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Nachrichten aus Österreich

All die starken Männer und die Rolle des Präsidenten
Eine höhere Instanz soll Blau-Schwarz verhindern? Bloße Empörung wird jedoch nichts ausrichten gegen die billige Propaganda der Rechten und Rechtsextremen. Man muss ihnen schon die Masken vom Gesicht reißen

Gegen eine Regierung von FPÖ und ÖVP "hilft kein Moralappell, keine Demonstration, keine Expertenregierung", schreibt der Schriftsteller Martin Prinz in seinem Gastkommentar.

Ich glaube, dass es grundfalsch ist, Forder- oder Bittadressen an den Bundespräsidenten zu richten. Ich glaube und ich fürchte, dass jetzt keine höhere Gewalt oder gute Autorität noch etwas ändert, außer den Eindruck zu verstärken, den diese Rechtsaußen gern pflegen, dass ein angeblicher linker Deep State sich alles selbst regelt. Noch dazu stellt eine solche Bittadresse auf das Einschreiten einer höheren Gewalt ab, auf eine, die derzeit machtlos ist, aber auch das kann sich ändern, wenn ein blauer Politiker Präsident wird und wir uns erst recht wundern, was solche "Autoritäten" alles zuwege bringen und wofür sie sich dann als starke Männer bewundern lassen. Spätestens dann hätten auch wir die Kategorie einer höheren Macht lieber einmal weniger bemüht.

 
Herbert Kickl ist ein Desaster für die ÖVP
Bei den EU-Partnern und Europas Christdemokraten steigt die Skepsis gegenüber einer blau-schwarzen Koalition unter Kanzler Kickl. Kein Wunder, die FPÖ tut alles dafür

Die ÖVP ist nicht zu beneiden. Sie riskiert derzeit alles. Ihre Existenz als staatstragende Volkspartei, die seit Jahrzehnten für ein Österreich als fest integriertes und verlässliches Mitglied der Europäischen Union steht, ist gefährdet. Anders kann man die Verhandlungen mit der FPÖ über eine Koalitionsregierung unter einem Bundeskanzler Herbert Kickl kaum einordnen.

Kronzeuge dafür ist nicht etwa ein politischer Gegner der ÖVP, nicht irgendwelche "links-linken" Gestalten, wie die Freiheitlichen jeden Andersdenkenden neuerdings gerne diffamieren. Nein, es war ein enger Freund in der europäischen Parteienfamilie der Christdemokraten, der den Schwarzen ein katastrophales Zeugnis ausstellte: Friedrich Merz.

Der CDU-Chef und -Kanzlerkandidat wurde beim Weltwirtschaftsforum in Davos gefragt, was er von den blau-schwarzen Vorgängen in Wien halte. "Es ist ein Desaster", gab er zur Antwort. Und er begründete auch, wie er darauf kommt. Seine Parteifreunde in Wien hätten lange versucht, die Rechtspopulisten zu mäßigen, sie durch Einbindung in die Regierung zurück in die demokratische Mitte zu bringen. Aber "das genaue Gegenteil ist passiert", sagte er.

 
Blau-schwarzes Sparen mit Rasenmäher wirkt rasch – doch Schäden werden folgen
Die FPÖ rühmt sich, in drei Tagen ein Sparpaket geschnürt zu haben. Das ist keine Kunst, denn mit intelligenter, abwägender Politik haben die Pläne wenig gemein

Das Selbstlob ertönt am laufenden Band: Innerhalb von drei Tagen sei Blau-Schwarz gelungen, was die gescheiterte Dreierkoalition in 100 Tagen nicht geschafft habe, behauptete die FPÖ zuletzt wieder in der Nationalratssitzung am Mittwoch. Gemeint ist das Sparprogramm fürs erste Jahr, das Österreich vor einem EU-Defizitverfahren bewahren soll.

Das ist aber auch keine Kunst. Denn mit einer differenzierten und damit intelligenten Politik haben die Pläne wenig zu tun. Stattdessen fahren ÖVP und FPÖ ohne Rücksicht auf Verluste mit dem sprichwörtlichen Rasenmäher durchs Budget: Zusammengeschnitten wird, was leicht geht.

Bereits der für sich genommen größte Brocken bietet ein treffendes Beispiel. Natürlich liegt es nahe, am Klimabonus zu rütteln: Die mit der Gießkanne ausgeschüttete Kompensation für die CO2-Steuer folgt zwar einer klügeren Idee, als nun von vielen Seiten getan wird, ist aber eben auch sehr teuer. Doch was für gut situierte Menschen gelten sollte, müsste nicht auch den ärmeren abverlangt werden. In vielen Augen mag ein Verlust von 700 oder 900 Euro im Jahr verkraftbar sein, Familien mit knapper Kasse spüren solche Summen sehr wohl. Niemand kann sich etwas vom Hinweis kaufen, dass Sozialpolitik nicht via Klimabonus betrieben werden sollte: Weg ist weg.

