Zeus
Geek
Ich begrüße die Vertragsfreiheit. Ist mir ziemlich egal, ob der Mann oder die Frau oder gar beide die Elternzeit, die sie mit dem Arbeitgeber vereinbart haben, in Anspruch nehmen.Man kann bei ganz konkreten "banalen" Dingen anfangen. Vielleicht kommt man dann in der Diskussion weiter. Wie stehst du etwa zum Thema Elternzeit für den Vater?
Wenn du dir ein ganz normales, durchschnittliches Paar vorstellst. Beide erwerbstätig. Würdest du unterschiedluche Belastungen sehen, wenn es um Verantwortung für Haushalt und Kinderbetreuung geht?
Nachtrag: Aus deinem letzten Absatz entnehme ich so bisschen das Frauen wie Männerbild von wegen. Er ist der Geldgeber, sie die hübsche Staffage.
Ich kann nur für mich und ein wenig die Frauen aus meinem Umfeld reden. Ich wollte immer auf eigenen Füßen stehen. Ich wollte auch immer berufliche Herausforderungen. Ich wollte nie einen "Ernährer". Sondern Partner in jeder Hinsicht.
Ich sehe (zumindest in meinem Umfeld, ich habe ja nur einen eingeschränkten Blick) tatsächlich, dass Frauen mehr Verantwortung für Haushalt und Kinderbetreuung übernehmen. Andererseits sind diese Frauen jedoch auch freiwillig nicht erwerbstätig; war quasi eine Vereinbarung mit ihren Ehemännern. Aber auch bei den Paaren, wo beide arbeiten, würde ich zugeben, dass die Frauen dennoch mehr für Haushalt und Kinderbetreuung machen.
Dennoch würde ich nicht behaupten, dass es hier um strukturelle Ungerechtigkeiten geht. Die Partnerwahl sollte ja weiterhin frei sein. Wenn die Frau sich Müll angelt, dann soll sie sich nicht über den Gestank wundern. Zumindest meine ich (auch wenn ich weder mit meiner Freundin zum jetzigen Zeitpunkt weder zusammen leben noch sie heiraten will), dass ich jemand wäre, der die Arbeitsteilung im Haushalt wahren würde - zumal ich Unordnung selbst nicht aushalten kann.
Grundsätzlich finde ich, dass sich sehr viele Paare mit sehr wenig zufrieden geben. Am meisten stören mich Kommentare wie "Man liebt sich erst wirklich, wenn man voreinander furzen kann.". NEIN! Liebe ist, sich jeden Tag anzustrengen, sich nicht von der schlechtesten Seite zu zeigen; das heißt nicht, seine Gefühle zu verstecken. Klar ist man mal schlecht gelaunt. Das soll man auch zeigen dürfen. Aber ich bin seit sechs Jahren mit meiner Freundin zusammen und ich schäme mich immer noch, bei ihr zu übernachten, wenn ich seit zwei Monaten nicht mehr beim Friseur war, weil ich weiß, dass meine Haare dann morgens wie von der Kuh angeleckt abstehen werden. Ich meine diese gewisse Grundscham. Nicht "man selbst" sein, sondern immer besser zu sein als gestern. Aber diese Philosophie sollte auch ohne Partnerschaft gelten.
Klar, der "Kritischen Theorie" gefällt ein solches "Ständig-Besser-Werden" natürlich nicht.
Nachtrag: Zur Schönheit: Klar, als das Gesellschaftsbild "Mann als Ernährer" galt, dann war die Aufgabe der Frau, schön zu sein. Nur durch ihre Erwerbstätigkeit entfällt diese Aufgabe ja nun. Das war jedoch keine Wertung, sondern eher eine Feststellung.