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Moskau - Moskva --- Grösste Stadt Europas

Das ist wirklich eine schöne Sache:)
Das Hexenhaus bleibt in Kunzewo

23. März 2013 Iolanta Kalatschajewa, Moskowskije Nowosti
Der Holzschnitzer Andrej Salnikow wollte den Kindern seines Viertels etwas Gutes tun. Also tat er, was er ohnehin kann: einen Spielplatz bauen. Dann traten die Beamten auf den Plan.




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Für sein Engagement zeichnete die Wochenzeitung Moskowskije 
Nowosti Andrej Salnikow im Dezember 2012 mit dem Preis „Neue Intelligenz“ aus. Foto: RIA NovostiUliza Molodogwardejskaja, Haus 41. In Kunzewo am Westrand der russischen Hauptstadt kennen viele diese Adresse. In einem Innenhof zwischen fünfstöckigen Backsteingebäuden liegt der Spielplatz von Andrej Salnikow. Von den Kindern und ihren Eltern ist er seit Jahren stark frequentiert – weil er anders ist als die normalen Spielplätze mit ihren Rutschen und Schaukeln.
Doch dann kam eine neue Stadtteilverwaltung – und die wollte die „nicht genehmigten Bauten" entfernen lassen. Andrej suchte Unterstützung bei den Nachbarn, die sammelten Unterschriften für den Erhalt des Areals. Jetzt schleppt Salnikow, ein kräftiger Mann Anfang 50, rohe Bretter aus dem benachbarten Hof zum Spielplatz. „Die haben sie weggeworfen, für mich sind sie aber genau richtig. Ich will daraus eine Schneerutschbahn machen, so eine breite, wie ich sie in meiner Kindheit hatte. Ich bin in der Gegend von Murmansk geboren, da sind wir im Winter immer auf solchen Bahnen gerodelt."

Die Familie von Baba Jaga
An ausnahmslos allen von Salnikow gezimmerten „Stationen" tummeln sich Kinder. Die Eltern machen Fotos von ihnen: „Mascha, stell dich an den Schiffsmast!" „Wanja, schau etwas ängstlicher, du bist doch in der Hütte der bösen Baba Jaga!" Letzteres Bauwerk ist besonders beliebt: Laut russischem Märchen lebt die Hexe Baba Jaga in einer Hütte, die von zwei Hühnerbeinen getragen wird. Auf die Beine hat Salnikow verzichtet. Der Statik zuliebe.
„Ich weiß, dass diese Dinge illegal sind", erklärt er. „Aber ich habe das gebaut, damit die Kinder – darunter meine eigenen – nicht im Viertel auf Abenteuersuche gehen müssen, sondern hier spielen können. Hier sind alle zusammen, die ganze Familie."

Lasst den Kindern ihre Ruhe
Das fünf Meter lange hölzerne Schiff hat Salnikow zu Ehren seiner jüngsten Tochter „Zlata" getauft. „Auf dem Schiff spielen die Kinder Piraten oder den Untergang der 'Titanic'. Ich verscheuche die Eltern immer und sage: ‚Die Kinder sollen mal vor euch ihre Ruhe haben, gebt ihnen die Freiheit, das zu tun, was sie wollen, lasst ihnen ihre Fantasie, dann entwickeln sie sich richtig. Und ihr achtet nurdarauf, dass nichts passiert."
Mit dem Bau des Spielplatzes begann Salnikow vor sieben Jahren, als die Bezirksverwaltung im Innenhof eine Rutsche aus Metall aufstellte. Sie hatte kein Geländer, und die Eltern standen ständig mit hochgereckten Armen da, um die Kleinen aufzufangen, wenn sie einen falschen Schritt taten. Da zimmerte Salnikow ein Holzgeländer und ebnete alle Löcher. Danach nagelte er breite Bretter auf die Einfassung des Sandkastens, damit die Kinder „Kuchen" backen konnten.

