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Moskau - Moskva --- Grösste Stadt Europas

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Bürgermeisterneuwahlen in Moskau

6. Juni 2013 Julia Ponomarjowa, Russland HEUTE
Sergej Sobjanin verkündete kurzfristig seinen Rücktritt und setzt Neuwahlen zum Bürgermeisteramt für den 8. September an. Er wird wieder antreten. Seine Chancen auf eine Wiederwahl sind groß.

Der 54-jährige Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin (in der Mitte). Foto: APMoskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hat am 4. Juni erklärt, sein Amt niederzulegen und erneut zur Wahl anzutreten. Sobjanin setzte den 8. September als Termin für die Neuwahlen an. Es werden die ersten Bürgermeisterwahlen in Moskau seit zehn Jahren sein. Am gleichen Tag wird auch der Gouverneur der Oblast Moskau gewählt.
Das Manöver wird allgemein als Versuch Sobjanins gewertet, sich das Bürgermeisteramt für weitere fünf Jahre just in dem Moment zu sichern, in dem seine gefährlichsten politischen Gegenspieler, der Milliardär Michail Prochorow und der oppositionelle Aktivist Alexei Nawalny, mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zur Wahl antreten können.
Der 54-jährige Sobjanin war 2005 bis 2010 Chef der Präsidialverwaltung unter Wladimir Putin. Davor hatte er vier Jahre das Gouverneursamt in der Oblast Tjumen, die Region mit den größten Öl- und Gasvorkommen Russlands, inne. Während seiner Amtszeit als Bürgermeister von Moskau veranlasste Sobjanin eine konsequente Revision der Politik seines Vorgängers Juri Luschkow und ersetzte dessen Vertraute im Rathaus durch eigene Leute. Luschkow war im September 2012 nach 18 Jahren Amtszeit von Medwedjew per Dekret wegen „Vertrauensverlustes“ entlassen worden, nachdem eine Medienkampagne die zügellose Korruption seiner Verwaltung an die Öffentlichkeit gebracht hatte.
Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden in Moskau 2003 statt. Luschkow konnte damals 75% der Wählerstimmen auf sich vereinigen. Im September 2004, nach der Geiselnahme in Beslan, schaffte Wladimir Putin die Direktwahl der Gouverneure und Bürgermeister von Moskau und St. Petersburg ab. Die Neuregelung wurde als Schritt hin zu einer stärkeren Kontrolle der regionalen Eliten durch den Kreml gedeutet. Im Juni vergangenen Jahres trat ein Änderungsgesetz in Kraft, das Direktwahlen der regionalen Regierungen mit bestimmten Einschränkungen wieder einführt. Politische Beobachter erkannten darin ein Zugeständnis an die kremlkritischen Demonstranten aus dem Mittelstand, die mehr Selbstverwaltung für die großen Städte, in erster Linie für Moskau, forderten.
Eine im Februar vom Allrussischen Zentrum für Meinungsforschung(WZIOM) durchgeführte Umfrage ergab, dass 51 Prozent der Moskauer mit Sobjanins Politik zufrieden sind, während ihr 23 Prozent kritisch gegenüberstehen. 59 Prozent der Befragten gaben an, es wäre für Moskau vorteilhaft, wenn Sobjanin im Amt bliebe, während 14 Prozent dem nicht zustimmten. Sobjanin erreichte der Erhebung zufolge bei den Moskauern eine Beliebtheit von 66 Prozent.

Die InternetzeitungGazeta.ru zitierte den Chefredakteur des Moskauer InformationsportalsMossovet Juri Sagrebnoj mit einer Äußerung, wonach die Terminierung der Neuwahlen auf den September 2013 den Milliardär und liberalen Politiker Prochorow von einer Kandidatur abhalten würde.
Am 1. Juni 2013 trat ein Gesetz in Kraft, das Abgeordneten, Bürgermeistern und Gouverneuren verbietet, im Ausland Konten und Betriebsvermögen zu unterhalten. Am 29. Mai 2013 kündigte Prochorow im Businessportal RBCan, sein Vermögen bis 2014 nach Russland zu transferieren, um bei den Wahlen für das Moskauer Stadtparlament kandidieren zu können, die für September 2014 anberaumt sind.
Prochorow hat derzeit in Moskau mehr Unterstützer als in jeder anderen russischen Region. In Moskau erreichte er bei den Präsidentschaftswahlen im März 2012 mit 20,5 Prozent der Stimmen Platz zwei hinter Wladimir Putin. Landesweit kam er im Vergleich dazu auf gerade einmal 8 Prozent. Putin vereinigte in Moskau 47 Prozent, landesweit insgesamt 64 Prozent der Wählerstimmen auf sich.
Lew Gudkow, Leiter des unabhängigen MeinungsforschungsinstitutsLewada-Zentrum schätzt, dass Prochorow bei den Septemberwahlen 20 bis 25 Prozent der Stimmen erhalten könnte.
Eine andere in Moskau bekannte politische Persönlichkeit, der Anti‑Korruptions‑Blogger Alexei Nawalny, ein noch schärferer Putin‑Kritiker als Prochorow, erklärte am 4. Juni im Radiosender Echo Moskwy, er werde ebenfalls für das Bürgermeisteramt kandidieren.
Ähnlich wie bei Prochorow, der Konten im Ausland unterhält, sind Nawalnys Aussichten, bei den Septemberwahlen wirklich anzutreten höchst unsicher – wenn auch aus anderen Gründen. Nawalny muss sich wegen Betrugsvorwürfen, die man in Oppositionskreisen als gegenstandslos und politisch motiviert bezeichnet, vor Gericht verantworten. Wird er für schuldig befunden, verliert Nawalny das Recht, politische Ämter zu bekleiden.

Sobjanin habe einen „Präventivschlag“ gegen seine Herausforderer gestartet, dem diese zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht standhalten können, behauptet der Chefredakteur von Echo Moskwy Alexej Wenediktow. „2015 hätte ihn ein härterer Kampf erwartet. Das Risiko, die Wahlen zu verlieren, wäre 2015 deutlich höher als 2013”, schrieb Wenediktow bei Twitter.
Alexej Makarkin, der stellvertretende Präsident des Moskauer Think TanksZentrum für Polittechnologie, erklärte gegenüber der NachrichtenagenturRIA Novosti, Sobjanin habe den richtigen Zeitpunkt für die Wahlen erwischt. „Breite Unterstützung und geringe Protestaktivität” seien ihm gewiss. „Ein Wahlerfolg wird Sobjanins Legitimität steigern“, sagte Makarkin.

Bürgermeisterneuwahlen in Moskau | Russland HEUTE


 
Moscow metro fire puts focus on transport in city election

June 6, 2013 Yulia Ponomareva, Tim Wall, RBTH
A fire in a metro tunnel near the Kremlin, on the day Sergei Sobyanin stood down to fight an election in September, shows that metro and road construction issues could test the mayor’s popularity.

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As a result of the fire in the Moscow subway almost 5,000 people were evacuated by fire-fighters from eight stations on June 5, Wednesday. Source: ITAR-TASS

Traffic on a busy stretch of a metro line in central Moscow was halted twice for a total of five hours on Wednesday as underground power cable ignited in the tunnel in two separate locations in the morning and in the afternoon.
The incidents left dozens of people seeking medical attention over carbon monoxide inhalation, caused massive transport disruption and made thousands of commuters walk to work.

The transport chaos came on the day that Mayor Sergei Sobyanin officially submitted his resignation to PresidentVladimir Putin, who supported his candidacy in a September mayoral election – the first in the city for 10 years.
Accepting Sobyanin’s resignation and appointing him acting mayor until the election, Putin told Sobyanin in televised comments: “I ask you to ensure that all of the city’s services continue working without problem.”
There was no statement from Sobyanin or City Hall about the metro problems on Wednesday. Meanwhile, the Moscow metro’s website simply announced that services had resumed and issued a one-line statement: “Moscow Metro apologizes to passengers for the inconvenience.”
One of Sobyanin’s possible opponents in the election, Yabloko party leader Sergei Mitrokhin, pointed out that the mayor had praised safety on the metro just three weeks ago, singling out Okhotny Ryad as a model.
“After today's fire in the metro it is clear that these statements were… self-PR, hiding an extremely ugly reality,” Mitrokhin wrote in a blog on Ekho Moskvy radio. “Today we can say that the system of fire safety in the Moscow metro is unsatisfactory and could fail at any time.”
Criticism of the mayor also came from the liberal online newspaper Gazeta.ru, which said in an editorial comment: “Instead of playing political games like early elections, the Moscow mayor should rather get things in order in the key areas of the city's economy," adding: “After today's incident, Sergei Sobyanin probably won't look great in a hardhat as he inaugurates another metro station during his abruptly announced campaign.”
Big investment program
Sobyanin has undertaken sweeping reforms since taking over as mayor in 2010, and his administration plans $55 billion of investment in roads, metro lines and infrastructure to boost use of public transportation by 45 percent and ease the city’s horrific traffic jams.
In addition to Moscow’s current 188 metro stations, the city government plans the opening of 14 new stations by the end of this year. Last year City Hall announced a plan to sell shares in the metro to attract capital for development through 2025.

The Moscow metro, the busiest in the world with up to 9 million people journeys per day, has seen similar smaller incidents twice this year. Some 300 people were evacuated from a metro station in the latest incident, on May 5, when the third rail, which powers metro trains, combusted in a tunnel in southeastern Moscow. A total of seven metro system failures were reported last year.
Repairs in any of the central stations usually cause inconvenience for commuters, overload nearby stations, and take a while to complete. For instance, it took 14 months to replace 60-year-old escalators and turnstiles and to refurbish the vestibule at Park Kultury station recently.
Wait before evacuation

Emergency response is yet to be revised as well. On the morning of June 5, hundreds of passengers were trapped for up to an hour in unconditioned trains in the tunnel during rush hour before they were evacuated. No explanation about the cause of congestion was provided to the passengers through the loudspeaker systems, leading some of them to presume that the metro was attacked by terrorists.
“I opened the RIA Novosti website and read out loud the news about fire at Okhotny Ryad. A spry lady shouted ‘A fire on the metro!’ and her neighbor peeped ‘A terrorist attack!,’” Natalya Bem, who got stuck on a train near the Park Kultury station [three stops from Okhotny Ryad station, near which power cable combusted] wrote on her Facebook page.

The Moscow metro fire resulted in the mass evacuation of passengers. Source: RIA Novosti / Youtube
Up to 5,000 people were reported to have been evacuated from eight stations by Wednesday afternoon.
“In case of combustion the only people in charge are the train driver and the station assistant,” Svetlana Razina, the leader of the union of metro workers, told Moskovskiye Novosti newspaper. “According to the rules, a train driver is to report about combustion to a dispatcher, and after the train is powered off, he goes through each of the cars to open the doors between them to let people out through the driving cab.”
Need for information
After making it outside, people had to figure out on their own how to get to work or to school.
“The staff of the metro didn’t explain to people where they should go and what stations in the vicinity they can use,” a member of the Public Safety Commission of the Public Chamber of Russia, Dmitry Galochkin, told RIA Novosti news agency. “There should be information boards or flat screens near metro exits saying what public transport is available in the area.”
Galochkin called for upgrading the fire-safety system on the metro and improving the emergency alert system to provide passengers with relevant information, such as alternative public transport routes. He also stressed the need to ensure that mobile operators send out notifications to their clients in case of emergency. On Wednesday morning some passengers reported receiving such notifications, while others said they didn’t.
“Given terrorist threats and the dilapidation of equipment, the management of the metro now needs to overhaul the underground fire prevention and alarm systems,” Galochkin said. “It’s also important to develop safety culture so that people would know what to do in an emergency. It’s something that should be studied at school.”

The Moscow City Prosecutor’s Office announced it would investigate the June 5 incidents. A similar probe into the May 5 incident found violations of safety rules and resulted in a warning for the deputy head of a department at Moskovsky Metropoliten, the operator of the Moscow metro.
At 5 p.m. Wednesday Moscow’s Department of Transport reported that a train stopped in a tunnel between Petrovsko-Razumovskaya and Timiryazevskaya stations in northern Moscow. The incident was caused by “technical reasons,” the department’s press service reported. It took 25 minutes to resume traffic.
Anna Nikolayeva, former deputy editor-in-chief of Moskovskiye Novosti, noted in a blog on Ekho Moskvy’s website that residents’ unhappiness with other transport problems such as roads construction, particularly an ambitious project to upgrade Leninsky Prospekt, was also likely to provoke opposition to the mayor.
"In fact, the environmental well-being of the city and the constitutional rights of citizens to a healthy environment are being sacrificed for the sake of the work of the construction lobby,” Nikolayeva wrote.

Moscow metro fire puts focus on transport in city election | Russia Beyond The Headlines


 
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“Wolkenkratzer, deren über 60 Etagen sich um die eigene Achse drehen, sollen in Moskau und St. Petersburg gebaut werden. Die Moskauer Mirax Group hat ein Projekt des italienischen Architekten David Fischer erworben.”

