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Klimawandel + Umweltschutz

Neues Geld, neue Ziele
Viele heiße Eisen bei COP29
Am Montag beginnt in Baku die 29. UNO-Weltklimakonferenz (COP29). Ausgerechnet in Aserbaidschan, einem Land, das fast vollständig von fossilen Energieträgern abhängig ist, soll sich die internationale Gemeinschaft auf weitere Maßnahmen im Kampf gegen die Klimakrise verständigen. Die Erwartungen sind hoch, die Hoffnungen niedrig, steht bei den Verhandlungen der diesjährigen COP doch vor allem die Frage des Geldes im Mittelpunkt – ein besonders heißes Eisen auf dem diplomatischen Parkett der Klimapolitik.

197 Staaten, 90.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, davon 5.000 Verhandlerinnen und Verhandler. Zwei Wochen lang beraten Regierungsvertreterinnen und -vertreter über die nächsten Schritte in der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens – also wie die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 auf deutlich unter zwei Grad, im besten Fall auf 1,5 Grad eingedämmt werden kann.

 
Cool: Weltklimakonferenz wird mit Red Bull Airpower eröffnet

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Vroooom! Die COP 29 wird heuer mit einer ohrenbetäubenden Red Bull Airshow eröffnet. Dadurch soll die gedrückte Stimmung nach Donald Trumps Ankündigung, aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen, aufgelockert werden. Das offizielle Motto der COP 29 lautet: „Weil’s eh scho wurscht is!“

BAKU – Für einen Tag verwandelt sich der Flugplatz in Baku in den Fliegerhorst Hinterstoisser aus dem steirischen Zeltweg. Die Flying Bulls durchschneiden den marineblauen Himmel über Aserbaidschan, drehen wilde Pirouetten in der Luft und setzen zu spektakulären Sturzflügen an. Die ausschließlich in Privatjets aus 197 Staaten angereisten 90.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind begeistert.

Fröhliche Resignation
Aserbaidschan ist der perfekte Ort für die Weltklimakonferenz: Das Land ist fast vollständig von fossilen Energieträgern abhängig, generiert ein Drittel seines BIP mit dem Export von Erdgas und -öl, hier hat man eine klimaneutrale Zukunft schon längst aufgegeben. Das Motto „Weil’s eh scho wurscht is!“ lebt man in Baku seit Jahrzehnten.

„Noch besser hätte da nur Österreich gepasst, aber gehen Sie dort einmal mit 90.000 Leuten Abendessen, da brennst dich dumm und deppat“, schüttelt Entscheidungsträger Markus Sölkner aus dem COP29 Organising Committee den Kopf.

 

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Deutschlands CO₂-Anteil: Mythen und Fakten zur Klimaverantwortung
Deutschlands tatsächlicher CO₂-Beitrag ist weit höher, als oft behauptet wird

Die Behauptung
Deutschland trage mit nur 0,000028 % CO₂ zur globalen Erwärmung bei und habe deshalb kaum Einfluss auf den Klimawandel. Diese Berechnung ist jedoch falsch und führt zu irreführenden Schlussfolgerungen.

Die Behauptung ist irreführend und falsch. Deutschlands CO₂-Ausstoß beträgt tatsächlich 1,8 % der globalen, menschenverursachten Emissionen. Auch wenn das wie ein geringer Anteil erscheinen mag, ist Deutschland der siebtgrößte CO₂-Emittent weltweit und trägt historisch erheblich zur Klimaerwärmung bei.

Kurze Faktenübersicht:

Reale Emissionen Deutschlands: 1,8 % der globalen, jährlich erzeugten CO₂-Emissionen.
Irreführende Rechnung: Die Zahl 0,000028 % bezieht Deutschlands CO₂ auf die gesamte Luft und verzerrt so den Einfluss.
Pro-Kopf-Ausstoß: Deutschland stößt pro Person acht Tonnen CO₂ aus, deutlich über dem globalen Durchschnitt.

 
Wunsch trifft Wirklichkeit: Mehrheit der größten Firmen in Deutschland reißt eigene Klimaziele
Der Großteil der börsennotierten Unternehmen bekennt sich zu den Pariser Klimazielen und setzt sich für Teile ihrer Emissionen eigene Reduktionsziele. 57 Prozent erfüllen sie allerdings aktuell nicht.

Die Weltklimakonferenz in Baku ist am Montag im wärmsten Jahr seit Aufzeichnungsbeginn angelaufen. Während die Welt dort über den richtigen Weg zur Eindämmung der Klimakrise verhandelt, klaffen auch bei Firmen in Deutschland Anspruch und Wirklichkeit noch weit auseinander.

Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG unter den 160 größten börsengelisteten Unternehmen. Zwar bekennen sich zwei Drittel der Firmen langfristig zu Zielen hinsichtlich der Senkung eines Teils ihrer Emissionen – der direkten und solchen aus dem Einkauf von Energie (sogenannte Scope-1 und Scope-2-Emissionen). Mit 57 Prozent verpasst allerdings aktuell auch über die Hälfte der Unternehmen die selbst gesteckten Ambitionen.

