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Nachrichten aus dem Rest der Welt

Vom Wahlsieg zur Diktatur: Wie Autokraten die Demokratie aushebeln
Autokratische Tendenzen gewinnen weltweit an Einfluss. Fake News und hybride Kriege befeuern die Entwicklungen. Was bedeutet das für die Zukunft der Demokratie?

In Europa spiegeln die Wahlergebnisse immer mehr den Zuspruch für extreme Parteien wider. Ob in Frankreich, den Niederlanden, Ungarn oder der Slowakei – die Zahl der Gruppierungen, die sich von der Demokratie entfernen wollen, wächst. Sogar die USA, die jahrhundertelang als Vorbild der Demokratie galten, scheinen sich durch Präsidialdekrete zunehmend auf dem Weg zur Autokratie zu befinden.

Typisch für diese Strategie ist, dass selbst die Verfassung ohne Zustimmung des Parlaments verändert wird. Gesetze werden missachtet, Gerichtsurteile ignoriert, die Legislative eingeschüchtert, Kulturträgern werden Maulkörbe verpasst und die andersdenkende Presse wird diskreditiert. Gültig und akzeptabel ist für diese Richtung nur das, was ihren Interessen dient oder als vorteilhaft angesehen wird. Doch es gibt auch Widerstand: In Polen wurde 2023 die nationalistische PiS-Partei abgewählt, und außer in Italien, den Niederlanden und Ungarn konnten die anti-demokratischen Gruppierungen bislang keine Regierung stellen.

Ist die Willensbildung durch Fake News noch demokratisch?
Früher waren diese Gruppierungen in der absoluten Minderheit und zogen selten in die Parlamente ein. Doch das hat sich geändert. Laut Winston Churchill ist Demokratie zwar eine schlechte Regierungsform, er kenne aber kein besseres System. Ihr Problem ist, dass sie vollkommen legal abgewählt und durch ein autokratisches System ersetzt werden kann. Der Wille des Volkes gilt als unantastbar – aber was, wenn dieser Wille durch Fake News manipuliert wurde? Ist das dann immer noch demokratisch? Hitler, der auf demokratischem Weg an die Macht kam, führte das Land zu den Ermächtigungsgesetzen und damit zum Ende der Demokratie. Ist das der Sinn von Demokratie? Sollte man diesen Schritt im Namen der Demokratie zulassen, wenn er sich letztlich gegen sie richtet?

 
Trumps Nahost-Fantasie trifft auf die Realität der G7 – Geburtstagswünsche von Putin
Als Donald Trump am 15. Juni 2025 zum G7-Gipfel in den kanadischen Rockies eintraf, traf er auf eine gänzlich andere Agenda, als er sich ausgemalt hatte. Während der US-Präsident auf Truth Social erneut vollmundig erklärte, „Frieden zwischen Israel und Iran“ stünde kurz bevor, versuchen europäische Staats- und Regierungschefs seither, ihn zur Rede zu stellen – über seine Strategie im Nahostkonflikt, über seine konkreten Pläne, über seine Verantwortung als vermeintlicher Vermittler.

Was Trump als diplomatischen Selbstläufer verkauft – ein bevorstehendes Abkommen zwischen Israel und Iran –, geht auf eine öffentliche Äußerung auf Truth Social vom 15. Juni zurück. Wörtlich schrieb er: „Likewise, we will have PEACE, soon, between Israel and Iran! Many calls and meetings now taking place. I do a lot, and never get credit for anything, but that’s OK, the PEOPLE understand.“ Diese Behauptung wird von nahezu allen Partnerstaaten kritisch beäugt. Denn während in Teheran und Tel Aviv Raketen fliegen, Menschen sterben und Atomanlagen in Alarmbereitschaft stehen, bleibt die US-Politik unter Trump vage, widersprüchlich und unberechenbar. Der G7-Gipfel, ursprünglich geplant als Plattform für den Dialog über Ukraine-Hilfe, Handelsfragen und globale Sicherheit, wird seit seinem Beginn von einem einzigen Thema überlagert: dem Krieg zwischen Israel und Iran.

 
SIPRI warnt vor „Wettrüsten“ der Atommächte
Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI hat vor einem „gefährlichen nuklearen Wettrüsten“ gewarnt.

Fast alle der neun Staaten mit einem eigenen Atomwaffenarsenal hätten ihre „intensiven Programme“ zur Modernisierung ihrer Bestände fortgesetzt, indem sie bestehende Waffen aufgerüstet oder neuere Modelle hinzugefügt hätten, erklärte SIPRI anlässlich der Veröffentlichung seines 56. Jahrbuchs heute. Die darin enthaltenen Daten beziehen sich auf den Stand im Januar 2025.

