Gugica schrieb:
Na und wie ungemütlich das werden kann mit ner schwulette an der seite 8O
Naja...ich hab ja auch nicht von sexuellen phantasieen gesprochen...sondern von muttergefühlen^^
Alse der mit American History X hat gesessen!!!
Aber ich sag dazu nur eins...der bei American History X war erstens nazi und zweitens im knast und drittens vergewaltigt.
Stimmt. Ich meinte ja auch nur wegen all der muskulösen kahlköpfigen Gestalten...
Gugica schrieb:
Wie war das denn bei Oi-Warning???
Der Zeckenteppich hats freiwillig getrieben mit nem Nazi^^
Aua.
Der Regisseur vond em Streifen hat mir mal ein mehrseitiges Fax geschrieben, weil ihm meine Rezension nicht gefallen hat:
Leserreaktion: Filmkritik zu „Oi!WARNING“, A.G.#3
>>>TACH ALAN,
ersma: Danke für’s Heft.
Deine Filmkritik über unsern Film ist so ungefähr das Fieseste, was je einer über „Oi! WARNING“ verzapft hat.
[Ich fühle mich geehrt. - Alan]
Dass Du den Film „insgesamt gut fand“s erwähnst Du mit keiner Zeile.
[„Dieses, (...), Feature ist durchaus sehenswert...“ - steht doch in meiner Kritik ganz am Anfang, oder? Tut mir leid, wenn ich mit meinen Lobpreisungen so sparsam war und nicht bei jedem zweiten Satz in Jubel ausgebrochen bin, bin halt ein typischer kühl-zurückhaltender Angelsachse...]
Richtig ober-hässlich sind aber Deine ultra-gemeinen Statements zu uns „Machern“ des Streifens. Ersma bin weder ikke noch mein Bruder „Hamburger Künstlerfuzzis“ sondern alte Dortmunder Punka-Garde Marke ’84. (Mein erstes Konzi in Sachen Punkrock war’n die IDIOTS 1984 im Hörder Jugendzentrum, da war ich 14)
[Da kann ich natürlich nicht mithalten, mein „erstes Konzi in Sachen Punkrock“ war’n WIZO 1994 in der Östringer TSV-Halle, da war ich allerdings auch 14...]
Wir haben uns auch nicht durch 300 „Tonträger“ gehört, um was über Punx & Skinz zu erfahren
[Da hab ich wohl während eurer Rede-und-Antwort-Session nach der Vorstellung in Heidelberg was falsch verstanden, hat sich nämlich so angehört.] , sondern wir SIND PUNX, und dass seid gut zehn langen Jahren
[Ja wie? Ham wir jetzt 1994, oder was?] wo wir so manche „Mode“ von „Anarcho-Punx“ über „Straight Edge“, Oi!, Psychobilly, Crossover, Nazi-Skinz & Nazi-Punx, Hardcore, Emo, Crust und was sonst noch allet, und vor allem Skinz & Punkers haben kommen und dann ganz fix wieder gehen sehen (‘n paar für immer = Tod, die andern meist Richtung bürgerlich: mit Familie, Haus & Hund). Außerdem fühle ich/mein Bruder uns auch nicht als „Experten“ in Sachen Punk & Skin. Die Geschichte vom Landei Janosch, der ins Ruhrgebiet abhaut, und da erst zum Skin wird sich dann in einen Bauwagen-Punk verknallt und dann dafür bitter bezahlen muss, ist ne ganz persönliche Geschichte, die wir unbedingt erzählen wollten, gegen alle Widerstände (-> auch Deine!).
Ehrlich gesagt mag ich so Loite überhaupt gar nicht, die sich selber für „wissend“ halten, was Punkrock & Oi! oder Skins angeht und die einem immer krampfhaft auf Konzis oder in Fanzines erklärn wollen, was ein „echter“ Skin oder Punka ist und was nicht.
Mir ist das wirklich total egal, wichtig für mich ist was drinsteckt, in nem Punk/Skin
[Das glaube ich Dir auf’s Wort, hihi. Na, lassen wir mal die kindischen homophoben Anspielungen...], ob der menschlich OK ist oder ‘n Arschloch.
So, und nun noch ein bischen was zu unserm Film: Zu schreiben „unsere“ Skinz würden sich kaum von den Boneheads in „SPIEGEL TV“-Reportagen unterscheiden, hat mich richtig sauer gemacht.