 
Ganz nach dem Vorbild Orbans
Die Zerstörung des ORF beginnt
Aus parteipolitischer Taktik will die FPÖ den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ruinieren. Mit dem Ziel: Partei-Propaganda statt unabhängiger Berichterstattung.

Seit vielen Jahren diffamiert die FPÖ den ORF und seine Journalistinnen und Journalisten. Die Partei macht gezielt Stimmung gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seriöse Zeitungen. Dahinter stehen rein partei-politische Motive: Qualitäts-Medien sollen geschwächt werden. Der ORF soll finanziell ausgehungert werden, zum Kürzen seines Angebots gezwungen und personell nach den Wünschen der FPÖ umgebaut werden.


Über Jahre hinweg hat die FPÖ den ORF zu ihrem Feindbild aufgebaut. In der Regierung will sie umsetzen, was sie seit langem ankündigt: den ORF auf einen „Grundfunk“ zusammenstutzen, die Finanzierung massiv kürzen und den Rundfunk damit dem Gutdünken der Regierenden unterwerfen.


Worum es der FPÖ geht, hat der damalige Partei-Chef Heinz-Christian Strache im Ibiza-Video erklärt: „Wir wollen eine Medienlandschaft ähnlich wie der Orban aufbauen.“ In Ungarn wird kritische Berichterstattung durch den Entzug öffentlicher Inserate sanktioniert, private Medien wurden von Orbans Gefolgsleuten aufgekauft und der öffentlich-rechtliche Rundfunk streng auf Regierungslinie gebracht. Für Österreich heißt das die Zerstörung des unabhängigen ORF.


Die FPÖ bezeichnet den ORF seit langem als „Staatsfunk“ und „Regierungsfunk“ - dabei strebt die Partei genau das an: einen staatlich finanzierten Sender, mit direktem Zugriff auf das Personal in Stiftungsrat und Management. Wer nicht im Sinne der FPÖ berichtet, wird als „linkslinker Parteigänger“ und „Gesinnungsjournalist“ gebrandmarkt. Missliebige Journalistinnen und Journalisten werden oft persönlich angegriffen, diffamiert und in den sogenannten Sozialen Medien der Beschimpfung und Bedrohung ausgesetzt.

 
Blau-schwarze Koalition
Wie die ÖVP mit ihrer neuen Rolle kämpft und Misstrauen die Verhandlungen prägt
Kanzleramt weg, wichtige Minister wohl auch – für die ÖVP bedeutet Blau-Schwarz einen Rückzug. Trotz allem wollen die Konservativen manche Grundsätze aber nicht aufgeben

Die erste Woche der inhaltlichen Verhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP ist gelaufen – eigentlich gut, wie es heißt. Und doch regiert das Misstrauen. Auf beiden Seiten. In der Volkspartei wird FPÖ-Chef Herbert Kickl weiterhin als kaum berechenbar eingeschätzt. Wird sich der Mann überhaupt an Abmachungen halten? Die Freiheitlichen hingegen trauen der ÖVP nicht über den Weg. "Wir müssen wirklich aufpassen, nicht vom nach wie vor gut geölten schwarzen Machtapparat über den Tisch gezogen zu werden", sagt ein blauer Verhandler. Die Stimmung? Angespannt. Überall werden potenzielle Fallen des anderen vermutet.

ÖVP-Chef Christian Stocker sagt in Bezug auf seine 180-Grad-Wende betreffend Kickl ganz offen: "Ich hoffe, dass der Schritt richtig war – ob er es war, werde ich erst in Zukunft wissen." Bedeutet: Selbst Stocker kann und möchte für nichts garantieren.

 
Viele Volksgruppenangehörige verlassen die Bundesländer
Die Volksgruppen in Österreich werden immer kleiner und die autochthonen Volksgruppensprachen sind vom Aussterben bedroht. Das hängt laut Studien auch mit der Abwanderung in die großen Städte zusammen.

Aber in Städten wie Wien und Graz formieren sich die Volksgruppen seit Jahrzehnten neu und mittlerweile lebt dort schon ein großer Teil der burgenländischen Kroatinnen und Kroaten sowie der Kärntner Sloweninnen und Slowenen – allerdings ohne die gleichen Volksgruppenrechte wie in ihren Heimatbundesländern.