Wie der Vater, so der Sohn
„Ich arbeite nicht den ganzen Tag auf dem Spielplatz. Meist nur abends und am Wochenende. Ich bin Privatunternehmer und kann mir die Zeit selbst einteilen. Ich zimmere Möbel und allerlei Gebrauchsgegenstände aus Holz. Aber das Schiff und das Hexenhäuschen – das ist meine Geschenk an die Kinder."
Eigene Kinder hat Salnikow auch, sechs an der Zahl. Die Hälfte ist schon aus dem Haus, in dritter Ehe hat er nun noch einmal drei Nachzügler bekommen. Der neunjährige Dima werkelt gern zusammen mit ihm im Hof, hilft beim Brettertragen und berichtet seinen Spielkameraden stolz, wie er und Papa gemeinsam den Spielplatz bauen.
„Vor einiger Zeit kamen zwei junge Frauen von einer Bürgerorganisation mit dem Vorschlag, ich sollte ihre Initiative anführen. Natürlich habe ich mir erst mal angehört, was sie zu sagen hatten. Und dann", sagt Andrej lachend, „habe ich losgelegt, von mir zu erzählen." Von seinen Sex-Heldentaten in jungen Jahren, von dem Denkzettel, den er betrunkenen Jugendlichen, die auf den Spielplatz pinkeln, verpasst. „Die Damen hörten sich das alles an, schlackerten mit den Ohren – und weg waren sie", sagt Andrej schmunzelnd.

Die Behörden und das Volk
Er will kein Anführer sein, von Politik und Demonstrationen hält er wenig: „Ich finde es einfacher, wenn du tust, was du kannst. Man muss die Dinge einfach nur anpacken, statt mit Transparenten herumzustehen." Allerdings ist ihm durch den Bau des Spielplatzes auch eines klar geworden: der Zusammenhang zwischen Behörde und Volk. „Die Behörden engagieren sich, wie ich sehe, nicht für die Interessen des Volkes, sondern ausschließlich für ihre eigenen."
Salnikow erzählt ironisch, welche Überwindung es ihn gekostet habe, sich über die Regeln eben jener Behörden hinwegzusetzen. Noch genau erinnert er sich an das Gefühl, als er zum ersten Mal einen Bordstein aus dem Boden riss, weil er hinter dem Haus eine Parkfläche für die Autos anlegen wollte. „Da war mir richtig mulmig zumute", sagt er. Er ließ sein Auto mit offenen Türen in der Nähe abgestellt, um jederzeit die Brechstange hineinwerfen und abhauen zu können, sollte die Miliz auftauchen.
„Und was meinen Sie, welche Angst ich hatte, als ich dieses Schiff hier baute", erzählt er. Ungefähr fünf Monate zimmerte er daran, und erst mit der Zeit wurde es etwas ruhiger: „Ich konnte sehen, dass vielen gefällt, was ich mache, dass sie mich unterstützen, die Erwachsenen wie die Kinder."

Kein Gang durch die Instanzen
Wäre er zuerst zu den Behörden gegangen, er hätte nie eine Genehmigung bekommen. Davon ist er überzeugt. Weshalb? „Weil es einfacher ist, eine ‚amtlich zugelassene' Spielplatzausstattung hinzustellen und dafür noch jemandem Geld zuzuschanzen", schimpft er.
„Leben – das ist ein Kampf um das Leben", steht am Mast des Schiffes „Zlata". Der Spruch stammt von Salnikows Großvater. Der hat ihn von der Front mitgebracht. Für Salnikow sind die Worte auch heute noch aktuell. „Es läuft ja darauf hinaus, dass ich den Staatsdienern Konkurrenz mache", sagt er. Als er das Geländer für die Rutschbahn gezimmert und Bretter auf die Sandkastenränder genagelt hatte, kam eine Abordnung aus der Stadtverwaltung und befand: „Das muss alles wieder weg." Aber die Eltern aus den Häusern fauchten die Beamten so an, dass diese nie wiederkamen. „Die neue Verwaltung nun will wieder alles abreißen", erzählt Salnikow.
Derzeit ist er auf der Suche nach kreativen Leuten, die Lust haben, mit ihm zusammen das hässliche Transformatorenhäuschen anzumalen. Das ist zwar ebenfalls nicht offiziell erlaubt, sieht dafür aber schön aus. Und die Farben sollen die Enthusiasten am besten gleich selber mitbringen.

Das Hexenhaus bleibt in Kunzewo | Russland HEUTE


Epilog
Inzwischen steht am Spielplatz ein Schild: „Der Bezirk Kunzewo informiert, dass die Objekte an der Straße Molodogwardejskaja 41 Kunstwerke sind und den 
Sicherheitsanforderungen nicht entsprechen. Die Nutzung dieser Objekte als Spielzeug kann Ihrer Gesundheit schaden".
Und was sagen die Behörden selbst dazu? „Niemand wollte und will diesen wundervollen Spielplatz abreißen." So ließ es ein Sprecher des Westlichen Verwaltungsbezirks verlauten, nachdem der Bezirk Kunzewo nicht bereit war, sich dazu zu äußern. „Alles begann damit, dass sich zwei alte Frauen beim Ordnungsamt beschwerten, auf dem Spielplatz sei es zu laut. Aber wir haben hier 262 Unterschriften von Anwohnern, die für dessen Erhalt sind. Die Meinung der Bewohner ist uns sehr wichtig. Und wir schätzen es, dass in unserem Bezirk Menschen wohnen, die bereit sind, selber Spielgeräte für ihre Kinder zu bauen."

