Der letzte Absatz gefällt mir. Das wär für mich ein Anfang. Beim Rest seh ich erstens wieder ne Abhängigkeit (was für Nachbarn wir haben weißte wohl) und zweitens mal ne Frage: mit welchen Mitteln dringend benötigte Energie Öl importieren?
Wenn ich die Lösung für alles hätte, hätte ich meine eigene Organisation gegründet und eine Revolution vorbereiten
. Du kannst von mir kein volles Programm erwarten, nur unklare Ideen.
Eine volle Unabhängigkeit ist mit den heutigen Bedingungen nicht realistisch (eigentlich, war sie nie). Man muss Beziehungen von gegenseitiger Abhängigkeit auf Augenhöhe schaffen. Das sollte man vor allem mit Nachbarstaaten machen: dadurch reduziert man auch die Transport-, somit auch die Energiekosten. Auch um Bereiche wie F&E wie auch Industrie aufzubauen geht ohne Zusammenschluss der Balkanländer nicht wirklich, weil sie von alleine zu klein sind.
Mit Energie: ich weiß nicht wie genau die Kosten und die Möglichkeiten dafür sind. Sicher kann man noch vieles machen, um Energieverbrauch zu reduzieren (z.B. öffentlichen Schienenverkehr aufbauen, Privatverkehr reduzieren, Transportkosten reduzieren in dem man mehr auf Lokalprodukte fokussiert), wie auch viel im Bereich der regenerativen Energien zu forschen und zu investieren (wo Griechenland in einer relativ günstigen Lage ist). Natürlich werden wahrscheinlich immer noch Importe für einige Zeit gebraucht werden: dazu kann man nach den billigsten Quellen suchen, z.B. im Falle eines Austritts aus der EU, muss man die Möglichkeiten für weitere Importe aus dem Iran untersuchen.
Was meinst Du mit Alternativen? Nehmen wir mal mein Beispiel her. Nur mit drei Freunden in den selben Film? Damit wären wir wieder beim Anfang.
Nein, ich habe nicht so gemeint
. Ich meinte, wenn 10 Freunden unbedingt einen Film zusammenschauen wollen, und es keine Alternative dazu gibt, müssen sie schon Kompromisse machen, auch wenn es schwer ist.
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Ok ich wollte so einen Grundsatz-Diskussion über Demokratie lieber vermeiden, aber anscheinend ist unmöglich. Ich mache es auch so, Satz bei Satz zu zitieren, sonst wird schwierig
Mir geht es nicht darum, Recht zu haben, sondern viel mehr darum, dass ihr erkennen müsst dass das eigene Handeln Konsequenzen hat.
Alle erkennen das, das ist kein Thema.
Es ist auch normal, dass bei so vielen wirtschaftlich inhomogenen Staaten Probleme auftreten. Es war mit dem Eintritt in die Währungsunion sehr leicht geworden an billiges Geld zu kommen, die Reallöhne sind immens gestiegen, ohne dass die Produktivität mit gestiegen ist. Was war die logische Konsequenz? Die Lohnstückkosten stiegen und man war nicht mehr wettbewerbsfähig. Im gleichen Zuge stagnierten die Löhne in Deutschland, obwohl die Industrie relativ gute Wachstumszahlen vorlegen konnte. Es gab keine richtige Fiskalpolitik, wozu auch, die Kredite kosteten ja fast nichts mehr, holt man sich diese von externen Quellen. Die Regierung ist ja korrupt und keiner bezahlt steuern, warum also ich? Die Reichen sollen erstmal ihrer Pflicht nachkommen. Genau diese Denkweise ist es, die euch in den Ruin getrieben hat. Dann hat man noch mit Hilfe Deutschland und Frankreichs beschlossen, dass der Stabilitätspackt blöd ist. "Ganz ehrlich, wer braucht ihn noch?" hat man wahrscheinlich gedacht. Im Nachhinein kann man sehr einfach sagen, man wollte ja gar net in die EU. Ihr hättet die Konsequenzen analysieren müssen, bevor ihr das Geld aus Brüssel in den Sand gesetzt hattet.
