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Nachrichten aus der Türkei

das war kein gutes beispiel von ihr. traditionell kann man leben, egal in welchem land.....
aber man sollte die entscheidung selber treffen ob man so leben möchte oder nicht.

Da bin ich mit dir einer Meinung. Aber inwiefern ist das in der Türkei aktuell nicht möglich zu leben wie man möchte? Was für einen Unterschied gibt es in der Türkei im Vergleich vor 20 Jahren?

Ich bin immer dafür, dass ein Mensch so leben soll, wie es ihm selbst gefällt und nicht unterdrückt. Klar kann man jetzt nicht alles machen, was man möchte, Grenzen gibt es überall, nackt rumrennen soll ja auch keiner einfach so dürfen. :lol:

Ich sehe die Sorgen der Türken was das angeht weniger bei der jetzigen Regierung, viel mehr ist es eine Art Adet geworden, dass man als Politiker alles unternimmt um an die Stimmen zu kommen, mit "alles" meine ich eben auch illegale und verachtende Dinge. Das hat aber nicht erst bei Erdogan angefangen.

Ich bin auch der Meinung, dass wir als Außenstehende oft viel zu wenig über die politischen Alternativen der Türkei wissen. Man will oft Erdogan einfach weg haben, kennt aber die Gegenseite kaum bis gar nicht. Ich bin auch kein Experte auf dem Gebiet, aber zurzeit gibt es keine wirkliche Alternative, die besser wäre.

ausserdem ging es mir um die freiheitlichen rechte allgemein, so wie z.b. das mit dem youtube verbot

Ja OK, alltäglich ist so ein Schritt nicht, glaube auch nicht, dass es so bleiben wird. Vielleicht war das einfach nur als Abschreckung gedacht, damit sowas nicht mehr hochgeladen wird.

Ich habe schon mal geschrieben, dass abgesehen davon, ob diese Aufzeichnungen wahr sind, es ein Sicherheitsrisiko für die ganze Türkei ist, wenn die Welt annimmt, dass die Türkei versucht einen Kriegsgrund zu faken. Mit solchen Schritten spielt man mit dem Leben der Bevölkerung. Da haben die Personen, die das getan haben wohl nur an Erdogan gedacht, sie hätten aber weiterdenken müssen.
 
Ich rede von Freundinnen die in Deutschland leben, die von der Einstellung her ganz anders sind als die meisten Anhaenger.
Sie waehlen und unterstützen die regierende Partei, aber leben halt anders als wir NORMALE TÜRKINNEN, sie unterscheiden sich nicht von ihren deutschen Artgenossinen, wenn ich das mal so sagen darf. Sie leben freizügig, sie leben in unehelichen Partnerschaften...

Die sogenannten Strukturen sind traditionell mesopotamische Gewohnheiten, junge Menschen heiraten nicht den Menschen, den sie lieben sondern nach Willen der Grossfamilie. Die Tochter bekommt nichts von der Erbe, wenn die Brüder gnaedig sind, wird ihr höchstens das halbe Gut gegeben, was ein Sohn erhalten hat.
 
Da bin ich mit dir einer Meinung. Aber inwiefern ist das in der Türkei aktuell nicht möglich zu leben wie man möchte? Was für einen Unterschied gibt es in der Türkei im Vergleich vor 20 Jahren?

Ich bin immer dafür, dass ein Mensch so leben soll, wie es ihm selbst gefällt und nicht unterdrückt. Klar kann man jetzt nicht alles machen, was man möchte, Grenzen gibt es überall, nackt rumrennen soll ja auch keiner einfach so dürfen. :lol:

Ich sehe die Sorgen der Türken was das angeht weniger bei der jetzigen Regierung, viel mehr ist es eine Art Adet geworden, dass man als Politiker alles unternimmt um an die Stimmen zu kommen, mit "alles" meine ich eben auch illegale und verachtende Dinge. Das hat aber nicht erst bei Erdogan angefangen.

Ich bin auch der Meinung, dass wir als Außenstehende oft viel zu wenig über die politischen Alternativen der Türkei wissen. Man will oft Erdogan einfach weg haben, kennt aber die Gegenseite kaum bis gar nicht. Ich bin auch kein Experte auf dem Gebiet, aber zurzeit gibt es keine wirkliche Alternative, die besser wäre.