 
Auch schon getestet und für gut befunden^^


Insider's guide to Moscow's best wine bars


March 22, 2013 Anton Moiseenko, special to RBTH
Where can you go to get a good pour in the Russian capital? Check out our guide.

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Gavroche bar. The choice of wines in Gavroche is not overwhelming, but enough to satisfy the needs of a common wine drinker. Source: Press PhotoMost people don’t go to wine bars to be lectured by a sommelier, and even though wine bar culture is new to Moscow, the clientele has caught on to the idea that wine bars are places to socialize and learn in an informal atmosphere. Where should guests to the Russian capital go to get a good pour?

View Wine bars in Moscow in a larger map
Gavroche
On a typical Friday evening, Gavroche is filled with middle-class and creative hipster-types looking to get the weekend started in a relaxing atmosphere. The design of the place is a bit ordinary, but Gavroche could hardly ask for a better location near Park Kultury metro in central Moscow.
The choice of wines is not overwhelming, but enough to satisfy the needs of a common wine drinker. Some 25 wines – both whites and reds – are available by the glass and more than 100 – are waiting to be consumed by the bottle. The lower price tag for 150 ml of Hugel Gentil 2010 is around $9, which is fairly acceptable for Moscow. Nevertheless the prices of wines by the bottle is rather on the high side for this “democratic” wine bar.
Most of the wines are French, but Italian bottlings are also very present – the Pinot Grigio Elena Walch 2011 is available for $45 and a Jaquesson Cuvee Brut for $143.
Gavroche is quite a new place on the Moscow map, but well worth visiting.
Address: available on the website www.thewinebar.ru
Grand Cru
You can’t lose if you choose a wine bar from the Grand Cru chain. Most of them are actually just wine shops with occasional tastings (if you are lucky enough to be invited) and only two are “real” bars with places to sit and sip.
The first one, which also features very nice food, is on Malaya Bronnaya Street just beside Patriarch’s Ponds – the famous ponds featured in the Bulgakov’s “Master and Margarita”. The wine bar is a creation of Maxim Kashirin and serves as the retail division of his Simple Wine importing company, which has a rather impressive fine wines and spirits portfolio – probably even the best in Russia.
Grand Cru is also quite famous for its connection with Spanish chef Adrian Quetglas who controls the menu. The prices are not particularly cheap, but people come here for the high level of service and guaranteed wine satisfaction no matter what their taste buds are up for.
Address: available on the website www.grandcru.ru
Vintage
If you’re looking for the best wine price spread, the Vintage bar on Krasina Street is the choice for you. Despite its rather central location, the bar itself is no posh place. The modest interior seems to say that the owners are focused on wine, not design.
The owners themselves are regulars in the bar, which is another sign of their commitment to the place and their products. In order to handle its low-priced range of wines (starting from as low as $13 per bottle!) the bar had initially to remove “wine by the glass” option from its menu – but this option is now available again. Although the bar is not so easy to find, it’s full of people almost every night.
Address: available on the website www.barvintage.ru
Dissident
One of the most elite wine bars can be astonishingly empty on Friday night. In fact, Dissident hardly qualifies as a wine bar; it’s more a wine restaurant with an extremely relaxing atmosphere and great staff ready to take care of everything.
Dissident is a place with a long history, which is probably why it’s quite well known among wine people.
Still the prices mean the crowd is made up less of people who really know wine and more of people who are ready to spend $20 on a glass of red Argentine Terraza de los Andes – and for this place it’s a hot deal. Despite some high wine prices, the food seems to be of great quality and price. The grilled lamb is especially excellent.
The interior is very cozy and home-like, which is something that is missed in places like Gavroche. The background music is another advantage – good taste can be heard from far away. The restaurant is on the 5[SUP]th[/SUP] floor of the Nautilus business center on Lubyanka Square right in the middle of the city.
Address: available on the website www.dissident.msk.ru
Bontempi
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Bontempi is situated just in front of the famous DomZhur (House of Journalists on Nikitsky Boulevard). Source: Press Photo
Although Marco Cevretti is not in charge of Bontempi’s extensive wine list, he’s the person that really makes this place work. Situated just in front of the famous DomZhur (House of Journalists on Nikitsky Boulevard), Bontempi seems to be always booming with life – partly due to the current trend toward worshiping wine and food but more because of the great unconventional design of the main area of the bar, which is located below the ground level.
If almost all other wine bars are generally sacrificing their food choices on the altar of extensive wine lists, Bontempi is the exception that proves the rule. Food is served in just the right portions, not very big, but extremely well done.
The wine list is really nice and the concept of selling wines dominates the whole idea of the place. After 6pm, almost each wine has two different prices here – one if you want to drink the wine at your table (more expensive), and the other – if you want to leave the bar in the evening with a bottle that you liked most. Before the evening, the take away price is the same as the price in the bar. By the way, did I mention great Florentine steaks and the possibility to come with your own bottle?
Address: available on the website www.barbontempi.ru

