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Krim Und Kosovo wo liegt der Unterschied?

Und was ist das für eine Moral, die davon abhängt, ob ein Thema in den Medien lanciert wird oder nicht?
Was ist das für eine Moral, wenn so eine humanitäre Intervention im Namen der Menschenrechte vollzogen wird, die einen failed state zur Folge hat, wie etwa in Lybien, wo dann irgendwelche Privatgangs und -clans sich gegenseitig massakrieren, vergewaltigen, foltern und was auch immer machen. Welche Menschenrechte haben jetzt die Bürger von Lybien? Das ist doch pervers.

Es ist mir unerträglich geworden, dass sowohl ständig so getan wird, als ob es unmöglich wäre, eine politische Lösung zu finden, als auch das politisieren von toten Kinderkörpern.

Immerhin hat es auf der Krim keinen Krieg gegeben - das ist für mich gerade aus einer moralischen (und nicht juristischen Perspektive) so ziemlich das zivilisierteste Ergebnis aus der jüngsten Geschichte.

Man sollte aufpassen, mit welchen Ländern man das Kosovo vergleicht. In Libyen herrschte offiziell ein Bürgerkrieg, im Kosovo herrschte offiziell Krieg zwischen zwei verschiedenen Völkern. Das sind damit zwei völlig verschiedene Situationen, die auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Solange es so ist, dass für eine militärische Intervention der UN-Sicherheitsrat zuständig ist mit den fünf gefährlichsten Länder als Vetomächte, gibt es kein Völkerrecht auf dieser Welt. Es gibt ein Rechtsstaat, aber keine Rechtswelt, wie es das Völkerrecht will. Im Sicherheitsrat geht es stets um die eigenen Interessen und nicht um den Menschen, insbesondere nicht um den "fremden" Menschen. Was hätte denn im Kosovo nach Kroatien und Bosnien passieren müssen, dass Russland nicht von seinem Vetorecht gebrauch macht? Ein 2. Srebrenica? Wieso soll den Menschen im Kosovo die Unabhängigkeit verwehrt bleiben, weil es anderen Völkern wie beispielsweise den Kurden verwehrt bleibt? Du kannst darauf pochen, dass jedes bedrohte Volk seine Unabhängigkeit bekommt, aber nicht auf Unrecht Unrecht verlangen, damit darauf Recht wird.

Zum IGH: ich halte nichts von diesen Gerichtshof. Das sage ich selbst als Albaner und habe öfters in meinen Beiträgen darauf hingewiesen. Würde dieser Gerichtshof funktionieren, würde nicht nur hauptsächlich Jagd auf die afrikanischen Diktatoren gemacht werden, sondern auf die wirklich großen Verbrecher dieser Welt. Der westliche Einfluss auf das Institut der UN lässt sich nicht übersehen. Es war klar, dass der IGH ein Urteil zugunsten der westlichen Position des Kosovos fallen wird und es wird klar sein, dass der IGH im Fall der Krim zugunsten der westlichen Position entscheiden wird. Deshalb verzichtete ich in meinen Argumentationen ganz darauf, obwohl sie eine anerkannte Institution sind, dessen Rechtsprechung von Wert hat.

Was nun, wenn die UN und das IGH nicht so funktionieren, wie sie von sich immer behaupten? Letztendlich bleibt immer die eigene Vernunft sich selbst ein Bild zu machen, man muss sich nicht immer alles vorkauen lassen. Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Mazedonien sind heute alles anerkannte Länder in der UN, weil die Verfassung eines Diktators 1974 diesen Ländern den Status einer Teilrepublik gegeben hat, dem Kosovo aber nicht. Die Bewohner des Kosovos wurden nicht befragt, damit können die Bewohner dieses Landes nichts dafür, dass für sie fremdbestimmt wurde. Dieses kleine Detail ist für den Status quo heute verantwortlich. Mit welchen vernünftigen Recht haben die genannten Länder "es mehr verdient" als Nicht-Teil Serbiens anerkannt zu werden als das Kosovo? Ich habe hier mehrere Quellen gepostet und viel Wert darauf gelegt, dass sie aus Büchern sind, wie sie an Universitäten zitiert werden und die Autoren keine Albaner sind. Mit vernünftiger Logik muss man zum Entschluss kommen, dass die Albaner bereits im letzten Jahrhundert mehrmals das Recht gehabt hätten auf eine eigene Autonomie. Nur war das herrschende Volk nicht vernünftig genug ein Referendum zum Verbleib zu machen, wie es etwa bei den Schotten in Großbritannien passiert ist. Und nach all der dokumentierten Ungerechtigkeit, die bis auf 20 Jahre im ganzen letzten Jahrhundert stattfand, wirft uns dieses Volk vor, die Unabhängigkeit sei nicht rechtens, wir hätten ja erst mal ein Referendum organisieren sollen
 
