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Das war, wie auch schon bei den anderen Anschlägen dieses Jahr, Erdogan. Er schiebt sie auch wieder dem IS zu, obwohl der IS sich gar nicht zu den Anschlägen bekennt.
Fragt euch einfach, wer jetzt am meisten profitiert und wem es am meisten schadet, Rest könnt ihr euch denken.
Terror in der Türkei
Experte: "Erdogan nutzt solche Anschläge systematisch aus"
Es sollte eine Kundgebung für den Frieden werden: Türken – Gewerkschafter und linke Organisationen – wollten gemeinsam mit ihren kurdischen Mitbürgern gegen den Krieg zwischen Staat und kurdischer PKK demonstrieren. Doch die Attentäter machten ihnen einen blutigen Strich durch die Rechnung.
Erst war von 30 Toten die Rede. Jetzt sind es sogar 86 Menschen die der Attacke zum Opfer fielen. Zerfetzt von zwei Bomben, die kurz vor Beginn der Demonstration explodierten. Laut Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sollen zwei Selbstmordattentäter die Anschläge ausgeführt haben.
Grausames Déjà-vue
Auffällig ist aber bereits jetzt: Die Attacken gleichen nahezu vollständig dem Massaker von Suruc Ende Juli: Auch damals traf ein Anschlag eine Friedensdemonstration von Erdogan-Gegnern - auch damals waren die Opfer Kurden und linke Türken. Damals starben 34 Menschen. Der Regierung wurde anschießend vorgeworfen, die Aufklärung des Verbrechens eher zu behindern.
Wie würde denn Erdogan jetzt von diesem Anschlag profitieren?
Auch das Nachspiel war grausam: Die Attacke von Suruc habe Anschläge der PKK ausgelöst, so der Mainzer Nahostexperte Günter Meyer zu t-online.de. Die wiederum hätten zu "völlig überzogenen Angriffen" des türkischen Militärs auf PKK-Stellungen geführt.
Damals war ein IS-Sympathisant als Täter festgenommen worden. Bei dem derzeitigen Anschlag gibt es bislang noch keinen Verdächtigen. "Was man aber mit Sicherheit feststellen kann: Erdogan nutzt solche Anschläge systematisch aus."
Auffälliger Zeitpunkt
Und der Zeitpunkt des neuerlichen Anschlags sei auffällig: Gerade eben bemühe sich die PKK um einen Waffenstillstand, und plötzlich würde eine kurdische Demonstration angegriffen. Das hätte die PKK wiederum zu Anschlägen aufstacheln können - und Erdogan erneut die Möglichkeit einer Eskalation der Gewalt gegen die Kurden liefern. Das sei ganz in Erdogans Sinne, so Meyer.
Denn: In drei Wochen werden in der Türkei die Parlamentswahlen wiederholt. Erdogan, dessen AKP im Frühsommer die absolute Mehrheit wegen des Erfolgs der kurdischen HDP eingebüßt hatte, hofft nun offenbar, sie in einem Klima der Gewalt zurückzugewinnen.
Erdogans Ziel: Der ehemalige Ministerpräsident will die Türkei in ein präsidentielles System umwandeln. Als Präsident, der zurzeit wie der deutsche Bundespräsident eher eine Hintergrundrolle spielt, könnte Erdogan dann auf unbestimmte Zeit weiter herrschen.
Die PKK war diesmal übrigens schlauer: Unmittelbar nach dem Anschlag kündigte sie an, Anschläge in der Türkei würden vor der Wahl ausgesetzt.
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