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Nachrichten aus der Türkei

Tourismus

Preise locken Deutsche in den Türkei-Urlaub​


Knappe Urlaubskassen aber große Sehnsucht nach Strand und Meer machen Pauschalurlaube für viele Deutsche wieder attraktiver - und Versprechen der türkischen Tourismusindustrie einen neuen Boom.
 
Inflation und Wechselkurs: Wie teuer ist der Türkei-Urlaub nun wirklich?
Die türkische Wirtschaft ist von hoher Inflation geplagt. Wie sich das auf die Kosten für einen Urlaub auswirkt, erklärt Finanz-Experte Lars Erichsen.

Wie wirkt sich die hohe Inflation in der Türkei auf die Kosten für einen Urlaub aus?
Die hohe Inflation in der Türkei hat starke Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes und beeinflusst damit auch die Kosten für einen Urlaub. Inflation bedeutet, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen im Inland steigen. In der Türkei liegt die Inflation derzeit bei über 20%, was bedeutet, dass viele Produkte und Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahr deutlich teurer geworden sind.

Für deutsche Urlauber hat dies verschiedene Konsequenzen. Einerseits führt die Inflation zu höheren Preisen für lokale Waren und Dienstleistungen, einschließlich Lebensmittel, Transport und Freizeitaktivitäten. Grundsätzlich würden diese Effekte den Urlaub in der Türkei teurer werden lassen.

Andererseits wird dieser Effekt aber durch den schwachen Wechselkurs der türkischen Lira zum Euro abgemildert. Der Wertverlust der Lira bedeutet, dass Urlauber für jeden Euro mehr türkische Lira erhalten, was die gestiegenen Preise teilweise oder sogar vollständig kompensieren kann. Dies führt dazu, dass deutsche Touristen trotz Inflation oft immer noch günstiger Urlaub machen können als in vielen anderen Urlaubsländern.

Zusätzlich können Touristen von Sonderangeboten und Rabatten profitieren, die von der türkischen Tourismusbranche angeboten werden, um den Besucherstrom aufrechtzuerhalten.

 
BRIEF AUS ISTANBUL: So blättert der Lack des Regimes ab
Was Recep Tayyip Erdoğan sagt, ist das eine, was er tut, ist meist das Gegenteil davon. Was passiert wohl, wenn er von Demokratie redet?

Tu, was der Imam sagt, aber tu nicht, was er tut“, lautet ein Sprichwort bei uns. Ein Hinweis darauf, dass Geistliche imstande sind, das Gegenteil von dem zu tun, was sie ihrer Gemeinde nahelegen. Ausgehend von Imamen bringt der Spruch zum Ausdruck, dass womöglich jeder anders handelt, als er anderen zu handeln empfiehlt. Unter uns: Das Sprichwort trifft wunderbar auf Erdoğan zu, der sich als Ökonom bezeichnet, obwohl er ein Imam-Prediger-Gymnasium absolviert hat. Denn er tut genau das Gegenteil von dem, was er gesagt hat, und zwar bereits kurze Zeit später.

Kürzlich verdammte Erdoğan auf einem Gipfeltreffen zum Thema islamische Finanzmodelle den Kapitalismus in Grund und Boden: „Das kapitalistische System sieht zwar so aus, als fördere es den freien Markt, belohnt aber tatsächlich Monopolisierung und Verdienen von Geld mit Geld. Wir alle müssen einräumen, dass dieses System, das Arme nur noch ärmer macht, nicht die Lösung für unsere Probleme sein kann. Die Vermögensungleichheit hat historisch gesehen heute weltweit ihr höchstes Niveau erreicht.“

 
Wie schnell der „Imam“ sich widerspricht
Der Kapitalismus à la Palast, der die Armen noch ärmer macht, hat die Mittelschicht nahezu abgeschafft und in breiten Kreisen der Gesellschaft für Armutsgleichheit gesorgt. 60 Prozent der 85 Millionen Einwohner bringen nur den Mindestlohn nach Hause, umgerechnet 482 Euro. Die Situation der rund 16 Millionen Rentner im Land ist noch schlimmer, ihr durchschnittliches Einkommen liegt bei nur 340 Euro. Not herrscht nicht allein auf der Arbeitnehmerseite. Auch die Betriebe leiden unter den „Erdoğanomics“. So rosarot die Regierung die Wirtschaft auch zeichnet, allein in den ersten beiden Maiwochen meldeten 117 Firmen Konkurs an. Im Vergleich zum letzten Jahr verringerte sich die Anzahl der Betriebsgründungen um 30 Prozent, während die Schließungen um dieselbe Rate anstiegen.

Vergangene Woche erlebten wir zwei weitere Beispiele dafür, wie schnell der „Imam“ sich widerspricht. Nach der Schlappe bei den Kommunalwahlen rief Erdoğan seine Partei zu einer Klausursitzung zusammen. Hinter verschlossenen Türen wurden die Gründe für die Niederlage analysiert. Am Ende trat Erdoğan vor die Kameras und kam nach diversen anderen Themen auf den Israel-Palästina-Konflikt zu sprechen: „Hamas und das palästinensische Volk verteidigen nicht bloß ihr eigenes Territorium. Sie verteidigen zugleich Anatolien gegen den Wahn vom ‚gelobten Land‘.“ Was würden Sie von einem Staatschef erwarten, der so etwas sagt? Doch vermutlich, dass er die Handelsbeziehungen zu Israel komplett einstellt, nicht wahr? Denn laut Erdoğans Rhetorik will Israel ja auch unser Land angreifen, die Palästinenser und die Hamas aber verhindern das.

 
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