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Nachrichten aus Bosnien und Herzegowina

Beide Seiten, sowohl Serben als Bosniaken haben doch im Grunde überhaupt kein Interesse die Zahlen und Umstände aufzuarbeiten. Die Bosniaken nicht, weil dann herauskommen könnte das viele der 8000 Toten schon vor 1995 getötet wurden. Die Serben nicht, weil dann herauskommen würde das viele der Getöteten vorher, außerhalb von Srebrenica und anderswo teilw. durch natürliche Umstände ums Leben gekommen sind.

Ist doch so viel schöner....kann man sich doch mit Knochen beschmeissen.
Es geht nicht nur um das "mit Knochen beschmeißen" sondern darum, dass man sich gegenseitig/selbst auf Basis der Opferzahlen Rechte zugesteht oder aberkennt.
 
Die Hintergründe zum größten Völkermord in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg:
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Ich wüsste nicht, dass jemals die Polen, die Franzosen oder die Sowjets die Opfer auf deutscher Seite (die es selbstverständlich auch gab wie im jeden Krieg) überhaupt aufgearbeitet haben. Das gehört unweigerlich mit Nationen zusammen, die für immer den Stempel eines Völkermords zu tragen haben. Die Verbrechen der Bosniaken und Serben ist außerhalb jeder Relation.

Der Angriffskrieg ging von Deutschland aus. Mögliche Kriegsverbrechen der Polen, Franzosen oder Sowjets (Wo die Deutschen eine klare Völkermordabsicht an den Tag gelegt haben) sind eher reaktiv. Gleiches kann man im BiH Konfikt behaupten, wo man die Kriegsverbrechen und Kulturgutzerstörung, initiiert von der serbischen Führung, als proaktiv bezeichnen kann.

Ich sehe nicht, dass sich Bosniaken über die serbischen Opfer lustig machen, während es bei der anderen Seite schon lange Teil der Folklore ist, sei es frei von jeder Logik und jedem Zusammenhangs um die die Atmosphäre bei einer Versammlung oder Hochzeit anzustimmen oder beim Frühstücksfernsehen, wenn der eingeladene Politiker einfach mal das Bedürfnis hat ohne gefragt zu werden die Verbrechen zu leugnen.

Sie machen sich nicht lustig, begehen aber einen Kardinalfehler. Indem man Verbrechen an Serben nicht aufarbeitet, weil dazu nur schlicht das Argument kommt das serbische Verbrechen in Umfang & Planung deutlich umfangreicher waren, gibt man den Revisionisten in Serbien genau das Futter was sie brauchen. Wie lange brauchte es für "Kazani" ? Wie lange warten viele Serben in Konjic auf Gerechtigkeit ? Deren berechtigte Forderung wird von der serbischen Seite nur dankend aufgegriffen, um sie zu instrumentalisieren. Das ist das was ich meine.

Zu sagen, beide haben Verbrechen begangen und deswegen waren beide Scheiße ist genau der Revisionismus den Belgrad die letzten Jahren intensiv austrägt und folglich nie auch nur an der Oberfläche irgendwas aufgearbeitet hat.

Die saubere Aufarbeitung, Prozesse und Verfahren lassen Pauschalisierungen nicht zu. Und genau das meine ich auch mit meinem Hinweis: Es wurden in der Umgebung von Srebrenica Verbrechen an Serben begangen, das ist ohne Zweifel auch vom ICTY so bestätigt worden nur mangels Beweisen und unter Berücksichtigung der Situation, konnte Oric einem Urteil entgehen (Mangels Beweisen). Aufgrund der fehlenden Aufarbeitung passiert nun folgendes:

a.) Die Serben pushen die Opferzahlen auf mehr als 5000. Bei differenzierter Betrachtung stellt man aber fest, dass:
- Der Zeitraum 1992-1995 beträgt
- Militärangehörige unter den Opfern waren
- Viele Opfer nachweislich an anderen Orten bzw. auch eines natürlichen Todes gestorben sind.