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Serebryany bor – wundervolle Badestrände in Moskau

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Islamische Mode erobert Moskau

26. Juni 2013 Maxim Leguenko, für Russland HEUTE
Am 15. Juni fand in Moskau im Rahmen der Moscow Halal Expo das 7. Internationale Modefestival „Islamischer Stil“ statt. Sieben auf islamische Mode spezialisierte russische Designer stellten ihre Kollektionen vor.

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[TD]Foto: Olga Sokolowa[/TD]
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Es gibt einer Menge Vorurteile gegenüber islamischer Kleidung. Ein Vorurteil ist etwa, dass sie gleichförmig sei, was Schnitt und Farbe angeht. Entgegen diesem Vorurteil zeigten sich die Teilnehmer des Festivals sehr einfallsreich bei der Gestaltung ihrer Kollektionen. Diese fallen durchaus abwechslungsreich aus, ohne jedoch gegen Gebote und Regeln des Islam zu verstoßen. Dafür eignen sich insbesondere Elemente wie lange Röcke, Spitzen oder Schmuck.
Die durchgängigen Prinzipien der präsentierten Kollektionen waren das Farbenspiel und die Verwendung verschiedener Stoffstrukturen. Viele Kollektionen waren deshalb von einem Zusammenspiel von Pastellfarben, kräftigen Mustern und verschiedenste Ornamenten geprägt. Auf den Modeschauen konnte man neben klassischen, bodenlang taillierten Kleidern auch frei geschnittene Exemplare bewundern, die je nach Wunsch durch einen Gürtel in der Farbe des Tuchs ergänzt werden können. Auch wurden Hosen, lang geschnittene Hemden und in den Rockbund gesteckte Blusen präsentiert.
„Ich wollte zeigen, wie man ein und dieselben Sachen kombinieren und sich so ohne großen Aufwand unterschiedlich präsentieren kann", erläuterte Diljara Sadrijewa, eine Teilnehmerin des Festivals. „Ich bin grundsätzlich nicht daran interessiert, Mode zu entwerfen, die nur auf dem Laufsteg schön aussieht. Ich möchte Kleidung für das Leben kreieren. Damit soll eine Muslima oder jede beliebige andere Frau, die sich verhüllt kleiden möchte, trotzdem hübsch aussehen."
Weltweite Verbreitung
Dass die globale Mode zunehmend mehr Elemente der islamischen Tradition und Kultur aufgreifen will, steht heute außer Frage. Die großen internationalen Modehäuser schließen schon lange islamische Stilelemente in ihre Kollektionen ein. Sie verzichten auf tiefe Dekolletés, unverhüllte Schultern, kurze Röcke und knappe Kleider und präferieren einen eher weiten Schnitt.
Ein gesteigertes Interesse an der islamischen Mode ist in den vergangenen Jahren auch in Russland zu beobachten. Allerdings wäre es verfrüht, von einer Etablierung dieser Stilrichtung in der russischen Modeindustrie zu sprechen. „Nur wenige entwerfen islamische Mode auf höchstem Niveau. Vielleicht zwei oder drei Personen", erklärte Russudan Kobjakowa, Designerin und Gründerin des „Labor 13" in einem Gespräch mit Russland HEUTE. „Wenn wir von der eher an der Massenmode orientierten Kategorie sprechen, dann sind es erheblich mehr."

Verhüllter „Look" ist angesagt
Die wichtigste Zielgruppe der modernen islamischen Mode in Russland sind nach wie vor Frauen, die die Scharia beachten. Gleichzeitig wollen sie nicht von den weltweiten Modetrends ausgeschlossen werden.
Eine andere, bislang nicht sehr zahlungskräftige, jedoch beständig wachsende Kategorie von Abnehmerinnen muslimischer Designmode sind
Frauen anderer Konfessionen, die ein Faible für verhüllende Kleidung haben. „Ich habe viele Kundinnen, die keine Muslima sind, denen jedoch hübsche, verhüllende Kleidung gefällt", sagt Diljara Sadrijewa. „Die übermäßige Freizügigkeit in der Mode, verbunden mit viel nackter Haut, sind viele Frauen und wahrscheinlich auch Männer mittlerweile leid."
„Die Modedesigner haben die Frauen ausgezogen, bis sie fast nackt waren. Jetzt ist die Zeit gekommen, sie wieder anzukleiden", erklärt Diljara. „In den 80er Jahren, als die Tabulosigkeit ihren Höhepunkt erreichte, war die Frauenmode maximal freizügig. Jetzt erleben wir einen rückläufigen Prozess. Der Körper wird wieder bekleidet – mit Hilfe langer Kleider und Trägerröcke. Designer, denen es gelingt, verhüllende islamische Kleidung mit europäischen Trends zu verbinden, werden immer ins Schwarze treffen."

Russische Spielart islamischer Mode
Ungeachtet der zunehmenden Beliebtheit islamischer Mode in Russland, gehen Experten nicht davon aus, dass Frauen, die wie Bewohnerinnen des Nahen Ostens gekleidet sind, schon bald das Straßenbild in Russland prägen werden.
„Wir leben nicht in einem arabischen Land und arabische Kleidung passt überhaupt nicht zu uns. Von jeder östlichen oder arabischen Mode wird sich
die russisch- islamische Kleidung durch ihre Anpassung an den europäischen Stil unterscheiden", glaubt Russudan Kobjakowa. „Die östliche islamische Kleidung ist verhältnismäßig streng, orthodox und national ausgeprägt. Frauen in Russland könnten eine solche Kleidung nirgends tragen."
Die deutlich freiere islamische Kleidung russischer Designer dringt auch auf den europäischen Markt vor. „Im Ausland werden unsere Ideen mit Interesse aufgenommen", sagt Diljara Sadrijewa. „Unsere Modelle verkaufen sich gut im Ausland. Wir bekommen viele Aufträge, sowohl aus Europa als auch aus den arabischen Ländern."

Islamische Mode erobert Moskau | Russland HEUTE


 
Moscow aims to become a culinary paradise

July 29, 2013 Marina Obrazkova, RBTH
Authorities to double the number of cafés and restaurants in the city.

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Muscovites will teach foreigners to cook Russian food and treat them to a traditional Russian lunch. Source: ITAR-TASSOfficials believe Moscow’s culinary market is short on diversity because most cafés are run by chains. Moscow has one café or restaurant for every 1,570 citizens, compared to one for every 580 citizens in London and one for every 90 in Tokyo. To rectify the situation, city authorities have proposed a business plan.
City authorities in Moscow have come up with a plan to diversify the capital’s fine dining scene. The concept includes a series of measures, including promotion of a “Moscow cuisine” brand and improvement of the city’s culinary image through the opening of quality cafés and restaurants.

A network of fast food and mobile cafés will also be opened. There will be a culinary school and “culinary faculties” set up at universities to train public catering specialists. A culinary museum and culinary theatres will be established, and Russian food festivals will be held.
There are plans to open a major wholesale food market within the bounds of New Moscow, specifically to sell Russian-made products.
One interesting proposal is to organize “home lunches” for foreign tourists. A database will be created to list Muscovites who are prepared to host foreigners, teach them to cook Russian food, or simply treat them to a traditional Russian lunch.
Being aware of the shortage of rentable space, city officials plan to use “alternative venues,” such as rooftops and libraries. They even intend to open public catering establishments near popular libraries in the center of Moscow, says the deputy head of Moscow’s trade and services department, Alexander Ivanov.
In addition, officials are planning to directly tackle the key problem of the shortage of rentable space in the capital. Ivanov says negotiations are under way with the Moscow Property Department, with regard to making a quarter of the city’s space available to catering establishments at a discount rate.
“There aren’t as many of them as one would like,” says Ivanov. “When ‘non-tied’ space is put up for auction — which is often the case — a small café can hardly compete with a bank or shop.”

Ivanov has not ruled out that Moscow might set up a public catering council to monitor implementation of the new strategy. Such councils exist in Toronto and London, and they have proved effective.
Arkady Novikov, a restaurateur who works in Moscow and London, says he already feels change in the authorities’ attitude toward public catering.
“The Moscow [municipal] government is taking many steps,” says Novikov. “For example, bureaucrats have sped up the issue of permits for the opening of summer verandas and restaurants and of alcohol licenses. Bureaucratic red tape has diminished several times over. I can say from my own experience that many people want to open catering facilities, and they are succeeding."
“In fact, the bureaucrats have put in place a framework for development, and now people who would like to take advantage of these privileges must come forward. These people need not necessarily be businessmen or catering professionals. It suffices for them to have some culinary skills. Such people can open a small family establishment. There are many home restaurants in Europe and we can try to do it here. This would be a new departure for Moscow,” says the restaurateur.

Novikov notes that he opened four verandas this summer and his colleagues were doing the same. “The process benefits all parties — taxes, the tourist infrastructure and comfort,” he says.
“The figures cited by officials are quite realistic, and you will see how things change in a year’s time. Everything will be better. If opportunities present themselves to work in this or that sphere, there will always be people [who are] willing to give it a try.”
Alexei Zimin, editor-in-chief of Afisha-Yeda magazine and co-founder of Café Ragout, takes a more guarded view of the plans by Moscow officials. He says the concept should be written with due regard for the actual processes that are going on, and entrepreneurs should be offered various options for supporting their business.
“Bureaucrats can speed up development, or they can wear down business with inspections,” says Zimin. “For example, any small bakery will lose out to a big one, price-wise. But if a decision is made that there should not be fewer than a certain number of bakeries, officials would try to create conditions for them not to close down.”

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Mit dem Kickroller auf Museumstour in Moskau

2. August 2013 Tatjana Schramtschenko, Russland HEUTE
Am 27. Juli startete in Moskau das Projekt „TourKultur“. Hierbei kann die vielfältige Museumslandschaft der russischen Hauptstadt auf einem Tretroller erkundet werden. In Zukunft sollen den Nutzern auch zusätzliche Vergünstigungen angeboten werden.

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Foto: RIA NovostiEin museumsübergreifendes Navigationssystem soll die Moskauer Manege mit einer Reihe weiterer Museen verbinden. Das ist der Sinn des neuen Projekts „TourKultur“: den Menschen die Möglichkeit geben, an einem Tag mehrere Museen im Zentrum zu besuchen, indem sie auf einem Roller von einem Punkt zum nächsten fahren und gleichzeitig über alle Sehenswürdigkeiten informiert werden, die auf dem Weg liegen. Zusammen mit dem Roller erhält man eine Karte mit der Fahrtroute. Insgesamt werden zehn Fahrtrouten angeboten mit einer Dauer zwischen 15 und 120 Minuten.
So funktioniert es
INFO
Ausleihzeiten: Vom 27. Juli bis 22. Oktober 2013, täglich von 12 bis 21.30 Uhr
Pfand: 50 Euro
Anschrift der Moskauer Manege: Manegenplatz 1, Moskau, Metro „Ochotnyj rjad“, „Aleksandrowskij sad“, „Leninbibliothek“
Näheres zum Projekt:moscowmanege.ru

„Den Roller bekommt man beim Besuch der Ausstellung in der Manege“, erzählt der Kurator des Projekts Alexander Uskov-Kell. „Wir haben 100 Roller angeschafft. Wir verlangen 50 Euro Pfand für die Ausleihe des Rollers, die Nutzung selbst ist komplett kostenlos. Das Servicepersonal, das die Roller ausgibt, kann Ratschläge über Ausstellungen und Routen geben. Es gibt einfache Routen, die es ermöglichen, in aller Ruhe Strecken zu fahren, wo es fast keine Fußgänger gibt, und es gibt schwierigere mit Anstiegen und Gefällen.“
Andere neben der Manege am Projekt beteiligte Museen sind das Puschkin-Museum für bildende Künste, das Staatliche Historische Museum, das Schtschusew-Architekturmuseum, das Moskauer Museum für Moderne Kunst, die Galerien „An der Soljanka“ und „Triumph“ sowie der Kulturfond Jekaterina. Wer mit dem Kultur-Roller eines dieser Museen besucht, gibt seinen Roller wie einen Mantel oder eine Jacke in der Garderobe ab, solange man die Ausstellung besucht.
„Wenn Sie das nächste Museum nicht besuchen wollen, können Sie es auslassen oder in ein Café gehen. Hauptsache, Sie bringen den Roller am selben Tag bis 21.30 Uhr wieder in die Manege zurück, wo Sie dann Ihr Pfand zurückbekommen“, erklärt Uskov-Kell.

