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Massaker in Pariser Zeitungsredaktion: 12 Tote

Ey kommt ey jetzt müsst ihr aber glauben, dass das Attentat inszeniert war:
https://www.facebook.com/video.php?v=420394744803469


1. Markierungen: Könnte genauso Müll auf der Straße sein. Außerdem läuft der Terrorist unten gegen den Terroristen, der den Cop erschossen hat wie ein planloser Roboter.
2. Beifahrerseite : Das sind Vermutungen bzw. Bullshit
3. Oberschenkeltreffer : Echt komisch, das kein Blut auf seiner Hand zu sehen ist.


Ich schließe zwar nichts aus aber das meiste ist doch Käse was er da sagt.. Ich frage mich ob Profis 100 Markierungen auf dem Boden brauchen..
 
(danke an Ibri )

Auf, auf in die Barbarei!

Jetzt geht es wieder los und alle wissen Bescheid. Die einen schreien, dass sie es doch schon immer gewusst haben: „Die Moslems checken es einfach nicht mit der Integration, drum raus, raus mit den Muselmanen!“, die anderen warnen vor einer gefährlichen Vermischung zwischen Islam und Islamismus, beschwören die nationale Einheit, während sie hintenrum an neuen Abschiebegesetzen für Flüchtlinge feilen und doch auch irgendwie auf die berechtigten Sorgen der Bürger vor Überfremdung eingehen wollen. Dann gibt es vielleicht noch die ganz Beknackten, die sich klammheimlich darüber freuen, dass die Satiriker jetzt mal eins vor den Latz bekommen haben, weil die schließlich „provoziert“ hätten, während die anderen wiederum die Meinungsfreiheit entdecken genauso wie sie bei Bedarf auch die Frauenrechte entdecken, wenn es gegen den Islam geht. Und zu guter Letzt sind da auch noch die Verschwörungsexperten, die hinter Allem schon jetzt eine False Flag Attacke erkennen können, die Allen, aber vor Allem den US-Imperialisten nützen wird. Fakt ist. Alle möglichen Arschlöcher auf dieser Welt werden von dem Attentat auf das Französische Satiremagazin Charlie Hebdo profitieren und wir werden alle Hände voll zu tun haben, einigermaßen klar bei Verstand zu bleiben.


Machen wir uns also mal die Arbeit und sortieren ein bisschen aus. Vielleicht hilft es ja.


Schon heute am Tag nach dem Attentat fordert Marine Le Pen, die Vorsitzende des rechtsextremen französischen Front National, ein Referendum für die Todesstrafe und rechtskonservative Politiker und Publizisten beschwören den Kampf der Kulturen. PEGIDA fühlt sich bestätigt und das Volk rückt zusammen, gegen die Gefahr von außen. Das Ergebnis heißt dann so etwas wie Rückbesinnung auf europäische Werte, Identität oder schlicht Nationalismus, ein Werkzeug mit dem in letzter Zeit sowieso ganz gerne hantiert wird. Schließlich kann man damit allerhand Unannehmlichkeiten, die der normale Alltag in dieser Gesellschaft so mit sich bringt, kaschieren. Und wenn das Volk zusammen stehen muss, gegen einen Feind, dann kann man ihm natürlich auch noch so einiges mehr abverlangen. Schließlich geht es ja um den Erhalt … von was auch immer. Steckt man da erstmal drin in so einem Gedankengang, dann trottet man halt gutmütig oder wahlweise auch voller Hass mit, in der festen Überzeugung, dass man was zu verteidigen hat. Ob das, was man da verteidigen will, auch wirklich gut ist oder wem das alles nützt, diese Frage wird gar nicht mehr gestellt. Ist auch unnötig, denn ob arm oder reich, Mann oder Frau, Manager oder arbeitslos, man steht zusammen, denn es geht gegen den Feind. Vergessen ist die eigene soziale Situation und alle Ungerechtigkeit. Der nationale, identitäre Mantel hält warm. Wir gegen die. Auf, auf in die Barbarei!


Und auf der anderen Seite sieht es nicht besser aus. Der medienwirksame Promostunt der Attentäter aus Paris dürfte von den youtube-Spezialisten vom IS mit einem Extra-Medien-Preis honoriert werden. Die Darstellung brutaler Selbstermächtigungs-Gewalt, bekannt aus Tarantino Filmen, nur in Echt, dürfte so manchem Jungmann extrem gut gefallen. Dabei bedienen sich die radikalen Scharfmacher aus der Abteilung Glauben, derselben Mechanismen wie die anderen aus der Sektion Nation. Eine Idee, ein Volkskörper, eine Einheit. Unter der Herrschaft eines einzigen Gottes ist Demokratie, Mitbestimmung und freie Entfaltung überflüssig. Es geht nicht mehr darum, in einem Entscheidungsprozess herauszufinden, was und wie man leben möchte. Nein, der Weg ist vorgegeben und es geht nur noch darum, ihn auch zu erkennen. Dabei helfen einem dann in der Regel ein paar Typen, die behaupten, sich im Willen des Herrn auszukennen und die in der Regel von diesem Spezialwissen auch ganz gut leben können.


