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Krieg in der Ukraine - Parallelen zur SFRJ

in Revisionismus ist doch nicht an einer Zeitleiste gebunden, der ihn erst dadurch als solchen entlarvt.
MMn. schon – die ursprüngliche Debatte im 19. Jh. prägte den Begriff ja, um aufzuzeigen, dass man den Kapitalismus nicht durch Revolutionen, sondern eher peu a peu abschafft, ursprünglich beinhaltet er also durchaus einen Zeitfaktor. Im Völkerrecht wird er für Grenzänderungen benutzt, aber gerade da ist es ja ein Unterschied, ob man ein Land aufgrund spontaner Änderungen zusammenhalten will, oder wie Putin über Jahre geplant langfristig am liebsten die ganze Sowjetunion wiederherstellen, mit Russland wird der Begriff ja sowieso in Verbindung gebracht – aber das ist ja alles Wortklauberei. Insgesamt besteht halt ein Unterschied zwischen langfristigem Planen oder einem unüberblickbaren, sich ständig ändernden Chaos wie damals in YU – wie ich in meinem ersten Posting aber schon sagte, sehe ich bei Slobos Argumentation dennoch Parallelen.
Von welcher aprupten Vertragsänderung Carringtons sprichst Du ? Meines Wissens nach folgte auf das Brioni-Moratorium die Friedenskonferenz in Lodon (September 1991), bei der alle Republiken eines asymmetrischen Föderation zustimmten, außer Milosevic. Kurz nach seiner Rückkehr, folgte Anfang Oktober 1991 der Quasi-Putsch im jugosl. Staatspräsidium.
Wie gesagt, hier ab Minute 40, während der Verhandlungen 91.
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Bzgl. der Abspaltung aller Republiken muss es ein Missverständnis gegeben haben, Milosevic hatte vorher der Trennung von Kroatien zugestimmt, ist dann bei der plötzlichen Änderung und einer kompletten Auflösung der SFRJ völlig aus dem Häuschen und spricht von "tödlicher Gefahr" für die serbischen Minderheiten. Ich schließe es bis heute nicht aus, dass da neben "spontanem Revisionismus" und territorialer Machtgier auch echte Sorge dabei war, so zerstreut wie die Minderheiten in BiH waren und so aprupt wie sich der Verhandlungsverlauf änderte. Bei Putin sehe ich längere Planung und finde die Fadenscheinigkeit der Argumente eindeutiger.
Milosevic wollte Jugoslawien zusammenhalten, wenn es seinen Bedingungen entsprach. Dem stand aber der von ihm entfachte Nationalismus im Weg. In dem Moment in dem ihm klar wurde, dass auch Bosnien den Staatenbund nicht mehr angehört, waren die AVNOJ-Grenzen für ihn illegitim. Übrigens: Es geht nicht um schrumpfende Grenzen, sondern es geht darum das Milosevic mit den Badinter-Gutachten nicht klarkam.
Genau den beiden Beweggründen hält er in dem Video ja die Sorge um die Minderheiten entgegen. Ging es bei der Badinterkommission nicht um Slowenien und Kroatien? Deren Unabhängigkeit hätte er ja bei Carrington noch unterschrieben. Warum allerdings die Minderheiten in BiH in größerer Gefahr gewesen sein sollen, als die in Kroatien, erschließt sich mir auch nicht. Vllt. weil sie so zerstreut im Land waren, aber es klingt ehrlicherweise auch nicht eindeutig glaubwürdig, was er sagt.

Insofern haben wir hier eine ähnliche Situation, nur das sie zeitversetzt ist und nicht wie in Zeitraffer abging: Weite Teile der Russen und Putin selbst, haben den Zerfall der UdSSR nicht verkraftet. Putin konnte erst nach seiner Machtübernahme handeln, vollzog aber über einen längeren Zeitraum das gleiche wie Milosevic in Zeitraffer. Aufheizen der Serben in Kroatien, Bosnien, dem Kosovo um sich dann als Beschützer zu generieren. Was macht Putin in der Ukraine (Osten), Georgien, Transnistrien ?
Kann man wie gesagt schon so sehen, der Zeitrafferaspekt macht aber mMn. einen Unterschied, gerade, wenn sich wie bei Carrington Dinge innerhalb von Stunden ändern. Nationalismus wurde allerdings auf allen Seiten geschürt. Auch gab es angeblich in Vukovar im Vorfeld schon Morde an Minderheiten, sicher auch im Donbass sowie Odessa, was aber in keinem der Fälle rechtfertigt, Städte dem Erdboden gleichzumachen. Auch hier kann man wieder Parallelen sehen, wenn man so will.
 
MMn. schon – die ursprüngliche Debatte im 19. Jh. prägte den Begriff ja, um aufzuzeigen, dass man den Kapitalismus nicht durch Revolutionen, sondern eher peu a peu abschafft, ursprünglich beinhaltet er also durchaus einen Zeitfaktor. Im Völkerrecht wird er für Grenzänderungen benutzt, aber gerade da ist es ja ein Unterschied, ob man ein Land aufgrund spontaner Änderungen zusammenhalten will, oder wie Putin über Jahre geplant langfristig am liebsten die ganze Sowjetunion wiederherstellen, mit Russland wird der Begriff ja sowieso in Verbindung gebracht – aber das ist ja alles Wortklauberei. Insgesamt besteht halt ein Unterschied zwischen langfristigem Planen oder einem unüberblickbaren, sich ständig ändernden Chaos wie damals in YU – wie ich in meinem ersten Posting aber schon sagte, sehe ich bei Slobos Argumentation dennoch Parallelen.