Die Route ändern und den Roller in einem anderen Projekt-Museum abgeben, geht allerdings nicht – noch nicht, wie der Kurator meint: „Wir sind noch in der Testphase, aber bis Ende Oktober werden wir wissen, wie alles läuft. Falls das Projekt Zuspruch findet und wir den Eindruck haben, dass es den Leuten gefällt, wird es im nächsten Jahr mehr Ausleihstellen für die Roller geben.“
Mit dem Tag des Projektstarts wird eine Hotline eingerichtet, bei der man nicht nur Schäden oder Pannen melden, sondern auch Fragen zum Projekt stellen kann. Die Telefonnummer ist auf der Homepage der Manege unter dem Punkt „TourKultur“ veröffentlicht sowie an der Ausleihstation. Auf der Projekt-Seite kann man auch erfahren, wie viele freie Roller es gibt, damit man besser planen kann.
Die Pläne
Laut Alexander Uskov-Kell gibt es kein vergleichbares Projekt auf der Welt. Die Idee kam ihm nach dem Kauf eines eigenen Tretrollers: „Ich arbeite in der Manege und habe vor Kurzem einen Roller gekauft. Mir wurde klar, dass man sich eigentlich nur so optimal zwischen den Museen bewegen kann. Innerhalb von vier Monaten richteten wir im Austausch mit den Besuchern das neue Roller-Programm ein.“

Der Zukunft des Projekts sieht Uskov-Kell optimistisch entgegen: „Die Hauptsache ist, dass das Projekt in diesem Jahr Unterstützung findet, damit man sieht, dass ein Bedarf da ist. Im nächsten Jahr werden bereits mehr als 20 Museen teilnehmen und dann, so hoffe ich, wird es das weltweit erste Netz für Kulturroller-Fahrtrouten und Museumshaltepunkte geben. Ein Kombiticket und Ermäßigungen für Ausstellungen als Bonus für die Rollerbenutzung sind auch geplant.“
An alles ist gedacht
Viele befürchten, dass das Projekt „TourKultur“, das vorläufig auf den Zeitraum vom 27. Juli bis 22. Oktober befristet ist, dem Moskauer Herbst nicht gewachsen sein wird. Alexander Uskov-Kell weist diese Befürchtungen zurück: „Es gibt die gleichen Bedingungen – wenn nicht sogar schwierigere als in Moskau – in Finnland, Estland oder Norwegen. Dort fahren die Leute das ganze Jahr hindurch Roller. Unser Roller ist etwas Besonderes, er ist mit einer speziellen Federung und sogar mit Schutzblechen ausgestattet, denen keine Pfütze etwas anhaben kann. Selbst wenn es im Herbst regnet, können Sie genauso bequem damit fahren wie im Sommer.“
Die Meinung des Profis: Alexander Nilow, Organisator der Bewegung „Let's Kick Moscow“
Über den Roller: „Es ist ein ausgezeichneter Roller und er ist ideal geeignet fürs Moskauer Zentrum. Er hat eine Federung, das heißt, er gibt nach, wenn man über unebenes Pflaster fährt und man spürt keine heftige Erschütterung. Er hat eine standardmäßige Bremse, die mit dem Fuß betätigt wird, er hat ein Trittbrett und außerdem ist er zusammenklappbar, deshalb kann man ihn mit ins Café, in die Metro oder mit in den Bus nehmen, wenn es nötig ist. Er ist kompakt, bequem und relativ leicht, jedenfalls im Vergleich zum Fahrrad. Die komfortable Fahrtgeschwindigkeit beträgt ungefähr zwölf bis 15 Stundenkilometer, das heißt, man ist zwei- oder dreimal schneller als zu Fuß.“
Über die Routen: „Das Zentrum von Moskau ist nicht der allerbequemste Ort zum Rollerfahren. Das Schwierigste sind die Bordsteine, aber der Roller ist kein Fahrrad und man kann immer absteigen und ihn aufs Trottoir heben.“
Über die Perspektiven: „Betrachtet man zum Beispiel die Anzahl der Leute, die sich der Gruppe „Let's kick“ in den sozialen Netzwerken anschließen, zeigt sich eine explosionsartige Nachfrage nach den Kickrollern: 2011 hatte die Community vier Leute, jetzt sind es 78.“

Mit dem Kickroller auf Museumstour in Moskau | Russland HEUTE


 
Moscow plans thirty new pedestrian areas for this fall

August 4, 2013 Dmitriy Romendik, special to RBTH
The face of Moscow is changing at a blinding pace: Parks are being redesigned, trees are being planted, and a network of sidewalks is being created. What has prompted this surge of activity? Experts claim world trends in tourism are behind the initiative.


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Last year, the city saw a record number of tourists, with five million people visiting the Russian capital. Experts predict that the figure will increase by another 500,000 visitors this year. Source: ITAR-TASS

In a few days, Nikolskaya Street, which leads to the Kremlin, will become a pedestrian sidewalk. Construction work is going on around the clock, as new granite tiles are being laid. Once this has been completed, new streetlights, benches and tourist signs will be put in place.
Moscow Mayor Sergey Sobyanin stated in late July that, last year, the city saw a record number of tourists, with five million people visiting the Russian capital. Experts predict that the figure will increase by another 500,000 visitors this year. The city’s infrastructure must change if it is to be able to handle such a massive influx of guests.

In May, the Moscow mayor has already announced a full-scale program to create pedestrian areas and plant greenery. By this fall, thirty new pedestrian areas will appear: Asphalt will be replaced by granite tiles and tourist signs will be put up. After reconstruction, all of these routes will make up an extensive pedestrian network.

Twenty neglected mini-parks on the Garden Ring area are also being planted with greenery. The new tourist network, according to Sobyanin, will be under the jurisdiction of the city’s Department of Culture—which means it will be protected against commercial development.
Architecture expert Yelena Gonsales believes changes to the urban environment are a world trend that Russia has ignored for a long time and cannot afford to ignore any longer. The new look of the city will make it more attractive for investments, according to the expert.
“It’s not just the streets that will change; people’s behavior will change as well. Production facilities are moving out of the city and services are becoming the main industry. The new people will want to and have the opportunity to walk on the streets, drop by at cafés, shop and meet with friends. They need something more than well-kept streets,” says Gonsales. “Façades need a facelift and monuments must be restored. After all, you are not going to walk down a pretty pathway if there is nothing else around.”

Gonsales, curator of the recent Green Moscow exhibition that was organized as part of the Moscow Architectural biennial ArchMoskva, introduced, together with the Wowhouse group of young architects, the Green Loop project—a pedestrian path several miles long along the Moscow River embankments. Much has already been done. For example, architects have proudly unveiled a new river station, Vorobyovy Gory, where popular excursion boats stop.
The Green Loop project is part of a larger city project being run by the Moscow Department of Culture, aimed at modernizing Moscow’s parks. The head of the department, Sergey Kapkov, began park reconstruction when he was the director of Moscow’s famous Gorky Park.
In his new capacity as chief of culture in Moscow, Kapkov has enlarged the project to include most of the capital’s parks. Big Moscow parks such as Gorky Park, Sokolniki and others, which used to be semi-neglected parks with rusty amusement rides and cheap beer, have turned into modern areas with lecture halls, children’s clubs, yoga classes, outdoor restaurant terraces, art installations, live music in outdoor rinks and bicycles for rent.
Incidentally, bicycles can now be rented from automated bicycle stations in many places across the city, along the Boulevard Ring and on the embankments. Parks are being reconstructed in line with worldwide trends in park development—bicycle rentals in Prague, for example.
The city has even enlisted the services of Danish urban planner Jan Gehl, to advise on improving Moscow streets. This summer, after spending a year and a half studying Moscow on the commission of the city government, he presented a full-scale report on how to transform the city. He was previously consultant to dozens of cities in various countries.

In Gehl’s opinion, the city should be friendlier to pedestrians and cyclists. He has proposed a multi-point program to reduce the number of cars, remove obstacles in the streets, make underpasses, link up all the Moscow boulevards, make squares more attractive for pedestrians, turn embankments into pedestrian areas, maintain active city life in the winter and develop infrastructure for bicycles.
Moscow’s municipal government has already taken some points of the program to heart. If the current trend is sustained, Moscow will soon become one of the most attractive tourist cities in the world.

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Moscow to spend $18 billion on subway construction

August 8, 2013 Elena Shipilova, RBTH
A contract of record amount will be placed on open bid for construction work and the commissioning of subway facilities in Russia’s capital.

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Moscow authorities have pledged to build 98.4 miles of subway rail lines, 79 stations and 9 new depots by the end of 2020. Source: PhotoXpress

The government procurement website published information inviting companies to make bids on a contract for the execution of turnkey construction and the commissioning of subway facilities. The winner will serve as the technical customer: conducting survey work, developing design and working documentation, and, finally, carrying out the construction and assembly work, as well as supplying all the equipment.

“This is an integrated program—we wish to have one operator coordinating all the activities,” said one Moscow City Hall official. “All the lines are interrelated, in terms of deadlines, cost, technologies, standardization and applicable standard solutions.” The official believes that large companies such as the city organization Mosinzhproyekt, as well as Mosmetrostroy, USK Most and Stroygazkonsalting, will participate in the tender.
Moscow authorities have pledged to build 98.4 miles of subway rail lines, 79 stations and 9 new depots by the end of 2020, which will cost about 1.1 trillion rubles ($33.3 billion). All the major subway construction companies of the country have been invited to this major construction project, among them being Mosmetrostroy, Ingeokom, Transinzhstroy, Bamtonnelstroy (part of USK Most), Kazmetrostroy and Stroygazkonsalting. In total, all these companies are building 33.8 miles of the subway.

Alexey Bezborodov, an expert at the Infranews Analytical Center, estimates the cost of construction of one kilometer of the Moscow subway at about $200 million. According to rough estimates, the construction worksites, which are already being developed, may cost 350 billion rubles ($10.5 billion); one City Hall official says that the construction projects currently underway can be estimated at 250 billion rubles ($7.5 billion). Public sources do not have any information available about the cost of the construction of the lines that are already in operation.
Based on materials from Vedomosti.ru.

Moscow to spend $18 billion on subway construction | Russia Beyond The Headlines


 
Moskau~Москва́~Moskwa

Moskau


Moskau (russisch Москва́ [mɐˈskva] , Moskwa) ist die Hauptstadt der Russischen Föderation und mit rund 11,55 Millionen Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[SUP][1][/SUP] die größte Stadt bzw. mit 15,1 Millionen (2012)[SUP][2][/SUP] die größte Agglomeration Europas. Am 1. Juli 2012 wurde Moskau durch Eingemeindung der beiden Verwaltungsbezirke Nowomoskowski und Troizk im Südwesten der Stadt auf Kosten der Moskauer Oblast um 1480 km², d. h. um das 1,39-Fache, auf 2550 km² vergrößert. Durch die Eingliederung wuchs die Moskauer Bevölkerung um etwa 235.000 Menschen.
Moskau ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes mit Hochschulen und Fachschulen sowie zahlreichen Kirchen, Theatern, Museen, Galerien und dem 540 Meter hohen Ostankino-Turm. Moskau ist Sitz der Russisch-Orthodoxen Kirche: Der Patriarch residiert im Danilow-Kloster, das größte russisch-orthodoxe Kirchengebäude ist die Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale. Es gibt im Stadtgebiet von Moskau über 300 Kirchen.[SUP][3][/SUP] Seit dem 16. Jahrhundert wird Moskau auch als Drittes Rom bezeichnet. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt Moskau die Auszeichnung einer „Heldenstadt“.
Der Kreml und der Rote Platz im Zentrum Moskaus stehen seit 1990 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Mit acht Fernbahnhöfen, drei internationalen Flughäfen und drei Binnenhäfen ist die Stadt wichtigster Verkehrsknoten und größte Industriestadt Russlands.


Geographie

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Moskau befindet sich im europäischen Teil Russlands, im Durchschnitt 156 Meter über dem Meeresspiegel im Hügelland zwischen Oka und Wolga und an den zum Teil steilen Ufern der namensgebenden Moskwa, einem Nebenfluss der Oka, die wiederum in die Wolga mündet.
Die Moskwa durchquert das Stadtgebiet in Mäandern von Nordwest nach Südost auf einer Länge von circa 80 Kilometern. Innerhalb Moskaus beträgt die Breite des Flusses 120 bis 200 Meter. Ungefähr 120 kleine Flüsse strömen der Moskwa zu. Mit Ausnahme von 14 wurden sie alle in unterirdische Rohrsysteme verlegt. Der 1937 fertiggestellte, 128 Kilometer lange Moskau-Wolga-Kanal, der im Westen der Stadt in Richtung Norden abzweigt, sorgt für die schiffbare Verbindung des Flusses zum Iwankowoer Stausee beziehungsweise zur Wolga.
Die Stadtgrenze bildet, mit wenigen Ausnahmen, der 1962 angelegte, 109 Kilometer lange äußere Autobahnring (MKAD). Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 2511 Quadratkilometern. Die Grünflächen machen etwa ein Drittel des Stadtgebietes aus. Dazu gehören circa 100 Parks und über 800 gepflegte Anlagen, bereichert durch ungefähr 500 Teiche.
Um die Stadt zieht sich ein 30 bis 40 Kilometer langer Stadtwaldgürtel mit zahlreichen Erholungs- und Vergnügungseinrichtungen. Die Fläche des Stadtwaldgürtels beträgt 1725 Quadratkilometer. Das größte Waldgebiet stellt mit über 120 Quadratkilometern der Nationalpark Lossiny Ostrow (zu deutsch: „Elchinsel“) im Nordosten der Stadt dar, das zweitgrößte ist der Bitza-Park am südwestlichen Stadtrand.

