Ja, da ist auch Paprika betroffen
Medien: Kreml steuert Desinformation in Deutschland
Russische Desinformationskampagnen in Deutschland werden direkt aus dem Kreml gesteuert. Das belegen laut heute veröffentlichten Recherchen von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ interne Unterlagen der Moskauer Firma Social Design Agency (SDA).
Den Recherchen zufolge betrachtet der Kreml Deutschland als ein bevorzugtes Ziel für die Verbreitung von Desinformationen. So sollen Falschinformationen in Deutschland „die Zukunftsangst erhöhen“ und rechte Parteien stärken.
Die AfD, heißt es in einem zitierten russischen Dokument, soll eine Zustimmung von 20 Prozent erreichen – und zwar bei einem Umfrageinstitut, dessen Ergebnisse in ganz Europa veröffentlicht werden und das als vertrauenswürdig gilt.
Verfassungsschutz warnt vor Kampagnen
Eines der Hauptnarrative der russischen Kampagnen sei die Behauptung, die deutsche Unterstützung für die Ukraine sei schuld an der „tiefsten wirtschaftlichen und sozialen Krise der jüngeren Geschichte“. Es solle der Eindruck erzeugt werden, Deutschland stehe wirtschaftlich am Abgrund.
Auf die Gefahren der Kampagnen verwies gegenüber den beteiligten Medien der Chef des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang. Seine Behörde arbeite „intensiv daran, die destruktiven Akteure zu identifizieren und an einer Destabilisierung unserer Demokratie zu hindern“, so Haldenwang.
SDA verbreitet den Rechercheergebnissen zufolge rund um die Uhr in den sozialen Netzwerken Narrative, die der russischen Staatsführung nutzen sollen. Das geschehe offenbar in enger Abstimmung mit der Präsidialverwaltung von Wladimir Putin, hieß es.
Anonyme Quelle spielte Medien Daten zu
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