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Nachrichten aus Österreich

Peinlich und traurig
Spannungen steigen: FPÖ mit 28 Prozent auf dem Vormarsch
In der aktuellsten Umfrage des renommierten Meinungsforschungsinstituts Unique Research unter Leitung von Peter Hajek verzeichnet die FPÖ einen deutlichen Anstieg und erreicht nun 28 Prozent der Stimmen.

Diese Erhebung, die von „profil“ erstellt wurde, basiert auf den Antworten von 1.200 Befragten und hat eine Schwankungsbreite von ±2,8 Prozentpunkten. Die Umfrage liefert wichtige Hinweise auf das Wahlverhalten der Österreicher bei der anstehenden Nationalratswahl in 23 Tagen.

 
Wahlkampfarena Schule: Ein Blick in die Bildungsprogramme der Parteien
Drei Wochen vor der Wahl geht es auch für die Schülerinnen und Schüler im Westen wieder in die Schule. Was kommt auf sie und ihre Lehrkräfte zu?

Aus, Schluss, vorbei: Neun Wochen hatten Österreichs Kinder und Jugendliche Ferien. Am Montag starten auch die Schülerinnen und Schüler in den westlichen Bundesländern in das neue Semester.

Der Fokus heuer soll laut Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) auf Gewaltprävention in den Klassen liegen, sagte er bereits zum Schulstart im Osten. Zudem forderte er mehr Deutschförderung – besonders in Wien. Doch worauf legen die Parteien vor der Nationalratswahl am 29. September ihre Schwerpunkte in der Bildungspolitik? DER STANDARD hat sich die Wahlprogramme angesehen.

 
Sagt jemand, der an der Spitze Kickls Liste für Remigration steht. (Artikel komplett leider nur mit Abo zu lesen)
„Diesmal bekommt meine Stimme die FPÖ“
In einem Video wirbt die FPÖ um Stimmen von Menschen mit türkischer Herkunft, in anderen Kampagnen wettert sie gegen Muslime. Ist das erfolgreich? Wählen Migrantinnen und Migranten dieses Mal die FPÖ? Eine Spurensuche.
„Des is mei Lond“, sagt Yaşar Batman, wenn er anfängt, über Politik zu sprechen. In der Hand eine Tasse Çay, in der Brusttasche eine Packung Zigaretten. Das Wienerische hat seinen Akzent vollständig verdrängt. Fast jeden Tag sitzt der gebürtige Türke am Brunnenmarkt beim Käsestand eines befreundeten Standlers. Hier gibt es Nüsse, Trockenfrüchte, eingelegtes Gemüse. Nur den „Vorarlberger Käse“, der in verblassten Großbuchstaben als Schriftzug auf der Markise prangt, sucht man vergeblich.
Batman stört das nicht weiter. So nennen ihn übrigens alle in und außerhalb von Ottakring, sagt er, „wie der aus dem Fernsehen“. Doch bis auf den Namen hat der 64-Jährige nichts mit dem Antihelden gemein. Das wird schnell klar, sobald er zu erzählen beginnt. Er greift in einen der Plastikbehälter, nimmt eine Handvoll gerösteter Kichererbsen heraus und sagt: „I hob mei Leben long goabeitet, mei Leistung erbrocht, und heuer wähl i die FPÖ.“


 
Bericht: Anti-Terror-Razzien in ganz Österreich
Gestern wurden einem Medienbericht zufolge in ganz Österreich Anti-Terror-Razzien gegen etwa 20 Verdächtige durchgeführt. Kobra-Beamte durchsuchten am Jahrestag der Anschläge vom 11. September in den USA zahlreiche Wohnungen von Terrorverdächtigen im ganzen Land, wie die „Kronenzeitung“ gestern Abend berichtete. Parallel dazu soll es auch Razzien in Österreichs Gefängnissen gegeben haben.

