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Moskau - Moskva --- Grösste Stadt Europas

Hast recht, werde in Zukunft nur noch die "unabhängige" RIA Novosti lesen und auf unseriöse, unqualifizierte (lt. Damien IQ unter 10!!!) westliche Schundmedien wie Süddeutsche, NZZ, NYT verzichten...

Nein, aber es wäre ein Fortschritt Russen zu frageb, die Russland gut kennen. Deutschland wird so gut wie immer negativ über Russland berichten bzw. bis die Amis die Nase voll haben.
 
Damien , nur ne kurze frage ?

Mein freund sein Stiefvater (alles russen bled) sagte mal das es in Moskau angeblich bis zu 15000 serben oder Yugos allgemein leben sollen und diese aber scho seid über 100 jahren wenn nicht länger dort angesiedelt sind ..ich finde im Internet überhaupt nichts ...würde gerne aber mehr wissen und wissen ob das überhaupt stimmen tut.

gruß

Hm genaueres kann ich dir jetzt auch nicht sagen! Aber natürlich ist das sehr gut möglich! Kenne selber Russen dort die Serbische vorfahren haben! Ob das jetzt aber 15000 sind oder nicht gut möglich! Für Moskau ist das nicht viel!
Da ja sehr viele kulturen da leben!

Vor einigen jahren wolten mal 50000 kosovo Serben auf einen schlag die Russische statsbürgerschaft haben! Dies wurde aber von Russland abgelehnt

http://www.n-tv.de/politik/Serben-werden-keine-Russen-article4908536.html
 
Nein, aber es wäre ein Fortschritt Russen zu frageb, die Russland gut kennen. Deutschland wird so gut wie immer negativ über Russland berichten bzw. bis die Amis die Nase voll haben.

Die Regierung vlt, um unabhängige Meinungen zu erhalten!?!? Ich weiss zwar nicht, wie "Deutschland" einheitlich berichtet, durch Sprachregelungen des Bundespresseamts??? Das wäre eher der russische Weg...
Die von mir angeführten Zeitungen und andere Medien (ARD, ZDF, Spiegel etc.) haben alle Korrespondenten in RUS, und so einen Job bekommt man nur, wenn man z.B. die Sprache beherrscht und im Studium seine Kenntnisse über das Land vertieft hat.
Da es in RUS außer im www kaum noch unabhängige Medien gibt, ist das eine Aufgabe...
 
Hallo, hast du etwas dagegen, wenn wir den Thread mit dem anderen verbinden? Ken Parker hatte schon den Link auf diesen gegeben.
 
Die Regierung vlt, um unabhängige Meinungen zu erhalten!?!? Ich weiss zwar nicht, wie "Deutschland" einheitlich berichtet, durch Sprachregelungen des Bundespresseamts??? Das wäre eher der russische Weg...
Die von mir angeführten Zeitungen und andere Medien (ARD, ZDF, Spiegel etc.) haben alle Korrespondenten in RUS, und so einen Job bekommt man nur, wenn man z.B. die Sprache beherrscht und im Studium seine Kenntnisse über das Land vertieft hat.
Da es in RUS außer im www kaum noch unabhängige Medien gibt, ist das eine Aufgabe...

Das war früher vielleicht so. Der WDR hatte mal da federführend eine sehr gute Abteilung aufgebaut, dessen Kern abet mittlerweile wohl oft in Rente ist und wenn nur noch privat publiziert. Die Kenntnisse zu Russland und russischen Sprache divergieren heute recht stark. Ebenso ist nicht zu vergessen, dass auch Korrespondenten einem gewissen Druck und gewissen Erwartungen ihrer Heimredaktionen unterliegen.
 
Die Regierung vlt, um unabhängige Meinungen zu erhalten!?!? Ich weiss zwar nicht, wie "Deutschland" einheitlich berichtet, durch Sprachregelungen des Bundespresseamts??? Das wäre eher der russische Weg...
Die von mir angeführten Zeitungen und andere Medien (ARD, ZDF, Spiegel etc.) haben alle Korrespondenten in RUS, und so einen Job bekommt man nur, wenn man z.B. die Sprache beherrscht und im Studium seine Kenntnisse über das Land vertieft hat.
Da es in RUS außer im www kaum noch unabhängige Medien gibt, ist das eine Aufgabe...

