Demonstrationen nach Anschlag in Magdeburg
Drei Tage nach dem Anschlag auf den Magdeburger Adventmarkt haben auf dem Domplatz Anhänger und Anhängerinnen der AfD demonstriert. Unter dem Motto „Trauer vereint – Für eine sichere Zukunft“ versammelten sich gestern zahlreiche Menschen zu der Kundgebung. Nach Angaben der Polizei nahmen rund 3.500 Menschen daran teil.
„Wir fordern echte Aufklärung“, sagte die eigens aus Berlin angereiste AfD-Chefin Alice Weidel. Es gehe um „die Lehren aus dieser Wahnsinnstat und aus ähnlichen Taten der Vergangenheit“.
Tausende bei Menschenkette
Zugleich formten Tausende Menschen eine Menschenkette, um an die Opfer des Anschlags zu erinnern und sich gegen die politische Vereinnahmung durch Rechte zu positionieren. Rund um den Alten Markt, wo am Freitag ein 50-Jähriger mit seinem Auto über den Adventmarkt raste, reihten sie sich auf.
Laut Polizei waren es rund 4.000 Teilnehmer. Zu der Aktion hatte die Initiative „Gib Hass keine Chance“ aufgerufen, das Bistum Magdeburg beteiligte sich daran.
Bericht: Verdächtige hinterließ Testament
Der mutmaßliche Attentäter von Magdeburg, Taleb A., hinterließ einem Bericht des „Spiegel“ zufolge in seinem Wagen ein Testament. Ermittler hätten das Dokument in dem Auto gefunden, mit dem A. auf den Weihnachtsmarkt der Stadt gerast war, berichtete das Magazin gestern.
Darin habe der 50-Jährige festgelegt, dass sein gesamtes Vermögen nach seinem Tod an das Deutsche Rote Kreuz übergehen solle, politische Botschaften seien im Testament nicht enthalten.
orf.at