220px-Moscow_Kremlin_from_Kamenny_bridge.jpg



Verwaltungsgliederung


Verwaltungsbezirke Moskaus


Moskau ist Verwaltungssitz der Oblast Moskau, welche den Großraum Moskau ohne die Stadt selbst umfasst. Innerhalb des Föderationskreises Zentralrussland ist die Moskau ein eigenständiges Föderationssubjekt.
Während die Oblast Moskau in 36 Rajons und 36 Stadtkreise unterteilt ist, gliedert sich die Stadt selbst in 12 Verwaltungsbezirke (russisch administratiwny okrug). Diese bestehen wiederum aus insgesamt 146 Stadtteilen (bei den vor 2012 bestehenden Verwaltungsbezirken ebenfalls Rajon genannt, bei den zwei 2012 hinzugekommenen Verwaltungsbezirken Posselenije, wörtlich „Siedlung“, in Sinne einer „Gemeinde“). Die meisten Stadtteile (Rajons) besteht inoffiziell aus zwei oder mehreren kleineren Ortsteilen, was meist historisch bedingt ist.
2011 wurde eine Änderung der Struktur von Stadt und Oblast beschlossen; die russische Regierung gab Pläne bekannt, die Fläche der Stadt um das Anderthalbfache zu vergrößern.[SUP][4][/SUP] Die Eingemeindung eines großen Gebietes südwestlich der Metropole, bis zur Grenze mit der Oblast Kaluga, wurde zum 1. Juli 2012 vollzogen. Neben den Stadtkreisen um die gleichnamigen Städte Troizk und Schtscherbinka wurden der Stadt Moskau Teile der Rajons Leninski (mit der Stadt Moskowski), Naro-Fominsk und Podolsk unterstellt. Hierfür wurden die zwei neuen Verwaltungsbezirke Nowomoskowski und Troizk geschaffen. Für die beiden Bezirke wurde ein (vorläufig) gemeinsamer Präfekt ernannt.[SUP][5][/SUP] In dem Gebiet sollen neue Regierungsgebäude, ein modernes Finanzzentrum und Wohnungen für Millionen Menschen entstehen.[SUP][6][/SUP] Moskaus Bürgermeister Sergei Sobjanin kündigte auf einer Pressekonferenz am 1. Juli 2012 an, die Erweiterung werde der „Mega-City“ von 20 Millionen Menschen helfen, sich „harmonisch“ zu entwickeln.[SUP][7][/SUP]
Jeder der Verwaltungsbezirke hat einen Präfekten (die zwei neuen Bezirke einen gemeinsamen), der dem Moskauer Bürgermeister direkt unterstellt ist. Die Präfekten werden vom Bürgermeister ernannt. Jeder der Verwaltungsbezirke hat ein eigenes Parlament, das aus elf gewählten Abgeordneten besteht. Die Verwaltungsbezirke von Moskau sind:


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[TH="class: headerSort"]Verwaltungsbezirk[/TH]
[TH="class: headerSort"]Russischer Name[/TH]
[TH="class: headerSort"]Anzahl
Rajons[/TH]
[TH="class: headerSort"]Einwohner
(Volkszählung 2002)[/TH]
[TH="class: headerSort"]Einwohner
(Volkszählung 2010)[SUP][1][/SUP][/TH]
[TH="class: headerSort"]Veränderung
2010 zu 2002 (%)[/TH]
[/TR]
[TR]
[TD="bgcolor: #FFB2B6"]Zentrum (1)[/TD]
[TD="align: right"]Центральный[/TD]
[TD="align: center"]10[/TD]
[TD="align: right"]701.353[/TD]
[TD="align: right"]741.967[/TD]
[TD="align: center"]+5,8[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="bgcolor: #FFE9B2"]Norden (2)[/TD]
[TD="align: right"]Северный[/TD]
[TD="align: center"]16[/TD]
[TD="align: right"]1.112.846[/TD]
[TD="align: right"]1.100.974[/TD]
[TD="align: center"]−1,1[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="bgcolor: #FEFFCC"]Nordosten (3)[/TD]
[TD="align: right"]Северо-Восточный[/TD]
[TD="align: center"]17[/TD]
[TD="align: right"]1.240.062[/TD]
[TD="align: right"]1.359.508[/TD]
[TD="align: center"]+9,6[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="bgcolor: #CCFFB2"]Osten (4)[/TD]
[TD="align: right"]Восточный[/TD]
[TD="align: center"]16[/TD]
[TD="align: right"]1.381.797[/TD]
[TD="align: right"]1.452.759[/TD]
[TD="align: center"]+5,1[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="bgcolor: #B2FFF1"]Südosten (5)[/TD]
[TD="align: right"]Юго-Восточный[/TD]
[TD="align: center"]12[/TD]
[TD="align: right"]1.109.121[/TD]
[TD="align: right"]1.318.885[/TD]
[TD="align: center"]+18,9[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="bgcolor: #CCE5FF"]Süden (6)[/TD]
[TD="align: right"]Южный[/TD]
[TD="align: center"]16[/TD]
[TD="align: right"]1.593.065[/TD]
[TD="align: right"]1.716.808[/TD]
[TD="align: center"]+7,8[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="bgcolor: #CFCCFF"]Südwesten (7)[/TD]
[TD="align: right"]Юго-Западный[/TD]
[TD="align: center"]12[/TD]
[TD="align: right"]1.179.211[/TD]
[TD="align: right"]1.362.751[/TD]
[TD="align: center"]+15,6[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="bgcolor: #FFBFFC"]Westen (8)[/TD]
[TD="align: right"]Западный[/TD]
[TD="align: center"]13[/TD]
[TD="align: right"]1.029.004[/TD]
[TD="align: right"]1.285.914[/TD]
[TD="align: center"]+25,0[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="bgcolor: #FFCCB2"]Nordwesten (9)[/TD]
[TD="align: right"]Северо-Западный[/TD]
[TD="align: center"]8[/TD]
[TD="align: right"]779.965[/TD]
[TD="align: right"]942.223[/TD]
[TD="align: center"]+20,8[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="bgcolor: #FFB073"]Selenograd (10)[/TD]
[TD="align: right"]Зеленоградский[/TD]
[TD="align: center"]5[/TD]
[TD="align: right"]215.727[/TD]
[TD="align: right"]221.712[/TD]
[TD="align: center"]+2,8[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="bgcolor: #AAFFCC"]Nowomoskowski (11)[/TD]
[TD="align: right"]Новомосковский[/TD]
[TD="align: center"]11[/TD]
[TD="align: right"]–[/TD]
[TD="align: right"]144.231[/TD]
[TD="align: center"]–[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="bgcolor: #DDFF55"]Troizki (12)[/TD]
[TD="align: right"]Троицкий[/TD]
[TD="align: center"]10[/TD]
[TD="align: right"]–[/TD]
[TD="align: right"]90.815[/TD]
[TD="align: center"]–[/TD]
[/TR]
[/TABLE]


Anmerkungen:

  • 2002 gehörten zum Föderationskreis Moskau noch die keinem Verwaltungsbezirk der Stadt Moskau unterstellten Siedlungen städtischen Typs Nekrassowka (7.803 Einwohner), Wnukowo (20.100) und Wostotschny (12.700). Mittlerweile wurden die drei Siedlungen entsprechend dem Südöstlichen, Westlichen und Östlichen Verwaltungsbezirk unterstellt. Bei der Berechnung des Zuwachses wurden die Einwohnerzahlen der Siedlungen berücksichtigt.
  • Für die zum 1. Juli 2012 geschaffenen Verwaltungsbezirke Nowomoskowski und Troizki ist für die Volkszählung 2010 aus den Einwohnerzahlen der jeweiligen – zu dem Zeitpunkt noch zur Oblast Moskau gehörenden Stadtkreise und Landgemeinden – berechnete Summe angegeben. 2002 existierten die Stadtkreise und Landgemeinden in der Form noch nicht.
Siehe auch: Liste der Moskauer Verwaltungsbezirke und Stadtteile


Geschichte


Ursprung


Denkmal für den Stadtgründer Juri Dolgoruki



Eine der Sagen kündet davon, dass der Fürst Juri Dolgoruki (1090–1157) im Land der Wjatitschen eine hölzerne Stadt zu errichten befahl, und dass diese Stadt nach dem Fluss benannt wurde, an dessen Ufern sie emporwuchs. Die erste schriftliche Erwähnung Moskaus stammt aus dem Jahre 1147, das darum als das Gründungsjahr Moskaus gilt. Doch schon lange davor gab es an der Stelle, wo heute Moskau steht, menschliche Niederlassungen. Archäologische Ausgrabungen bezeugen, dass die ältesten von ihnen vor etwa 5000 Jahren entstanden waren.
Um 1156 entstand eine erste, noch hölzerne Wehranlage des Kremls, in deren Schutz sich der Marktflecken allmählich zu einer beachtlichen Ansiedlung entwickelte. Im Jahre 1238 ist die Stadt von den Mongolen erobert und niedergebrannt worden. 1263 wurde das Umland zu einem Teilfürstentum im Großfürstentum Wladimir-Susdal, wenig später unter Fürst Daniel ein eigenständiges Fürstentum. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts – die Stadt zählte mittlerweile 30.000 Einwohner – erkannte der tatarische Großkhan den Moskauer Großfürsten als (ihm allerdings tributpflichtiges) Oberhaupt von Russland an.
Der Sieg über die Tataren in der Schlacht von Kulikowo am 8. September 1380, angeführt durch den Moskauer Großfürsten Dmitri Donskoi, befreite zwar nicht von der Hegemonie der Goldenen Horde (1382 wurde Moskau sogar abermals niedergebrannt und geplündert), doch die Stadt festigte dadurch ihr politisches und militärisches Ansehen erheblich und gewann mithin beständig an wirtschaftlicher Macht. 1480 konnte sie die Tatarenherrschaft endgültig abschütteln und wurde zur Hauptstadt des russischen Reiches.
Der seit 1462 regierende Großfürst von Moskau Iwan III., der Große (1440–1505), heiratete 1472 die byzantinische Prinzessin Sofia (Zoe) Palaiologos, eine Nichte des letzten oströmischen Kaisers Konstantin XI. Palaiologos, und übernahm von dort die autokratische Staatsidee und ihre Symbole: den Doppeladler und das Hofzeremoniell. Seither gilt Moskau als „Drittes Rom“ und Hort der Orthodoxie.


Moskau wird Großstadt



Moskau am Ende des 17. Jahrhunderts


In den beiden letzten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts begann der Ausbau des Kreml, in dessen Umkreis sich nun in großer Zahl Handwerker und Kaufleute niederließen. Die Einwohnerzahl stieg bald darauf auf mehr als 100.000, so dass um 1600 eine Ringmauer um Moskau und eine Erdverschanzung hinzukamen, die die blühende Stadt fortan nach außen abschirmten. 1571 war sie ein letztes Mal von den Tataren heimgesucht worden, als die überwiegend aus Holz gebaute Stadt abbrannte. Bereits ein Jahr später war die Tatarengefahr in der Schlacht von Molodi südlich von Moskau aber endgültig gebannt. In der Zeit der Wirren, die durch unklare Thronfolgeverhältnisse ausgelöst wurde, rückten polnische Truppen in die Stadt und versuchten, eigene Marionetten zu installieren. Eine Volksarmee aus Nischni Nowgorod belagerte die Polen jedoch im Moskauer Kreml und zwang sie zur Kapitulation. Diese Ereignisse ebneten den Weg für die Romanow-Dynastie auf den russischen Thron.
Während die ersten Tuch-, Papier- und Ziegelmanufakturen, Glasfabriken und Pulvermühlen entstanden, kulminierten die sozialen Gegensätze des Großreiches: 1667 erhoben sich die Bauern im Wolga- und Dongebiet gegen die wachsende Unterdrückung, ihr Führer, Stepan Rasin, wurde 1671 auf dem Roten Platz in Moskau hingerichtet. Im Jahre 1687 ist die erste Hochschule Russlands, die „Slawisch-Griechische Akademie“ eröffnet worden, 1703 erschien die erste gedruckte russische Zeitung „Wedomosti“. Im Jahre 1712 ging unter Zar Peter dem Großen (1672–1725) das Privileg der Hauptstadt auf das neu gegründete Sankt Petersburg über, aber Moskau blieb das wirtschaftliche und geistig-kulturelle Zentrum des Landes. 1755 wurde in Moskau mit der heutigen Lomonossow-Universität die erste russische Universität eröffnet.