Zwar nahm den im Jahrbuch veröffentlichten Zahlen zufolge die weltweite Gesamtzahl der atomaren Sprengköpfe wie bereits seit dem Ende des Kalten Kriegs im Vergleich zum Vorjahr ab – von 12.405 auf 12.241.

 
Die Welt als Schrebergarten der Nationalisten?
Wie die Heritage Foundation mit ihrem "Project 2025" für die USA haben sich Thinktanks aus Polen und Ungarn den Rückbau der EU zum Ziel gemacht. Das wäre das Ende einer handlungsfähigen Union

In diesem Gastkommentar wirft Paul Schmidt, der Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik, ein Licht auf die Vorschläge zweier Thinktanks, die die Europäische Union in einen "nationalstaatlichen Fleckerlteppich" verwandeln möchten.

Ihr Applaus ist Donald Trump sicher. Ideologische Umwälzungen mitsamt der Demontage der unbequemen Checks and Balances werden von Europas Nationalisten mit Standing Ovations bedacht, ein drohender Handelskonflikt und die unberechenbaren Folgen eines außen- und sicherheitspolitischen Rückzugs der USA lieber unter den Teppich gekehrt. Das Primat der "eigenen Leute", die Abkehr von multilateraler Zusammenarbeit, das Leugnen des Klimawandels und das Verfechten eines ultrakonservativen Gesellschaftsmodells sind Pfeiler eines Weltverständnisses, das nationalistische Kräfte des politischen Spektrums diesseits und jenseits des Atlantiks verbindet. Gemein ist ihnen auch die Ablehnung einer starken Europäischen Union. Immerhin ist US-Präsident Trump der Meinung, dass die EU gegründet wurde, um die Vereinigten Staaten über den Tisch zu ziehen, während sich sein Vize demonstrativ an die Seite der lautesten Anti-EU-Stimmen stellt und Europa tatsächlich vorwirft, die Meinungsfreiheit mit Füßen zu treten.

Transatlantische Achse
Das aktionistische Regieren per Präsidialdekreten basiert, sorgfältig geplant, auf dem "Project 2025" der ultrakonservativen Heritage Foundation, der strategischen Agenda zum Umbau der USA. Dass sich parallel dazu eine transatlantische Achse der Nationalisten festigt, die sich auch dem grundlegenden Rückbau der europäischen Integration verschrieben hat, zeigt sich wiederum in Vorschlägen des polnischen Ordo-Iuris-Instituts, das der rechtskonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) nahesteht, und des Mathias-Corvinus-Collegiums, eng verbunden mit der ungarischen Fidesz-Partei von Ministerpräsident Viktor Orbán, die mittlerweile von etlichen ihrer europäischen Partner geteilt werden.

 
G-7-Gipfel in Kanada hat begonnen
Die Staats- und Regierungschefs der G-7-Gruppe haben gestern ihr Gipfeltreffen in Kanada begonnen. Am Vormittag (Ortszeit, Abend MESZ) traten US-Präsident Donald Trump, der deutsche Kanzler Friedrich Merz und ihre Kollegen zur ersten Arbeitssitzung im Urlaubsort Kananaskis in den Rocky Mountains zusammen. Es ist der erste Gipfel der Gruppe führender demokratischer Wirtschaftsmächte in Trumps zweiter Amtszeit.

Im Mittelpunkt steht die Frage, ob der Westen trotz großer Differenzen zwischen Washington und den anderen Mitgliedern zu einer gemeinsamen Linie finden kann. Wichtige Themen der zweitägigen Beratungen dürften der Krieg zwischen Israel und dem Iran, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Welthandel sein.

 
Khalistan-Konvoi sorgt vor G7-Gipfel für Aufsehen – Symbolischer Protest gegen Modi oder mehr?
Ein Autokonvoi mit Khalistan-Flaggen auf einer kanadischen Landstraße sorgt aktuell für Schlagzeilen – begleitet von der dramatischen Behauptung, der Konvoi sei auf dem Weg, um Indiens Premierminister Narendra Modi beim G7-Gipfel zu konfrontieren. Auch wenn solche Aussagen stark zugespitzt erscheinen, ist klar: Der Protest richtet sich gezielt gegen Modi und fällt bewusst in die Zeit seiner Kanada-Reise.

