Hätten Serben zb am 11 August ihren Opfern gedacht würde kein Bosniake was sagen. Aber direkt am 11 Juli solche Aktionen bringen, darunter auch Feiern, Vorführungen über Mladic usw sagt alles was für Menschen das sind.
Es geht denen überhaupt nicht um die eigenen Opfern, was für sich selbst sprechend ist. Allein schon, dass sie als Gedenktag für ihre eigene Opfer vom 365 zur Verfügung stehenden Tagen den 11. (oder 12?) Juli ausgewählt haben, sagt alles aus. Gleiches, dass sie nicht einmal ein Geheimnis draus machen, dass sie ihre Opfer als Provokation missbrauchen. Ähnlich auch bei den Opfern der NATO-Bombardierung 1999, mit deren Wert sie rumspielen, in dem sie Jahr für Jahr 500 neue Opfer dazu erfinden. Von 481 serbischen Opfern (davon 207 serbische Zivilisten) sind wir seit letzten Jahr inzwischen bei 3.500 Opfern angekommen, an die die serbische Regierung trauert.
Es wurden keine Aufwände gescheut für das internationale Straftribunal für Ex-Jugoslawien. Selbst mit sowas offensichtlichem wie Srebrenica wurde sich monatelang beschäftigt und tausende Anhörungen wurden vorgenommen und ausgewertet. Auch die Verbrechen an die Serben. Die Ergebnisse dieses Gerichts sind glasklar.
Und trotzdem ist für den serbischen Vertreter des Genozidgebildes RS Dodik „[Srebrenica] ein frei erfundener Mythos“, „die größte Täuschung des 20. Jahrhunderts“. Ich will gar nicht tiefer ausgraben, wenn beispielsweise der serbische Parlamentspolitiker Vladimir Dukanovic von der regierenden Serbischen Fortschrittspartei am 10. Juli twittert: "Ich möchte dem serbischen Volk zum Tag der Befreiung von Srebrenica gratulieren. Dank an General Ratko Mladic für die brillant durchgeführte Militäroperation.“ und auf den der damalige serbische Verteidigungsminister und heutige Innenminister Aleksandar Vulin antwortet: "Das serbische Volk hat den Völkermord überlebt, nicht begangen“ - die Leugnung Srebrenicas ist zentraler Bestandteil des Genozids. Dieses nicht zu Leugnen entnimmt für die Serben die Daseinsberechtigung für die Republik Srpska, die damit auch formal es akzeptieren, dass es ein Gebilde auf Grundlage eines Genozids ist. Es hört aber nicht bei der Leugnung auf, es hat inzwischen Einzug in die serbische Folklore und Witz genommen („Oh Fatima, wo sind deine Hosen, bei den Tschetniks, an ihren Patronengürteln“, „Messer, Draht, Srebrenica“). Man leugnet sowohl auf gesellschaftlicher und institutioneller Ebene den Völkermord - um dann aber in Turbo-Folk Manier diesen zu feiern. Mehr Zynismus kann ich mir nicht vorstellen.
Das gleiche Volk erwartet nun, dass man ihre Opfer anerkennt. Und das auch noch am 10. Juli selbstverständlich.