Justizbeamte sollen in zehn Haftanstalten die Zellen von IS-Anhängern durchsucht haben. Ob dabei belastendes Material gefunden wurde, blieb unklar. Beschlagnahmte Mobiltelefone und Computer würden jedenfalls in den nächsten Wochen etwa nach geheimen Chats ausgewertet, hieß es.

 
Rechtsextreme Straftaten deutlich gestiegen
Die Anzahl der rechtsextremen Straftaten ist im ersten Halbjahr 2024 weiter gestiegen. Laut einer Anfragebeantwortung von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) an die SPÖ wurden 556 Vergehen registriert. 2023 waren es in der ersten Jahreshälfte 386 rechtsextrem motivierte Straftaten. Der Anstieg sei zum Teil mit der Novellierung des Verbotsgesetzes erklärbar, hieß es von Karner. Gegen dieses neue Gesetz wurden bisher 504 Verstöße festgestellt.

Trotz des Einflusses der Gesetzesnovelle bezeichnete die SPÖ-Sprecherin für Erinnerungskultur, Sabine Schatz, die Entwicklung als „dramatisch und besorgniserregend“.

In einem Pressestatement forderte Schatz Maßnahmen ein und nahm die Bundesregierung in die Pflicht: „Bis heute hat die türkis-grüne Regierung trotz eines Beschlusses des Nationalrats im Jahr 2021 keinen Nationalen Aktionsplan gegen Rechtsextremismus auf die Füße gebracht.“

Jede fünfte Tat wurde im Internet begangen

 
Brand in Asylunterkunft war gelegt
Das Feuer in einer Asylunterkunft in Schönau im Mühlkreis (Bezirk Freistadt) dürfte gelegt worden sein. Das hat die Polizei am Donnerstag bekanntgegeben. Die Untersuchungen der Ermittler hätten gezeigt, dass es drei verschiedene Brandstellen gibt.

Das Feuer war laut den Sachverständigen im Erdgeschoß ausgebrochen und breitete sich relativ rasch auf das Obergeschoß bis zum Dachstuhl aus. In der ehemaligen Gaststube bzw. im Bereich des Brandausbruchs waren Gartengeräte und flüssige Kraftstoffe gelagert. Letztere wurden vermutlich zur Brandbeschleunigung verwendet. Bei der Begutachtung wurden noch zwei weitere Stellen im Gebäude festgestellt, bei denen offenbar auch versucht wurde, Feuer zu entfachen.

 
Wann nehmen große Batteriespeicher auch in Österreich Fahrt auf?
Große Batteriespeicher könnten künftig einen großen Teil der Schwankungen bei erneuerbaren Energien ausgleichen. Während im Ausland fleißig daran gebaut wird, tut sich hierzulande noch wenig

Dort, wo früher ein Gaskraftwerk stand, reiht sich in Houston in Texas nun Container an Container. Im Inneren: hunderte Batterien, dicht an dicht übereinandergestapelt. Der große Batteriespeicher des Unternehmens Jupiter Power soll künftig erneuerbaren Strom speichern, wenn er im Überfluss vorhanden ist, und bei Bedarf bis zu 50.000 Haushalte in der Stadt am Abend wieder mit Strom versorgen.

In Texas und Kalifornien entstehen laufend neue solcher großen Batteriespeicher. Allein Kalifornien hat seit 2020 mehr Batteriespeicher gebaut als irgendein anderes Land auf der Welt außer China. Diese sollen dabei helfen, die größte Schwäche erneuerbarer Energien auszugleichen: deren schwankende Stromproduktion über den Tag. PV-Anlagen produzieren am meisten zu Mittag, wenn der Bedarf niedrig ist, und wenig am Abend, wenn der Strombedarf hoch ist. Um die Energiewende zu schaffen, braucht es daher nicht nur neue Solar- und Windanlagen, sondern vor allem viel mehr Speicher.

