Dodik übt in Bosnien-Herzegowina politischen Druck auf NGOs aus
Die bosnische Analystin Tanja Topić wurde vom Politiker und Kreml-Freund Milorad Dodik als Geheimdienstagentin bezeichnet. Sie klagte, doch das Gericht gab ihm recht
Sie gehört zu jenen tapferen Frauen, die man in allen Staaten Südosteuropas finden kann: Kämpferinnen für Menschenrechte, Transparenz, Demokratie und Minderheiten in schwierigen politischen Umständen, die von meist nationalistischen, zuweilen auch autokratisch agierenden Männern dominiert werden. Die Analystin Tanja Topić arbeitet schon seit vielen Jahren in der bosnischen Stadt Banja Luka für die SPD-nahe deutsche Friedrich-Ebert-Stiftung.
In dieser Funktion kritisiert sie unter anderem auch die Politik des Kreml-Freunds Milorad Dodik, der der größten bosnisch-serbischen Partei SNSD vorsitzt. Am 24. Mai 2021 griff Dodik Topić direkt an. Er behauptete, dass Topić "erwiesenermaßen" eine "Agentin des deutschen BND", also des Bundesnachrichtendienstes, sei. Er, Dodik, habe ihr geholfen, diese Beschäftigung zu finden, habe aber nicht damit gerechnet, dass sie untertänig gegenüber "den Ausländern, die hierherkommen," sein werde.
Die bosnische Analystin Tanja TopiÄ wurde vom Politiker und Kreml-Freund Milorad Dodik als Geheimdienstagentin bezeichnet. Sie klagte, doch das Gericht gab ihm recht
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