Wie gesagt, hier ab Minute 40, während der Verhandlungen 91.
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Bzgl. der Abspaltung aller Republiken muss es ein Missverständnis gegeben haben, Milosevic hatte vorher der Trennung von Kroatien zugestimmt, ist dann bei der plötzlichen Änderung und einer kompletten Auflösung der SFRJ völlig aus dem Häuschen und spricht von "tödlicher Gefahr" für die serbischen Minderheiten. Ich schließe es bis heute nicht aus, dass da neben "spontanem Revisionismus" und territorialer Machtgier auch echte Sorge dabei war, so zerstreut wie die Minderheiten in BiH waren und so aprupt wie sich der Verhandlungsverlauf änderte. Bei Putin sehe ich längere Planung und finde die Fadenscheinigkeit der Argumente eindeutiger.

Genau den beiden Beweggründen hält er in dem Video ja die Sorge um die Minderheiten entgegen. Ging es bei der Badinterkommission nicht um Slowenien und Kroatien? Deren Unabhängigkeit hätte er ja bei Carrington noch unterschrieben. Warum allerdings die Minderheiten in BiH in größerer Gefahr gewesen sein sollen, als die in Kroatien, erschließt sich mir auch nicht. Vllt. weil sie so zerstreut im Land waren, aber es klingt ehrlicherweise auch nicht eindeutig glaubwürdig, was er sagt.


Kann man wie gesagt schon so sehen, der Zeitrafferaspekt macht aber mMn. einen Unterschied, gerade, wenn sich wie bei Carrington Dinge innerhalb von Stunden ändern. Nationalismus wurde allerdings auf allen Seiten geschürt. Auch gab es angeblich in Vukovar im Vorfeld schon Morde an Minderheiten, sicher auch im Donbass sowie Odessa, was aber in keinem der Fälle rechtfertigt, Städte dem Erdboden gleichzumachen. Auch hier kann man wieder Parallelen sehen, wenn man so will.

Das er vorher der Abspaltung von Slo und Cro zugestimmt hat, lag ja daran, dass er ein Rest-YU mit BiH für wahrscheinlich hielt und als er merkte, dass die Serben in BiH sich nicht durchsetzen werden, warf er spontan wieder alles über den Haufen. Er hatte nicht wirklich einen Plant, er hat permanent reagiert und hat es dabei verpasst zu verstehen, dass die Welt sich wandelte und er von Anfang an ein Dinosaurier war.
 
Das er vorher der Abspaltung von Slo und Cro zugestimmt hat, lag ja daran, dass er ein Rest-YU mit BiH für wahrscheinlich hielt und als er merkte, dass die Serben in BiH sich nicht durchsetzen werden, warf er spontan wieder alles über den Haufen. Er hatte nicht wirklich einen Plant, er hat permanent reagiert und hat es dabei verpasst zu verstehen, dass die Welt sich wandelte und er von Anfang an ein Dinosaurier war.
Es war sogar noch spontaner, es war tatsächlich eine Klausel die Carrington über Nacht geändert hatte, hab nochmal in dem Video geguckt, bei Minute 36. (@Machiavelli nicht erst 40). Die Dominanz der SDA wäre natürlich vorher deutlich genug sichtbar gewesen, bis zu dem Augenblick hatte er seine Idee aber wohl noch nicht abgeschrieben.
 
Ma und wer verhindert das sejdic finci Urteil nicht umgesetzt wird ..
Die bosniaken?😂
Mal im Ernst wie oft soll ich dich belehren
Sejdic finci ist das Urteil Kollege was Komsic unbedingt. Durchsetzten will

Diesem verweigert sich Dissention genauso wie die HDZ es tut. Hauptsache alles den Bosniaken zuschieben.
 
Du hast recht, es gibt Spielregeln, die Drohungen Kroatiens wirken auf mich nicht undemokratisch. Die Forderungen wirken auf mich nicht unethisch, da die EU diese unterstützt, denke ich, dass man daran arbeiten muss, die anscheinend weniger demokratische Sichtweise auszutreiben. Es interessiert übrigens in einem Forum weder deine noch meine Meinung, wenn du kein Interesse an der Diskussion hast, solltest du deinen Haus- und Hof-Hodja auf einen Tee besuchen.

Fängst dubdamit schon wieder an. Das eine ist das Gerichtsurteil das andere wie es die HDZ interpretiert. Bist doch sobgut beim googeln. Die HDZ hatte es nicht nur abgewandelt sondern sogar die Namen geändert.
 
Du ist der, der nicht wahrhaben will, dass es im Jahr 2022 einzig an den Bosnjaken liegt, dass dieses und ähnliche Urteile nicht umgesetzt wurden ;)

Weißt du übrigens, weshalb das Thema nur in der Federacija diskutiert wird? Bestimmt, tust ja so, als ob du schlau wärst ^^

Weil Covic der Hund vom Dodik ist.
 
Was du vom Hodja hörst muss nicht den Tatsachen entsprechen.
Ne ich lese nur das die Wahlen abgehalten und werden weil man zu keinen Konsens findet also nix bosniaken
Schuld das ist eher deiner faschistischen Gedankenwelt geordnet😃
Aber nun erklär mir mal das sejdic -finci Urteil du hast ja geschrieben das die bosniaken das nicht wollen..wie kommst du darauf??
 
Dodik kann nur noch die Waffen sprechen lassen, mehr ist ihm nicht geblieben.

Mit einem Blitzangriff auf Sarajevo kann er noch gewinnen und ganz Bosnien regieren.
 
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