Hast recht, werde in Zukunft nur noch die "unabhängige" RIA Novosti lesen und auf unseriöse, unqualifizierte (lt. Damien IQ unter 10!!!) westliche Schundmedien wie Süddeutsche, NZZ, NYT verzichten...

Ach weist du, du kannst gerne lessen was du möchtest! Wenn du einen beitrag zu Russland bringst und dir ein Russe sagt wie es in wirklichkeit ist du aber deinen deutschen medien lieber glaubst ohne mal selbst etwas zu hinterfragen! Dann ist das deine sache! Und ich kann dir dann auch nicht mehr weiter helfen!

Ich verteufel nicht alle deutschen medien grundsätzlich! Oder sage alles was sie schreiben sei schlecht oder gelogen! Wenn man mal von der aussenpolitik absieht! In der sehr viel unwarheiten stecken oder absichtlich einige dinge weg gelassen werden!
Ob du es glaubst oder nicht aber auch ich lese die Deutsche medien eigentlich sehr gerne! Wenn es z.b um wissenschaft, reisen, technik usw geht!

Wenn du nach unabhängigen medien in Russland suchst dann empfehle ich dir z.b Interfax.com

Die anderen werden dir warscheinlich weniger helfen wenn du kein russisch kannst!

Moskowski Komsomolez, Komsomolskaja Prawda, Trud, Nowaja Gaseta, Kommersant, Gaseta, Wedomosti, The Moscow Times usw... nicht wenig für angeblich keine unabhängige Zeitungen und nachrichtenagenturen in Russland oder!

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Hallo, hast du etwas dagegen, wenn wir den Thread mit dem anderen verbinden? Ken Parker hatte schon den Link auf diesen gegeben.

Nein hab nichts dagegen, auch wenn ich nicht genau weiß was du damit meinst =) ich werd ab jetzt auch zu themen von moskau im anderen thread posten.
 
Moskauer Märkte: Ein Genuss für alle Sinne

16. August 2013 Anna Lisowez, für Russland HEUTE
Die Vielfalt an köstlichen Spezialitäten aus allen Ländern der ehemaligen Sowjetunion findet man vor allem auf Wochenmärkten. Russland HEUTE gibt Tipps, wo es sich in Moskau hinzugehen lohnt und worauf man beim Einkauf achten sollte.

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Wer die russische Vielfalt erleben oder einfach frische Lebensmittel erwerben möchte, sollte auf die Moskauer Märkte gehen. Foto: Reuters

In letzter Zeit spricht und schreibt man in den russischen Medien viel über die Probleme auf den Moskauer Märkten. Die Themen sind vielfältig: Verstöße gegen die Handelsvorschriften, illegale Einwanderer bis hin zu Kriminalität. Dabei vergisst man aber, was diese Märkte eigentlich sind und welche Regeln dort herrschen. Unsere Korrespondentin Anna Lisowez hat deshalb versucht herauszufinden, wo es sich lohnt, Lebensmittel zu kaufen, und wo man nur zum Schlendern hingehen sollte.
Märkte in Russland sind wahrlich multikulturell. Für ausländische Besucher stellen sie bunte Drehscheiben kulinarischer Traditionen aus der ehemaligen UdSSR dar, da hier jede Nation des einst vereinten Staates seine kulinarischen Spezialitäten präsentiert: köstlich Eingelegtes, Beeren und marinierte oder frische Waldpilze findet man an den Ständen aus den zentralen Regionen Russlands.
Auf den Tresen der Händler aus den Regionen Woronesch, Lipezk, Rostow und dem Kuban-Gebiet findet man hingegen Leckerbissen wie Speck, Brustschinken, Wurstwaren und saftigen Beinschinken. Hier bekommt man auch Fleischwaren wie Spanferkel, Kalb- und Schweinefleisch.
An den dagestanischen und kalmückischen Ständen gibt es hingegen saftiges Lamm- und Pferdefleisch. Die besten kaukasischen Käse- und Gemüsesorten sowie Soßen wie scharfes Tqemali, würzige Adschika oder Sazebeli bekommt man an den georgischen Verkaufsständen. Wem diese Vielfalt zu wenig ist, kann sich von aserbaidschanischen Händlern paradiesische Früchte wie Granatäpfel, Kaki-Früchte, Feigen und Weintrauben oder von usbekischen Verkäufern verschiedenste getrocknete Früchte, Gewürze und Reis für die selbstgemachten Pilaw-Gerichte und gefüllten Weinblätter anbieten lassen.
Alle, die sich für Russland und seine Nachbarländer interessieren sowie die Feinheiten der einzelnen Küchen kennenlernen möchten oder auf der Suche nach passenden Zutaten sind, bekommen daher folgenden Tipp: Auf zu den Lebensmittelmärkten Russlands! Denn hier kann man nicht nur schauen, anfassen, riechen und kosten, sondern auch um den Preis feilschen.