[Jetzt komm aber mal, bis auf Janosch, den man eh nicht ernstnehmen kann, sind außer Koma doch alle anderen Skins im Film nur totale Randfiguren, die von rumgrölen, pogen und Bier saufen mal abgesehen nichts machen, um zu zeigen, wie sie drauf sind. Da ändert auch das Statement des SMEGMA-Sängers nichts dran, wenn er meint, Koma würde viel zu stil- und ziellos aggressiv kämpfen, nicht wie’n „richtiger“ Skinhead. Das kriegt doch keiner mit. Und Koma selber entspricht nunmal den Klischees (schlägt ‘nen Punk grundlos zusammen, behandelt sein Renee schlechter als ‘nen Hund, schwärmt Janosch was von’nem Keltenkreuztattoo vor...), auch wenn es angeblich nichts mit seinen nicht vorhandenen politischen Ansichten zu tun hat, sondern nur mit seiner persönlichen Entwicklung zum Arschloch hin.] Das gleiche gilt für Deinen Spruch, bei uns wären Punx „mal wieder die lustigen, verrückten Lebenskünstler ... die sich wie vergnügte kleine Ferkel im Schlamm suhlen“.
Also Alan, irgendwie scheint Dir der Sinn dieses Films tatsächlich nicht in die Birne gegangen zu sein: Wir erzählen in „Oi! WARNING“ die persönliche Story von Janosch, Koma & Zottel und nicht die Entstehung der Skin-Szene von 1969 bis hoi!te. Es ging uns gerade darum zu zeigen, dass Du nicht gleich ein toller Typ wirst, nur weil Du Dir ‘ne Bomberjacke anziehst oder Dir Deine Haare stachelst.
In unserm Film sind darum die beiden Skins absolut unpolitisch. Der eine, Koma, wird im Lauf des Films zum Arschloch, weil er mit sich selber nicht klarkommt, und nicht weil er ‘ne Glatze ist. Aber ich sach Dir auch: ich wollte ‘ne realistische Geschichte erzählen. Und da gibt’s nunmal nicht nur Helden, sondern auch so Loite wie der Janosch, der sich tierisch anstrengd, ein „richtiger Skin“ zu werden, aber eben auch nich so richtig weiss, wie man dann sein muss. (Ich find das ganz normal, nix schlimmes).
Beim `Zottel´ haben wir uns einen guten Froind vom Gaussplatz in Hamburg für die Rolle zum `Vorbild´genommen, gerade damit wir keine Klischee-Kacke abliefern, wie immer im Doitschen TV. Der Mensch, der den Zottel dann gespielt hat, ist übrigens selber Bauwagen-Bewohner, Feuerschlucker und’n echter Punkrocker.
[Ja wie, jetzt bestimmst Du auf einmal, was’n „echter“ Punkrocker ist, oder was?]
Niemals hätte der bei uns mitgespielt, wenn der das Gefühl gehabt hätte, wir würden da Klischee-Dreck verzapfen. (Was’n für’n Bild von Punk hast Du denn? Was ist denn für Dich ein „echter“ Punk?!?)
[Die Frage gebe ich zurück.]
Der Zottel ist die positivste Gestalt im ganzen Film, rauh, clever und mit’nem großen Herz. Was an dem „doof und asozial“ sein soll, mußt Du mir wirklich mal erklärn!!
[Bitte. Euer positiver Zottel macht halt keinen besonders hellen Eindruck und artikuliert sich wie der letzte Bahnhofspenner = doof. Das „asozial“ ist übrigens nicht mein eigener Eindruck, da ich unter asozialem Verhalten was anderes verstehe (nicht das, was `Zottel´ zur Schau stellt), sondern bezieht sich auf die Wirkung, die er bei Eurem Publikum erzielt, daß nunmal - wenn ich die Zusammensetzung des Publikums von Heidelberg damals auf die Gegenwart übertrage - wohl hauptsächlich aus „Studenten“ besteht, und nicht aus Angehörigen „unserer“ Subkultur. Diesen Leuten unterstelle ich halt ganz einfach, daß sie nur die Sorte Punx wahrnehmen, die ihnen aus den Medien oder der Fußgängerzone bekannt sind, woran gerade im Bauwagen hausende, „Ey, Janosch, ey...“ blökende Figuren wie dieser `Zottel´ nichts ändern. Nicht, daß ich da besonders viel Wert drauf legen würde, was die Spießer von Punx halten interessiert mich schließlich genau so viel, wie die Zahl von Kerlen, von denen sich Britney Spears schon hat bürsten lassen.]
Ob man sich in unserm Film „wie in einer Deutsch-Stunde fühlt“, da kann ich nix zu sagen. In Doitsch war ich sau-schlecht.
[Das ist mir nicht entgangen...] Hab’ da oft blau gemacht. Eins soll unser Streifen aber absolut nicht sein: so’n belehrender Erwachsenen-Dreck, wie der ständig in der Kiste zu sehn ist. (So nach dem Motto: „Jetzt schaut mal alle schön her, wie schrecklich dass ist, ‘n Punk oder Skin zu sein“). Du sagst, Du hättest Dir unser Ding in Heidelberg auf’m Festival ‘reingetan.
[Hm, das hättest Du wohl gern... Nee, im Ernst: Ja, das entspricht den Tatsachen.]