Ja OK, alltäglich ist so ein Schritt nicht, glaube auch nicht, dass es so bleiben wird. Vielleicht war das einfach nur als Abschreckung gedacht, damit sowas nicht mehr hochgeladen wird.


Ich habe schon mal geschrieben, dass abgesehen davon, ob diese Aufzeichnungen wahr sind, es ein Sicherheitsrisiko für die ganze Türkei ist, wenn die Welt annimmt, dass die Türkei versucht einen Kriegsgrund zu faken. Mit solchen Schritten spielt man mit dem Leben der Bevölkerung. Da haben die Personen, die das getan haben wohl nur an Erdogan gedacht, sie hätten aber weiterdenken müssen.

Weiterdenken, besser gesagt Fertigdenken ist ist offenbar generell etwas aus der Mode gekommen. Bei der "Generation-Internet" hat dies jedoch zumeist von vornherein Seltenheitswert. (Steinigt mich jetzt nicht gleich wieder wegen einem Pauschalurteil. Ich bin privat UND beruflich umgeben mit solchen Leuten. Glaubt mir, ich weiß, wovon ich spreche!)
 
Ich rede von Freundinnen die in Deutschland leben, die von der Einstellung her ganz anders sind als die meisten Anhaenger.
Sie waehlen und unterstützen die regierende Partei, aber leben halt anders als wir NORMALE TÜRKINNEN, sie unterscheiden sich nicht von ihren deutschen Artgenossinen, wenn ich das mal so sagen darf. Sie leben freizügig, sie leben in unehelichen Partnerschaften...

Achso. Ich bin seit ich denken kann von Türken umgeben, wenn es um uneheliche Partnerschaften geht, so ist das kein türkisches Phänomen, das gibt es überall. Anders gesagt sind viele junge Menschen in einer unehelichen Beziehung, oft wissen die Eltern nichts davon. Aber das uneheliche Zusammenleben bei türkischen Mädchen/Frauen ist denke ich nicht so häufig. Oft wollen es die Frauen auch selbst nicht, da man nicht will, dass über einen gelästert wird.

Die sogenannten Strukturen sind traditionell mesopotamische Gewohnheiten, junge Menschen heiraten nicht den Menschen, den sie lieben sondern nach Willen der Grossfamilie. Die Tochter bekommt nichts von der Erbe, wenn die Brüder gnaedig sind, wird ihr höchstens das halbe Gut gegeben, was ein Sohn erhalten hat.

Das was du beschreibst gab es meines Wissens früher oft, aber heute noch so häufig? Ich denke nicht.

Was das Erbrecht in der Türkei angeht, so kann ich darüber nichts sagen. ich weiß nur, dass (nach Islam) der Tochter die Hälfte vom Sohn zusteht. Der Sinn dieser Sache ist, dass der Mann im Islam der ist, der für das Geld und für das Haus und somit die Familie verantwortlich ist und nicht die Frau, klar kann die Frau auch arbeiten, aber sie darf ihren Lohn sogar ganz für sich behalten, moralisch gesehen würde das wohl kaum eine Frau so machen. So bekommt der Sohn eben mehr, weil er seine Familie ernähren muss, die Tochter dagegen wird im normalen Fall von ihrem Mann ernährt. Der Bruder aber ist gegenüber seiner Schwester verpflichtet immer seine Tür aufzuhalten, wenn sie Probleme hat.

Dass man in der Türkei der Tochter nichts vom Erbe überlässt lese ich zum ersten Mal. Im Kosovo ist es sogar 50/50, so hat es zumindest mein Opa gemacht.

Weiterdenken, besser gesagt Fertigdenken ist ist offenbar generell etwas aus der Mode gekommen. Bei der "Generation-Internet" hat dies jedoch zumeist von vornherein Seltenheitswert. (Steinigt mich jetzt nicht gleich wieder wegen einem Pauschalurteil. Ich bin privat UND beruflich umgeben mit solchen Leuten. Glaubt mir, ich weiß, wovon ich spreche!)