Der Brand von Moskau vor der Einnahme der Stadt durch Napoleon 1812



Twerskaja-Straße im 19. Jahrhundert


Mit dem Moskau des 18. Jahrhunderts ist das Schaffen hervorragender russischer Schriftsteller und Dichter verknüpft wie Alexander Sumarokow, Denis Fonwisin, Nikolai Karamsin und vieler anderer. In Moskau trat der große russische Gelehrte Michail Lomonossow seinen Weg in die Wissenschaft an. Auch in späteren Zeiten lebten und wirkten in Moskau viele berühmte russische Schriftsteller und Dichter, Wissenschaftler und Künstler, die durch ihr Schaffen nicht nur zur russischen, sondern auch zur Weltkultur einen immensen Beitrag geleistet haben.
Im Vaterländischen Krieg von 1812, als Napoleon Bonaparte (1769–1821) mit seiner „Großen Armee“ auf Moskau zumarschierte, verlor die Stadt in einem Flächenbrand – die Bewohner zündeten ihre Häuser an und flohen aus der Stadt – zwei Drittel ihrer Bausubstanz. Aber in Moskau kam die französische Armee zum Stehen, hier wurde sie wegen Hunger und Kälte zur Umkehr gezwungen, die mit ihrem Untergang endete.
Der im Frühjahr 1813 einsetzende großstilige Wieder- und Neuaufbau sprengte rasch den alten städtischen Verteidigungsring und verschaffte der Stadt von der Mitte des 19. Jahrhunderts an durch zügigen Straßen- und Bahnstreckenbau Anschluss an die wichtigsten Städte des Landes. 1890 fuhren die ersten elektrischen Straßenbahnen; die erste Volkszählung des Landes fand am 28. Januar 1897 statt, die Bevölkerung der Stadt war auf etwa eine Million angewachsen, und bis 1914 hatte sie sich verdoppelt.
In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts nahmen die sozialen Spannungen zu. Die Konzentration der Industrie, vornehmlich der Leichtindustrie, war hier, von Sankt Petersburg abgesehen, am weitesten fortgeschritten, die Aufhebung der Leibeigenschaft im Jahre 1861 hatte Zehntausende landloser Bauern zur Lohnarbeit in die Städte getrieben. 1898 wurde in Moskau die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands gegründet.


Puschkin-Platz 1920


Die russische Revolution von 1905 bis 1907 erfasste die Stadt im Dezember 1905, als die Moskauer Arbeiter vom politischen Massenstreik zum bewaffneten Aufstand übergingen. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg erlebte die Stadt eine rasante wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung, die sich auch in einer regen Bautätigkeit äußerte. 1912 wurde das Kaiser Alexander III.-Museum der schönen Künste eröffnet. 1913 wurde in Moskau feierlich das 300. Jubiläum der Romanow-Dynastie begangen.


Moskau als Hauptstadt der Sowjetunion

Am 12. März 1918 wurde Moskau zur Hauptstadt des Landes erklärt und die bolschewistische Führung zog in den Kreml, der damit erstmalig seit dem frühen 18. Jahrhundert wieder zum russischen Machtzentrum wurde. Am 30. Dezember 1922 ist dort die Sowjetunion gegründet worden. Nach Beendigung des Bürgerkrieges wurde 1925 eine grundlegende Umgestaltung Moskaus in Angriff genommen. 1926 zählte die Stadt wieder zwei Millionen Einwohner.



Sucharew-Turm 1927


1935 begann mit dem von Josef Stalin beschlossenen „Generalplan zur Stadterneuerung“ eine komplexe Neugestaltung Moskaus – damals sind die breiten Radialstraßen angelegt und die Moskauer Metro eröffnet worden, über die Moskwa spannte man neue Brücken und baute den Moskau-Wolga-Kanal. Quer durch die Altstadt wurden neue Magistralen geschlagen, zahlreiche historische Baudenkmäler wie der Sucharew-Turm wichen überdimensionierten sowjetischen Prunkbauten. Insbesondere wurden zielgerichtet zahlreiche Kirchen und Klöster zerstört. Etwa 200.000 Bauarbeiter – überwiegend politische Gefangene – waren an der Umsetzung des Generalplans beteiligt.
Die vollständige Zerstörung des alten Moskau wurde paradoxerweise nur durch den Zweiten Weltkrieg verhindert, der zur Einstellung der Arbeiten führte. Auch das höchste Gebäude der Welt, der 415 Meter hohe „Palast der Sowjets“, konnte nicht mehr fertiggestellt werden. Anstelle der am 5. Dezember 1931 gesprengten Christ-Erlöser-Kathedrale sollte das gewaltige Politik- und Kulturforum die Überlegenheit des sozialistischen Gesellschaftsmodells zeigen. Zur Ausführung gelangte jedoch nur das Fundament, denn bei Ausbruch des „Großen Vaterländischen Krieges“ wurde das Projekt stillgelegt – und nach dem Krieg nicht wiederaufgenommen.


Die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg


Das Grab des Unbekannten Soldaten und das Ewige Feuer


Moskau wurde nach den schweren Zerstörungen im Krieg wieder aufgebaut. Im Jahre 1947 fasste man den Beschluss, die Stadt an acht ausgewählten Standorten mit Hochhäusern zu versehen. Denn Moskau hatte durch den Abriss zahlreicher Kirchen und Kathedralen sowie die nun allgemein höhere Bebauung nicht nur bedeutende Orientierungspunkte, sondern auch ihre einst malerische Silhouette verloren. Die Sowjetführung forderte dabei, dass die Gebäude keine Kopien ausländischer Wolkenkratzer sein dürfen, sondern von russischer Architekturtradition geprägt sein müssen.
Am 5. März 1953 starb Josef Stalin auf seiner Datscha in Kunzewo bei Moskau. Er wurde zunächst im Mausoleum am Roten Platz neben Lenin aufgebahrt. Im Zuge der beginnenden „Entstalinisierung“ unter Regierungschef Nikita Chruschtschow wurde Stalins Leichnam 1961 aus dem Mausoleum entfernt und an der Kremlmauer beigesetzt.
Ein besonders intensives Baugeschehen erlebte Moskau nach dem Jahre 1955. Allein in der Zeitspanne von 1961 bis 1970 machte die Neubaufläche zweieinhalbmal soviel aus wie die Gesamtwohnfläche des ganzen vorrevolutionären Moskau. 1970 war die Einwohnerzahl auf fast sieben Millionen angestiegen.
1980 war Moskau Austragungsort der XXII. Olympischen Sommerspiele. Ende der 1980er-Jahre geriet die sowjetische Wirtschaft immer mehr in eine Krise. Im Zuge der Politik von Präsident Michail Gorbatschow (Perestroika und Glasnost) wurde der wirtschaftliche Niedergang des Landes immer offensichtlicher. Auf einigen Gebieten der Versorgung herrschte großer Mangel. Der Unmut der Bevölkerung entlud sich immer offener.
Im August 1991 wollte Gorbatschow einen Vertrag für eine neue Sowjetunion zur Unterschrift vorlegen. Um dies zu verhindern und die alte Union zu retten, initiierten in Moskau einige Generäle, Regierungsmitglieder und der KGB-Chef am 19. August desselben Jahres einen Putschversuch gegen den Präsidenten. Nach dessen Scheitern zwei Tage später trat vier Monate danach am 25. Dezember 1991 Gorbatschow von seinem Amt als Präsident zurück. Das Datum markiert gleichzeitig das Ende des ersten kommunistischen Staates.


Moskau seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion


Christ-Erlöser-Kathedrale





Das Weiße Haus im Jahre 1991



Blick auf das moderne Moskau



1992 ließ der ein Jahr zuvor zum Präsidenten Russlands gewählte Boris Jelzin einen Föderationsvertrag unterzeichnen, der den Föderationssubjekten Russlands weitreichende Vollmachten zubilligte. Im September 1993 löste er den Kongress der Russischen Volksdeputierten und den Obersten Sowjet auf. Infolgedessen kam es am 3. und 4. Oktober desselben Jahres in Moskau während der Russischen Verfassungskrise erneut zu einem Putschversuch konservativer Politiker und deren Anhänger. Als diese das Weiße Haus (damals Parlamentsgebäude), das Rathaus und den Fernsehturm in Moskau besetzten, ließ Jelzin den Aufstand mit Gewalt (190 Tote) niederschlagen, um so einen Verfassungskonflikt zu seinen Gunsten zu entscheiden.[SUP][9][/SUP]
Am 12. Dezember 1993 verabschiedete das Volk eine neue Verfassung und gleichzeitig fanden erstmals freie Wahlen mit mehreren konkurrierenden Parteien statt. Vom 5. bis 7. September 1997 feierte die Stadt mit insgesamt 450 Veranstaltungen den 850. Jahrestag ihrer Gründung.
Im Jahre 1999 wurde Moskau von den verheerendsten Terroranschlägen seiner Geschichte erschüttert. Am 8. September führte ein Bombenattentat auf ein neunstöckiges Wohnhaus an der Gurjanow-Straße zu 95 Toten und 264 Verletzten. Am 13. September kamen bei einem Anschlag auf ein neunstöckiges Wohnhaus an der Kaschirskoje-Chaussee 121 Menschen ums Leben, neun wurden verletzt. Die Urheberschaft der Anschläge konnte bis heute nicht geklärt werden. Während die Regierung tschetschenische Terroristen verantwortlich macht, beschuldigen Kritiker des russischen Präsidenten Geheimdienstagenten, die Bomben in den Hauskellern deponiert zu haben.[SUP][10][/SUP]
Am 19. August 2000 wurde die 1931 gesprengte Christ-Erlöser-Kathedrale, der größte russisch-orthodoxe Kirchenbau der Welt, wiedereröffnet. Anfang September 2002 musste in einigen Bezirken Moskaus der Notstand ausgerufen werden; der in die Stadt eingedrungene Rauch von mehreren Hundert Wald- und Torfbränden in der Umgebung brachte das öffentliche Leben in Moskau zeitweise zum Erliegen.
2001 wurde erste Wolkenkratzer im neuen Hochhaus-Stadtviertel Moskau City fertiggestellt, 2003 wurden auch die Arbeiten am Dritten Verkehrsring der Stadt abgeschlossen.
Am 23. Oktober 2002 stürmte ein Kommando von 41 tschetschenischen Geiselnehmern, unter ihnen 19 Frauen, das Dubrowka-Theater während der Aufführung des Musicals „Nord-Ost“, brachte rund 800 Zuschauer, Musiker und Schauspieler in seine Gewalt. Den Überfall leitete der tschetschenische Rebell Mowsar Barajew, als Organisator gilt der Feldkommandeur Schamil Bassajew. Bei der Erstürmung durch russische Sonderpolizeieinheiten kamen 170 Menschen, darunter 129 Geiseln, nach dem Einsatz eines Kampfgases ums Leben.[SUP][11][/SUP]
Bei einem Anschlag auf jugendliche Teilnehmer eines Rockfestivals nahe dem Moskauer Flugplatz Tuschino kamen am 5. Juli 2003 einschließlich der Selbstmordattentäterinnen 16 Menschen ums Leben. Am 6. Februar 2004 wurden bei einem Bombenanschlag auf eine voll besetzte Metro in der Nähe der Station Awtosawodskaja 39 Menschen getötet und 140 verletzt.[SUP][10][/SUP]
Im März 2010 ereigneten sich zwei weitere Selbstmordanschläge in der Moskauer Metro, bei denen 40 Fahrgäste ums Leben kamen.
Laut der Forbes-Liste der World’s Most Expensive Cities To Live von 2009 gilt Moskau als eine der teuersten Städte der Welt.[SUP][12][/SUP]
Die von Präsident Dmitri Medwedew schon im Jahre 2010 eingeleiteten Planungen zur Stadterweiterung Moskaus und Verlegung der Behörden an die Peripherie lösten in den Behörden und der Öffentlichkeit eine breite Diskussion aus, die in Vorschlägen über eine Verlagerung des Regierungssitzes in die geographische Mitte Russlands nach Sibirien gipfelten. Moskaus Bürgermeister Sergei Sobjanin bezeichnete diese Pläne zwar als absurd, denn Moskau könne aus politischen und praktischen Gründen nicht auf seine historische Hauptstadtrolle verzichten, es blieb aber der Gedanke, einige Hauptstadtfunktionen nach St. Petersburg und in Großstädte in anderen Regionen zu verlagern.
Am 1. Juli 2012 wurde die Stadterweiterung Moskaus durch Eingemeindung von Bezirken im Südwesten der Hauptstadt tatsächlich vollzogen. Dadurch wurde Moskau zu einer flächenmäßig gigantischen Metropole, deren Außenbezirke nur noch der Füllung mit Menschen, der Einrichtung von Infrastruktur und Ansiedlung von Regierungsbehörden, Geschäfts- und Wohnzentren bedürfen. Gegen die Versetzung in die neuen Gebiete leisten die Beamten der Ministerien bisher erheblichen Widerstand, so dass bei der Umsetzung des Großprojekts "Neu-Moskau" wenn nicht mit dem Scheitern, so doch mit erheblichen Verzögerungen zu rechnen ist.[SUP][13][/SUP]



