Ja ihre Eltern verstehe ich auch nicht, erst das Kind in die Schule schicken und dann so etwas...
Mir ging es nicht darum das zu verteidigen, mir ging es primär darum, dass jeder sein Leben so gestalten soll wie er es persönlich für am besten hält mit oder ohne Religion. Vielleicht solltest du ihr das nächste mal sagen, dass sie zwar nicht die eigene Familie verloren hat aber das wichtigste wofür sich überhaupt zu leben lohnt, die Freiheit.
So einfach ist das nicht. Mit 20 kannst du so eine Entscheidung kaum treffen zumal die Eltern nicht gewalttätig waren oder sind. Du musst dir vorstellen Eltern und Großeltern manchmal auch noch Brüder reden auf eine 20jährige ein, machen Druck, erklären ihr das es gut ist was sie tun soll und das das Allah gefällt. Sie war ja nicht ungläubig, sondern einfach nur frei von Kopftuchgebot oder sonstigen Traditionen wie jedes andere Mädchen auch "normal"gläubigen Familien auch. Das ist genau der Punkt den ich beschrieben habe.
Mit 20 weiß jemand noch gar nicht was Freiheit ist, zumal sie eigentlich frei gelebt hat. Dann stell dir mal den Verlust der kompletten Familie vor, wenn du gar nicht weißt wie deine Unfreiheit später aussieht.
Aus der Zeit in der Jugendarbeit kann ich dir nur sagen, dein Ratschlag ist menschlich gut aber sozialpädagogisch falsch. Man muss Mittler innerhalb von Familien sein und kein trennender Faktor. Manchmal kann man mit Eltern reden, manchmal nicht. Manchmal muss man sich auch raushalten und kann nicht helfen.
Eine Muslima, die kein Kopftuch tragen will ist keine "richtige" Muslima, nur um mal das harmlose Kopftuch als Beispiel zu nehmen. Zunehmend von jungen Muslimen zu hören, die den Islam eher als Jugendkultur, denn als Glauben sehen. Viele tun das aus Frust weil sie eben benachteiligt werden, ob Job, Wohnungssuche, usw.
Jeder Mensch brauch irgendwas um sein Ego zu pflegen, sonst verkümmert er/sie. Das ist alles nicht so einfach und pauschal abzuhandeln.