Insider's guide to Moscow's best wine bars | Russia Beyond The Headlines


 
Nein, nein, die Russische Regierung versucht seit Jahren eine Lockerung oder Abschaffung der Visabestimmungen mit der EU. Bremser sind v.a. die Deutschen. Ist wirklich so.

Das nächste ist bei uns, kann ich wirklich empfehlen und mich verbürgen:)

Wieso? Angst für Auswanderung oder wie?
 
Wieso? Angst für Auswanderung oder wie?
Angeblich ja, und auch aus Angst vor dem Kriminellen Business. Als ob das nicht schon längst da wäre^^ Und was das erste anbelangt, seit geraumer Zeit werden drei Prozent und weniger aller russischen Visaanträge nach DE abgelehnt. Das sind Prozentzahlen wo normalerweise visafreies Regime von den meisten Staaten akzeptiert wird. Man will uns schlichtweg einfach nicht. Selbst wenn die Zahl der Ausreisewilligen, meint Daueraufenthalt, kein Vergleich ist zu den 90ern etwa.

Aber der Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft macht selbst wohl schon zunehmend Druck auf die Bundesregierung. Einfach weil das auch ein ziemliches Hemmnis für die Wirtschaftskontakte der auch deutschen Unternehmen. Irgendwo im Wirtschaftsthread hab ich das auch mal gepostet, glaube ich. Jemand meinte aus deutscher Sicht in etwa, dass das Abbauen von entsprechenden Hürden und dementsprechend erleichtertes Business wie ein kostenloses Konjunkturprogramm auch für die Deutschen wäre.:) Na ja...
 
Moskau wird urban

28. März 2013 Semen Kwascha, Russland HEUTE
Das Moskauer Stadtbild verändert sich. Chefarchitekt Sergej Kusnezow will es in der russischen Hauptstadt komfortabel und urban haben. Russland HEUTE sprach mit ihm über das Neue Moskau, Radwege im Winter und allerhand Probleme.

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Moskaus Chefarchitekt Sergej Kusnezow.
Foto: ITRA-TASS
Können Sie in wenigen Worten beschreiben, wie Sie sich die Stadtentwicklung von Moskau vorstellen?
Moskau muss zu einer Stadt im wahrsten Sinne des Wortes werden. Die Stadt, das ist ein Lebensstil. Städter wollen in einem Haus wohnen, das sich von den anderen Häusern unterscheidet, einen gemütlichen Hof hinterm Haus und ein Café, Restaurant oder einen kleinen Laden in der Nähe haben. In Moskau gibt es so etwas bislang noch nicht. Wenn Sie in die Außenbezirke fahren, dann sehen Sie, dass man dort praktisch nichts anderes machen kann als schlafen.
Gibt es Vorbilder oder andere Erfahrungen, an denen sich Moskau orientieren kann?
Alle Städte sind einzigartig, aber von den Erfahrungen der anderen kann Moskau profitieren. Beispielsweise von Berlin: Als sich die zwei Teile der

