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Nachrichten aus Griechenland

aber du zeigst wenigstens großer Verständnis für Syriza ...kannst du uns erklären was die Partei so macht ???

Wo zeige ich großes Verständnis? Zeig mir einen Beitrag, welcher deine Behauptungen unterstreicht.

@Niko: Heute Nachmittag antworte ich dir dann. Habe um die Uhrzeit keine Lust ellenlange Beiträge zu schreiben.
 
also siehst du sie auch als perverse Kommunisten an ??

Beantworte meine Frage: Wo zeige ich (Präsens/Gegenwart) großes Verständnis für die SYRIZA? Zeig mir einen Beitrag, der deine Behauptung belegt. Wenn du das nicht kannst, hör auf mich dauernd in deinen Beiträgen zu erwähnen, im Bezug auf die SYRIZA.
 
@Hellenic-Pride

Frage an dich. Was hätte SYRIZA deiner Meinung nach denn tun sollen? (Im Bezug auf die Verhandlungen)

Er hätte schlichtweg garnichts tun können. Er sah sich den Tatsachen konfrontiert. Den dramatischen Aufruf beim Referandum hätte er sich sparen können.

Ergebnis: Monatelanger Stagnation im Reformprozess und erneuter Rezession.
 
@Hellenic-Pride

Frage an dich. Was hätte SYRIZA deiner Meinung nach denn tun sollen? (Im Bezug auf die Verhandlungen)

In erster Hinsicht hätten sie die Verhandlungen, geknüpft mit den Reformen, umgestalten sollen. Extrem viele Kosten, welches das Ziel hat ja einzusparen, lasten auf den einfachen Bürger, der wiederum diese Kosten einfach nicht tragen kann. Ich sage es ja immer und immer wieder: Schulden mit weiteren Schulden begleichen zu wollen, funktioniert nicht. Erst recht nicht wenn Einnahmequellen an ausländischen Investoren oder Firmen zu Spottpreisen verhökert werden. Bestes Beispiel ist doch der Verkauf der 14 Flughäfen an Fraport ... zu einem lächerlichen Preis von ca. 1,2 Mrd. Euro. Die Flughäfen sind sichere "Objekte" d.h. sichere Einnahmen, da es sich hierbei auch um den Tourismussektor handelt. Hätte man, mit Hilfe der EU bspw., Investoren organisiert, damit diese die Modernisierung finanzieren und einen gewissen Teil des Umsatzes erhielten, hätte die Staatskasse mehr davon - deutlich mehr. Mal abgesehen davon, der Verkauf dient nicht zur Schuldentilgung sondern soll den Verbleib Fraports von 50 Jahren (?) im Ausland sichern. Der einzige Gewinner in diesen 50 Jahren ist Fraport; kurz gesagt: Sicherung des Auslandsgeschäftes eines deutschen Unternehmens. Immerhin geht es hierbei um 20 Mio. zusätzliche Passagiere, d.h. massig Umsatz für Fraport.

SYRIZA hätte natürlich nicht am Anfang die Klappe weit aufreißen sollen, als es um "Mindestlohn erhöhen, Rente erhöhen, etc." ging, denn das war und ist nicht möglich. Auch ist es nicht möglich die Renten, die Löhne zu kürzen oder die Steuern zu erhöhen; nicht in einem Land, dass zu den teuersten Ländern (Lebensunterhaltskosten) Europas gehört. Du kennst die Preise in Griechenland und du weißt was die Menschen dort verdienen, oder? So etwas ist nicht möglich.

Diese "Hilfspakete", welche nur kommen sobald man von der EU, des IWFs und der EZB auferlegte Reformen umsetzt, machen einfach keinen Sinn. Ein gewisser Teil der Steuereinnahmen bspw. - so ist es auch mit der EU festgelegt - soll im privaten Sektor für Wirtschaft investiert werden. Seit 2010 (!) wurde dies nicht gemacht! Ist das nicht fahrlässig von der Regierung und der EU? Stattdessen wird verkauft was das Zeug hält, versteuert was das Zeug hält, ohne überhaupt den Schritt zu machen Investitionen umzusetzen. Das ist fehlerhafte Politik, nicht nur von der SYRIZA sondern auch von der ND, als sie die Regierung stellte. Da frag ich mich: "Schlafen die alle (Griechenland und die EU)?"

Steuerhinterziehung wird so gut wie gar nicht bekämpft. Mehrere Listen von Steuerhinterzieher, darunter sogar hochrangige Politiker, Unternehmer, etc. sind vorhanden und getan wurde nichts. Weder die ND hat da was unternommen, noch die SYRIZA. Da müsste man hart durchgreifen, mit Hilfe der EU. Scheinbar interessiert es aber niemanden; der EU schon mal gar nicht ...