Das meiste hier scheint richtig, nur das "ihr" falsch ist (muss du übrigens auch im Kopf haben, dass ich kein griechischer Bürger bin). Das waren Entscheidungen der Regierungen, auf die das normale Volk keine wirkliche Mitverantwortung hat, wie in allen parlamentarischen Pseudodemokratien.
Nein, das ist leider traurige Realität.
Nein, die traurige Realität ist eine andere: dass Parlamentarismus mit Demokratie nicht viel zu tun hat, und dass es in Europa keine Demokratie gibt, somit sind die Regierung auch nicht Vertreter der Völker.
Genau diese Denkweise hat dazu geführt, dass der griechische Staat versagt hat.
Wieder ist genau das Gegenteil: wenn diese Denkweise herrschen würden, hätte man den Politikern nicht das Recht auf Regieren gelassen, und man wäre nicht in dieser Situation heute.
Auch das Problem ist nichts Griechenspezifisches. Kein System ist perfekt! Jedoch habt ihr die Wahl.
Wann hatten wir einen Wahl? Ich habe es nie bemerkt.
Ach real ist sie schon
auch tragfähig, wenn du mich fragst, Voraussetzung ist natürlich, dass man sich an gewisse Regeln hält so wie weniger ausgeben als einnehmen.
Nein, eine kapitalistische Demokratie gibt es in der realen Welt nicht, so weit ich weiß. Dein zweiter Punkt ist richtig, nur im modernen Kapitalismus extrem schwierig zu realisieren.
Ach du schöne Welt. Darf ich dich mal auslachen? In welcher Welt lebst du eigentlich. Du haftest doch persönlich auch für deine Schulden oder für die Schulden, die deine Familie macht? Soll ich etwa für deine Schulden aufkommen? Oder als Gläubiger auf mein Geld verzichten? Warum?
Du darfst mich auslachen, wie ich dich auch widersprechen darf
. Zu deiner Frage: du sollst auf mein Geld verzichten, weil ich es dir nicht gebe. So einfach ist es. Gerade wenn ich nicht der bin, der von dir ausgeliehen hat. Wenn du willst, komm mit deiner Waffe, um dein Geld zu holen, und wenn ich zuerst schieße, behalte ich mein Geld und kriege ich deins auch. Das ist die reale Welt. An Regeln braucht man nicht einzuhalten, wenn man sie selbst nicht als richtig betrachtet, und wenn keiner mit Gewalt sie auf dich aufzwingen kann.
Die Etymologie des Wortes "Demokratie" müsste dir ja als Grieche geläufig sein, nicht wahr.
Die Herrschaft des Volkes. Klingelt es da bei dir?
Ja. Ich wäre auf jeden Fall dafür, dass in Griechenland wie auch in Europa Demokratie eingeführt wird, finde als gute Idee und auch nötig, nur unter Kapitalismus unrealistisch bis lächerlich. Generell finde ich, dass es in der heutigen Welt viel an Realismus fehlt.
Blödsinn! Die Frage kann man ganz eindeutig mit "nein" beantworten.
Na ja, ich bin kein Wirtschaftswissenschaftler. Ich weiß nur, dass einige von diesen sie mit "Nein" und andere mit "Ja" beantworten.
den europäischen Eliten ist es doch Schnuppe, wie es Griechenland geht. Die Elite in Griechenland muss von der Politik in die Schranken gewiesen werden, dazu sind die Idiotas nicht in der Lage.
Das will ich nicht widersprechen, nur dass die Politiker sowieso Teil der Eliten sind, sie würden sich nicht selbst in die Schranken weisen. Als für europäische Eliten, habe ich nicht gesagt, dass ihnen die Situation der Griechen interessiert, nur dass sie mitschuldig sind.