Stadt wiedervereinigten, entstand an der Stelle, wo vorher die Mauer stand, quasi aus dem Nichts ein neues Zentrum. Oder Hamburg, wo gerade ein riesiges Industriegebiet umstrukturiert wird und sich in die Hafencity verwandelt. Man kann nach Peking schauen, das sehr solide renoviert wurde. Und noch ein positives Beispiel: Shanghai, in dem das neue Wirtschaftszentrum Pudong entstanden ist, hochgezogen auf einer gigantischen Brachfläche.
Lassen Sie uns über das Neue Moskau sprechen. Es gab viele Gerüchte, dass das Neue Moskau einer modernen Planung folgen würde. Man dachte an eine dichte Infrastruktur und kleine Häuser, also alles maximal ökonomisch in der Art eines Vorortes. Der Werbung nach zu urteilen werden dort aber nach wie vor riesige Hochhäuser gebaut.
Im Neuen Moskau errichten wir eine Alternative zum Zentrum und keinen Vorort. Das Problem der neuen Stadtgebiete liegt darin, dass sie früher zum Moskauer Oblast gehörten und es aus dieser Zeit noch eine riesige Anzahl an Projekten gibt. Die Leute, die diese Projekte geplant haben, hatten für diese Gebiete die Errichtung einer ruhigen Gegend im Kopf. Jetzt muss die Moskauer Stadtregierung mit den Investoren verhandeln und dabei versuchen, sich möglichst von diesen Verpflichtungen zu befreien. Das ist eine schwierige Aufgabe, aber wir gehen sie an.
Wohin soll das führen?
Zu einem komfortablen, urbanen Umfeld. Wir werden viele Arbeitsplätze schaffen, eine große Anzahl von Leuten soll hier leben. Um sie zu motivieren hierherzuziehen, muss man ein komfortables Umfeld schaffen, das heißt nicht so dicht bebaut, nicht so hoch gebaut, mit einer guten Architektur und einer funktionalen Ausgewogenheit.
Nimmt Moskau auch die Dienste ausländischer Architekturbüros in Anspruch? Können Sie an den Ausschreibungen teilnehmen und diese gewinnen?
Die staatlichen Auftraggeber haben praktisch keine Dienste ausländischer Architekten in Anspruch genommen. Vor Kurzem gab es eine Ausschreibung zur Entwicklung des Ballungsgebietes. Aber bis auf wenige Ausnahmen gibt es in Moskau so gut wie keine durch Ausländer realisierten Projekte. Die Anzahl der Projekte, die zurzeit realisiert werden, machen gerade einmal zwei bis drei Prozent aus.
Warum ist das so?
Auf dem russischen Markt gibt es keine Kultur der Auslese, und die Qualität der modernen westlichen Architektur ist deutlich höher. Der Markt begreift, dass ein Risiko der Übernahme durch westliche Architekten besteht, die sich den Großteil der Aufträge sichern würden. Deshalb schützt er sich reflexartig und setzt die Interessen der eigenen Stadtplaner durch. Faktisch hat sich eine relativ kleine Gruppe von Architekten herausgebildet, die in den letzten 15 Jahren das Marktmonopol besaß. Es gibt keine Konkurrenz; man hat gelernt, die Ausländer von Aufträgen fernzuhalten, ebenso die jungen Architekten. Das ist genau die Situation, gegen die ich aktiv anzukämpfen begonnen habe.
Auf welche Weise?
Ein kreativer Wettbewerb ist die natürlichste und aufrichtigste Form der Auslese. Wir führen gerade zielführende Gespräche und versuchen, für die Verhandlungen eine größtmögliche Zahl von Auftraggebern zu gewinnen. Für die Stadt ist das extrem wichtig. Denn dadurch, dass die junge Generation russischer Architekten zwangsläufig weggehen wird, sich aber eine neue Schicht noch nicht gebildet hat, sind wir nicht konkurrenzfähig. Und so riskieren wir, vor allem jetzt nach dem Beitritt zur WTO, von westlichen Unternehmen überrollt zu werden. So kann es passieren, dass der Markt mit drittklassigen Planungsbüros, die über solide Mittel und genügend Durchhaltevermögen verfügen, überfüllt sein wird. Die kreativen und begabten Architekten aber kommen nicht, weil die Auftraggeber und Konditionen hier zu schwierig sind. Deshalb bin ich der Ansicht, dass man sich einen Pool an konkurrenzfähigen Leuten heranziehen und den jungen Leuten eine Chance geben muss.
Und wie sehen Sie die Ausschreibung für das Mariinski-Theater in Sankt Petersburg? Da gab es viele schöne Entwürfe für das neue Gebäude des Theaters, wovon eines auch den ersten Platz gewann. Doch im Endeffekt wurde ein „Supermarkt" nach einem ganz anderen Entwurf gebaut.
Man muss verstehen, dass eine Ausschreibung nicht nur Verantwortung für die Architekten bedeutet, sondern auch für die Auftraggeber. Das Mariinski-Gebäude habe ich nicht gesehen, kann darüber also nicht urteilen. Diejenigen, die es kritisieren, können Recht haben oder auch nicht. In jedem Fall ist es in Russland tausendmal schwieriger, ein gutes Projekt zu realisieren, als in Europa. In Russland sind die Kollegen als auch das Publikum feindselig und jeder reibt sich die Hände vor Freude über einen Misserfolg. Ich glaube, man muss seine Fehler rational betrachten und es das nächste Mal einfach besser machen.
Eines der meistdiskutierten Themen in der Stadtplanung sind die Fahrradwege in Moskau. Die städtischen Behörden haben mit dem Bau der ersten Radwege begonnen und junge Stadtplaner halten sie geradezu für das Patentrezept gegen alle Krankheiten der Stadt. Dabei kann man sie bestenfalls gerade einmal fünf Monate im Jahr nutzen.
Es ist Unsinn zu glauben, dass man wegen des Klimas nicht Radfahren kann. In kanadischen und nordamerikanischen Städten, wo das Klima dem unseren sehr ähnlich ist, gibt es auch Fahrradwege und die Leute nutzen sie. Man braucht einfach eine klare Motivation und eine vernünftige Planung. Wenn der Stadtbewohner weiß, dass die Strecke zur Arbeit mit dem Fahrrad auf dem geräumten Radweg 15 Minuten statt der üblichen 30 Minuten mit dem Auto dauert, er keinen Parkplatz suchen muss und stattdessen das Fahrrad sicher neben dem Büro abstellen kann, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Radwege auch im Winter genutzt werden.