Man sollte aufpassen, mit welchen Ländern man das Kosovo vergleicht. In Libyen herrschte offiziell ein Bürgerkrieg, im Kosovo herrschte offiziell Krieg zwischen zwei verschiedenen Völkern. Das sind damit zwei völlig verschiedene Situationen, die auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Solange es so ist, dass für eine militärische Intervention der UN-Sicherheitsrat zuständig ist mit den fünf gefährlichsten Länder als Vetomächte, gibt es kein Völkerrecht auf dieser Welt. Es gibt ein Rechtsstaat, aber keine Rechtswelt, wie es das Völkerrecht will. Im Sicherheitsrat geht es stets um die eigenen Interessen und nicht um den Menschen, insbesondere nicht um den "fremden" Menschen. Was hätte denn im Kosovo nach Kroatien und Bosnien passieren müssen, dass Russland nicht von seinem Vetorecht gebrauch macht? Ein 2. Srebrenica? Wieso soll den Menschen im Kosovo die Unabhängigkeit verwehrt bleiben, weil es anderen Völkern wie beispielsweise den Kurden verwehrt bleibt? Du kannst darauf pochen, dass jedes bedrohte Volk seine Unabhängigkeit bekommt, aber nicht auf Unrecht Unrecht verlangen, damit darauf Recht wird.

Zum IGH: ich halte nichts von diesen Gerichtshof. Das sage ich selbst als Albaner und habe öfters in meinen Beiträgen darauf hingewiesen. Würde dieser Gerichtshof funktionieren, würde nicht nur hauptsächlich Jagd auf die afrikanischen Diktatoren gemacht werden, sondern auf die wirklich großen Verbrecher dieser Welt. Der westliche Einfluss auf das Institut der UN lässt sich nicht übersehen. Es war klar, dass die IGH ein Urteil zugunsten der westlichen Position des Kosovos fallen wird. und es wird klar sein, dass der IGH ein Urteil im Fall der Krim zugunsten der westlichen Position fallen wird.

Was nun, wenn die UN und das IGH nicht so funktionieren, wie sie von sich immer behaupten? Letztendlich bleibt immer die eigene Vernunft sich selbst ein Bild zu machen, man muss sich nicht immer alles vorkauen lassen. Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Mazedonien sind heute alles anerkannte Länder in der UN, weil die Verfassung eines Diktators 1974 diesen Ländern den Status einer Teilrepublik gegeben hat, dem Kosovo aber nicht. Die Bewohner des Kosovos wurden nicht befragt, damit können die Bewohner dieses Landes nichts dafür, dass für sie fremdbestimmt wurde. Dieses kleine Detail ist für den Status quo heute verantwortlich. Mit welchen vernünftigen Recht haben die anderen Länder "es mehr verdient" als das Kosovo? Ich habe hier mehrere Quellen gepostet und viel Wert darauf gelegt, dass sie aus Büchern sind, wie sie an Universitäten zitiert werden und die Autoren keine Albaner sind. Mit vernünftiger Logik muss man zum Entschluss kommen, dass die Albaner bereits im letzten Jahrhundert mehrmals das Recht gehabt hätten auf eine eigene Autonomie. Nur war das herrschende Volk nicht vernünftig genug ein Referendum zum Verbleib zu machen, wie es etwa bei den Schotten in Großbritannien passiert ist. Und nach all der dokumentierten Ungerechtigkeit, die bis auf 20 Jahre im ganzen letzten Jahrhundert stattfand, wirft uns dieses Volk vor, die Unabhängigkeit sei nicht rechtens, wir hätten ja erst mal ein Referendum organisieren sollen


Ich möchte vorausschicken, dass ich viele deiner Beiträge sehr schätze, gerade weil du so gewissenhaft arbeitest und sogar aus (seriösen) Büchern zitierst, während andere (die sogar Akademiker sind) gerne etwas unterschlagen oder sogar Lügen auftischen, obwohl sie nicht die Ausrede haben, dass sie sich die entsprechenden Informationen nicht verschaffen könnten (wenn sie wollen würden). Du trägst dadurch sehr zur Aufklärung auf und das schätze ich wirklich sehr, weil man nur darauf etwas aufbauen kann.

