Für mich ist mein geliebtes Kosova selbstverständlich auch ein Staat.
Aber wie ist es, wenn man die rosarote Brille abzieht? Man hat weder sein Territorium noch seine Bevölkerung (Norden) unter Kontrolle. Was ist das für ein Staat? Mitten im Balkaneuropa?
Das ich einem Albaner das Albanertum erklären muss, ist schon merkwürdig. Wenn du's nicht von deinen alten gelehrt bekommen hast, gib es den Jungen weiter und informiere dich über die albanische Literatur, Naim Frashëri, Fan Noli etc...
Das Albanertum ist ein historischer Mythos, wofür Albaner stehen und womit sie sich identifizieren. Die Vorahnen, welche in ihren Stämmen, ihren Häusern und ihren Städten eine gewisse Kultur gelebt und gelehrt haben, und das weiter gegeben haben. Das man als Gemeinschaft irgendwann lernte, dass Blut dicker als Wasser ist. Stolz darauf zu sein, dass man bei jeglichem Bevölkerungsaustausch als Staat nicht mitgemacht hat. Das man sich bewusst ist, noch nie in der Geschichte einen Angriffskrieg verursacht zu haben. Das man viel Leid erlitten und viel Territorium abgegeben hat. Das man uns in Paris und London immer ignoriert hat, obwohl vereinbart wurde, dass die Grenzen nach ethnischer Zugehörigkeit gezogen werden. Das auch ein praktizierender Muslim einen Skanderbeg feiert und ein praktizierender Christ einen Isa Boletini als Helden ansieht. Das und vieles mehr bedeuten das Albanertum. Und auf das sollte man sehr stolz sein, auch wenn in unseren Ländern vieles nicht funktioniert.