Was für ne schwachsinnige Diskussion. Da ist es symptomatisch, dass die erste Frage in Deutschland zu diesem Unglück sofort die Frage war, wer dafür Verantwortung trägt. Wer muss haftbar gemacht werden, wer muss dafür bezahlen.
Das kleine Fußballteam hat den Höhlengang geplant, haben die Höhle paar Kilometer erkundigt und würden beim Rückweg vom Regen und der Überschwemmung der Höhle überrascht. Das Warnschild vor der Höhle warnte davor die Höhle nach Juli nicht zu betreten. Die Gruppe ist vor Juli in die Höhle rein. Man wird auch davon ausgehen, dass diejenigen, die das Warnschild aufgestellt haben, selber eine breite Toleranz eingefügt haben. Die traditionelle Regenzeit in Nordthailand ist zwischen August und Oktober. Der Trainer kam aus der Region. Man kann davon ausgehen, dass er selbst überrascht worden ist. Die Gruppe ist übrigens mit Fahrrädern zum Höhleneingang im Dschungel gefahren. Man kann also auch hier davon ausgehen, dass es wohl wochenlang nicht geregnet hat, ansonsten wäre es gar nicht möglich gewesen dort Fahrrad zu fahren. Das ist einfach ein Unglück. Regnet es monsumartig erst einen Tag später, hätten das kleine Team einen witzigen Tag drin gehabt und gut wars.
Will man also auch in Deutschland einer Klasse einen Vorwurf machen, weshalb sie bei einem Wandergang auf den bayrischen Bergen im September von einem plötzlichen Schneesturm überrascht werden und so in eine Notsituation kommen die in allen Richtungen enden könnte?
Das die FIFA das kommentiert hat, finde ich eine schöne Sache. Das wohl wenig positive, was die FIFA jemals gemacht hat. Aber da ist ja wieder die eingelebte deutsche Missstimmung, die jegliche emotionale Empathie in Missgunst umwandelt.
Das unendlich Traurige ist der Tod des thailändischen Tauchers. Das färbt die eigentliche Story des Jahres zutiefst ab. Sehr schade...
Man sollte diesen Vorfall nutzen um sich einige Minuten still zu überlegen, wo die Welt heute wäre, wenn sich alle Menschen gegenseitig helfen würden, sogar so weit gehen würden ihr eigenes Leben zu riskieren für „wildfremde“ Menschen. Wo die Menschheit wohl wäre, wenn sie nicht durch Jahrtausende andauernde Politik und Religion gefickt wurde, die nur das Ziel hat Menschen gegenseitig zu spalten und zu hassen. Unter den Rettern riskierte unter anderem ein (dänischer) Taucher serbischen Ursprungs sein einiges Leben für paar kleine thailändische Wildscheine. Japanische und deutsche Ingenieure installierten Hochleistungspumpen zum Wasserabtransport. Thailändische (?) Ärzte entschieden sich dazu in der Höhle zusammen mit der Mannschaft auszuharren um entweder mit ihnen gemeinsam zu ersticken oder zusammen die Höhle zu verlassen.
Aber die Frage nach der Verantwortung im Versicherungsland D, CH und A ist natürlich viel spannender. Jemand muss ja für die entfallenen Kosten im über sechsstelligen Bereich jetzt aufkommen