Die Stellen, die über die serbische Propaganda in Zusammenhang mit den Vergewaltigungen gebracht hast, kann ich nur bestätigen. Selbst wenn es zu einer Vergewaltigung einer Serbin von einem Albaner kam, wäre diese unter "normaleren" Umständen, vor Gerichten behandelt worden, was ja auch der Fall war, aber was da passiert ist, ist, dass die Vergewaltigungen maximal politisiert worden sind. Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass viele solcher Konflikte einfach "nur" nachbarschaftliche waren, wie es sie auch davor seit Jahrhunderten schon gab. Und wie wir beide wissen, können gerade solche nachbarschaftlichen Streitigkeiten sehr krankhafte Züge annehmen (nicht nur auf dem Kosovo). Und das aller aller größte Problem war die sehr schlechte ökonomische Situation, sodass der Kampf um den Arbeitsplatz (damals wie heute) ein großes Thema wurde.


Ich teile auch die Meinung, dass gerade der serbische Nationalismus das Fass zum Überlaufen gebracht hat, weil es für alle anderen egal ob Albaner, Slowenen, Kroaten etc., aufgrund ihres Bevölkerungsanteils klar war, dass sie sich dadurch Vorteile verschaffen konnten (und auch gemacht haben), aber Serbien nicht gleichzeitig der wirtschaftliche Motor war, um diese Stellung innerhalb SFRJ zu rechtfertigen. Ich weiß, dass der Vergleich aus verschiedensten Gründen hinkt, aber ich vergleiche das gerne mit DE und EU. Die Deutschen sind viele und gleichzeitig der wirtschaftliche Motor und es geht ihnen in wirtschaftlicher Hinsicht auch gut, deswegen machen sie sich immer kleiner als sie tatsächlich sind. Würden aber die Deutschen nationalistischer werden und gleichzeitig die ökonomische Situation schlecht, dann würde diese EU sofort auseinander platzen. Ein nationalistisches Deutschland würde die EU niemals aushalten.



Wo ich dir aber widersprechen muss, ist deine Interpretation, dass es sich im Kosovo um keinen Bürgerkrieg handelte. Es gibt Staatsgrenzen. Diese entstehen bei jedem Staat zu einem gewissen Zeitpunkt und auch die Serbiens sind nicht einfach auf dem Gutdünken der Serben entstanden, sondern es gab nach einer kriegerischen Auseinandersetzung eine internationale Konferenz, wo sie dann festgelegt wurden.

Und solange ein Konflikt innerhalb einer Staatsgrenze zwischen den jeweiligen Bürgern - egal welche Völker, welche Ethnie - stattfindet, ist das ein Bürgerkrieg.

Es macht Sinn, dass die territoriale Integrität geschützt wird, weil es so wie Berliner schon anmerkte, es völlig unerträglich werden würde. Genauso wie auch die Uno und ihre Institutionen auch Sinn machen. Hier darf man nicht den Fehler machen, nur weil es etwas - völlig berechtigt - zu kritisieren gibt, quasi das Kind mit dem Bad auszuschütten. Es braucht so etwas wie ein "Weltforum", wo die Völker miteinander zusammen kommen, weil jede Lösung eines Konflikts - egal ob es vorher einen Krieg gab oder nicht - nur politisch gelöst werden kann. Mit Bomben allein kann man höchstens Fakten schaffen, aber die Probleme bleiben trotzdem gleich. Und die Situation jetzt - so wie sie ist - ist ja gerade darauf zurückzuführen, dass das VR ignoriert wird, denn gerade die Schwächeren sind darauf angewiesen, dass sich die Stärkeren daran auch halten.

Warum und wie Albanien entstanden ist und warum Kosovo zu Serbien kam, wird wohl in diesen Büchern auch irgendwo stehen, die du gelesen hast.

Ich erwarte mir nichts anders, als wenigstens fair zu sein, auch wenn ich verstehen kann, dass der Hass groß ist. Dh nicht, ich würde dir unterstellen, du wärest es nicht, aber ich kann dir diese Frage, warum es nicht bereits im 19 Jht. war, nicht (seriös) beantworten, dafür ist mein Wissen zu oberflächlich. Aber ich vermute, dass es keine internationalen Interessen vorher gab.