Ob das Denken bzw. "Fertigdenken" jemals zu den stärken eines Menschen gehört hat, wage ich zu bezweifeln, da gab es nicht sehr viele, die das zustande brachten. Die Generation Internet ist sowieso nicht Klüger als die vorherige. In Foren tun sie auf allwissend, würden sie aber ihren Desktop screenen, würde man neben dem Forumsfenster noch ein paar Wiki-Fenster sehen. :D
 
Achso. Ich bin seit ich denken kann von Türken umgeben, wenn es um uneheliche Partnerschaften geht, so ist das kein türkisches Phänomen, das gibt es überall. Anders gesagt sind viele junge Menschen in einer unehelichen Beziehung, oft wissen die Eltern nichts davon. Aber das uneheliche Zusammenleben bei türkischen Mädchen/Frauen ist denke ich nicht so häufig. Oft wollen es die Frauen auch selbst nicht, da man nicht will, dass über einen gelästert wird.



Das was du beschreibst gab es meines Wissens früher oft, aber heute noch so häufig? Ich denke nicht.

Was das Erbrecht in der Türkei angeht, so kann ich darüber nichts sagen. ich weiß nur, dass (nach Islam) der Tochter die Hälfte vom Sohn zusteht. Der Sinn dieser Sache ist, dass der Mann im Islam der ist, der für das Geld und für das Haus und somit die Familie verantwortlich ist und nicht die Frau, klar kann die Frau auch arbeiten, aber sie darf ihren Lohn sogar ganz für sich behalten, moralisch gesehen würde das wohl kaum eine Frau so machen. So bekommt der Sohn eben mehr, weil er seine Familie ernähren muss, die Tochter dagegen wird im normalen Fall von ihrem Mann ernährt. Der Bruder aber ist gegenüber seiner Schwester verpflichtet immer seine Tür aufzuhalten, wenn sie Probleme hat.

Dass man in der Türkei der Tochter nichts vom Erbe überlässt lese ich zum ersten Mal. Im Kosovo ist es sogar 50/50, so hat es zumindest mein Opa gemacht.



Ob das Denken bzw. "Fertigdenken" jemals zu den stärken eines Menschen gehört hat, wage ich zu bezweifeln, da gab es nicht sehr viele, die das zustande brachten. Die Generation Internet ist sowieso nicht Klüger als die vorherige. In Foren tun sie auf allwissend, würden sie aber ihren Desktop screenen, würde man neben dem Forumsfenster noch ein paar Wiki-Fenster sehen. :D

Wusste ich doch , eine Diskussion mit dir lohnt sich.

Nach türkischem Recht, kriegt die Tochter dasselbe wie der Sohn. Aber die Wirklichkeit sieht östlich von Ankara anders aus. Ein Grund dafür können die aermlichen Verhaeltnisse sein. Dort tut man sich schwer mit dem staatlichen, aber auch mit religiösen Recht. Also das kan man durchaus Tradition nennen.
Frauen werden immer noch umgebracht, weil sie mit dem Mann geheiratet haben, den sie lieben.
Der Staat drückt ein Auge zu, was noch vor 20 Jahren strafbar war.
Die regional östlichen Traditionen kommen immer weiter nach Westen.
Ich kenne sehr viele religiöse Kosovo-Albaner, ich kenne auch religiöse Leute aus Südost- und Ost-Türkei, glaub mir man hat ganz andere Lebensstyle, obwohl beide Mitglieder der selben Rechtsschule sind.
 
@ Moe
Wo liegt der Unterschied zu früher?
Früher war es Hören-Sagen, und heute ist es Wiki.

Bin zwar nicht angesprochen, denke aber eine Erklärung zu haben:

Früher, also in der Vorinternet- und Vorsmartphonezeit, war der "Aktionsradius" der Informationen kleiner und langsamer. Lag schon der Bekanntenkreis (räumlich) näher beisammen, waren es auch die Informationen. Direkten Einfluss darauf hatte die Mobilität. Mit der annähernd flächendeckenden Verfügbarkeit von Internet war plötzlich die ganze Welt im Wohnzimmer verfügbar, nicht jedoch automatisch die Mobilität um sich selber dorthin zu begeben, woher die Information kam, um diese zu verifizieren. So war (und ist) man gezwungen, den Wahrheitsgehalt bestimmter Informationen durch mehrfachen Gegencheck zu prüfen. Wieder nur online. Daraus entsanden Vernetzungen. Und da diese Netzwerke auch unglaublich viel Zeit beanspruchen, sitzt ma noch länger vor den Endgeräten und kommt noch weniger "hinaus".