"Schlauerweise" wirft man aber die Zahl in den Raum und führt als Beleg die tatsächlich begangenen Kriegsverbrechen an, die aber nur auf einem Bruchteil der genannten Zahl zutreffen.

b.) Die Bosniaken zögern die Aufarbeitung dieser Einzelfälle hinaus, oder betreiben "Whatabautism" indem man diese Verbrechen indirekt mit serbischen Kriegsverbrechen relativiert. Der Klassiker: "A sta su oni radili...." Das nehmen die Serben natürlich dankend auf.
 
Der Angriffskrieg ging von Deutschland aus. Mögliche Kriegsverbrechen der Polen, Franzosen oder Sowjets (Wo die Deutschen eine klare Völkermordabsicht an den Tag gelegt haben) sind eher reaktiv. Gleiches kann man im BiH Konfikt behaupten, wo man die Kriegsverbrechen und Kulturgutzerstörung, initiiert von der serbischen Führung, als proaktiv bezeichnen kann.
Der Angriffskrieg, Völkermord und Genozid in BiH ging von VRS, JNA und der serbischen Seite aus undzwar geplant, gemacht und heute noch gefeiert.
Kriegsverbrechen der Polen, Franzosen und Sowjets waren reaktiv, während Nazis eine klare Absicht hatten. Absolut richtig. Aber auch:
Kriegsverbrechen der serbischen Seite waren geplant und mit Absicht. Die eventuellen Kriegaverbrechen der Bosniaken reaktiv.

Also warum muss Verbrechen-Opfer A seine eventuellen Verbechen aufarbeiten, aber B seine nicht? Oder hab ich dich da falsch verstanden?
 
Also warum muss Verbrechen-Opfer A seine eventuellen Verbechen aufarbeiten, aber B seine nicht? Oder hab ich dich da falsch verstanden?

Wenn man ein Verbrechen nicht als Verbrechen einstuft und entsprechend ahndet, dann muss man sich nicht wundern das Verbrechen relativiert werden. Es ist doch völlig abstrus die Verbrechen an Serben in Sarajevo/Kazani nur deshalb nicht zu ahnden, weil man mit dem Finger aus Srebrenica zeigt oder erst einmal wartet, dass "dort" etwas passiert. Es ist -meiner Meinung nach- genau diese mentale Grundhaltung die -auf allen Seiten- eine Politik der Knochenschmeisserei und/oder Relativierung begünstigt.
 
Sie machen sich nicht lustig, begehen aber einen Kardinalfehler. Indem man Verbrechen an Serben nicht aufarbeitet, weil dazu nur schlicht das Argument kommt das serbische Verbrechen in Umfang & Planung deutlich umfangreicher waren, gibt man den Revisionisten in Serbien genau das Futter was sie brauchen.
So sehe ich das auch.

Die saubere Aufarbeitung, Prozesse und Verfahren lassen Pauschalisierungen nicht zu. Und genau das meine ich auch mit meinem Hinweis: Es wurden in der Umgebung von Srebrenica Verbrechen an Serben begangen, das ist ohne Zweifel auch vom ICTY so bestätigt worden [...]
Ich darf hier nochmals auf das Buch von Matthias Fink, "Srebrenica. Chronologie eines Völkermords oder Was geschah mit Mirnes Osmanovic", hinweisen.

Er beschreibt u.a. auch die Verbrechen der Muslimanen in orthodoxen Ortschaften.
Es gab nämlich nicht nur (das immer wieder zitierte) Kravica (Jänner '93), sondern auch 145 andere Fälle, in denen gemordet, gelyncht, gefoltert, gebrandschatzt und gestohlen wurde.

Einzig die "Zeitlinie", the timeline, ist hier noch als Grund der moslemischen Aggression zu berücksichtigen.
Möge sich einer von uns in die Lage der "Eingeschlossenen" versetzen:
Was hättet ihr in diesem Fall gemacht?
Ich bitte um ehrliche Antworten.
Ev. zuerst das Buch lesen und dann antworten.

Liebe Grüße,
Martin
 
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