 
Trump auf dem G7-Gipfel – Handelsabkommen, Sanktionen, Kritik und ein Trikot von Ronaldo
Der erste Tag des G7-Gipfels in Kanada markiert einen diplomatischen Drahtseilakt für US-Präsident Donald Trump: Mit einem unterzeichneten Handelsabkommen mit Großbritannien, scharfer Kritik aus den eigenen Reihen und zurückhaltender Haltung zu Russland setzt Trump eigene Akzente – ganz im Stil seiner zweiten Amtszeit. Gemeinsam mit dem britischen Premierminister Keir Starmer verkündete Trump die Ratifizierung eines lange verhandelten bilateralen Handelsabkommens. Die Vereinbarung sieht erhebliche Zollsenkungen für Waren zwischen beiden Ländern vor, insbesondere bei Autos und Produkten aus der Luftfahrtindustrie. Trump sprach von einem „fairen Deal“ für beide Seiten, der „viele Jobs und viel Einkommen“ schaffen werde. Starmer nannte den Tag einen „sehr guten Tag für beide Länder“. Das Abkommen enthält jedoch keine Einigung über Stahl – ein besonders sensibles Thema im transatlantischen Handel. Gespräche hierzu sollen fortgesetzt werden. US-Handelsminister Howard Lutnick soll in Kürze Quoten für zollfreie Einfuhren von Stahl und Aluminium festlegen.

Parallel zu den Handelsgesprächen traf sich Trump auch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Dabei drohte er mit bis zu 50 % Strafzöllen auf europäische Waren – sofern die EU nicht stärker auf Washingtons Bedingungen eingehe. Derzeit bleibt es bei 10 %, eine endgültige Entscheidung will Trump noch vor dem 9. Juli treffen. Auch Trumps Haltung gegenüber Russland sorgt für internationales Stirnrunzeln. Während mehrere G7-Staaten – darunter Großbritannien – neue Sanktionen gegen Moskau wegen des Kriegs in der Ukraine verkündeten, hält sich Trump weiterhin zurück. Er wolle zunächst „sehen, ob Europa wirklich handelt“, so der Präsident. Sanktionen seien „keine Einbahnstraße“ und kosteten die USA „viel Geld“. Diese Zurückhaltung hat nicht nur international, sondern auch im Inland Wellen geschlagen.

 
Trump bekam beim G7-Gipfel nicht die Aufmerksamkeit, die er sich wünschte, also verlässt er das Treffen nach nur einem Tag und einem Gratis-Abendessen. Trump will den G7-Besuch abbrechen und verweist auf den Nahen Osten, nachdem er eine Vereinbarung mit Starmer getroffen hat.

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Merz wertet G-7-Gipfel als Erfolg
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat nach zweitägigen Beratungen eine positive Bilanz des G-7-Gipfels in Kanada gezogen.

„Dieser G-7-Gipfel ist weitaus erfolgreicher, als ich es am Anfang gedacht habe“, sagte er gestern (Ortszeit) nach der letzten Arbeitssitzung der Gruppe wirtschaftsstarker westlicher Demokratien. Er verwies darauf, dass eine Einigung auf einvernehmliche Erklärungen zu sieben Themen gelungen sei.

Bereits am Montag hatten sich die Staats- und Regierungsspitzen auf eine gemeinsame Position zum Krieg zwischen Israel und dem Iran verständigt. Gestern folgten Erklärungen zu Themen wie seltenen Rohstoffen, Migration und künstlicher Intelligenz (KI).

Kanada: USA verhinderten Ukraine-Erklärung
Zu strittigen Themen wie dem Ukraine-Krieg, Klimaschutz und Entwicklungshilfe gab es dagegen keine gemeinsame Positionierung. Anders als bei früheren Gipfeln verzichtete die G-7 schon vor dem Gipfel auf eine umfassende Abschlusserklärung.

 
Im Namen des Friedens: Extremisten bekämpfen Extremisten mithilfe von Extremisten

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Maximaler Friede durch maximale Feuerkraft lautet die Devise im Nahen Osten. Extremisten aus Israel bekämpfen derzeit Extremisten aus dem Iran, mit Unterstützung von Extremisten aus den USA. Der Weltfrieden ist nur mehr eine Frage von Tagen.

JERUSALEM/TEHERAN/WASHINGTON, D.C. – Auf einer Militärbasis nahe Tel Aviv stimmt eine Militärkapelle „Imagine“ von John Lennon an. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lässt eine Friedenstaube aufsteigen, die sofort in das Triebwerk eines F-35-Kampfjets gesaugt und zerfetzt wird. Er mahnt: „Und genau deswegen sichert man die Lufthoheit präventiv, bevor irgendwer unseren Präventivschlag präventiv stört.“

1.500 Kilometer weiter östlich in Teheran. Ajatollah Chamenei versteht die Welt nicht mehr. Er sitzt in seinem mit rosa Plüsch verkleideten Bunker, knetet nachdenklich an seiner Hello-Kitty-Stoffkatze und schenkt uns eine Tasse Tee ein.

„Ich will doch nur Frieden. Gilt es jetzt schon als aggressiv, wenn man heimlich an einer Atombombe bastelt und Israel auslöschen will?“ Der friedfertige Extremist bietet uns einen Teller voller Datteln an. Kann ein so großzügiger Mensch Böses im Schilde führen?

 

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