Die Serben hier, die SFRJ völlig ablehnen und als Verbrechen an der Menschheit ansehen, haben diese Auffassung, weil es auch dafür historische Gründe gibt. Der Panslawismus ist nicht in Serbien entstanden, sondern kam aus dem Norden (ich glaube via Tschechien) nach Kroatien. Und es waren die Kroaten, die die Serben für ihren "Befreiungskampf" bewundert haben und die Habsburger endlich los werden wollten, während es in Serbien auch einen (streng nationalistischen) Teil gab, der dieser Idee völlig misstrauisch gegenüberstand. Aber nach dem WK I und WK II war es die Lösung, die zunächst mal auch als die Beste erschien. In den 80ern haben sich aber durch Milosevic gerade die Nationalisten wieder durchgesetzt, die nichts anderes angestrebt haben als ein Serbien ohne die anderen Republiken, obwohl sie vorgegeben haben, für SFRJ zu stehen. Sie haben alles wirklich verkackt. Aber die Geschichte gibt denjenigen, die SFRJ ablehen in Gewisser Hinsicht auch recht, weil ohne diese beiden Experimente, Serbien heute ganz anders dastünde, glauben sie. Aber sie werden den Nachweis dafür nicht erbringen können, weil es kontrafaktisch und rein spekulativ ist.

Unabhängig davon (dh von der Slawenfraktion) ist auch das Verhältnis mit den Albanern ohne triftigen Grund völlig verkackt worden. Und ob du es glaubst oder nicht, mir tut das sehr leid, weil es auch anders hätte sein können. Es ist im Kosovo schon auch Entwicklungspolitik/hilfe betrieben worden, aber ich fürchte, es ist nie dort angekommen, wo es hätte ankommen sollen. Es ist wirklich sehr schwer ein Gebiet, welches eine hohe Armut aufweist, auf die Füße zu stellen. Hinzu kam eine chauvinistische Haltung ggü den Albanern, dass sie sowieso nichts anderes machen, als Kinder auf die Welt zu setzen. Ich verstehe (auch in anderen Ländern) nicht, warum diejenigen, die am meisten der Gewalt aufgrund ihrer Armut ausgesetzt sind, nochmals Gewalt angetan wird. Warum das so ist, weiß ich nicht. Aber ich stelle immer wieder fest, dass die Argumentation sehr ähnlich ist (mangelnde Bildung, Rückständigkeit, hohe Geburtenrate blablblabla).




Aber wirklich empfehlen kann ich dir dieses Buch:
https://cms.falter.at/falter/rezensionen/buecher/?issue_id=663&item_id=9783406698309

Es ist nicht darauf aus, Richter zu spielen und es geht auch nicht unentwegt um kriegerische Auseinandersetzungen. Es umfasst die gesamte Region, unabhängig von Grenzen (die sich je nach irgendwelchen Interessen verändert haben).

Die Idee SFRJ oder auch, dass das Kosovo teil von Serbien war (bzw. auch wenn nicht Kosovo Teil von Serbien ist), hat einen bestimmten Kern, der es - unabhängig davon, wie alles ausgegangen war - wert ist, erhalten zu werden. Wir sind weiterhin miteinander verwoben, ob wir das wollen oder nicht und nur die Kooperation wird für alle einen Vorteil bringen, während das Gegenteil, welches hier von den nationalistischen Hetzern vertreten wird, absoluten Stillstand bedeutet - in jeder Hinsicht.

Ich bin da aber leider sehr pessimistisch. Selbst die Gebildeten in der Diaspora sind die größten Hetzer. Und die Diaspora ist auf gar keinen Fall zu unterschätzen. Die Eliten vor Ort kann man sowieso vergessen. Nur die serbische und die albanische Mafia arbeiten Hand in Hand :lol: sie wissen warum.
 
So felsenfest ist der Status des Kosovo nicht wie du sie hier hinschreibst. Dazu müsste Kosovo in die UNO aufgenommen werden und solange Russland ein Vetorecht hat, wird das nie passieren.

Das ist, mit Verlaub, unrichtig. Anerkennung als Staat hat nichts mit einem Vetorecht im UN-Sicherheitsrat oder diesem zu tun. Bzw. einer UN-Mitgliedschaft. Diese ist sicher ein starkes Indiz, aber keine notwendige Voraussetzung für die Etablierung als Staat.

Dass der UN-Sicherheitsrat eine Empfehlung aussprechen muss für die Aufnahme eines Staates in die UNO ist eine andere Geschichte.
 