Ich bin zeitlich eingeschränkt, Nikos. Deswegen kann ich mich nicht so detailliert dazu äußern, wie ich es gerne will. Fakt ist, die Verhandlungen hätten man so umstrukturieren sollen, dass der Hauptteil der kleinen Bevölkerung nicht so dermaßen dafür haften sollte. Reformen sind notwendig, doch diese Art von Reformen sind nicht anwendbar an einem Land, dass wirtschaftlich so gut wie nichts in der Hand hat. Griechenland hat gewaltiges Potenzial wirtschaftlich im Mittelmeer ganz oben mitspielen zu können. Die Türkei bspw. hat ihr Potenzial genutzt. Wieso kann das Griechenland nicht? Nicht weil sie zu unfähig sind, sondern weil dahinter Interessen stecken, welche es verhindern wollen. Das sind auch keine Verschwörungstheorien, falls du jetzt damit ausholen willst. Die Sparauflagen sind der Untergang, denn man kann nicht - wie oben schon erwähnt - Schulden mit weiteren Schulden begleichen, ohne dabei gleichzeitig an das Morgen zu denken.
 
Bis zu der unten gestellten Frage kann ich dir weitestgehend folgen. Kritik, Symptome und Lösungsvorschläge ergeben Sinn. Die entscheidende Frage, wo unsere Meinungen divergieren, ist die untere....

Wieso kann das Griechenland nicht?

Weil das Land kein ordentliches Fundament hat, würde ich sagen. Es ist in einer Krise gegründet worden und ist mit Krisen gealtert. Mit dem Eintritt in die EU wurde es dann nocht träger und fauler. Man hatte sich auf griechischer Seite erhofft, die fehlende Struktur des Landes mit Hilfe der EU zu gewinnen und zu etablieren aber die EU ist keine Vereinigung für failed states, sondern eine Vereinigung, dessen Eintritt eine gesunde Wirtschaft erfordert.

Nicht weil sie zu unfähig sind, sondern weil dahinter Interessen stecken, welche es verhindern wollen.

Natürlich werden äußere Einflüsse eine Rolle gespielt haben aber größtenteils bis ausschließlich nur, weil sie unfähig sind.
 
Ägypten, Griechenland und Zypern besiegeln Dreierbündnis | Telepolis

"In Athen wurde am Mittwoch ein Dreierbündnis von Ägypten, Griechenland und Zypern beschlossen. Gastgeber Alexis Tsipras hatte zuvor in Einzelgesprächen mit dem Präsidenten Ägyptens Abdel Fattah Saeed Hussein Khalil el-Sisi und dem regierenden Präsidenten Zyperns Nikos Anastadiadis die Details abgesprochen. In der Allianz geht es neben der gemeinsamen Nutzung der Erdöl- und Erdgasvorkommen in der Ägäis um die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur der Länder und Handelsbündnisse. Die Pipelines für die Distribution des Erdgases sollen Griechenland als Knotenpunkt haben.

Über die ebenfalls als Dreierallianz bestehenden Verbindungen Zyperns und Griechenlands nach Israel haben sich faktisch die vier in relativem Frieden lebenden Nachbarn des östlichen Mittelmeers vereint. Der griechische Premier Tsipras betonte mehrfach: "Es ist keine Allianz gegen jemanden, sondern für eine friedliche Nutzung und ein Modell für andere Staaten"."
 
Weil das Land kein ordentliches Fundament hat, würde ich sagen. Es ist in einer Krise gegründet worden und ist mit Krisen gealtert. Mit dem Eintritt in die EU wurde es dann nocht träger und fauler. Man hatte sich auf griechischer Seite erhofft, die fehlende Struktur des Landes mit Hilfe der EU zu gewinnen und zu etablieren aber die EU ist keine Vereinigung für failed states, sondern eine Vereinigung, dessen Eintritt eine gesunde Wirtschaft erfordert.

Ach, quatsch. Die Türkei steckte in unzähligen Krisen fest (mehrere Militärputsche bspw.) und zuletzt in einer sehr starken Finanzkrise, bevor die AKP die Türkei aus dieser Krise gezogen hat. Das gleiche hätte auch mit Griechenland passieren können, hätte es fähige Politiker an ihrer Seite gehabt. Das Argument (fett markiert) ist daher völlig inkorrekt.

Weshalb Griechenland es bisher nicht geschafft hat aus dieser Krise zu kommen, liegt einzig und allein an der fehlerhaften Politik und nicht etwa an irgend ein "nicht vorhandenes Fundament".

Toruko-jin schrieb:
Natürlich werden äußere Einflüsse eine Rolle gespielt haben aber größtenteils bis ausschließlich nur, weil sie unfähig sind.

Keine Ahnung woher du diesen Input her hast, doch die SYRIZA bspw. ist erst unfähig geworden, als sie klein bei gegeben hat. Sie war bspw. für die Umstrukturierung der Verhandlungen, welcher auf Kosten des sozialen Sektors davor ausgehandelt wurde. Dies passte natürlich den Gläubigern nicht, den Banken nicht und erst recht nicht den "großen Staaten", welche sich mit Auslandsgeschäften eine goldene Nase verdienen wollen.
 
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