Das spricht dann alle möglichen Arschlöcher an, die es nicht so drauf haben, mit dem gottgefälligen Leben, aber unter ihrer eigenen Unmoral und Schwäche leiden. Menschen, die nicht so gut darin sind, Gut und Böse zu unterscheiden und die dafür ein Buch brauchen, in dem drin steht, was man tun darf und was nicht. Das geht dann soweit, dass man am Schluss sogar weiß, wie lang ein Rock sein darf oder wie das Haar getragen werden muss oder was man wann essen darf. Wobei sich hierbei die Frage stellt, was das überhaupt für Götter sind, die sich so ausführlich mit den Essgewohnheiten ihrer Schäfchen beschäftigen. Gibt es nichts Wichtigeres? Meine Vorstellung von einem Gott fällt da doch etwas weitherziger, großzügiger und würdevoller aus.


Nun, machen wir uns aber nichts vor, auch diese Form des Zusammenhalts gedeiht perfekt bei denen, die unter der wachsenden Entsolidarisierung dieser Gesellschaft leiden. Menschen, die sich die Welt angucken und dabei feststellen dass es ungerecht zugeht und dass Europa und die USA mit Hilfe der NATO und allem, was man so auf dem Waffenmarkt kaufen kann, seit ungefähr 20 Jahren auf die die arabisch-muslimische Welt einprügeln. Und nein, dabei geht es nicht um Menschenrechte, Freiheit, Demokratie, Frauenrechte oder Meinungsfreiheit. Es geht darum, Machtbereiche auszudehnen und Herrscher einzusetzen, die den hiesigen Machthabern genehm sind. Mit den reaktionären und autoritären und vollkommen verstockten und zurückgebliebenen Regierungen von Saudi-Arabien bis Pakistan hat man nämlich überhaupt kein Problem. Da rücken keine Kampfverbände ein, um die Frauen von ihrem Joch zu erlösen oder die Steinigung abzuschaffen. Die Weltweit existierende Wirtschaftsordnung, in der Geld alles ist, versteht sich nämlich auch ganz hervorragend mit autoritären Herrschaftsformen. Solange der normale Geschäftsgang nicht gestört wird, geht da auch die Scharia klar.


Und an diesem Punkt gehen die Anhänger eines politischen Islamismus genauso irre, wie die Anhänger der Nation. Anstatt sich zu fragen, was die eigene Sitaution besser machen würde und die Dinge in die eigenen Hände zu nehmen, vertraut man lieber auf den gottgesandten Kalifen, in dessen Namen man sich ausbeuten lassen und Köpfe abschneiden darf oder dem man treudoof in den Tod folgt. Am Ende wird einem das Paradies versprochen, was ungefähr genauso viel Wert ist, wie der ehrenvolle Heldentod fürs Vaterland. Vergessen sind Hunger und Elend, die Schandtaten der eigenen Regierenden, die eigene beschissene Situation, die Perspektivlosigkeit und die Frustration. Der religiöse Mantel hält warm. Es geht gegen die Feinde des Glaubens. Wir gegen die. Auf, auf in die Barbarei!


Solange Religion nicht als spirituelle Bereicherung für das eigene Leben erkannt wird, verfehlt sie ihren eigentlichen Zweck. Solange Religion als Ersatz für eine schlechte weltliche Ordnung herhalten muss, solange ist Religion tatsächlich nur Opium fürs Volk und nicht besser als das dumpfe rechthaberische Gemeinschaftsgefühl völkischer Gemeinschaften.
Dass die Dinge, wie sie sind, nicht gut sind, dürfte jedem klar sein. Zu hoffen aber, dass die Lösung in einer Rückbesinnung auf alte Werte oder dem interpretationsbedürftigen Willen eines Gottes liegt - scheint mir persönlich zu unsicher.
Oder um es sinngemäß mit den Worten von Dietmar Dath zu sagen: Wo immer die Kritik am Bestehenden mit den ekelhaften Zutaten Rassismus, Nationalismus, Frauenfeindlichkeit, Homophobie, Antisemitismus und religiösem Wahn angereichert ist – da ist keine Hoffnung.


In diesem Sinne: Gegen die Barbarei! Für den Fortschritt!


Es lebe die Suche nach der Veränderung …

und der Humor!


http://staiger.tumblr.com/post/10750...n-die-barbarei
 
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