Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Nachrichten aus Österreich

Zeitzeugin Anna Hackl: "Die Menschen werden nicht gescheiter"
Sie hat im Kreis ihrer Familie die wohl extremste Form von Zivilcourage erlebt. Dadurch ist die nunmehr 92-Jährige mit einer feinen Sensorik für politische Veränderungen ausgestattet: Heute sei das "Nie wieder" sichtbar brüchiger geworden


STANDARD: Ihr Terminplan ist ganzjährig gut gefüllt mit zahlreichen Vorträgen etwa an Schulen, Anfang Mai kommen dann immer diverse Auftritte rund um die Befreiungsfeiern dazu. Woher nehmen Sie mit 92 Jahren noch diese Kraft und Motivation?

Hackl: Das ist relativ einfach – solange es immer noch Menschen gibt, die sagen: "Es war alles nicht so, es ist alles nicht wahr", werde ich hinausgehen und sagen: "Es war doch so, denn ich war dabei." Und das sollen die jungen Menschen wissen, deswegen gehe ich seit fast 30 Jahren in die Schulen.

 
Warum die FPÖ nicht zur Befreiungsfeier für das KZ Mauthausen eingeladen wurde
Die ersten beiden Parteichefs waren einst in der SS, die Mauthausen und die anderen Lager leitete. Einer davon inspizierte 1942 das KZ Mauthausen

Auch dieses Jahr wurden Politiker und Politikerinnen der FPÖ nicht zur jährlichen Befreiungsfeier in das einstige KZ Mauthausen eingeladen. Schon vor Jahren hätten sich Überlebende dagegen ausgesprochen, sagt Willi Mernyi vom Mauthausen-Komitee. Daran wird sich in absehbarer Zeit wohl auch wenig ändern. Der Grund dafür sind nicht nur die ständigen rechtsextremen und rassistischen Einzelfälle. Es hat auch damit zu tun, dass die FPÖ keine Partei wie jede andere ist.

Die FPÖ wurde 1956 maßgeblich von ehemaligen Nationalsozialisten gegründet, die ersten beiden Parteichefs waren einst in der SS – jener Organisation, deren Name untrennbar mit Kriegsverbrechen, Massenmorden und der Shoa verknüpft ist. Die SS leitete Mauthausen und die anderen Lager, aus ihren Reihen kam das Wachpersonal.

 
Studie zu Moscheeunterricht in Oberösterreich
Oberösterreich hat laut eigenen Angaben die bundesweit erste wissenschaftliche Studie zu islamischem Moscheeunterricht durchgeführt. Kritik gibt es an nicht deutschsprachigen Unterrichtsmaterialien, bei denen ein Bezug zum Leben der Muslime in Österreich fehle.

Binur Mustafi, Bildungsreferent und Vorsitzender der Islamischen Religionsgemeinde OÖ (IGG OÖ), betonte, dass die Studie „ein wichtiger Schritt zur Optimierung des Lehrangebots für die Moscheegemeinden ist“. Die IGGÖ OÖ war auch beratend bei der Erhebung dabei.

 
Fest der Freude gedachte NS-Befreiung
Auf dem Wiener Heldenplatz geht zum elften Mal das Fest der Freude über die Bühne. Bei dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und der Feier der Befreiung Österreichs wird heuer Konstantin Wecker auftreten.

Veranstaltet wird das Fest der Freude vom Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ). Ursprünglich sollte das Fest der Freude einen Burschenschafter-Aufmarsch verhindern. Neben Wecker sind die Wiener Symphoniker wieder mit dabei. Nach Angaben des MKÖ waren rund 8.000 Menschen beim Fest der Freude dabei.

Inhaltlich widmet sich das Fest der Freude heuer dem Schwerpunkt Zivilcourage. MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi und Bundespräsident Alexander Van der Bellen eröffneten den Festakt, Katharina Stemberger moderiert. Mernyi hatte traditionell nur eine Gruppe unter den Gästen begrüßt: die Zeitzeugen: „Ihr seid Vorbild, Mahnerinnen und Mahner“, sagte er nicht nur zu den anwesenden Überlebenden des Holocaust. „Ihr steht für das ‚Niemals wieder‘ und das ‚Niemals vergessen‘.“

 
Großeinsatz gegen rechtsextreme Szene
In einem österreichweiten Großeinsatz sind Staatsschützer am vergangenen Donnerstag gegen die rechtsextreme Szene vorgegangen. In allen Bundesländern wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt, teilte das Innenministerium der APA mit. Die Maßnahmen richteten sich gegen zehn Personen, ihnen werden Zur-Schau-Stellung verbotener NS-Propaganda in elektronischen und Sozialen Medien sowie Verhetzung vorgeworfen. Sichergestellt wurden Waffen, Munition, Datenträger und NS-Devotionalien.

Unter Leitung der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) wurden über Anordnung verschiedener Staatsanwaltschaften Hausdurchsuchungen, Einvernahmen und Sicherstellungen vorgenommen. Diese richteten sich gegen neun Männer und eine Frau. Unter anderem stellten die von den Landesämtern für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT), der Direktion für Spezialeinheiten sowie örtlich zuständigen Polizeikräften unterstützten Ermittler Devotionalien wie Wimpel, Hakenkreuzfahnen, Bücher, Bilder und Abzeichen sicher.

