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Klimawandel + Umweltschutz

Studie: Wirtschaft wächst trotz sinkender Emissionen
Viele Regionen der Erde haben in den vergangenen Jahrzehnten einer Studie zufolge Wirtschaftswachstum bei gleichzeitig sinkenden CO2-Emissionen erreicht. Wie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in einer gestern veröffentlichten Untersuchung ermittelte, gelang das 30 Prozent von mehr als 1.500 untersuchten Regionen.

„Dieser Trend verstärkt sich und ist ein wichtiger Fortschritt“, so das Institut. Nationale Klimaschutzmaßnahmen spielten „eine entscheidende Rolle“ dabei, Wirtschaftswachstum von den Emissionen zu entkoppeln.

„Wir haben festgestellt, dass 30 Prozent der Regionen, für die Daten vorliegen, ihre CO2-Emissionen vollständig vom Wirtschaftswachstum abgekoppelt haben“, sagte Studienmitautor Anders Levermann.

1.500 Regionen analysiert
Die Entkopplung werde auch von Klimaschutzmaßnahmen auf regionaler Ebene bestimmt, heißt es weiter in der Studie. Europa schneide dabei durchwegs besser ab als andere Teile der Welt. In Nordamerika oder Asien etwa hätten die Erfolge im Laufe der Jahrzehnte eher geschwankt.

 
Buch von Eva Horn
Eine kurze Geschichte von Mensch und Klima
Das Wort Klima verbinden heute viele vor allem mit Wetterextremen und Krisen. Dass das nicht immer so war, stellt die Germanistin Eva Horn in einer „Wahrnehmungsgeschichte des Klimas“ unter Beweis. In einem anspruchsvollen Streifzug durch die Geschichte plädiert sie dafür, das Thema wieder in seinen vielseitigen historischen und kulturellen Dimensionen zu denken. Denn, so die These Horns: Mit der Bewältigung des Klimawandels geht auch ein „radikal verändertes Verhältnis“ zur Welt einher.

„Wir haben heute das Problem, nicht wirklich zu verstehen, was Klima ist und was es mit uns zu tun hat“, sagt Horn im Gespräch mit ORF Topos. Das hänge unter anderem mit der wissenschaftlichen Definition von „Klima“ als „durchschnittliches Wetter“ zusammen. Dabei sei die Idee, dass Klima ein Durchschnitt, ein statistisches Konstrukt sei, kaum 150 Jahre alt.

Um Klima neu zu denken, lohnt sich laut der Kultur- und Literaturwissenschaftlerin ein Blick in die Vergangenheit. Denn: „Frühere Epochen hatten eine ganz andere Vorstellung vom Klima, viel sinnlicher, viel direkter mit Menschen und ihrer Kultur verbunden. Davon handelt mein Buch, von diesem anderen Klimabegriff. Ich denke, dass er uns heute wieder einiges zu sagen hat.“

 
Treibhausgasemissionen in EU 2023 deutlich gesunken
Der Ausstoß von Treibhausgasen in der Europäischen Union ist laut der EU-Umweltagentur (EEA) im vergangenen Jahr um acht Prozent gesunken. Nach dem „größten Rückgang seit Jahren“ lagen die klimaschädlichen Emissionen 37 Prozent niedriger als 1990, wie die Agentur heute erklärte. Entscheidend dafür seien ein signifikanter Rückgang der Nutzung von Kohle sowie ein Anstieg des Anteils der erneuerbaren Energien, hieß es.

Dieser lag im vergangenen Jahr bei 24 Prozent im Vergleich zu 10,2 Prozent im Jahr 2005. Förderlich für den Rückgang des Ausstoßes von Treibhausgasen war laut der EEA zudem ein ohnehin geringer Energieverbrauch in der EU. Trotz des Rückgangs der Emissionen werden die EU-Länder dem Bericht zufolge das vereinbarte Ziel einer Reduzierung um 55 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 1990 verfehlen. Auf der Grundlage bestehender Maßnahmen sinken die Emissionen laut EEA bis zum Ende des Jahrzehnts lediglich um 43 Prozent.

 
„Blamage“
Wichtiger Klimagipfel scheitert, weil Delegierte plötzlich abreisen
Biologische Vielfalt sichert nicht nur die Lebensgrundlagen des Menschen, sondern trägt auch wesentlich zum Wohlstand bei. Beim Weltnaturgipfel in Kolumbien gab es aber nur kleine Fortschritte zum Erhalt der Biodiversität. Auch die Rolle Deutschlands betrachten Experten kritisch.

Es sollte alles anders werden. Endlich sollte gehandelt werden, statt immer nur zu debattieren. Die Realität sah anders aus. Am Samstag ging im kolumbianischen Cali die Weltnaturkonferenz zu Ende, nachdem über viele Stunden erfolglos um eine Abschlusserklärung gerungen worden war. Die Vertreter von rund 200 Ländern hatten bei der 16. UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt (COP16) zwei Wochen lang beraten. Das Ende geriet nach Ansicht des WWF zu einer „Blamage“.

