Die Normaldenkenden und die ÖVP
Landeshauptfrau Mikl-Leitner versucht, die Folgen des FPÖ-Pakts wegzuerklären
Einserkastl/Hans Rauscher
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner schreibt seit Neuestem längere Leserbriefe und Gastkommentare. Zuerst in der Krone, jetzt auf Anfrage auch im STANDARD. Zweck der Übung ist, den Eindruck zu verwischen, die niederösterreichische VP habe sich bei den Koalitionsverhandlungen von der FPÖ einige Kulturkampfthemen aufzwingen lassen, vor allem das Verbot des Genderns im Landesdienst.
Im STANDARD erläutert sie das mit dem Gendern so: In Niederösterreich habe man eh auch ohne FPÖ die gemäßigte gendergerechte Schreibung eingeführt. Seltsam: In den Berichten über die Koalitionsvereinbarung mit der FPÖ stand es als Bedingung der rechten Partei. Mikl-Leitner lässt sich auch darauf ein, dass ihr Stellvertreter Udo Landbauer von der FPÖ nicht der Stellvertreter einer Landeshaupt"frau"sein möchte: Das sei schwer möglich in einem Land, das von einer Frau regiert wird. Ja eh, aber Landbauer tut das trotzdem.
Aber das wirklich Problematische an dem Text von Mikl-Leitner ist ja, dass sie sich auf Begriffe wie "gesunder Hausverstand" oder "Normaldenkende der Mitte" zurückzieht. "Hausverstand" bedeutet meist "unflexibles Denken". Und vor ein paar Jahrzehnten glaubten "Normaldenkende" noch, dass die Frau dem Manne untertan zu sein hat. Was die Mitte betrifft, so wird diese von ihrem Koalitionspartner massiv nach rechts außen verschoben. Das ist nicht mehr wegzuerklären. (Hans Rauscher, 3.7.2023)
Landeshauptfrau Mikl-Leitner versucht, die Folgen des FPÖ-Pakts wegzuerklären
Einserkastl/Hans Rauscher
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner schreibt seit Neuestem längere Leserbriefe und Gastkommentare. Zuerst in der Krone, jetzt auf Anfrage auch im STANDARD. Zweck der Übung ist, den Eindruck zu verwischen, die niederösterreichische VP habe sich bei den Koalitionsverhandlungen von der FPÖ einige Kulturkampfthemen aufzwingen lassen, vor allem das Verbot des Genderns im Landesdienst.
Im STANDARD erläutert sie das mit dem Gendern so: In Niederösterreich habe man eh auch ohne FPÖ die gemäßigte gendergerechte Schreibung eingeführt. Seltsam: In den Berichten über die Koalitionsvereinbarung mit der FPÖ stand es als Bedingung der rechten Partei. Mikl-Leitner lässt sich auch darauf ein, dass ihr Stellvertreter Udo Landbauer von der FPÖ nicht der Stellvertreter einer Landeshaupt"frau"sein möchte: Das sei schwer möglich in einem Land, das von einer Frau regiert wird. Ja eh, aber Landbauer tut das trotzdem.
Aber das wirklich Problematische an dem Text von Mikl-Leitner ist ja, dass sie sich auf Begriffe wie "gesunder Hausverstand" oder "Normaldenkende der Mitte" zurückzieht. "Hausverstand" bedeutet meist "unflexibles Denken". Und vor ein paar Jahrzehnten glaubten "Normaldenkende" noch, dass die Frau dem Manne untertan zu sein hat. Was die Mitte betrifft, so wird diese von ihrem Koalitionspartner massiv nach rechts außen verschoben. Das ist nicht mehr wegzuerklären. (Hans Rauscher, 3.7.2023)
Die Normaldenkenden und die ÖVP
Landeshauptfrau Mikl-Leitner versucht, die Folgen des FPÖ-Pakts wegzuerklären
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