overshoot hätte, also ein „Hinausschießen“ der durchschnittlichen globalen Erwärmung über das Ziel von maximal 1,5 Grad Celsius bis Ende des Jahrhunderts. Außerdem untersuchten sie, wie groß die Chancen wären, das Klima auf der Erde anschließend wieder zu kühlen.

 
Neue Methode zur Wasserstoffspeicherung
Die Speicherung von Wasserstoff wird in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen – vor allem die sichere Speicherung. Die Montanuni Leoben entwickelte ein sicheres System und setzt dabei auf Kunststoffe.

Wie kann man Wasserstoff sicher und günstig etwa in Wasserstofffahrzeugen speichern? Auf diese Frage haben Materialforscher der Montanuni Leoben eine Antwort gefunden: Wasserstoff wird chemisch in Kunststoffverbindungen eingebracht – also gespeichert.

Neues System auch günstiger
Der Wasserstoff geht dabei eine Verbindung mit sogenannten Polymeren ein. Wird der Wasserstoff gebraucht, wird er chemisch wieder gelöst. Dabei kommen Katalysatoren zum Einsatz. Die Vorteile dieser Methode: Der Wasserstoff muss nicht mehr tiefgekühlt transportiert werden. Die Handhabung wird laut Montanuni Leoben dadurch nicht nur sicherer und einfacher, das neue System ist auch günstiger, heißt es.

 
Diamantenstaub könnte gegen Klimawandel helfen
Winzige Diamanten in der Luft könnten den Klimawandel verlangsamen – mit weniger negativen Nebeneffekten, als bei bisherigen Ideen befürchtet werden. Kosten würde das aber an die 175 Billionen Dollar

"Das ist beim Fenster hinausgeworfenes Geld." Das könnte einem einfallen, wenn man von einer der neuesten Ideen hört, wie man mittels Eingriffen in die Atmosphäre gegen den Klimawandel vorgehen könnte. Forschende aus der Schweiz und den USA fanden in einer neuen Studie heraus, dass Diamantenstaub in den obersten Luftschichten das Sonnenlicht besonders gut wieder ins Weltall reflektieren und damit die Erde kühlen würde. Die Kosten dafür: etwa 175 Billionen Dollar bis Ende dieses Jahrhunderts, um die mittlere globale Temperatur um 1,6 Grad Celsius zu senken.

 
Pariser Klimaziele drohen laut Uno-Bericht fulminant zu scheitern
Treibhausgas-Emissionen müssten bis 2030 um 42 Prozent gegenüber 2019 sinken, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen – 2023 wurde jedoch ein neuer Höchststand erreicht

Nairobi – Die Pariser Klimaziele drohen nach einem Bericht des Uno-Umweltprogramms Unep zu scheitern, wenn nicht vor allem die Industriestaaten massive Maßnahmen einleiten. Um das Ziel einer Erderwärmung von 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu erreichen, müssten die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 42 Prozent gegenüber dem Stand von 2019 sinken, betonte Unep-Exekutivdirektorin Inger Andersen bei der Vorstellung des sogenannten Emission Gap Reports.

Wenn die Pariser Klimaziele keine Utopie bleiben sollen, muss schnell gehandelt werden – mit viel Geld und noch mehr Maßnahmen. Den Berechnungen zufolge wurden 2023 weltweit Treibhausgase mit einer Klimawirkung von 57,1 Gigatonnen Kohlendioxid (Kohlendioxidäquivalenten) ausgestoßen – ein Höchststand. Bereits im vergangenen Jahr war ein Rekordwert an Emissionen verzeichnet worden. Nun sei der Wert noch einmal um 1,3 Prozent gestiegen, heißt es. Zum Vergleich: In der Dekade vor der Corona-Pandemie stiegen die weltweiten Treibhausgasemissionen noch jährlich durchschnittlich um 0,8 Prozent.

 
UNO-Bericht: Industriestaaten müssen viel mehr für Klima tun
Die Pariser Klimaziele drohen nach einem Bericht des UNO-Umweltprogramms (UNEP) zu scheitern, wenn nicht vor allem die Industriestaaten weitreichende Maßnahmen einleiten.

Um das Ziel einer Erderwärmung von 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu erreichen, müssten die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 42 Prozent gegenüber dem Stand von 2019 sinken, sagte UNEP-Exekutivdirektorin Inger Andersen gestern bei der Vorstellung des Emission Gap Reports.

In der alljährlichen Bestandsaufnahme geht es um die Lücke zwischen den real zu erwartenden Emissionen von Treibhausgasen in den kommenden Jahren und den Werten, die für eine Erreichung der Pariser Klimaziele notwendig wären. Der jährliche Bericht wird immer wenige Wochen vor der Weltklimakonferenz veröffentlicht. Diese findet heuer in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku statt.

Globale Erwärmung von 2,6 Grad in diesem Jahrhundert möglich

 
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