Wochenmärkte, feste Märkte und Markthallen
Eine erste Bekanntschaft mit den russischen Lebensmittelmärkten macht man am besten auf den Wochenmärkten. Hierbei handelt es sich um kleinere Straßenmärkte, die neben U-Bahnstationen an Wochenenden geöffnet sind und am ehesten mit den Wochenmärkten in Europa zu vergleichen sind. Gehandelt wird hier direkt von Klein-LKWs aus, weswegen
die Auswahl zwar bescheidener ist als auf den großen, festen Märkten, man jedoch eine gute Auswahl an Fleisch, Eiern, Fisch, Käse, Wurst, Gemüse und Obst hat.
Die Chancen, hier Lebensmittel vom Hersteller selbst zu kaufen, sind allerdings sehr gering, da in der Praxis auf solchen Wochenmärkten öfter Zwischenhändler anzutreffen sind, deren Ware aus Gemüse und Obst besteht, die zuvor auf nahe gelegenen Großmärkten erworben wurde. Doch auch echte Bauern kommen auf solche Märkte: Imker und Verkäufer von Wurst, Speck und Räucherprodukten sowie gepökeltem, eingelegtem und getrocknetem Fisch bieten dort ihre Produkte an. Einen der besten Wochenmärkte gibt es in Moskau zwischen der Metrostation Prospekt Mira und dem Sportkomplex Olimpijskij.
Eine reichere Auswahl bieten die Stände der festen Märkte um die Moskauer Metrostationen Bagrationowskaja, Medwedkowo, Tekstilschiki, Tjoply Stan. Hier erinnern die Verkaufsstände an orientalische Basare: Überall stehen zur Hälfte überdachte Pavillons, die in kleinere Läden aufgeteilt sind. Genau wie auf einem Basar in Kairo ist es hier nicht besonders sauber und man trifft auf Taschendiebe, weswegen man einfache Sicherheitsvorkehrungen nicht vergessen sollte.
Auf solchen Märkten kauften früher die einfachen Bürger Moskaus ein. Die Ware, die man hier kauft, sollte man aber mit Vorsicht auswählen. Das ausgestellte Fleisch wird beispielsweise immer so präsentiert, dass es köstlich und frisch aussieht. Es ist zudem noch in Folie eingepackt, sodass selbst der pingeligste Käufer seine Mängel nicht gleich bemerkt. Selbiges
gilt auch für Gemüse und Obst: Während in der Vitrine alles schön aussieht, wird dem Kunden Ware ausgegeben, die unter der Theke gelagert wird.
Hier über den Preis zu verhandeln, hat keinen Sinn, und die Ware anzufassen oder gar über ihre Frische zu urteilen, ist nicht erlaubt. Gute Lebensmittel erhält man nur bei Ständen, wo die Ware nicht hinter Vitrinen lagert, sondern offen auf Verkaufstischen angeboten wird. Für frische Produkte garantieren dabei Bauern aus der Umgebung Moskaus.
Dann gibt es noch die alten, großen Markthallen wie die Märkte Danilowskij, Samoskworezkij, Tscheremuschkinskij, Rischskij und Dorogomilowskij. Auf letzterem kaufen beispielsweise auch die Betreiber der nobelsten Restaurants Moskaus ein. Hier gibt es schließlich die größte Auswahl an Lebensmitteln, wenn auch zu etwas höheren Preisen als in Supermärkten. Doch die stolzen Preise werden durch die hohe Qualität der Lebensmittel, durch das Sortiment und die Produktvielfalt, die man nirgends sonst bekommt, wieder gutgemacht. Hier gibt es auch sonst alles, was das Gourmet-Herz begehrt: Geschirr, Küchenutensilien und sonstige Dinge, mit denen man seinem kulinarischen Schaffen freien Lauf lassen kann. Für den Großeinkauf stehen hier außerdem (kostenpflichtige) Parkplätze, kostenfreie Einkaufswagen und Mitarbeiter, die einem gegen Bezahlung gerne den schweren Einkauf bis zum Auto tragen, zur Verfügung.

