[h=1]IS-Anhänger planten Anschlag in Berlin[/h] Bei Razzien in drei Bundesländern sind drei mutmaßliche Islamisten festgenommen worden. Nach Angaben von Ermittlern wollten sie in Berlin einen Anschlag verüben.
Die mutmaßlichen
Mitglieder einer islamistischen Terrorgruppe haben nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft einen Anschlag in Berlin geplant. "Es geht um mögliche Anschlagsplanungen für Deutschland – konkret für Berlin", sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde, Martin Steltner. Zu einem Bericht der
Bild-Zeitung, wonach ein Anschlag am Alexanderplatz im Zentrum der Hauptstadt geplant gewesen sei, wollte sich Steltner nicht äußern.
Die Polizei war am Morgen in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gegen mutmaßliche Anhänger des "Islamischen Staats" (IS) vorgegangen. Unter der Leitung des Berliner Landeskriminalamts durchsuchten allein in Berlin 450 Polizisten vier Wohnungen sowie einen Kiosk und einen Backshop am Alexanderplatz. Dabei wurden Computer, Mobiltelefone und Aufzeichnungen sichergestellt;
Sprengstoff oder Waffen wurden nicht gefunden. Die Razzien waren eng mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz und dem Bundeskriminalamt abgestimmt.
[h=2]Keine Hinweise auf Anschlagspläne in NRW[/h]
Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat nach den Durchsuchungen keine Erkenntnisse über eine konkrete Terrorgefahr in dem Bundesland. "Wir haben derzeit keine Hinweise, dass Anschläge in NRW – auch nicht im Zusammenhang mit Karneval – geplant worden sind", sagte ein Sprecher des Innenministeriums.
Die Ermittlungen richten sich nach Angaben der Berliner Polizei gegen vier im Alter zwischen 26 und 49 Jahren Algerier, allesamt mutmaßliche Angehörige der islamistischen Szene, die im Verdacht stehen, eine "schwere staatsgefährdende Gewalttat" vorbereitet zu haben.
Nach Informationen aus Sicherheitskreisen wurde der Hauptverdächtige, ein 35-jähriger Algerier, im nordrhein-westfälischen Attendorn zusammen mit seiner Frau festgenommen. Er hielt sich dort in einem Erstaufnahmeauflager für Flüchtlinge auf. Demnach war er im Herbst 2015 als Flüchtling über die sogenannte Balkanroute nach Deutschland eingereist und wurde in Bayern als Flüchtling registriert.
Nach Informationen des Tagesspiegel hatte er sich mit einem gefälschten Pass als Syrer ausgegeben. Er gilt als Kopf der Gruppe. Nach ersten Hinweisen auf konkrete Anschlagspläne sei der Mann dann in Nordrhein-Westfalen ausfindig gemacht worden. Nach Polizeiangaben wird er wegen Zugehörigkeit zum IS auch von algerischen Behörden gesucht. Er soll in Syrien militärisch ausgebildet worden sein.
Berlin: IS-Anhänger planten Anschlag in Berlin | ZEIT ONLINE