Moskau wird urban | Russland HEUTE


 
schade das russland so gut wie alles nur in der hauptstadt einsteckt und das auch nur in guten vierteln !
Hi, es stimmt schon, dass es ein starkes Gefälle zwischen städtischen Regionen wie Petersburg und Moskau und anderen Regionen gibt. Wahrscheinlich ist das auch ein typisches Erscheinungsbild für Schwellen/Entwicklungsländer. Es stimmt auch, dass beide Städte nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch rechtlichen Sonderstatus genießen.

Allerdings sieht es in den Regionen je nach Infrastruktur, was Industrie, Wirtschaft allgemein, und ja, Bodenschätze etc anbelangt, sehr unterschiedlich aus. Tatarstan, Kazan etwa geht es wirtschaftlich sehr gut, auch Chanty.Mansijsk, das liegt "kurz hinterm Ural", etwa. Das merkt man auch vor Ort. Ansonsten versucht der Staat mittlerweile auch Sonderförderung sei es für Krisengebiete wie Nordkaukasus oder auch schwache Regionen wie den Fernen Osten. Im Thread zu den russischen Wirtschaftsnews war das wohl auch schon mal Thema irgendeines Postings.^^ Und bei Tschetschenien etwa, das ist schon unglaublich was sich da so die letzten sieben acht Jahre getan hat. Grozny ist natürlich eine andere Stadt als jene mit diesem sehr besonderem Flair, seinen grünen Parks etc. vor den Kriegen. Aber wenn man auch mal abgezeigtes Geld abrechnet:mrgreen:, es ist schon Wahnsinn, was da alles errichtet und aufgebaut wurde in doch recht kurzer Zeit. Und Ramzans Privatpalast in Gudermes muss man mal gesehen haben:mrgreen:
 
Und wenn wir schon mal hier sind...:) Also das ist wirklich die Horrorseite an der Stadt. Wenn es Kandidaten für irgendwelche Verdienstorden gibt, dann diejenigen, die es fertig bringen werden, in irgendeiner Weise das Thema Moskau und sein Verkehr zu handlen:)

Der Herr der Ringe

2. April 2013 Adele Sauer, für Russland HEUTE
Die Verkehrsströme in Moskau werden über Ringe geschleust. Die Kolumnistin von Russland HEUTE erzählt über das Leben innerhalb der Ringe.