Regeln für einen erfolgreichen Einkauf
Es gibt allerdings einige einfache Regeln, die es auf den Märkten zu befolgen gilt. So sollte man nach Möglichkeit nicht den Verkäufer die Lebensmittel aussuchen lassen, sondern das selbst tun. Wenn Ihnen jemand etwas zum Probieren anbietet, dann bloß nicht schüchtern sein, im Gegenteil, man sollte sogar selbst danach fragen. Denn Riechen, Anfassen, Schauen und Probieren geht über Studieren!
Lernen Sie die Verkäufer kennen, deren Produkte Ihnen am besten gefallen, da man am Markt in erster Linie nicht die Ware aussuchen sollte, sondern denjenigen, der sie verkauft: den Metzger, den Gemüse-, Milch- und Käsehändler. Reden Sie mit dem Verkäufer, fragen Sie ihn, wie es ihm geht. Fragen Sie ihn auch danach, wie die Lebensmittel zubereitet werden.

Denn später, wenn Sie zum Stammkunden geworden sind, wird Ihnen der Händler nur seine beste Ware verkaufen, Preisnachlässe geben und sogar kleine Geschenke machen. Stammkunden sind eben die besten Kunden.
Darüber hinaus sollte man immer den gesamten Markt durchstöbern und dabei auf die Preise achten und diese miteinander vergleichen. Und stürzen Sie sich nicht sofort auf das erstbeste Gemüse, denn die Preise sind oft gesalzen und das gleiche Produkt könnte es an der nächsten Ecke günstiger geben. Außerdem: Sollte Ihnen etwas gefallen, dann erkundigen Sie sich zuerst nach dem Preis, zumal man so über diesen besser verhandeln kann. Erst dann sollte man über den Kauf entscheiden.
Einkaufen sollte man immer morgens, wenn die Ware gerade geliefert wurde und die Auswahl noch groß ist. Oder erst am Abend, denn dann sind die Verkäufer schon müde und die Lebensmittel, die noch übrig sind, müssen verkauft werden, da sie sonst verderben. Und das könnte einen beträchtlichen Preisnachlass für Sie bedeuten.
Ein letzter Tipp zum Abschluss: Das einzige Problem, das Sie haben werden, ist, dass Sie nicht ohne etwas gekauft zu haben, nach Hause gehen werden. Daher sollte man schon vorher überlegen, was man kochen möchte, und dazu eine Einkaufsliste erstellen.

Moskauer Märkte: Ein Genuss für alle Sinne | Russland HEUTE


 
Ab September soll es wohl damit losgehen. Freu mich schon darauf^^

Moskauer Bibliotheken: Ein neues soziales Miteinander

18. Juli 2013 Jan Schenkman, Russland HEUTE
Die erste Etappe der Reform der Moskauer Bibliotheken ist fast abgeschlossen. Fünf von ihnen präsentieren sich im Herbst in einem neuen Gewand – als moderne Informationszentren und Klubs, in denen man nicht nur über Bücher, sondern auch über Politik ins Gespräch kommen kann.