 
Erderwärmung heuer erstmals über 1,5 Grad
Wenige Tage vor dem Start des UNO-Weltklimagipfels COP29 in Baku unterstreichen aktuelle Daten die Nowendigkeit zu handeln: Denn das aktuelle Jahr wird dem EU-Klimawandeldienst Copernicus zufolge so gut wie sicher das erste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn werden, in dem es im Durchschnitt mehr als 1,5 Grad wärmer als im vorindustriellen Mittel war. Damit werde es auch das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Das 1,5-Grad-Ziel gilt damit aber noch nicht als verfehlt.

Das Ziel der 1,5-Grad-Obergrenze, das sich die Weltgemeinschaft 2015 in Paris setzte, soll die Klimakrise eindämmen. Als verfehlt gilt dieses aber erst, wenn längerfristig die durchschnittliche Temperatur 1,5 Grad über dem Mittelwert der Jahre 1850 bis 1900, die als vorindustrielle Zeit definiert sind, liegt. Allerdings ist nicht genau definiert, wann diese Schwelle als erreicht gilt.

 
Donald Trumps erneute Präsidentschaft in den USA und die tödlichen Fluten in Spanien erinnern daran: Die nächsten Jahre werden schwer. Um das durchzustehen, braucht es eine besondere Fähigkeit.

Es war keine gute Woche für das Klima: Der EU-Klimawandeldienst Copernicus meldete Donnerstagfrüh, dass 2024 so gut wie sicher das erste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn sei, in dem die Erde durchschnittlich 1,5 Grad wärmer war als vor der Industrialisierung. Es ist damit auch das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. In den USA wurde Donald Trump am Tag zuvor als US-Präsident wiedergewählt. In seiner letzten Amtszeit ist er unter anderem aus dem Pariser Klimaschutzabkommen ausgestiegen. Für seine kommende ist kaum Besseres zu erwarten. Und in Spanien wurde in den Tagen zuvor das volle Ausmaß der Flutkatastrophe sichtbar: Mehr als 200 Tote, noch immer viele Vermisste und Schäden in Milliardenhöhe haben bei Überlebenden Wut und Verzweiflung ausgelöst. Das bekam auch das Königspaar am Wochenende beim Besuch der am schlimmsten betroffenen Regionen zu spüren, es wurde beschimpft und mit Schlamm beworfen.

Die Klimakrise ist ein Krisen-Katalysator. Die zunehmenden Extremwetter zerstören nicht nur Infrastruktur und Ernten, sondern auch Leben und Existenzen. Und mit den Temperaturen steigt der Druck in der Gesellschaft. Denn auch die Klimakrise hat weitreichende Folgen für die Psyche. Was lässt sich dagegen tun?

 
COP29 in Aserbaidschan
Taliban-Regierung schickt erstmals Delegation zur Uno-Klimakonferenz
Afghanistan ist als Agrarstaat hart von der Klimakrise betroffen. Doch Vertreter der Taliban-Regierung waren bisher von den Uno-Klimakonferenzen ausgeschlossen. Der aktuelle Gastgeber Aserbaidschan macht es anders.
Die radikalislamische Taliban-Regierung in Kabul nimmt nach eigenen Angaben erstmals seit ihrer Machtübernahme in Afghanistan vor gut drei Jahren an der Uno-Klimakonferenz teil. Eine afghanische Delegation werde zu der am Montag beginnenden Konferenz in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku reisen, teilte der Sprecher des Außenministeriums in Kabul, Abdul Kahar Balchi, der Nachrichtenagentur AFP am Samstag mit.

Welchen Status die afghanische Delegation haben wird, war zunächst unklar. Es gab laut AFP jedoch Hinweise darauf, dass sie lediglich einen Beobachterstatus haben wird. Die Taliban-Regierung, die im Sommer 2021 die Macht in Afghanistan übernommen hatte, wird bislang von keinem Staat der Welt anerkannt. Zwar pflegen einige Nationen – wie etwa China und Iran – einen pragmatischen Umgang mit den Taliban. Aber ein Akt der offiziellen Anerkennung ihres Islamischen Emirats ist bisher ausgeblieben.

 
Mein genialer strategischer Plan: Ich weiß, dass Trump aus dem Pariser Klimaabkommen austreten will und schlage dann eine globale Milliardärssteuer vor. Mit Musk in Trumps Regierung wird das umso wahrscheinlicher als sowieso schon.

 
"Zahlen, bitte!" Bei der Weltklimakonferenz in Baku geht's um die Marie
Am Montag startet die Klimakonferenz. Arme Länder fordern mehr Geld für Klimaschutz und die Anpassung an die Krise. Die Industriestaaten wollen aber nicht mehr alles allein bezahlen

Hitzewellen in Asien, Hurrikans in Amerika, Hochwasser in Europa. "Reiche und arme Länder haben heuer hunderte Milliarden Dollar an Schäden verzeichnet", sagte UN-Klimasekretär Simon Stiell im Vorfeld der 29. Weltklimakonferenz. Diese beginnt am Montag in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku. Die Länder müssten liefern, forderte Stiell. Doch die Ausgangslage ist mehr als schwierig.

 
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