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Der Boulevardring in der Nähe von Arbat. Foto: Slawa Stepanow / GelioMoskau ist inzwischen sozusagen beringt. Die Verkehrsströme werden über Ringe geschleust. Anfangs gab es nur den Gartenring und den Boulevardring. Der Gartenring markierte im 19. Jahrhundert das Zentrum Moskaus, alles, was innerhalb des Gartenrings lag, gehörte zu Moskau,
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Der älteste und modernste Bahnhof Moskaus

alles andere war schon jwd. Welch ein Gefühl für den jungen Arzt Anton Tschechow, ein Haus an der Innenseite des Gartenrings zu besitzen. Jetzt allerdings nimmt sich das schmucke Häuschen eher bescheiden aus neben den gigantischen Bauten in der Nachbarschaft und liegt nun schon mitten im Zentrum.
Als nächster Ring wurde der Ring um Moskau, der so genannte Autobahnring, in Angriff genommen. Zweifellos ein Verdienst des ehemaligen Bürgermeisters Juri Luschkow, denn die aus Betonteilen bestehende Piste wurde zu recht Straße des Todes genannt. Ohne Trennplanken und unbeleuchtet galt sie als nächtens zu meidende Route. Der neue Autobahnring, MKAD genannt, konnte durchaus als modern und zweckmäßig gelten, wenn da nicht einige große Mängel die als Schnellstraße gedachte Umschließung der Hauptstadt anhafteten und sie zur Staustrecke ersten Grades werden ließen.
Am Autobahnring, an allen anderen Straßen übrigens auch, haben die Beamten ordentlich verdient. Beim Straßenbau kann man wunderbar klauen, es wird weniger reingepackt, als drin sein sollte. Im Ergebnis müssen neu gebaute Verkehrswege auch gleich wieder repariert werden, weil sich böse Schlaglöcher von Anfang an breitmachen. Und der geliebte MKAD ist ein paar Zentimeter schmaler ausgefallen, als geplant und in den Kosten veranschlagt war. Der Rest hat sich in Auslandskonten und Villen an der Cote d'Azur verwandelt.
Um die Spuren der Dieberei zu vermischen, haben sich die Beamten etwas Tolles ausgedacht. Ab +25 Grad sollen keine Brummis mehr fahren dürfen, denn das zerstöre die Straßendecke. Nachtigall, ick hör dir trapsen!
Die Auf- und Abfahrten sind so gebaut, dass es einfach zum Stau kommen muss. Abfahren muss man genau an der Auffahrt. Klingt gut, nicht? Ich will z.B. den Ring verlassen und ordne mich rechts ein. Genau an dieser Stelle treffe ich auf den Autostrom, der auf den Ring will. Ich bin zwar auf der Hauptstraße, aber das juckt keinen so richtig. Also wird gedrängelt, gehupt, geflucht. Bei der großen Anzahl von Ausfahrten kommt der Verkehrsfluss nicht zum Erholen, sondern steht sich halt so durch oder schleicht mit 5-10kmh durch die Landschaft, eingehüllt in schwarze Auspuffwolken von den LKWs, Betonmischern und anderen „kleinen" Fahrzeugen.
Also plante und baute man den dritten Ring. Angekündigt als der selig machende Staubeseitiger. Dazu wurden Brücken per Hubschrauber versetzt, Tunnel in die Erde gewühlt und Wohngebiete mit der direkt an den Fenstern vorbei führenden Trasse beglückt, was aber keinen Einfluss auf den Preis der Wohnungen hat, ganz im Gegenteil! Der dritte Ring zeichnet sich durch irreführende Beschilderung und schon bekannte chaotische Auf- und Abfahrten aus, die sogar Berufsfahrer und Moskau Kenner in Erstaunen versetzt. Vor Gabelungen und Abfahrten mit den abenteuerlichen Wegweisern machen demzufolge viele Autofahrer eine Vollbremsung, um nachzudenken, wo es denn nun hingehen soll. Das Ergebnis kann sich jeder ausmalen. Die Versicherungen knirschen mit den Zähnen, die Autowerkstätten haben immer viel zu tun. Ist doch eigentlich was Gutes, oder? Garantierte Vollbeschäftigung.
Eine Aufgabe erfüllt der 3. Ring jedoch mit Bravour: er entlastet das Zentrum, denn alle, die dahin wollen, stehen auf dem Ring hoffnungslos im Stau.
Die logische Schlussfolgerung ist der Bau des vierten Ringes, der bereits emsig betrieben wird. Ihm fallen Garagenkomplexe und anderes Kleingemüse zum Opfer. Die um ihr Eigentum gebrachten Garagenbesitzer können sich in die neuen mehrgeschossigen Parkhäuser einkaufen, deren Preis den eines herkömmlichen Autos weit übersteigt. „Volksgarage" heißt das Projekt sinnigerweise.
Olympische Ringe gibt es fünf, also wird Moskau dem nicht nachstehen. Der fünfte ist bereits ins Auge gefaßt. Er wird aus der bereits zu Sowjetzeiten entstandenen Betonpiste um Moskau, der so genannten Betonka gepäppelt, die zu Verteidigungszwecken diente. Die im Umfeld entstandenen Eigenheimsiedlungen werden vor lauter Glück einen Luftsprung machen, dass nun endlich die Staus und Auspuffgaswolken den Weg zu ihnen gefunden haben. Da hätten sie auch in Moskau wohnen bleiben können, oder?
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Der Herr der Ringe | Russland HEUTE