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Fünf Moskauer Bibliotheken präsentieren sich im Herbst in einem neuen Gewand – als moderne Informationszentren und Diskussionsclubs. Foto: ITAR-TASS

Das Projekt startete mit fünf gewöhnlichen Bezirksbibliotheken. Sie werden sich äußerlich in mancher Hinsicht verändern: Von den Fenstern verschwinden Gitter und schwere, schnell deprimierend wirkende Rollläden. Die Organisation des Raums soll allen Praktiken des Lesens gerecht werden und wird darüber hinaus auch andere Bedürfnisse berücksichtigen. So entstehen Zonen für das Lesen, für Pausen, für Konferenzen, für Lesungen sowie ein Ausstellungsbereich. Der ideale Bibliotheksbesucher, auf den das Reformprojekt zugeschnitten ist, kommt nicht nur zum Lesen, sondern um dort andere Leute zu treffen, Vorträge anzuhören, sich beraten zu lassen und über seine Probleme zu reden. Aber schließlich auch zum Arbeiten.
Dementsprechend wird sich auch die Struktur der Nutzergruppen ändern. Bislang bilden Kinder im Schulalter und Rentner die Mehrheit der Bibliotheksbesucher. Das liegt vor allem daran, dass die Bibliotheken in der Regel von 11 bis 17 Uhr geöffnet sind. Berufstätige Menschen, die zeitlich meist nicht flexibel sind, haben kaum Chancen auf einen Besuch in der Bibliothek. Verlängert man die Öffnungszeiten, kann man auch diesen Teil der Bevölkerung ansprechen: neue potenzielle Nutzer mittleren Alters. So lautet zumindest das Kalkül von Boris Kuprijanow, einem der Entwickler und Initiatoren der Reform und stellvertretender Direktor des Moskauer Bibliothekenzentrums.
„Unser Grundgedanke ist maximale Offenheit“, erläutert Kuprijanow. „Wir werden den Großteil unserer Bestände allgemein zugänglich machen. Dafür arbeiten wir mit Technologien, die eine automatisierte Ausleihverbuchung ermöglichen.“ So könne der Leser ein Buch auswählen, es von einem speziellen Gerät einlesen lassen und mitnehmen. Die Rückgabe sei in Geschäften oder an Metrostationen zu jeder beliebigen Tages- und Nachtzeit möglich. „Auch der Ausbau des Bibliothekenbestands wird neu gestaltet“, sagt Kuprijanow. So sollen mehr Neuerscheinungen verfügbar gemacht werden, und zwar „wesentlich früher als bisher“.
Auch für Nicht-Moskauer soll die Möglichkeit der Bibliotheksnutzung künftig eingeräumt werden. Die Stadtbewohner, die keine amtliche Meldebescheinigung für Moskau haben, können sich in der Regel in keiner Bezirksbibliothek anmelden. „Wir müssen es also diesen Menschen erleichtern, unsere Bibliothek zu nutzen. Natürlich können wir keinen Besuchern Bücher mit nach Hause geben, die nicht in Moskau gemeldet sind. Aber es spricht überhaupt nichts dagegen, ihnen im Lesesaal unsere Bestände zur Verfügung zu stellen“, erklärt Kuprijanow.
Doch die größte Herausforderung werde es sein, den Status des Bibliothekars zu ändern: „Aus einem Mitarbeiter, der für die Entgegennahme und Herausgabe von Büchern zuständig ist, muss ein