Warum haste uns da nicht gleich gefragt... Wir waren doch da.
[Ich hatte keine Lust, mich durch Scharen von neugierigen „Studenten“ zu zwängen, und meine weibliche Eskorte an diesem Abend wollte auch möglichst schnell heimwärts. Außerdem stand nach der Vorstellung auch so’nen Skinhead da, der mit Euch plaudern wollte, da dachte ich mir, der wird schon eine angemessene Kritik anbringen. Außerdem hätte ich die Kritik so oder so geschrieben, die ist ja nicht primär für Euch gedacht, sondern für die „Allgemeinheit“, warum hätte ich mich also unbedingt mit Euch unterhalten sollen? An den paar Kritikpunkten, die ich habe, hätte das eh nichts geändert.]
Dass Du Dich mal für genau diesen Film beworben hast (und der Alex Schwarz auch), macht Deine Kritik nich grade glaubwürdiger. Vielleicht bist Du ja einfach auch sauer auf uns, weil wir Dich damals nicht zum „Vorspielen“ eingeladen haben?
[Was heißt hier „Vorspielen“? Ich wollte lediglich als Statist bei irgendwelchen „ROIMKOMMANDO“-Gigs rumpogen und mit dem Bier wedeln. Daß Ihr Euch nicht mehr gemeldet habt, hat mir ehrlich gesagt keine schlaflosen Nächte beschert, insofern ist das gerade ein absolut billiger Spruch gewesen, der seinerseits nicht gerade dazu beiträgt, Dich besonders reif erscheinen zu lassen.]
Nun denn, der „Oi!WARNING“ kommt im Oktober 2000 in die Kinos, vielleicht auch in Mannheim oder Heidelberg, vielleicht schauste Dir den dann in aller Ruhe einfach nochmal an? [Aber 100%ig!] Ach und noch was: Die Film-Fuzzis wohnen in HH-Billstedt (Assi-Viertel) und haben auch ‘ne Telefonnummer. Bevor Du so’nen Quark über uns ablässt, hättest Du ja hier anrufen können oder uns besuchen.
[Damit wäre meine Lady vielleicht nicht ganz einverstanden...] Wir hätten Dich dann mit ‘nem Six-Päck Rauen-Pils bestochen. [Das glaub ich gern. Verschenkt den Träger derweil meinetwegen an Euren Bauwagen-Feuerschlucker oder den Gaussplatzbewohner, ist schon recht.]
OK, Alan, zum Abschluss ein dreifaches Ficken Oi! nach Sinsheim an den Punk & Skin-Experten.
Gruss von Benjamin.
P.S. Wir möchten, dass Du dies Fax an Dich in Deiner näxten Ausgabe des „Alf Garnet“ abdruckst. Ich denk, nach so’nem heftig-miesen Total-Verriss „darf“ ich auch mal meine Sicht der Dinge zum Besten geben...
Meine Antwort:
So, so. Das Recht, auf jegliche Kritik überempfindlich zu reagieren, muß ich natürlich jedem Menschen lassen... Ich weiß nicht, ob jemand von Euch da draußen die Filmkritik in der #3 gelesen hat, aber ich wollte den Film eigentlich nicht runtermachen, da er mir alles in allem gut gefallen hat (schwarz-weiß rules), sondern lediglich die paar Sachen kritisieren, die mich gestört haben. Ich hatte halt fälschlicherweise den Eindruck, die beiden eineiigen Reding-Zwillinge seien keine Punks o.ä., sondern das, was ich als „Künstlerfuzzis“ bezeichnet habe. Also Leute wie meinetwegen dieser Schlingensief, die in Kulturkreisen als ganz radikal und undergroundmäßig und als enfant terrible und was-weiß-ich gelten, aber sich doch von „uns“ grundsätzlich unterscheiden. ( „Man kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen, wenn man nur einen Arsch hat!“) Das hat aber nichts damit zu tun, daß sie einen echt guten Streifen gebastelt haben, an dem mich halt nur stört, daß die darin enthaltenen Darstellungen von Punks und Skins alles in allem die gängigen Klischees in keinster Weise widerlegen, obwohl (oder gerade weil) die drei Hauptfiguren als „Personen“ gezeigt werden. Aber was soll’s, die ernstzunehemenden Kritiker finden den Film klasse, also besteht durchaus Hoffnung, daß die beiden Redings in absehbarer Zeit HH-Billstedt (das laut Alex übrigens ein ganz normales und kein „Assi“-Viertel ist!) zusammen mit ihrer Telefonnummer zugunsten eines ansprechenderen Viertels verlassen, sich auf Vernissagen mit Champagner zuschütten und SPIEGEL-Redakteuren von ihrer harten Punk-Vergangenheit berichten können. War doch nur Spaß, sei doch nicht gleich eingeschnappt, Benjamin.
Alan
P.S.: Und gegen Schwule hab ich übrigens auch nichts.