Kosovo hat sich aber nicht einem anderen Staat angeschlossen! Das ist ein sehr wichtiges Detail und macht auch den Unterschied aus! Wenn man Völker dahingehend manipuliert, dass sie sich trennen und sich einem anderen Staat anschliessen, dann muss man sich nicht wundern wenn Frieden unmöglich wird.... stellt euch vor wenn Kosovo selbiges beschlossen hätte?....


Es wird auch Zeit dass Russland die Unabhängigkeit des Kosovo erstmal annerkennt!


:lol: langsam verstehe ich Lilith, warum sie sich auf solche Diskussion erst gar nicht im Detail einlässt.


Wenn man die Annexionsvariante vertritt, dann erfolgt schon von Anfang an, eine ganz andere Beurteilung und Wertung. Und in so einem Fall würde sogar ein Kriegsgrund wegen dem UN-Gewaltverbot vorliegen. Merkel bestreitet dies. Er war übrigens auch Mitglied des Deutschen Ethikrates und ist sicher kein linker Verschwörungstheoretiker. Trotzdem ist Merkel nicht zum dem Ergebnis gekommen, das alles in Ordnung war, was dort passiert ist, sondern genau das Gegenteil ist der Fall: es ist die territoriale Integrität der Ukraine verletzt worden und darin liegt ein Verstoß gegen das Völkerrecht vor.


Weil er einen anderen Weg geht (keine Annexion, sondern Sezession - Referendum -Anerkennung durch Russland, da es die Krim aufnimmt) vergleicht er Krim und Kosovo unmittelbar nach der "Sezession"/Unabhängigkeitserklärung, die (nochmals!) völkerrechtswidrig war und dennoch haben Kosovo sofort bestimmte Staaten anerkannt, obwohl es noch gar keine Konsolidierung im Kosovo gab, ebenso auch nicht in der Krim, weil Russland sofort "einverleibt" hat.


Und weil auch das Rechtsgutachten des IGH Flo einbrachte im Fall Kosovo, dieses kam ja erst nach der Unabhängigkeitserklärung und nachdem der Kosovo von einigen Staaten anerkannt wurde:

Hier bestreitet Merkel das Ergebnis, weil die territoriale Integrität in der Resolution 1244 des UN-SR garantiert wurde. Diese wird zwar vom IGH anerkannt, aber trotzdem liege keine Verletzung vor, weil die Unabhängigkeitserklärung aus bestimmten Gründen diese nicht verletze. Merkel hat das bestritten, weil diese Resolution als einschlägiges VR gilt und sich der IGH auch daran zu halten hat. Das ist ja auch der Grund, warum er die territoriale Integrität nicht bestritten hat, aber gleichzeitig auf "kreative Weise" dies umgangen hat. Bzw. dieses Gutachten ist "halbschwanger".

Ich habe mich wirklich bemüht, es halbwegs verständlich zu schreiben. Und es gibt auch andere Ansichten dazu und zumindest eine wichtige Gegenstimme habe ich gebracht, ich kann auch damit gut leben :-) das gehört gerade in so einem Bereich dazu. Es ist aber nicht seriös, so etwas einfach so als Blödsinn abzutun.

:lol: und wenn man das alles nicht kompliziert findet, dann weiß ich auch nicht ;-)

So und jetzt muss ich weg :jubelfreu:
 
Ich möchte vorausschicken, dass ich viele deiner Beiträge sehr schätze, gerade weil du so gewissenhaft arbeitest und sogar aus (seriösen) Büchern zitierst, während andere (die sogar Akademiker sind) gerne etwas unterschlagen oder sogar Lügen auftischen, obwohl sie nicht die Ausrede haben, dass sie sich die entsprechenden Informationen nicht verschaffen könnten (wenn sie wollen würden). Du trägst dadurch sehr zur Aufklärung auf und das schätze ich wirklich sehr, weil man nur darauf etwas aufbauen kann.
...


Aber wirklich empfehlen kann ich dir dieses Buch:
https://cms.falter.at/falter/rezensionen/buecher/?issue_id=663&item_id=9783406698309

Es ist nicht darauf aus, Richter zu spielen und es geht auch nicht unentwegt um kriegerische Auseinandersetzungen. Es umfasst die gesamte Region, unabhängig von Grenzen (die sich je nach irgendwelchen Interessen verändert haben).
...
Ich bin da aber leider sehr pessimistisch. Selbst die Gebildeten in der Diaspora sind die größten Hetzer. Und die Diaspora ist auf gar keinen Fall zu unterschätzen. Die Eliten vor Ort kann man sowieso vergessen. Nur die serbische und die albanische Mafia arbeiten Hand in Hand :lol: sie wissen warum.
Wahnsinn, Baby! SO ein Beitrag :wow: - und das um drei Uhr in der Früh!:app:
Es hätte sich gelohnt, wenn ich noch 20 Minuten länger wach geblieben wäre.

