Hunderte Verhaftungen bei Kundgebungen in Istanbul
In Istanbul sind bei Veranstaltungen zum 1. Mai mehrere hundert Menschen festgenommen worden. „Die Anzahl der unserem Krisenstab gemeldeten Festnahmen liegt bei über 400“, erklärte der Verein Progressiver Juristen (CHD) gestern.
Das Gouverneursbüro der Stadt sprach zunächst von 384 Festnahmen. Die Behörden hatten Teile der Stadt vorsorglich lahmgelegt. Vielerorts fuhren keine Bahnen, Busse oder Bosporus-Fähren.
Journalisten der Nachrichtenagentur AFP beobachteten Dutzende Festnahmen in den Stadtteilen Besiktas und Mecediyeköy auf der europäischen Seite der Stadt, wo die Polizei die zum Taksimplatz führenden Straßen blockiert hatte.
Protestwelle nach Imamoglu-Verhaftung
In zwei Stadtteilen auf der asiatischen Seite Istanbuls waren von Gewerkschaften organisierte Demonstrationen mit mehreren tausend Teilnehmern und Teilnehmerinnen genehmigt worden, wie Aufnahmen in örtlichen Medien zeigten. Der Taksimplatz müsse „dem unterdrückerischen Regime entrissen werden“, forderte Özgür Özel, Vorsitzender der größten oppositionellen Partei CHP, bei einer der Kundgebungen.
orf.at