Einwohnerentwicklung

Moskau ist von alters her Anziehungspunkt für Ausländer. Die ersten Ansiedlungen wurden von angereisten Kaufleuten, Handwerkern, Lehnsleuten und deren Nachkommen schon im 16. Jahrhundert gegründet. Die deutsche Ansiedlung am Jausa-Ufer war die größte davon. Aber auch Menschen aus anderen Teilen Europas lebten dort. Damals hatte die Stadt etwa 100.000 Einwohner. Bei der Volkszählung 2002 waren es mit zehn Millionen einhundertmal so viel. Von der ethnischen Vielfalt der Bevölkerung in Moskau zeugen die alten Ortsnamen des kompakten Ansiedelns der nichtrussischen Völkerschaften.
Insgesamt leben heute in Moskau Angehörige von mehr als hundert Nationalitäten und Ethnien. 84,83 % der Einwohner waren bei der Volkszählung 2002 ethnische Russen. Größte ethnische Minderheiten waren: Ukrainer (2,44 %), Tataren (1,60 %), Armenier (1,20 %), Aserbaidschaner (0,92 %), Juden (0,76 %, in der Moskauer Statistik sowohl als ethnische wie auch als religiöse Gruppe kategorisiert), Weißrussen (0,57 %), Georgier (0,52 %), Moldawier (0,35 %), Tadschiken (0,34 %), Usbeken (0,23 %), Mordwinen (0,22 %), Tschuwaschen (0,16 %), Vietnamesen (0,15 %), Tschetschenen (0,14 %), Chinesen (0,12 %), Osseten (0,10 %), Koreaner (Korjo-Saram) (0,08 %), Kasachen (0,08 %), Paschtunen (0,06 %), Baschkiren (0,06 %) und Deutsche (0,05 %).[SUP][14][/SUP] Allerdings ist der Zustrom illegaler Zuwanderer aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion nicht erfasst. Zudem halten sich in der Stadt regelmäßig Saisonarbeiter auf, die Moskau in der Regel nach einigen Monaten wieder verlassen.
Fremdenfeindlichkeit gibt es begrenzt gegen „Schwarze“, also Menschen mit dunkler Hautfarbe, worunter vor allem Immigranten aus dem Kaukasus und auch aus Zentralasien subsumiert werden. Der Terror einzelner Tschetschenen in Moskau gilt als Ursache für stärkere Feindlichkeit den Einwanderern gegenüber.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1956 handelt es sich meist um Schätzungen, von 1959 bis 2002 um Volkszählungsergebnisse[SUP][15][/SUP] und 2009 um eine Berechnung des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik Russlands.[SUP][16][/SUP] Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf die registrierten Bewohner mit Hauptwohnsitz in Moskau.
Die Zahlen sind ungenau, da in Moskau sehr viele Menschen ohne Registrierung lebten und leben. Zum einen gibt es in Moskau viele „Illegale“ aus den übrigen Nachfolgestaaten der UdSSR, zum anderen durfte und darf nicht jeder Bürger der UdSSR beziehungsweise heute der Russischen Föderation in Moskau wohnen, es war und ist mit gewissen, nicht für alle überwindbaren, bürokratischen Hürden verbunden.




Grafik: Bevölkerungsentwicklung



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[TR]
[TH] Jahr[/TH]
[TH]Einwohner[/TH]
1350
1400
1600
1638
1710
1725
1738
1750
1775
1785
1800
1811
1813
1825
1840
1852
1858
1864
1868
[TD]

[TD="align: right"]30.000[/TD]

[TD="align: right"]40.000[/TD]

[TD="align: right"]100.000[/TD]

[TD="align: right"]200.000[/TD]

[TD="align: right"]160.000[/TD]

[TD="align: right"]145.000[/TD]

[TD="align: right"]138.400[/TD]

[TD="align: right"]130.000[/TD]

[TD="align: right"]161.000[/TD]

[TD="align: right"]188.700[/TD]

[TD="align: right"]250.000[/TD]

[TD="align: right"]300.000[/TD]

[TD="align: right"]215.000[/TD]

[TD="align: right"]241.500[/TD]

[TD="align: right"]349.100[/TD]

[TD="align: right"]373.800[/TD]

[TD="align: right"]336.400[/TD]

[TD="align: right"]351.600[/TD]

[TD="align: right"]416.400[/TD]
[/TD]
[TD] [TABLE="class: wikitable"]
[TR]
[TH] Jahr [/TH]
[TH]Einwohner[/TH]
[/TR]
[TR]
[TD]1871[/TD]
[TD="align: right"]601.969[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]1886[/TD]
[TD="align: right"]753.459[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]1891[/TD]
[TD="align: right"]822.400[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]1897[/TD]
[TD="align: right"]1.038.591[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]1900[/TD]
[TD="align: right"]1.175.000[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]1908[/TD]
[TD="align: right"]1.359.200[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]1912[/TD]
[TD="align: right"]1.617.157[/TD]
[/TR]
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[TD]1915[/TD]
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[TD]1920[/TD]
[TD="align: right"]1.028.200[/TD]
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[TR]
[TD]1926[/TD]
[TD="align: right"]2.019.453[/TD]
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[TD]1936[/TD]
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[TD]1956[/TD]
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[TD]1959[/TD]
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[TD]1970[/TD]
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[TD]1989[/TD]
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[TD]2002[/TD]
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[TD]2010[/TD]
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[/TD]
[/TR]
[/TABLE]


Politik

Stadtregierung


Erlöser-Turm des Moskauer Kremls




Glockenturm Iwan der Große im Moskauer Kreml




Da Moskau Sitz des Präsidenten und seiner Präsidialverwaltung, der Föderationsregierung sowie zahlreicher Ministerien und Behörden ist, ist die Politik der Stadtverwaltung Moskaus naturgemäß geprägt von Koexistenz aber auch Konflikten mit dem Kreml und der Regierung. Dies ist seit langer Zeit eine Konstante der Politik in der Hauptstadt Russlands.
Der latente Konflikt wird verstärkt, wenn das Stadtoberhaupt Ambitionen auf die Führung des Staates anmeldet – oder sie ihm nachgesagt werden. Die wichtigsten Akteure in diesem Konflikt sind einmal der Präsident und der Ministerpräsident von Russland mit den vielen Beamten und Staatsbediensteten sowie auf der anderen Seite der Bürgermeister Moskaus und die zahlreichen Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
Die Stadtverwaltung übt die Exekutivmacht (ausführende Gewalt) in Moskau aus, die aus der Regierung der Stadt und dem Oberbürgermeister besteht. Letzterer wird zusammen mit dem Vizebürgermeister auf Vorschlag des Staatspräsidenten vom Stadtparlament gewählt. Die Legislative (gesetzgebende Gewalt) wird von der Stadtduma Moskaus gestellt. Diese besteht aus insgesamt 35 Abgeordneten und überwacht in ihrer Funktion den Bürgermeister.
Die Wähler in Moskau, die etwa zehn Prozent der gesamten Wählerschaft Russlands ausmachen, stimmten bei Wahlen seit Anfang der 1990er-Jahre in der Regel stärker für liberale oder sozialliberale Parteien der Opposition, als der restliche Teil des Landes. Eine Ausnahme von diesem Trend sind die überwältigenden Wahlergebnisse für den bis September 2010 amtierenden Bürgermeister Juri Luschkow von über 70 Prozent. Dabei wird Luschkow trotz seiner pragmatischen Wirtschafts- und Investitionspolitik in Richtung Westeuropa nicht als liberal betrachtet. Bei den Wahlen in das Stadtparlament Ende 2005 errang die „Partei der Macht“, Einiges Russland, eine absolute Mehrheit. Im September 2010 unterzeichnete der russische Präsident ein Dekret zur Entlassung des Bürgermeisters Luschkow.[SUP][17][/SUP] Zu seinem Nachfolger als Moskauer Bürgermeister wurde am 21. Oktober 2010 Sergei Sobjanin gewählt.[SUP][18][/SUP]
Siehe auch: Liste der Bürgermeister von Moskau


Partnerstädte


Moskau unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:



Wirtschaft

Moskau spielt eine Schlüsselrolle in der Wirtschaft Russlands. Der Anteil der Stadt am Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes beträgt 20 Prozent, am gesamten Einzelhandel Russlands etwa 30 Prozent. Das Wirtschaftswachstum liegt durchschnittlich bei rund zehn Prozent pro Jahr. 2005 wuchs das BIP der Hauptstadt gegenüber 2004 um rund 20 Prozent (Russland 6,4 Prozent).[SUP][19][/SUP]


Industrie



Blick auf das moderne Moskau




Das World Trade Centre in Moskau


Etwa ein Viertel der Industrieproduktion Moskaus entfallen auf den Maschinenbau. Seine Hauptzweige sind Werkzeugmaschinen- und Werkzeugbau, Elektroindustrie, Lagerfertigung, Kraftfahrzeugindustrie und Gerätebau. Weitere wichtige Industriezweige sind das Hüttenwesen, die Leicht-, Kraftfahrzeug-, Baustoff-, Chemie- und petrochemische Industrie. Die Stadt ist ein großes Zentrum des Militär-Industrie-Komplexes.
In größeren Industriebetrieben haben unter anderem der Luftfahrtkonzern OAK, das Motorenwerk Salut, der Uhrenhersteller Slawa, der Autohersteller Avtoframos, die United Metallurgical Company, der Lastfahrzeughersteller Sawod imeni Lichatschowa sowie die Rohstoffunternehmen Gazprom, Lukoil. RKK Energija, das wichtigste russische Raumfahrtsunternehmen und Hersteller der Sojus-Raumschiffe, hat seinen Sitz im Moskauer Vorort Koroljow.


Finanzdienstleistungen


In Moskau sind etwa 80 Prozent des Finanzpotenzials des Landes konzentriert. Zwei Drittel des Gesamtumfanges ausländischer Investitionen in die Wirtschaft Russlands geht in die Hauptstadt. Moskau ist damit das größte Betätigungsfeld ausländischer Investoren. In der Stadt befinden sich etwa 18.500 Handelsbetriebe, Gaststätten und Dienstleistungsbetriebe, 9000 Kleinhandelsobjekte und circa 150 Märkte in denen ungefähr eine Million Personen beschäftigt sind. In der Stadt gibt es etwa 1200 Banken, über 60 Versicherungsgesellschaften und mehrere Dutzend Börsen. Etwa ein Viertel aller Einnahmen des Staatshaushalts steuert Moskau bei.


Handel



Warenhaus GUM zur Neujahrszeit



Die Stadt bietet heute – im Gegensatz zu Sowjetzeiten – eine Vielzahl von Einkaufsmöglichkeiten. Die Auswahl und die Vielfalt sind weit größer als in anderen Städten Russlands, dafür ist auch das Moskauer Preisniveau eines der höchsten im Land. Viele Geschäfte und Kaufhäuser sind in Moskau nicht nur von Montag bis Sonnabend, sondern auch sonntags geöffnet, große Supermärkte meist rund um die Uhr. Für Antiquitäten, Kunstwerke, Manuskripte und andere wertvolle Gegenstände, die nicht in den Souvenirgeschäften gekauft werden, ist eine Exportgenehmigung notwendig. Beliebte Souvenirs sind Matrjoschkas (buntbemalte Holzpuppen), geschnitztes Spielzeug und Schatullen mit Märchenmotiven und Malereien auf Holz oder Emaille.
Das größte und bekannteste Kaufhaus in Moskau und eines der größten der Welt ist das Warenhaus GUM. Es befindet sich direkt am Roten Platz, gegenüber dem Lenin-Mausoleum und dem Kreml, mitten im Herzen Moskaus. Es wurde, ursprünglich als „Obere Handelsreihen“, zwischen 1890 und 1893 durch den Architekten Alexander Pomeranzew und den Ingenieur Wladimir Schuchow im neorussischen Stil erbaut, einer neoklassizistischen Spielart mit starken russisch-traditionalistischen Einflüssen.



Szeneviertel Arbat



Zwei der beliebtesten Einkaufsstraßen in Moskau sind der Nowy Arbat, eine wichtige Durchgangsstraße westlich des Kremls und die Arbat-Straße, eine Parallelstraße zum Nowy Arbat und die älteste Fußgängerzone Moskaus. Die vom Roten Platz in nördlicher Richtung verlaufende Twerskaja-Straße ist die vornehmste Einkaufsstraße der Stadt und die Adresse einiger teurer Boutiquen. Klassische russische Mode kann man bei Walentin Judaschkin am Kutusow-Prospekt kaufen, einer der imposantesten Einkaufsstraßen Moskaus.
Auch viele etablierte ausländische Handelsketten sind mittlerweile in Moskau (wie auch zunehmend in anderen russischen Großstädten) präsent, so beispielsweise Metro Cash&Carry, Real, Marktkauf, Spar, Auchan, Obi oder auch Ikea. An den großen Einfallstraßen aus und nach Moskau sowie am äußeren Autobahnring MKAD entstehen außerdem jedes Jahr neue Einkaufszentren, die jeden Komfort bieten und auch jeden Einkaufswunsch erfüllen. Besonders beliebt ist die Kette von Megamalls „Mega“, die nicht nur vielfältige Shoppingmöglichkeiten, sondern mit Multiplex-Kinos und Kunsteisbahnen auch ein breites Unterhaltungsprogramm bieten.
Hohe Umsätze werden auch auf den Märkten erzielt, wie auf dem, allerdings im Juni 2009 geschlossenen, Tscherkisowoer Markt im Osten der Stadt oder auf dem Luschniki-Markt in der Nähe des Olympiastadions.