Sehr gut auch der Buchtipp! Bestellung ist schon raus... :-)
Danke noch einmal für deinen Beitrag!

PS: Sorry, das ich Deinen Beitrag aus Gründen der Übersichtlichkeit gekürzt zitiert habe.
 
Mit Abstand der Beste Kommentar hier in diesem Thread. Meine Güte Baby, du hast es einfach drauf!


Vielen Dank für die Blumen, aber ich habe auch "Fehler" gemacht :haha:

Wer sie findet, bekommt ein :babsi:

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Wahnsinn, Baby! SO ein Beitrag :wow: - und das um drei Uhr in der Früh!:app:
Es hätte sich gelohnt, wenn ich noch 20 Minuten länger wach geblieben wäre.

Sehr gut auch der Buchtipp! Bestellung ist schon raus... :-)
Danke noch einmal für deinen Beitrag!

PS: Sorry, das ich Deinen Beitrag aus Gründen der Übersichtlichkeit gekürzt zitiert habe.

ich konnte nicht schlafen, weil ich angst hatte zu verschlafen.

Aber jetzt muss ich mich wirklich verabschieden. Bis bald!
 
Also ich bin für Bomben für den Frieden!^^

fur9qj.jpg


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:lol: langsam verstehe ich Lilith, warum sie sich auf solche Diskussion erst gar nicht im Detail einlässt.


Wenn man die Annexionsvariante vertritt, dann erfolgt schon von Anfang an, eine ganz andere Beurteilung und Wertung. Und in so einem Fall würde sogar ein Kriegsgrund wegen dem UN-Gewaltverbot vorliegen. Merkel bestreitet dies. Er war übrigens auch Mitglied des Deutschen Ethikrates und ist sicher kein linker Verschwörungstheoretiker. Trotzdem ist Merkel nicht zum dem Ergebnis gekommen, das alles in Ordnung war, was dort passiert ist, sondern genau das Gegenteil ist der Fall: es ist die territoriale Integrität der Ukraine verletzt worden und darin liegt ein Verstoß gegen das Völkerrecht vor.


Weil er einen anderen Weg geht (keine Annexion, sondern Sezession - Referendum -Anerkennung durch Russland, da es die Krim aufnimmt) vergleicht er Krim und Kosovo unmittelbar nach der "Sezession"/Unabhängigkeitserklärung, die (nochmals!) völkerrechtswidrig war und dennoch haben Kosovo sofort bestimmte Staaten anerkannt, obwohl es noch gar keine Konsolidierung im Kosovo gab, ebenso auch nicht in der Krim, weil Russland sofort "einverleibt" hat.


Und weil auch das Rechtsgutachten des IGH Flo einbrachte im Fall Kosovo, dieses kam ja erst nach der Unabhängigkeitserklärung und nachdem der Kosovo von einigen Staaten anerkannt wurde:

Hier bestreitet Merkel das Ergebnis, weil die territoriale Integrität in der Resolution 1244 des UN-SR garantiert wurde. Diese wird zwar vom IGH anerkannt, aber trotzdem liege keine Verletzung vor, weil die Unabhängigkeitserklärung aus bestimmten Gründen diese nicht verletze. Merkel hat das bestritten, weil diese Resolution als einschlägiges VR gilt und sich der IGH auch daran zu halten hat. Das ist ja auch der Grund, warum er die territoriale Integrität nicht bestritten hat, aber gleichzeitig auf "kreative Weise" dies umgangen hat. Bzw. dieses Gutachten ist "halbschwanger".

Ich habe mich wirklich bemüht, es halbwegs verständlich zu schreiben. Und es gibt auch andere Ansichten dazu und zumindest eine wichtige Gegenstimme habe ich gebracht, ich kann auch damit gut leben :-) das gehört gerade in so einem Bereich dazu. Es ist aber nicht seriös, so etwas einfach so als Blödsinn abzutun.

:lol: und wenn man das alles nicht kompliziert findet, dann weiß ich auch nicht ;-)

So und jetzt muss ich weg :jubelfreu:

liest doch sowieso keiner :roll:
 
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