Lotse durch die Welt der Informationen werden.“ In dieser Welt könne man Kuprijanow zufolge leicht die Orientierung verlieren – ein Navigationssystem durch den russischen Büchermarkt gebe es aber im Grunde nicht. Selbst Buchrezensionen und Buchhandlungen bieten da keine Lösung: „Rezensenten sind meiner Meinung nach schlechte Navigatoren. Und Buchhandelsketten richten sich nach den Interessen der großen Verlage, das heißt, sie bieten fast ausschließlich kommerzielle Literatur an. Die Bibliotheken dagegen können den Menschen wirkliche Wahlmöglichkeiten eröffnen.“
Skeptiker glauben, dass die Tage der Bibliotheken gezählt seien – zumindest in ihrer bisherigen Form. Das Lesen auf Papier werde unaufhaltsam zugunsten elektronischer Lektüre zurückgehen. Warum sollte ein Mensch, der mit seinen smarten Geräten überall ins Internet kommt, noch spezielle Orte aufsuchen, um an Informationen zu gelangen? Wozu braucht er überhaupt noch Bücher?
„Dieses Szenario ist unrealistisch“, wendet Kuprijanow ein. „Das Verlegen von Büchern ändert sich, es finden Umstrukturierungsprozesse statt, aber kein quantitativer Rückgang.“ Er führt aus: „Natürlich braucht man sich kein Taschenbuch anzuschaffen, wenn man sich für den gleichen Betrag das Buch auf den Reader laden kann. Aber das ist ein Problem der Trivialliteratur, das betrifft nur Literatur, die für uns uninteressant ist.“
E-Books findet der Bibliothekar eher nützlich: „Die gesamte Massenliteratur gibt es im Netz, und das ist gut so. Es müssen keine Bäume abgeholzt werden, damit die Leute es 40 Metrostationen lang vermeiden können, ihrem Gegenüber in die Augen zu schauen. Dafür reicht eine elektronische Version vollkommen.“ Einige Segmente der Literatur gebe es auch überhaupt nicht in elektronischer Form, zum Beispiel bestimmte wissenschaftliche Bücher. Der Gegensatz „digital“ vs. „Papier“ sei dem Bibliothekar zufolge lediglich konstruiert – beide Seiten haben ihre Berechtigung. Zudem könne mit Readern, die den Lesern vonseiten der Bibliothek zur Verfügung gestellt werden, Wege zu einer legalen Lektüre eröffnet werden.
Die Bibliothek als Zentrum des öffentlichen Lebens
Werbung für das Lesen und die Verbesserung der Leseangebote sind wichtige, aber nicht die einzigen Ziele der Reform. Kuprijanow möchte die Bibliothek in ein Zentrum des öffentlichen Lebens im Bezirk verwandeln. Wo sonst, wenn nicht hier, könne man sich über aktuelle Fragen informieren und sie auch diskutieren? „Ein Bürgerklub lässt sich nicht von oben ins Leben rufen“, so Kuprijanow. „Aber man kann Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Menschen sich die Bibliothek als ihren eigenen Raum aneignen.“ Für Kuprijanow ist die Bibliothek ein wunderbarer Ort zum Zusammenkommen, Diskutieren, Plaudern und für Gespräche darüber, was im eigenen Land und in der Welt passiert.
„In Moskau gibt es 480 Bezirksbibliotheken, das ist sehr viel. Und dieser gesamte Raum gehört uns allen. Wir möchten, dass die Moskauer begreifen: Das ist ihre Straße, ihr Park, ihre Bibliothek, ihr Museum, ihr Theater.“ Doch dass Kuprijanow inbesondere den Klub, das Museum und mehr noch die Bibliothek als mögliche Lebenszentren ansieht, hat mit der Entwicklung der Städte zu tun: Die Struktur der Städte stammt Kuprijanow

zufolge aus einer industriellen Vergangenheit, in der man sein Leben um eine Fabrik herum organisierte. „Die Welt aber hat sich verändert und mit ihr die Stadt.“ Heute gibt es keine Fabriken mehr und um einen Bürokomplex herum dürfe man sein Leben nicht organisieren.
Kuprijanow hofft auf ein stärkeres Miteinander, wie es früher einmal der Fall gewesen war: „Das sowjetische System, in dem viele von uns ihr halbes Leben gelebt haben, hatte ein sehr soziales Gesicht. Die Menschen spielten Domino auf der Straße, alte Leute saßen vor dem Haus auf einer Bank. Die Leute warteten in der Schlange und unterhielten sich dabei, gingen auf Sportplätze und kamen miteinander ins Gespräch. Noch vor 20 Jahren grüßten Nachbarn einander, kannten ihre Gesichter und Namen. Heute grüßt man sich weder im Hauseingang noch im Treppenhaus. Wir aber möchten, dass die Menschen sich wieder begrüßen und miteinander reden – die Leute haben genug von der Isolation.“

Moskauer Bibliotheken: Ein neues soziales Miteinander | Russland HEUTE


 
Sehe gerade im ZDF Livebilder vom Leichtathletik-WM-Marathonlauf aus Moskau. So wie die letzte Tour de France-Etappe immer eine Werbung für Paris ist, so ist dieses gerade eine Werbung für Moskau. Das Wetter passt auch.

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Die einzelnen Stadtteile von Moskau unterhalten scheinbar auch eigene Städtepartnerschaften. Jedenfalls hat der Zentralbezirk schon seit längerem eine mit Ingolstadt.
 
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