IT- und Kommunikationstechnik


In den letzten Jahren hat sich Moskau auch zu einem bedeutenden Standort der IT- und Kommunikationstechnik entwickelt. Neben zahlreichen einheimischen, russischen Software- und Computerunternehmen, wie etwa 1C, Kaspersky Lab, ABBYY, Yandex, Luxoft, Softline oder Rover Computers die ihren Sitz in Moskau haben, betreiben eine Vielzahl an internationalen Unternehmen, wie etwa Intel oder Hewlett-Packard Forschungs- und Entwicklungszentren in der russischen Hauptstadt. Auch die Mobilfunkanbieter Mobile TeleSystems, MegaFon und Beeline haben ihre Hauptniederlassung in Moskau.
Das international vielbeachtete Innovationszentrum Skolkowo, in den Medien oft als „russisches Silicon Valley“ bezeichnet, soll im Moskauer Vorort Skolkowo entstehen.


Gastronomie


Das Restaurantangebot der Stadt ist kaum überschaubar, ständig sind neue Lokalitäten angesagt, andere werden wieder geschlossen. Die Preise sind sehr unterschiedlich. Es gibt Gaststätten, die der Unterhaltung dienen, Bars, Cafés, Nobelrestaurants, aber auch Fastfood-Ketten, Selbstbedienungsrestaurants und Kantinen.
Eines der berühmtesten Gerichte ist Borschtsch, eine ukrainische Suppe aus roter Bete, die auch in Russland und in Polen populär ist und dem Gast im Restaurant heiß mit saurer Sahne serviert wird. Weltweit bekannt sind Bœuf Stroganoff (geschnetzeltes Rinderfilet, in saurer Sauce geschmort), Ikra oder Krasnaja Ikra (schwarzer oder roter Kaviar), Bliny (das russische Wort für Pfannkuchen, eine Art Crêpes meist mit Kaviar oder Lachs und saurer Sahne serviert) und Oladji (süße Pfannkuchen mit Marmeladenfüllung). Zum Nachtisch besonders beliebt sind Blintschiki (eine Variation von Pfannkuchen) aus Grieß oder Buchweizen mit süßer Soße.


Infrastruktur und Lebensqualität



Basilius-Kathedrale


Beschäftigungsquote

Bis zum Ausbruch der internationalen Wirtschaftskrise Ende 2008 herrschte in Moskau fast Vollbeschäftigung. Das durchschnittliche Monatsbruttoeinkommen im Jahr 2006 lag bei umgerechnet rund 850 Euro .[SUP][20][/SUP] Nicht berücksichtigt ist dabei, dass nach wie vor ein hoher Anteil der Löhne schwarz gezahlt wird, effektiv dürfte die Lohnsumme 30 bis 100 Prozent über den offiziellen Zahlen liegen. Ende April 2009 waren in Moskau nach offiziellen Angaben gut 50.000 Erwerbspersonen arbeitslos gemeldet.[SUP][21][/SUP]


Lebensstandard


In Moskau verbesserte sich der Lebensstandard in den 2000er-Jahren erheblich. Die Stadt hat sich seit Anfang der 1990er-Jahre von einer der preiswertesten zu einer der teuersten Städte der Welt entwickelt. Nach dem Wert des Verbraucherkorbes, der über 150 Hauptwaren beinhaltet, nimmt sie den ersten Platz in Europa ein und steht nur den japanischen Städten Tokio und Ōsaka nach. Etwa fünf bis zehn Prozent der Moskauer Bevölkerung zählen zur wohlhabenden oder reichen Schicht. Das heißt, rund eine Million Menschen besitzen eine hohe Kaufkraft. Rund 40 Prozent der Einwohner, das sind etwa vier Millionen Menschen, gehören der neuen Mittelschicht an.[SUP][22][/SUP]


Immobilienpreise


Die Immobilienpreise sind insbesondere im Zentrum von Moskau exorbitant hoch: In den Verwaltungsbezirken am Stadtrand kosten Wohnungen rund 4000 Dollar pro Quadratmeter, im Verwaltungsbezirk Zentrum sind Kaufpreise von 8000 bis 8500 Dollar pro Quadratmeter üblich. Eine 117-Quadratmeter-Wohnung im Zentrum von Moskau mit russischem Ausbaustandard kostet demnach rund eine Million Dollar.[SUP][23]

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Kunst, Kultur und Tourismus

Theater


Bolschoi-Theater



Gebäude aus dem 19. Jahrhundert


Das Bolschoi-Theater („Großes Theater“) in Moskau ist das bekannteste Theater der Stadt. Es besteht seit dem Jahre 1776. Damals erhielt Fürst Peter Urussow vom Zaren das Alleinrecht, in Moskau Schau- und Singspiele aufzuführen. Die ersten Schauspieler waren Leibeigene des Fürsten.
Die Aufführungen fanden zuerst noch in einem Privathaus statt, erst im Jahre 1780 entstand der Theaterbau am heutigen Standort. Das Bauwerk steht auf Holzpfählen in einem sumpfigen Teil des Moskauer Zentrums. Zuerst war das Theater nach der vorbei führenden Straße „Petrowski-Theater“ benannt. Im 18. Jahrhundert wurden überwiegend Opern russischer Komponisten aufgeführt, aber auch Dramen und Ballette.
1805 brannte das Theatergebäude ab und wurde 20 Jahre später durch den Architekten Joseph Bové neu errichtet. Erst damals erhielt es den Namen „Bolschoi-Theater“. Am 18. Januar 1825 wurde das neue Bolschoi-Theater mit dem Prolog Der Triumph der Musen zur Musik von Alexei Werstowski und Alexander Aljabjew wieder eröffnet. 1853 zerstörte erneut ein Brand die Inneneinrichtung des Theaters. Daraufhin stattete der Architekt Albert Cavos das Gebäude noch kostbarer aus. Bis heute ist bis auf kleinere Veränderungen diese Einrichtung erhalten geblieben. Durch seine außergewöhnliche Architektur im Stil des russischen Klassizismus gehört das Bolschoi-Theater heute zu den schönsten Theatern der Welt.
Heute arbeiten dort etwa 900 Schauspieler, Tänzer, Sänger und Musiker. Die Stars sind meistens auf Tournee in aller Welt unterwegs und daher selten in Moskau anzutreffen. Das Bolschoi-Theater ist heute die Heimat einer der ältesten und besten Ballettkompanien der Welt, dem weltberühmten Bolschoi-Ballett.
Weitere bekannte Theaterhäuser in Moskau sind beispielsweise das Wachtangow-Theater an der alten Arbat-Straße, das 1897 gegründete Tschechow-Künstlertheater sowie das in der späteren Sowjetzeit bekannt gewordene Taganka-Theater.


Museen



Staatliches Geschichtsmuseum am Roten Platz




Zarenkanone im Kreml





Zarzyno-Museum



Unter den vielen Museen der Stadt besonders sehenswert ist das „Puschkin-Museum für Bildende Künste“ mit hervorragenden Exponaten zur Kulturgeschichte des Altertums, zur Renaissance und einer breitgefächerten Gemäldesammlung vornehmlich westeuropäischer Künstler.
Sehr interessant ist auch die „Tretjakow-Galerie“ im historischen Stadtteil Samoskworetschje. Sie ist das größte Museum der russischen nationalen Kunst und präsentiert mehr als 100.000 Gemälde, Graphiken und Skulpturen vom 11. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Galerie wurde 1902 erbaut. Der Gründer war der russische Kaufmann Pawel Tretjakow (1832–1898). Als ein leidenschaftlicher Sammler begann Tretjakow 1856, die Werke zeitgenössischer russischer Maler zu erwerben. 1892 betrug seine Sammlung, die nun auch Ikonen umfasste, ungefähr 2000 Werke. Im selben Jahr schenkte er seine Sammlung der Stadt Moskau.
Nach Tretjakows Tod wurde das Museum von der Stadtduma geleitet. Zu den Mitgliedern der Duma gehörten meist russische Künstler wie Ilja Ostruchow. Nach der Oktoberrevolution im Jahre 1917 erlangte die Galerie nationalen Status. 1920 bis 1930 wurden Sammlungen zahlreicher anderer Museen in die Tretjakow-Galerie übertragen. Mitte der 1930er-Jahre fanden dort, wegen des auf den ständigen Zuwachs folgenden Raummangels, umfangreiche Erweiterungen statt. Auf Grund des großen Besucherandrangs erfolgte in den 1980er- und 1990er-Jahren ein weiterer Um- und Ausbau. 1995 wurde auch eine Abteilung für Moderne Kunst eröffnet.
Einen Besuch wert ist auch das Panorama der Schlacht von Borodino, geschaffen von Franz Roubaud (1856–1928), im Borodino-Panorama-Museum, das Staatliche Historische Museum am Roten Platz oder eine der zahlreichen Kunstausstellungen.
Östlich des Stadtzentrums, im früheren Andronnikow-Kloster, befindet sich das Museum des Malers Andrei Rubljow (1360–1430), in dem der Meister der russischen Ikonenmalerei und Begründer der Moskauer Malschule im 15. Jahrhundert als Mönch lebte, starb und auch beigesetzt wurde. Das Museum beherbergt Ikonenmalerei des 14. bis 17. Jahrhunderts.



Das Nowodewitschi-Kloster



Eines der schönsten Klöster Moskaus ist das Nowodewitschi-Kloster am rechten Moskwa-Ufer südwestlich des Stadtzentrums. Es war für 400 Jahre Zeuge historischer Ereignisse in Zusammenhang mit Persönlichkeiten wie Iwan der Schreckliche, Boris Godunow und Peter der Große. Die architektonische Gesamtheit des Klosters entstand Ende des 17. Jahrhunderts und ist bis heute eines der Besten seiner Art in ganz Russland. In der Smolensker Kathedrale ist eine wertvolle Wandmalerei des 16. Jahrhunderts und eine prächtige Ikonostase mit den Ikonen der bekanntesten kaiserlichen Herrschaften jener Zeit zu besichtigen. In der Nähe des Klosters liegt der Nowodewitschi-Ehrenfriedhof, auf dem zahlreiche berühmte Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.


Bauwerke



Blick auf den Moskauer Kreml vom Ufer des Moskwa-Flusses




Besuchereingang des Kremls



Zu den zahlreichen sehenswerten Bauwerken gehören viele Zeugnisse der Baukunst aus Vergangenheit und Gegenwart, Denkmäler berühmter Schriftsteller, Gelehrter und Staatsmänner sowie Monumente und Denkmäler zu Ehren großer historischer Ereignisse. Der Kreml und der Rote Platz stehen seit 1990 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Allein die Russisch-Orthodoxe Kirche hat seit 1990 im Großraum Moskau etwa 1000 Kirchen renoviert und 200 neue Kirchen gebaut.[SUP][25][/SUP]


Der Kreml



Ikonostase im Inneren der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale



Ein bedeutsames Bau- und Geschichtsdenkmal ist der Kreml, der älteste Teil Moskaus. Dort befindet sich der Sitz des russischen Präsidenten. Die bis auf den heutigen Tag erhalten gebliebenen Mauern und 19 Türme wurden im 15. Jahrhundert errichtet und waren damals eine beachtliche Befestigungsanlage.
Die ältesten erhaltenen Baudenkmäler sind die Mariä-Entschlafens-Kathedrale von 1479, die Verkündigungs-Kathedrale von 1489 und die Erzengel-Kathedrale aus dem Jahre 1509, die Mariä-Gewandniederlegungs-Kirche von 1486, der Facettenpalast aus dem Jahre 1491 sowie der 80 Meter hohe Glockenturm Iwan der Große (Kolokolnja Iwana Welikogo) von 1508.
Später kamen die Kirche zu den zwölf Aposteln mit dem Patriarchenpalast und der Terem-Palast, beide erbaut im 17. Jahrhundert, das Arsenal von 1736, der Senatspalast aus dem Jahre 1787 und der 1849 vollendete Große Kremlpalast hinzu. Im Senatspalast lebte und arbeitete von 1918 bis 1922 Lenin. Sein dortiges Arbeitszimmer und Wohnung sind heute originalgetreu in Lenins ehemaliger Vorstadtresidenz Gorki Leninskije nachgestellt.
Das Gebäude der Rüstkammer von 1851 enthält ein einzigartiges Museum mit Sammlungen alter Waffen und Kriegstrophäen, der größten Sammlung von Zarengewändern, Insignien, Thronsesseln, Kutschen und anderen Meisterstücken des russischen und ausländischen Kunsthandwerks, die mit der Geschichte Russlands verbunden sind. Unweit des Glockenturms Iwan der Große stehen die Zarenkanone und die Zarenglocke, einzigartige Denkmäler der russischen Gießerkunst des 16. bis 18. Jahrhunderts.
1961 wurde auf dem Kreml-Gelände der Kongresspalast errichtet, ein sachlicher und zugleich festlicher Bau, dessen großer Saal ein Fassungsvermögen von 6000 Personen hat. Hier finden wichtige öffentliche Veranstaltungen und internationale Kongresse statt, aber auch Schauspiele sowie Opern- und Ballettaufführungen des Bolschoi-Theaters.