 
Öl als "Geschenk Gottes"? - Gastgeber schockt Klimagipfel
Die Klimakonferenz im vergangenen Jahr sollte die Abkehr von Kohle, Öl und Gas besiegeln. Nun ist wieder Klimakonferenz - und die fossile Industrie präsenter denn je.
Trotz aller Appelle auf der Weltklimakonferenz scheint die Macht der klimaschädlichen fossilen Industrie kaum zu bröckeln. Konzerne fördern Öl und Gas in historischem Ausmaß und der Präsident des Klimagipfel-Gastgeberlandes Aserbaidschan, Ilham Aliyev, preist die fossilen Energieträger gar als "Geschenk Gottes".

Keinem Land sollte vorgeworfen werden, Öl und Gas zu haben und es auf den Markt zu bringen, betonte Aliyev vor der im Kampf gegen die Klimakrise versammelten Weltgemeinschaft. "Uns anzuklagen, dass wir Öl haben ist so, als wenn man uns anklagt, dass Baku mehr als 250 Sonnentage im Jahr hat."

Aussage zu Öl und Gas ein "Schlag ins Gesicht"

Der Chef von Greenpeace Deutschland, Martin Kaiser, reagierte nach dieser Aussage entsetzt: "Sie ist ein Schlag ins Gesicht all jener Menschen und der Länder, denen das Wasser bereits buchstäblich bis zum Hals steht" - wie etwa den pazifischen Inselstaaten und vielen anderen Staaten.

 
So könnte es vielleicht gehen :mrgreen:

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Nach Trumpl die Sintflut oder so
Argentinien ruft Delegation von COP29 zurück
Argentinien hat seine Delegation auf der Weltklimakonferenz in Baku vorzeitig abberufen. Mehr als 80 Repräsentanten und Repräsentantinnen des südamerikanischen Landes, die für das eigentlich zwei Wochen dauernde Gipfeltreffen in Baku angereist waren, seien gestern von ihrer Regierung aufgefordert worden, die aserbaidschanische Hauptstadt zu verlassen.

Das berichtete zunächst das auf Klimathemen spezialisierte Portal Climatica unter Berufung auf Argentiniens Umweltstaatssekretärin, Ana Lamas. Dem britischen „Guardian“ bestätigte Lamas die Entscheidung.

„Wir haben Anweisungen vom Außenministerium, nicht länger teilzunehmen“, sagte Lamas der britischen Zeitung. Der ultraliberale argentinische Präsident Javier Milei, der sich selbst als „Anarchokapitalisten“ bezeichnet, leugnet den menschengemachten Klimawandel.

Milei telefonierte kürzlich mit Trump
Am Dienstag telefonierte Milei mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump, der laut „New York Times“ bereits den erneuten Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen vorbereiten soll.

 
Verbrenner-Verfechter Trump kann das Unvermeidliche nur hinauszögern
Für die Klima- und Umweltpolitik bedeutet ein US-Präsident Donald Trump nichts Gutes. Stellt er sich Technologie- und Markttrends in den Weg, wird er aber nur der Wettbewerbsfähigkeit der USA schaden

In seinem Gastkommentar warnt der Klimaökonom Gernot Wagner, dass Donald Trump viel Schaden anrichten könne. Aber er könne den globalen Wettbewerb nicht aufhalten.

Wahlen sollen politische Unklarheiten ausräumen, und an der Wirtschaftsfront hat der Sieg von Donald Trump über Kamala Harris genau das bewirkt. Alle drei großen US-Aktienindizes und die Renditen der US-Staatsanleihen stiegen am Morgen nach dem Wahltag sprunghaft an, was die Erwartung starken Wirtschaftswachstums und eines steilen Anstiegs der Schulden und der Inflation widerspiegelt. In der Klima- und Umweltpolitik ist eine weitere Trump-Präsidentschaft eindeutig eine schlechte Nachricht. Hier bringt sie Unsicherheit und uneinheitliche Signale.

Nehmen wir die Elektrofahrzeuge. Trump, der sich selbst als Verfechter des Verbrennungsmotors darstellt, sagt, dass er die Abgasvorschriften "am ersten Amtstag" abschaffen werde. Dies könnte dabei helfen, den Schwund der schwächelnden Technologie etwas zu verzögern. Gleichzeitig sprang die Tesla-Aktie nach der Wahl um 15 Prozent in die Höhe, da Anlegerinnen und Anleger offensichtlich darauf wetten, dass das Unternehmen von der Wahlkampfunterstützung seines Chefs Elon Musk profitieren wird.

 
Hochpotentes Fluor-Gas
Treibhausgas SF6: Europa, China und USA stießen weit mehr aus als gemeldet
Wiener Forschende ermittelten den weltweiten Ausstoß des extrem klimaschädlichen Gases. Die Emissionen sind fast doppelt so hoch wie offiziell angegeben

Es ist 24.300-mal so klimaschädlich wie CO2 und verbleibt 1000 Jahre in der Atmosphäre: Das Gas Schwefelhexafluorid ist das stärkste bekannte Treibhausgas – und trotzdem enorm unterschätzt. "Das Gas sammelt sich in der Atmosphäre und wird das Klima für Hunderte von Jahren erwärmen – eine Treibhausgaszeitbombe", sagt der Meteorologe Martin Vojta von der Universität Wien. "Die jährlichen globalen SF6-Emissionen entsprechen in ihrer Klimawirkung jetzt schon ungefähr den jährlichen CO2-Emissionen von Italien."

 
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