 
schade das russland so gut wie alles nur in der hauptstadt einsteckt und das auch nur in guten vierteln !

Das größte Gut Russlands befindet sich in Sibirien. Einmal mit der Transsibirischen Eisenbahn durch den ganzen ehemaligen Ostblock muss ich erlebt haben, bevor das Kapital auch noch Sibirien erreicht
 
Zuletzt bearbeitet:
European-style wholesale food markets expected in Moscow

April 30, 2013 Natalya Bykova, Aleksandra Golubeva, RBC Daily
Two sites are under review for wholesale food markets in Moscow. Taking after Paris's Rungis or Madrid's Mercamadrid, they would serve as centers for wholesale trade of imported and Russian products.

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Moscow needs to change markets format from small outfits to a couple of large terminals. Source: ITAR-TASSThe Mayor of Moscow has until the end of April to review two proposed sites near the Moscow Ring Road (MKAD) for a one-million-square-metre wholesale food market modelled after Paris’s Rungis or Madrid’s Mercamadrid.
The establishment of a system of wholesale terminals in the Moscow Region is part of a state-sponsored sub-programme approved last October. According to Deputy Mayor, Andrei Sharonov, “the idea is not to create a ‘gateway’ for food imports; it is to create a ‘vacuum cleaner’ that would skilfully pull in Russian-made products.”
An active search for 50–100-hectare vacant lots (Rungis sits on 230 hectares) that would accommodate one million square metres of real estate began last autumn. Sharonov said the site needed to be close to a railway, an airport and a number of highways. “The number of trucks will run in the thousands every night.”

“Several sites are under consideration to the north and south of the MKAD,” Sharonov told RBC Daily. Nemeryuk believes that the lots at the Leningradskoye Highway near Molzhaninovo and at the Don Highway take priority.

According to Valentin Gavrilov, Head of the Research Department at CBRE, the Don Highway site better suits the purpose of establishing an agricultural product trading centre. “But as a warehouse complex, the facility will be in demand no matter where it is located,” he said.
The Molzhaninovo market is expected to specialise in goods imported through the ports of St. Petersburg and Finland, while the southern terminal will be geared towards food sourced from southern Russia and Ukraine.
The city is planning to carry out the ambitious project based on a public-private partnership. Moscow could contribute land (of which it has enough vacant hectares at Molzhaninovo) or limit its participation to building approach roads and the engineering infrastructure if a different site is selected for development.
According to Nemeryuk, preliminary agreements with landowners, investors, and developers have already been reached.

Valentin Gavrilov, estimates that investment in the development could run at $0.9 billion. He promised Moscow "will set trading and pricing rules, and will also ensure the free access of producers to those markets."
The Rungis or Mercamadrid format, where numerous end companies act as sellers and small businesses act as buyers, at least in the West, requires government participation – and not only because of the costs associated with creating a transport infrastructure, according to Andrei Vasyutkin, Head of Research and Consulting at Magazinov.
“Somebody must test and ensure the quality of the products,” he added. In other countries this role is assumed by the government, which normally is a shareholder or a founder of the wholesale centre’s management company. In Russia, food safety also falls under the jurisdiction of municipal authorities.
Vasyutkin recalled that Moscow has a number of large wholesale food bases. But the city needs to change its format from quite small outfits located inside the MKAD to a couple of large terminals.
Valentin Gavrilov said that filling the terminal with agricultural products is the key post-construction task.
“Logistic supply chains for products from remote areas have already been established and fine-tuned. At the same time, filling those channels with domestic products from nearby regions, similar to Rungis, could turn out to be a challenging task,” he said.
According to Gavrilov, if the problem of product deliveries is resolved efficiently, the project’s payback period – currently estimated at seven years – could be reduced.
First published in Russian in RBC Daily.

European-style wholesale food markets expected in Moscow | Russia Beyond The Headlines


 
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