Der Rote Platz




Der Rote Platz, Blickrichtung Nord




Das Hotel National in der Twerskaja-Straße



An den Kreml grenzt der Rote Platz, der Hauptplatz Moskaus, auf dem sich das Lenin-Mausoleum befindet. Der Name leitet sich vom russischen Krasnaja Ploschtschad ab. Die Bezeichnung Roter Platz ist nicht politisch (aus der Zeit der Sowjetunion) motiviert und bezieht sich nicht auf die Farbe der Kremlmauern und -türme, deren Anstrich bis zum 19. Jahrhundert weiß war. Die Bezeichnung stammt aus dem 16. Jahrhundert, und bedeutet eigentlich „Schöner Platz“. Obwohl krasnaja auf Altrussisch „schön“ bedeutete, ist „rot“ die Hauptbedeutung dieses Wortes im heutigen Russischen geworden. Die Bezeichnung des Platzes wird meistens auch von den Russen in dem neuen Sinne verstanden und wird dementsprechend im Deutschen mit „rot“ übersetzt.
Neben dem Platz befinden sich einige Gräber. In die Kremlmauer sind Urnen mit der Asche berühmter Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur eingelassen; beispielsweise von Josef Stalin und Juri Gagarin. Auf dem Roten Platz stehen die Basilius-Kathedrale, errichtet 1561, sowie ein Denkmal für Kusma Minin und Fürst Dmitri Poscharski, die Führer der Volkswehr von Nischni Nowgorod und Helden des Befreiungskrieges gegen die polnisch-weißrussische Intervention zu Beginn des 17. Jahrhunderts; das Denkmal (siehe hierzu Minin-und-Poscharski-Denkmal) wurde 1818 von Iwan Petrowitsch Martos (1754–1835) fertiggestellt.



Auferstehungstor am Roten Platz


Weitere markante Bauwerke am Roten Platz sind das Warenhaus GUM und das Gebäude des Historischen Museums – beide Ende des 19. Jahrhunderts in einem stark an die altrussische Baukunst angelehnten Stil errichtet – sowie die Kasaner Kathedrale, die ursprünglich Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut, zu Sowjetzeiten abgerissen und 1993 wiederaufgebaut wurde. Ebenfalls in den 1930er-Jahren zerstört und nach Zusammenbruch der Sowjetunion wiederaufgebaut worden ist das Auferstehungstor aus dem Jahr 1680, das sich am nördlichen Zugang zum Roten Platz befindet.
An der Kremlmauer befindet sich im Alexandergarten das Grabmal des Unbekannten Soldaten, ein 1967 errichtetes Ehrenmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges. Ganz in der Nähe des Kreml und des Roten Platzes, angrenzend an das ehemalige Hotel Rossija, sind einige der ältesten Steinbauten des Kitai-Gorod, der Moskauer Altstadt, erhalten geblieben – unter ihnen Baulichkeiten des alten Zarenhofs, erbaut zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert, das Haus des Bojaren Romanow, die Annen-Kirche aus dem 15. Jahrhundert sowie andere interessante Kirchen und Häuser.


Die Twerskaja-Straße



Twerskaja-Straße


Der Weg nach Twer und weiter nach Sankt Petersburg nimmt an der Twerskaja-Straße, nur ein paar Hundert Meter von der Kremlmauer entfernt, seinen Anfang. Hier fuhr einstmals Tatjana Larina, die Heldin des Romans in Versen „Eugen Onegin“ von Alexander Puschkin (1799–1837), in die Stadt ein. In den 1930er- und 1940er-Jahren wurde die Straße erweitert und mit neuen Gebäuden bebaut, einige alte sind von ihrem Standort hin bewegt und in die Tiefe der Wohnviertel verschoben worden. Die Straße ist heute ein Sammelort von luxuriösen Hotels, Bars, Restaurants und Einzelhandels-Geschäften.
1782 ist hier nach einem Entwurf des Architekten Matwei Kasakow (1733–1812) das Rathaus der Stadt Moskau errichtet worden. Gegenüber dem Rathaus erhebt sich das Reiterstandbild des Begründers der Stadt Juri Dolgoruki. Die Denkmäler der russischen Dichter Alexander Puschkin und Wladimir Majakowski (1893–1930), hergestellt durch die Bildhauer Alexander Opekuschin 1880 beziehungsweise Alexander Kibalnikow 1958, stehen an der Kreuzung der Straße mit dem Boulevard- und dem Gartenring.


Boulevard- und Gartenring



Ein Jugendstilgebäude am Boulevardring


Straßen und Plätze des Stadtkerns umrahmen zahlreiche weitere Bau- und Geschichtsdenkmäler des 15. bis 18. Jahrhunderts. Ende des 16. Jahrhunderts wurde das Zentrum Moskaus mit einer neun Kilometer langen und rund 30 Türme zählenden Stadtmauer umgeben, die nicht erhalten blieb. An ihrer Stelle entstand der Boulevardring.
Jenseits der Stadtmauer umzog die Stadt zusätzlich ein etwa 16 Kilometer langer Erdwall mit Palisaden und hölzernen Wehrtürmen. Den einstigen Verlauf des Wallgrabens markiert heute der Gartenring, von dem sternförmig die größten Straßen Moskaus abgehen. Der Komsomolskaja-Platz etwas außerhalb des Gartenringes stellt das Haupteisenbahntor der Hauptstadt dar und ist einer der belebtesten Orte Moskaus. Von den drei hier gelegenen Bahnhöfen laufen Eisenbahnstrecken nach unterschiedlichen Richtungen auseinander.
Das Bauensemble des Platzes ist beeindruckend. An seiner Schaffung nahmen berühmte Architekten teil. Konstantin Thon entwarf den 1851 fertiggestellten Nikolai-Bahnhof (heute Leningrader Bahnhof), Fjodor Schechtel den Jaroslawler Bahnhof von 1904, Alexei Schtschussew das 1926 eröffnete Gebäude des Kasaner Bahnhofs und das Klubgebäude und Leonid Poljakow das 28-geschossige Hotel „Leningradskaja“ von 1953.


Moscow City


Hauptartikel: Moscow City

Moscow City, Mai 2010


Fünf Kilometer westlich vom Kreml befindet sich das momentan größte Bauprojekt in Europa. Bereits in den 1990er-Jahren hatte man in Moskau von einem „russischen Manhattan“ geträumt, doch wegen Geldmangel wurde das Projekt aufs Eis gelegt. Mit dem Wirtschaftsaufschwung und durch private Investitionen wurde im Jahr 2001 der erste Wolkenkratzer fertiggestellt, nun befinden sich fast alle Projekte im Bau. Damit sollte die riesige Nachfrage nach Bürogebäuden in Moskau gedeckt werden. Die Fertigstellung aller Gebäude ist für das Jahr 2012 geplant, und die Kosten belaufen sich auf über zwölf Milliarden US-Dollar.
Zu Moscow City gehört auch „Federazija“, auf deutsch „Föderation“, für das am 9. Februar 2005 der Grundstein gelegt wurde. Im Zuge der Finanzkrise wurde im Dezember 2009 jedoch bekannt, dass beide Türme des „Federazija“ nur 243 Meter hoch sein werden statt der ursprünglich geplanten 360 Meter (mit Antenne 506 Meter) für einen der beiden Türme. Höchstes Gebäude Moskaus bleibt damit der 264,1 Meter hohe Triumph-Palace (russisch Триумф-Палас), der außerhalb von Moscow City steht.


Weitere Bauwerke



Das Haus am Roten Tor




Das Neujungfrauenkloster



Sehenswert sind des Weiteren das „Schloss Ostankino“, ein einmaliges Architekturdenkmal des 18. Jahrhunderts; der Ostankino-Fernsehturm von 1967; der Schuchow-Radioturm aus dem Jahre 1922 und der ihm nachempfundene, 2006 fertiggestellte Oktod-Sendeturm; das zwischen 1888 und 1893 erbaute Warenhaus GUM am Roten Platz, das größte seiner Art in Russland; der Arbat, ein altes historisches Stadtviertel, 1493 das erste Mal erwähnt; die Christ-Erlöser-Kathedrale, im Jahre 2000 wiedereröffnet; sowie die sieben „Wolkenkratzer“, erbaut im Zuckerbäckerstil, auch „Stalinfinger“ oder „Sieben Schwestern“ genannt, wie zum Beispiel das Hotel Ukraina, das Außenministerium und die Lomonossow-Universität.

Mit einer Höhe von 537 Metern ist der Moskauer Fernsehturm in Ostankino der zweithöchste der Welt. Das Ausflugsziel im Norden der Stadt wurde in der Zeit von 1960 bis 1967 erbaut. Nach dem Brand im August 2000 wurde die Aussichtsplattform im Juni 2001 in 337 Metern Höhe wieder hergestellt und ist nach längerer Schließung inzwischen wieder für Besucher zugänglich. Mehrere Schnellaufzüge befördern die Touristen innerhalb von 58 Sekunden in die Höhe. Bei Sturm kann die Turmspitze mehr als zehn Meter ausschwingen.
Direkt neben dem Fernsehturm und dem Ostankino-Fernsehzentrum befindet sich der alte Adelssitz Ostankino. In vergangenen Epochen hatte das Schlösschen der russischen Fürstenfamilie Scheremetew als Landsitz gedient. Nach der Oktoberrevolution war hier das „Museum für das Kunstschaffen der Leibeigenen“ eingerichtet worden.
Die Lomonossow-Universität befindet sich etwas außerhalb des Stadtzentrums. Über der Moskwa unverkennbar auszumachen das 240 Meter hohe Zentralgebäude der Universität, 1949 bis 1953 errichtet, um das sich vier 17-stöckige Seitenflügel gruppieren. Etwa 30.000 Studenten sind hier eingeschrieben, und um jeden der rund 45.000 Räume aufzusuchen, müsste man einen Weg von 145 Kilometern zurücklegen. Ganz in der Nähe liegt der Luschniki-Sportpark – wichtigster Austragungsort der Olympischen Spiele 1980 – mit dem 84.000 Gäste fassenden Luschniki-Stadion, erbaut in den Jahren 1955 und 1956, mehreren kleineren Wettkampfanlagen und dem Sportpalast Luschniki für 17.000 Zuschauer.
Das rund 95 Meter hohe Denkmal für Peter I. am Zusammenfluss von Moskwa und Wasserumleitungskanal zählt zu den höchsten Statuen der Welt.


Parks



Das Freilichtmuseum Kolomenskoje


Der „Gorki-Park für Kultur und Erholung“ ist der populärste unter den rund 100 Parks in Moskau. Er befindet sich im Zentrum der Stadt, am Ufer der Moskwa. Hier gab es zahlreiche Attraktionen, eine Bootsstation, Bars, Restaurants, Cafés und im Winter Eisbahnen. Seit dem Sommer 2011 wurden die Attraktionen aus Sicherheitsgründen abgebaut. Es soll eine "Grünfläche" entstehen.
Auf den Freilichtbühnen treten hier Künstler auf, an Festtagen finden Volksvergnügungen statt und werden farbenprächtige Feuerwerke abgebrannt. Den älteren Teil des Parks bildet der Lustgarten (Neskutschny sad) mit malerischen Hügeln, Hainen und kleinen Brücken. Hier befanden sich im 18. Jahrhundert die Gutsgärten des Moskauer Adels. Weiter südlich geht der Lustgarten in die Sperlingsberge (Worobjowy gory) über, eine dicht durchgrünte Hügellandschaft, von der aus sich ein Ausblick auf das Stadtzentrum Moskaus eröffnet.
Im Südosten der Stadt findet sich über der Moskwa der Park von Kolomenskoje, heute ein Freilichtmuseum. Berühmt ist hier vor allem die Christi-Himmelfahrtskirche, die erste russische Zeltdachkirche aus Stein.
Im Nordosten der Stadt befindet sich der etwa 300 Hektar große „Sokolniki-Park für Kultur und Erholung“ in herrlicher Waldlandschaft. Größter Moskauer Erholungspark – er umfasst rund 1800 Hektar – ist, ganz am nordöstlichen Stadtrand gelegen, der „Park von Ismailowo“, die einstige Vergnügungsstätte der letzten Zarendynastie; einige wenige Feudalbauten, unter anderen eine barocke Kathedrale vom Ende des 17. Jahrhunderts, haben sich zwischen modernen Cafés, Pavillons und ähnlichem noch erhalten.
Erwähnenswert sind weiterhin der Park von Kuskowo im Osten der Stadt – ein Schlosspark, teilweise im englischen und französischen Stil errichtet – sowie die Parks von Zarizyno, Fili und Ostankino mit dem angeschlossenen Botanischen Garten.
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Uliza Ostoschenka in Moskau -- eine der fünf teuersten Straßen der Welt - YouTube
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http://de.wikipedia.org/wiki/Moskau

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http://de.wikipedia.org/wiki/Moskau
 
Moskau ist eine große Stadt mit viel Geschichte und Kultur.Lediglich die geographische Lage spricht mich überhaupt nicht an.Städte an der Küste oder an Bergketten usw sind etwas für mich! Wärmere Regionen sprechen mich eher an.Soll nicht heißen,dass ich Moskau nicht gerne besuchen und im Stadion Oberkörper frei CSKA-Moskau anfeuern würde. :D

Moskau sollte man also schon einmal besucht haben besonders jene die sich für Geschichte interessieren.

Danke
 
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