vor 80 Jahren
Münchner Abkommen
Das Abkommen zwischen Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Italien wurde in der Nacht vom 29. auf den 30. September 1938 vom deutschen Reichskanzler Adolf Hitler, dem britischen Premierminister Neville Chamberlain, dem französischen Ministerpräsidenten Édouard Daladier und dem italienischen Regierungschef Benito Mussolini geschlossen.
Die Tschechoslowakei und die mit ihr verbündete Sowjetunion waren zu der Konferenz nicht eingeladen. Das Abkommen bestimmte, dass die Tschechoslowakei das Sudetenland an das Deutsche Reich abtreten und binnen zehn Tagen räumen musste. Die Sowjetunion wollte an der Münchner Konferenz beteiligt werden und bot der Tschechoslowakei und Frankreich militärische Hilfe an, um den bestehenden tschechoslowakisch-französischen Beistandspakt durchzusetzen, was aber abgelehnt wurde.
Die Slowakei, als Slowakische Republik ein klerikal-faschistisch ausgerichteter „Schutzstaat“, wurde vom Deutschen Reich am 14. März 1939 anerkannt.
Von links: Chamberlain, Daladier, Hitler, Mussolini, und der italienische Außenminister Graf Galeazzo Ciano. Im Hintergrund (zwischen Hitler und Mussolini) Ribbentrop und Weizsäcker, dann rechts Saint-John Perse.
Der Einmarsch der Wehrmacht begann am 1. Oktober 1938. Ein internationaler Ausschuss sollte die künftigen Grenzen festlegen und Volksabstimmungen in weiteren Gebieten überwachen.
Generaloberst von Brauchitsch bei der Militärparade zu Ehren des Anschlusses des Sudetenlandes an Deutschland
Nachbarstaaten wie Polen und Ungarn nutzten die Gunst der Stunde zu Gebietsbesetzungen, im Gegensatz zu Deutschland jedoch ohne Zustimmung der Signatarmächte Großbritannien und Frankreich. Ähnliches war für die polnischen und ungarischen Minderheiten in der Tschechoslowakei vorgesehen.
Am 1. Oktober 1938 hatte Polen ein Ultimatum an die Tschechoslowakei gestellt und nach Annahme des Ultimatums ab 2. Oktober tschechische Gebiete im geteilten Teschener Olsagebiet okkupiert.
Polnische Truppen marschieren in die tschechoslowakische Stadt Teschin ein. Oktober 1938
Nach bilateralen Gesprächen erhielt Ungarn im Ersten Wiener Schiedsspruch am 2. November 1938 Gebiete in der Südslowakei und der Karpatoukraine. Ungarn besetzte 1938 Grenzgebiete mit einem Anteil von 86,5 % ungarischsprachiger Bevölkerung und 1939 die geringfügig ungarisch besiedelte Karpatoukraine.
Ungarische Truppen marschieren in die tschechoslowakische Stadt Hust (heute Teil der Region Transkarpatien der Ukraine) ein. Ungarische Soldaten werden von den ungarischen Bewohnern mit Blumen begrüßt
Aufteilung der Tschechoslowakei:
1. Das Sudetenland wird ans Deutsche Reich angeschlossen (Oktober 1938).
2. Das Olsagebiet mit Tschechisch Teschen wird von Polen besetzt (ab 2. Oktober 1938).
3. Gebiete mit ungarischer Bevölkerungsmehrheit werden gemäß dem Ersten Wiener Schiedsspruch nach Ungarn rückgegliedert (2. November 1938);
4. die Karpatoukraine wird nach Ungarn rückgegliedert (16.–23. März 1939).
Ein Gebiet im Osten der Slowakei erhält Ungarn am 4. April 1939 zurück.
5. Im März 1939 wird die Rest-Tschechei deutsch besetzt und als Protektorat Böhmen und Mähren der Gebietshoheit des Deutschen Reiches unterstellt.
6. Die Slowakei wird (tags zuvor) ein eigener Staat.
https://de.wikipedia.org/wiki/Münchner_Abkommen
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