...
Held des Tages ist wohl der unbewaffnete Zivilist, der einen der Täter entwaffnet und damit vermutlich weitere Opfer verhindert hat.
Es war ein Syrer, der Held von Bondi-Beach
Rechte leugnen mit Fake-Seite, dass Held von Bondi Beach syrischer Herkunft ist. Content-Note: Dieser Artikel behandelt Tod und Terror. Für einige Leser kann dies verstörend wirken.
In Sydney am Bondi Beach ist am Wochenende ein antisemitischer IS-Anschlag auf eine Chanukka-Feier verübt worden. Menschen wurden erschossen und verletzt, Angehörige trauern, viele stehen unter Schock. In solchen Stunden ist es normal, nach Erklärungen zu suchen, nach Namen, nach Bildern, nach einem „Was ist da passiert?“. Genau diese Ungeduld ist aber auch der Moment, in dem Desinformation am leichtesten zündet.
Im Mittelpunkt der Berichterstattung steht dabei ein Mann, der in einem Video zu sehen ist, wie er einen der Angreifer von hinten überwältigt und entwaffnet: Ahmed al-Ahmed. Sein Eingreifen hat vermutlich zahlreichen Menschen das Leben gerettet. Seriöse Medien haben seine Identität sehr schnell verifiziert. The Guardian berichtet, ein Angehöriger habe ihn als „Australian citizen of Syrian origin“ beschrieben, aus Idlib, und zitiert zudem Aussagen der Familie zu den Gründen seines Eingreifens. Auch ABC News lässt seine Eltern zu Wort kommen; dort wird unter anderem berichtet, dass die Eltern erst vor einigen Monaten aus Syrien nach Sydney gekommen seien und dass Ahmed Brüder hat, von denen einer in Deutschland leben soll.
Und trotzdem kursierte kurz nach dem feigen Anschlag eine „News“-Seite, die etwas ganz anderes behauptete: Der Held vom Bondi Beach sei gar nicht Ahmed al-Ahmed, sondern ein angeblicher australischer IT-Profi namens Edward Crabtree. Das ist kein harmloser Irrtum. Das ist der Kern einer gezielten Erzählung: Wenn ein Obstladenbesitzer syrischer Herkunft als Held sichtbar wird, muss diese Tatsache für manche offenbar weg. Es widerlegt nämlich ein rechtsextremes Narrativ: Die extreme Rechte möchte, dass wir Migranten mit Islamismus und Antisemitismus verknüpfen. Da passt es nicht ins Bild, wenn sie genauso Opfer sind oder – wie im Falle von Ahmed al-Ahmed – gar die Helden, die mutig die antisemitischen Terroristen überwältigen.
Passt nicht ins rechtsextreme Weltbild
Fake News verbreiten sich besonders dann gut, wenn eine Information einfach nicht so recht ins schön zurechtgelegte Weltbild passt. Das trifft besonders auf Rechtsextreme zu, aber nicht nur, auf die: Jeder von uns kann auf Nachrichten reinfallen, wenn sie genau das bestätigen, was wir ohnehin schon glauben.
Ahmed al-Ahmed hat einen der Angreifer von Bondi Beach gestoppt. Mit einer KI-generierten News-Seite wollen Rechte das leugnen.
www.volksverpetzer.de