„Wir gehen davon aus, dass mindestens ein Drittel, wenn nicht mehr, der Burgenländischen Kroaten mittlerweile in Wien wohnt", sagt der Journalist Peter Tyran in der neuen ORF-Sendung „Daheim – das Volksgruppenmagazin“. Umso wichtiger ist es für die Volksgruppen, dass in Wien auch eine mehrsprachige Infrastruktur für Volksgruppenangehörige gestärkt wird, um den Erhalt der Sprachkompetenz und der Sprache an sich zu gewährleisten.

 
Herrn Stocker wäre ein Kanzler Kickl lieber, als eine Bankenabgabe, die von der SPÖ gefordert wurde. Wie es nun aussieht, akzeptiert die ÖVP plötzlich beides. Babler war auch für die FPÖ ein Neo-Marxist mit der Forderung

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Es stellt sich natürlich auch die Frage, was macht die Raiffeisenbank, die ja ÖVP Mitglied ist mit einem Mitgliedsbeitrag von Euro 100.000
 

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Getrübte Stimmung bei Koalitionsgesprächen
Nach Differenzen über Inhalte und Gesprächsführung scheint die Stimmung bei den Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP getrübt. Aus der FPÖ gab es am Samstag Kritik am geschäftsführenden ÖVP-Bundesparteichef Christian Stocker, der von den Freiheitlichen eine Kurskorrektur gefordert hatte. Kolportierte FPÖ-Forderungen nach einer Bankenabgabe könnten für weitere Verstimmung sorgen.

Grund für den Unmut in den blauen Landesparteien, die teils mit der ÖVP regieren, war ein mediales Hintergrundgespräch Stockers am Donnerstag. In diesem hatte er von der FPÖ eine Bewegung „vom rechten Rand in die Mitte“ und einmal mehr etwa auch ein klares Bekenntnis zur EU verlangt.

Salzburgs FPÖ-Chefin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek stieß sich am Samstag an diesem „medialen Alleingang“. Wer „ernsthaft und seriös verhandeln“ wolle, „der tut das im dafür vorgesehenen Rahmen“, richtete sie dem ÖVP-Chef per Aussendung aus. „Verhandelt wird am Verhandlungstisch“, stellte der niederösterreichische FPÖ-Landesparteichef Udo Landbauer fest.


Ja, die FPÖ steht zu ihren Prinzipien. Ich liebe Liederbücher
 
Ja, was da so alles asozial ist für Mikl-Leitner. Gut wenn jemand so Spartipps gibt, wie man braucht nicht 10 Ballkleider, der hat eine ganz andere Vorstellung von asozial.
Bauwirtschaft
Fachkräftemangel: Teilzeit für Mikl-Leitner „asozial“
Nach vielen schwierigen Monaten geht die Auftragslage am Bau wieder nach oben. Nun fehlen Fachkräfte, u.a. weil zu viel Teilzeit gearbeitet würde. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) übt scharfe Kritik: Teilzeitarbeit ohne Betreuungspflichten sei „asozial“, sagte sie.

Hunderte Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Baubranche fanden sich am Donnerstag in der Messehalle Tulln zum Zukunftstag der Baugewerbe in der Wirtschaftskammer Niederösterreich ein. Sowohl das Bau- als auch das Baunebengewerbe hätten schwere Zeiten hinter sich, deren Talsohle aber durchschritten sein sollte, wie der Direktor des Wirtschaftsforschungsinstitutes, Gabriel Felbermayr, in seinem Impulsvortrag erklärte.

 
Die Schlafwandler von der ÖVP
Wie in Trance gehen sie in eine Koalition mit der FPÖ, die Österreich und ihnen nicht guttun wird

Die Österreichische Volkspartei, einst eine staatstragende christlich-soziale und christdemokratische Bewegung, schlafwandelt als Juniorpartner in eine Koalition mit der FPÖ hinein, die für Österreich, aber auch für die ÖVP, nicht gut ist.

Zur Natur der FPÖ als rechtspopulistische bis rechtsextreme Partei muss nicht mehr viel gesagt werden. Allein Herbert Kickls radikalisierte Wortwahl – von "Fahndungslisten" für "Volksverräter" bis zum NS-Begriff "Systemparteien" – sollte reichen. Dazu kommt ein extrem rechtes Programm, das Österreich in einen autoritären Staat verwandeln soll. Punkt eins wäre die Ausschaltung kritischer Medien. Man muss den FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker gesehen und gehört haben, wie er die "Zerstörung des ORF" (so die alarmierte ORF-Redaktionsvertretung) und die Begünstigung der rechtsextremen FPÖ-nahen Medien ("FPÖ-TV") angekündigt hat. Er beruft sich auf einen angeblichen mehrheitlichen Wählerwillen. Die FPÖ hat 28,8 Prozent.

 
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