Umgekehrt setzte sich ziemlich zeitgleich mit der Verbreitung des Internet auch das Geschäftsmodell der Billigflieger durch, welches ja das Internet unbedingt voraussetzt. Innerhalb kürzester Zeit war Reisen über tausende Kilometer - und damit oft Kulturübergreifend - nichts elitäres mehr, sondern für eine breite Gesellschaftsschicht möglich. Dies wurde und wird auch massenhaft genutzt. Oft genug auch von Leuten, die weder kulturell noch intellektuell damit zurecht kommen und sich unvorbereitet auf die Reise machen. Ein "Kulturschock" ist das Ergebnis. Damit einhergehend negative Erlebnisse, die dann noch am selben Tag im "sozialen" Netzwerk verbreitet werden. Ein Vorurteil ist geboren...

Und weil man sich ja nicht blamieren will, dann googelt man halt alles und Jeden. Das Hauptproblem an der Google-Suche (zum Teil auch an Wikipedia) ist, dass sehr oft nicht erkennbar ist, wie "aktuell" die Suchergebnisse sind. Aus dem Zusammenhang gerissen, kann das nicht selten das Gegenteil der Aussage bedeuten... und man ist erst recht wieder der Blamierte. also googelt man weiter und verbringt noch mehr Zeit vor dem Computer als vor Ort.

Dazu kommt, dass Informationen irrsinnig schnell und umfangreich verfügbar sind. Mehr und schneller, als man geistig verarbeiten kann. Es mag für den Einen oder anderen antik anmuten - aber ich bin ein Verfechter des gedruckten Buches. Damit erschließt sich einem Wissen in genau der Dosis und der Geschwindigkeit, die man in der Lage ist, auch geistig zu verarbeiten. Ich empfehle jedem und bei jeder Gelegenheit: Lest mehr Bücher!

... und macht öfter mal eine kurze Reise.
 
Wusste ich doch , eine Diskussion mit dir lohnt sich.

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Nach türkischem Recht, kriegt die Tochter dasselbe wie der Sohn. Aber die Wirklichkeit sieht östlich von Ankara anders aus. Ein Grund dafür können die aermlichen Verhaeltnisse sein. Dort tut man sich schwer mit dem staatlichen, aber auch mit religiösen Recht. Also das kan man durchaus Tradition nennen.

Traditionen sind leider oft auch schlecht, im Islam heißt es auch, dass man den Traditionen nicht nachgehen soll.

Frauen werden immer noch umgebracht, weil sie mit dem Mann geheiratet haben, den sie lieben.
Der Staat drückt ein Auge zu, was noch vor 20 Jahren strafbar war.
Die regional östlichen Traditionen kommen immer weiter nach Westen.

Sowas ist grausam und gerade wenn der Staat nicht viel tut, erlaubt man sich sowas auch leichter. Sowas sollte es nicht geben.

Ich kenne sehr viele religiöse Kosovo-Albaner, ich kenne auch religiöse Leute aus Südost- und Ost-Türkei, glaub mir man hat ganz andere Lebensstyle, obwohl beide Mitglieder der selben Rechtsschule sind.

Albaner und Türken hat der Glaube zusammengebracht und ähnlicher gemacht, vor allem in der osmanischen Zeit, aber auch ich kenne Unterschiede zwischen uns und euch. Die sind aber wiederum auf die Bräuche/Adet zurückzuführen. Ich kenne sogar Türkinnen, die es sich schwer vorstellen können einen Türken zu heiraten, eine, die ich kenne, hat einen Albaner geheiratet.
 
Albaner und Türken hat der Glaube zusammengebracht und ähnlicher gemacht, vor allem in der osmanischen Zeit, aber auch ich kenne Unterschiede zwischen uns und euch. Die sind aber wiederum auf die Bräuche/Adet zurückzuführen. Ich kenne sogar Türkinnen, die es sich schwer vorstellen können einen Türken zu heiraten, eine, die ich kenne, hat einen Albaner geheiratet.

Ja, toll, wenn sich ein Türke einer Albanerin nähert, heißt es " halt dich fern, sonst wirst du vielleicht umgebracht" :lol:
 
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