Missbrauch bei Anti-Terror-Operation: Indische Polizisten vergewaltigen und misshandeln Frauen - n-tv.de
09.01.2017
Missbrauch bei Anti-Terror-Operation
Indische Polizisten vergewaltigen und misshandeln Frauen
In Indien haben Polizisten bei einem Anti-Terror-Einsatz Frauen misshandelt und missbraucht. 16 Frauen seien im unruhigen zentralindischen Bundesstaat Chhattisgarh vergewaltigt und geschlagen worden, berichtete die Zeitung "Indian Express" unter Berufung auf die Nationale Menschenrechtskommission.
Die Täter müssten bestraft und die Frauen entschädigt werden, forderte die Kommission. Zudem müssten weitere 20 Fälle untersucht werden. Frauen aus fünf Dörfern des Bundesstaates erklärten nach Angaben der Kommission, dass bei einer Polizei-Operation 2015 mindestens 40 Frauen vergewaltigt worden waren. Eines der Opfer war demnach eine 14-Jährige, die mit verbundenen Augen von mehreren Polizisten vergewaltigt wurde.
Zudem habe die Polizei Eigentum der Dorfbewohner gestohlen oder zerstört. Fast alle Opfer waren Ureinwohner, die durch die rasante Industrialisierung und Erschließung neuer Rohstoff-Depots ihr Land verloren haben. Der schwelende Konflikt führte zu einem Erstarken der Naxaliten-Bewegung, eine Guerrilla-Organisation, die seit den 1960er Jahren für die Rechte von Kleinbauern, Landlosen und Ureinwohnern kämpft.
Die indische Regierung stuft die Naxaliten, die sich ideologisch lose am chinesischen Revolutionsführer Mao orientieren, als terroristische Gruppierung ein. Besonders stark ist die Naxaliten-Präsenz im sogenannten "rote Gürtel" Indiens, der sich im Nordosten des Landes von der Grenze zu Nepal bis in den Süden durch. Der Korridor gehört zu den ärmsten und vernachlässigten Regionen Indiens. Die meisten Ureinwohner, oder Adivasi, leben in Armut.
Quelle: n-tv.de , epd