Sinkende Preise

 
Nehammer träumt von blauer Vernunft
Der Bundeskanzler sollte Namen nennen, statt von der "Kraft der Mitte" zu reden

Nach dem Wochenende sind die Wahlkampfauftakte auch vorbei, ihren Zweck haben sie voll erfüllt, die Wählerinnen und Wähler müssen ihre vorgefassten Überzeugungen nicht mehr revidieren, und alle seither stattgefundenen Konfrontationen konnten daran auch nichts ändern. Jetzt kann nur noch einer der drei Spitzenkandidaten im Rennen um den ersten Platz mit einer Überraschung aufwarten, wie er diesen zu erobern plant, und das ist Karl Nehammer. Noch hält er mit seinem süßen Geheimnis hinter dem Berg, wie er es schaffen will, mithilfe einer Freiheitlichen Partei Bundeskanzler zu bleiben, die zu diesem Zweck freundlicherweise ihren Gröfaz demontiert. Gegen eine FPÖ im Geiste Kickls hätte er gar nichts, es ist offenbar nur die physische Erscheinung, die ihn noch hindert, in blaue Arme zu fallen. Das ehrt ihn zwar als neurolinguistisch geframten Ästheten, nötigt ihn aber dazu, sich auf die Suche nach – wie er es nennt – vernünftigen Leuten zu begeben, die es in der FPÖ auch geben soll.

Vernünftige Freiheitliche
Obwohl er nun schon längere Zeit von solchen schwärmt, hat er bisher darauf verzichtet, Namen zu nennen, womit er den Wählerinnen und Wählern einen besseren Dienst erwiese, als mit dem haltlosen Gerede von der Kraft der Mitte, die ja, wie zweimalige Erfahrungen zeigten, wohl kaum in einer Neuauflage von Schwarz-Blau wirken kann. Um wen könnte es sich bei besagten vernünftigen Leuten in der FPÖ nur handeln? Denkt Nehammer vielleicht an den von Johanna Mikl-Leitner empfohlenen Udo Landbauer? Oder an Mario Kunasek, den Wüstenfuchs im Korruptionskarussell? Christian Hafenecker? Es ist Zeit, Namen zu nennen, das Publikum hat schließlich ein Recht, über die Phrasen hinaus zu erfahren, was ihm bevorsteht.

 
Unwetter
Zahlreiche Veranstaltungen abgesagt
Die bis über das Wochenende hinaus vorhergesagten starken Niederschläge über Österreich haben den gesamtem Freitag über angehalten. Die Prognosen wurden vor allem für Niederösterreich noch einmal erhöht. Hier mussten etliche Großveranstaltungen abgesagt werden, aber auch Events und Sportveranstaltungen in anderen Bundesländern wurden gestrichen.

Die ÖBB und die Stadt Wien riefen bereits am Freitag dazu auf, vermeidbare Wege nicht anzutreten – die Lage war zu riskant. Regenmassen, Wind und ein heftiger Wintereinbruch in den Bergen haben zahlreiche Warnungen mit sich gebracht.

 
Österreicher wählen Klimaleugner, auch wenn sie dabei untergehen
Trotz verheerender Extremwetterereignisse spielt die Klimakrise im Wahlkampf kaum eine Rolle. In den Umfragen führt eine Partei, die den Klimawandel leugnet

2024 ist nicht vorbei, aber es wird schon jetzt als Jahr der Extreme in die Geschichte eingehen. Der 21. Juli war weltweit der heißeste Tag der Messgeschichte, der August der heißeste Monat in Österreich. Die Wiener Innenstadt verzeichnete 53 Tropennächte, um ein Drittel mehr als im bisherigen Rekordjahr 2019.

Auf tödliche Hitzewellen und Dürren folgen Regenmassen und Überflutungen. Kaum jemals hat die Republik die Naturgewalten stärker zu spüren bekommen als heuer. Zwar lässt sich kein einzelnes Wetterereignis allein dem Klimawandel zuordnen, aber die Häufigkeit und Heftigkeit der Wetterextreme nimmt rasant zu, genau wie es die Klimaforscher seit Jahrzehnten vorhergesagt haben.

 
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