Via Alexander Pollak
1. Thread: Kickl ist ein hochprofessioneller Redenschreiber. Er versteht es, die gesamte Klaviatur des Populismus zu spielen. Seine Reden sind aber auch entlarvend. Sie zeigen seine tiefe Verachtung für die Demokratie. Darüber will ich kurz schreiben, weil's beachtenswert ist.
2. Ein zentrales Element von Demokratien ist d. Pluralität an Parteien. Kickl verleugnet diese Pluralität. Er bezeichnet alle Parteien, die nicht die FPÖ sind, als „Einheitspartei“, als „Allianz der Verrückten“, als „gleichgeschaltet“. Er zeichnet das Bild einer Nichtdemokratie.
3. Kickl verleugnet auch die Pluralität der Medien und deren wichtige demokratische Rolle. Er bezeichnet „Medien“ pauschal als mit „den Einheitsparteien“ verbundenes „System“. Er spricht von einer „Arbeitsteilung“, bei der „die einen lügen“ und „die anderen diese Lügen drucken“.
4. Kickl attackiert insbesondere die „etablierten“ Medien. Dabei ist es für eine Demokratie unerlässlich, dass es Medien gibt, die sich als unabhängig, kritisch und seriös etabliert haben und denen man, bei aller notwendigen Medienkritik, ein Grundvertrauen entgegenbringt.
5. Zur Verleugnung der Pluralität von Parteien und Medien kommt bei Kickl die totale Herabwürdigung der Andersdenkenden hinzu. Er bezeichnet sie als „Verrückte“, „Idioten“, „Versager“, „Stümper“. Er wertet damit alle radikal ab, die sich gegen ihn und seine Ideologie stellen.
Das alles mit dem Ziel, „endlich das Heft in der Hand“, sprich: die (totale) Macht, zu haben. Kickl spricht dabei von „Notwehr“, und nimmt damit vorweg, dass ihm nahezu jedes Mittel Recht ist, um „aus Notwehr“ an die Macht zu kommen und zu bleiben.