Festnahme auch wegen Gutheißung islamistischer Anschläge

 
Alles nur Einzelfälle und es gilt die Unschuldsvermutung
Ex-FPÖ-Spitzenpolitiker wegen NS-Runen vor Kärntner Gericht
Drei zentrale im Nationalsozialismus verwendete Symbole sollen von außen einsehbar ins Zaunholz eines Privathauses von Kurt Scheuch eingefräst worden sein. Der Verdacht lautet auf Wiederbetätigung
Sie waren gefürchtet in Kärnten, die beiden "Scheuch-Brüder". Oben am Landeshauptmann- Sessel regierte Jörg Haider, Kurt und Uwe Scheuch waren seine Männer fürs Grobe.

Kurt Scheuch war 2002 österreichweit bekanntgeworden, als er beim Treffen der Haider-Getreuen in Knittelfeld ein von Haider und der damaligen Parteichefin und Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer ausgehandeltes Regierungspapier auf offener Bühne zerriss. Scheuch erhielt damals medial den Titel "Reißwolf von Knittelfeld". Nach dem Tod Haiders und all den gerichtlichen Nachspielen der Haiderjahre war es um die Scheuchs, die Unternehmer geworden sind, ruhig geworden.

Nun muss sich Kurt Scheuch am Mittwoch vor einem Gericht verantworten. Dem ehemaligen Landeshauptmannstellvertreter – er wirkte in der Partei FPÖ und deren Abspaltungen BZÖ und FPK – wird ein Verstoß gegen das Verbotsgesetz vorgeworfen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

 
Warum immer mehr Intellektuelle an Andreas Babler Gefallen finden
Kulturschaffende wie Robert Menasse treten für den Bewerber um den SPÖ-Vorsitz ein – ihr Verhältnis zu den Roten ist keineswegs immer friktionsfrei gewesen

Die Mitgliederbefragung läuft bis Mittwoch, zwölf Tage später soll das Ermessen von 140.000 SPÖ-Mitgliedern publik gemacht werden. Wer wird künftig die Geschicke der Sozialdemokratie bestimmen? Die gefühlt weiteste Strecke in die Zentrale in der Wiener Löwelstraße hat Andreas Babler, Bürgermeister von Traiskirchen, zurückzulegen. Doch schon jetzt begleiten den erklärten Liebling vieler Linker – nicht nur solcher mit Parteiausweis – erbauliche Worte.

Als Unterstützer und Weggenossinnen haben sich allerlei Kunst- und Kulturschaffende im Babler-Lager zusammengefunden. Zwischenhalt machen sie auf der Homepage des Kandidaten. Als ihr Sprecher und Stichwortgeber fungiert Starautor Robert Menasse.

 
Zucht und Ordnung oder so.
FPÖ will Jogginghosen-Verbot in Schulen (Videobericht im Link)

Die Wiener Freiheitlichen wollen Jogginghosen an den Schulen verbieten, denn das Gewand passe mit den Gedanken von „Leistung“ und „respektvollem Umgang“ nicht zusammen.

 
Bevor man die Lüge zerlegen kann, haben die Fans sie auch schon 10x um die Welt geschickt. Und ich bin davon überzeugt, dass man auch in der FPÖ sinnerfassend lesen kann, man hat damit ganz was anderes im Sinn. Gilt vermutlich gleichermaßen für AfD
Sieben von zehn Zuwanderern sind Analphabeten? Da kann jemand in der FPÖ nicht sinnerfassend lesen

Wussten Sie, dass sieben von zehn Einwanderern im Jahr 2022 Analphabeten waren?
Ein Wahnsinn, gell? Daher sagt auch die FPÖ-Abgeordnete Dagmar Belakowitsch: "Nein, wir brauchen keine Zuwanderung in unseren Arbeitsmarkt! Denn die Zuwanderer, die mit Sozialleistungszuckerln in unser Land gelockt werden – die meisten von ihnen können noch nicht einmal in ihrer Muttersprache lesen oder schreiben und müssen überhaupt erst alphabetisiert werden!"
Kleines Problem: Es ist nicht wahr.

Johannes Kopf, der Chef des Arbeitsmarktservice (AMS), hat das auf Twitter jetzt dargelegt. Er zitiert zunächst die Quelle, nämlich den Bericht des Integrationsfonds: "Sieben von zehn Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten, die einen Deutschkurs nach Integrationsgesetz besuchen, weisen einen Alphabetisierungsbedarf auf – müssen also erst die lateinische Schrift erlernen."
Ups – das mit der lateinischen Schrift ist der Frau Abgeordneten Belakowitsch und ihrem Kollegen Harald Vilimsky beim sinnerfassenden Lesen verloren gegangen oder sonst wie in der kognitiven Dissonanz verschwunden (übrigens der Krone in ihrem Bericht auch). Selbstverständlich können sie ihre eigene (arabische oder sonstige) Schrift. AMS-Chef Kopf nennt das "ein schönes Beispiel für politische Verkürzung". Eine nette Umschreibung für: Was immer die FPÖ erzählt, es ist meist nicht wahr. (Hans Rauscher, 11.5.2023)


 
Zurück
Oben