Der Leserkommentar "Gospon Gajski za vrijeme 2 svjeckog rata ..." ist bestimmt von Strahimir
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[h=1]Kontroverse Vergangenheit
Der Weltkrieg geistert durch Kroatien
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von Andreas Ernst, Belgrad8.2.2017, 08:00 Uhr
Der Umgang mit der faschistischen Vergangenheit spaltet Kroatiens Gesellschaft bis heute. Nun soll eine Expertenkommission für eine seriösere Debatte sorgen.
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[h=2]Kollaborateure oder Gründer der kroatischen Nation? Die Bewertung der Ustascha-Milizionäre bleibt politisch hochexplosiv. (Bild: Wolfgang Weber / Ullstein)[/h]
[FONT="]Was macht ein Politiker, wenn er nicht mehr weiterweiss? Er gründet eine Kommission. Jahrelanger Polemiken überdrüssig, will der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenkovic eine Expertengruppe zur Geschichte und Nachgeschichte des Landes im Zweiten Weltkrieg ins Leben rufen. Sie wird Empfehlungen erarbeiten, wie Staat und Gesellschaft mit der umstrittenen Vergangenheit umgehen sollen.[/FONT]
[FONT="]Unmittelbarer Anlass ist eine Gedenktafel. Veteranen des Unabhängigkeitskriegs der 1990er Jahre haben in der Nähe des früheren Konzentrationslagers Jasenovac eine Tafel angebracht. Dort waren zwischen 1941 und 1945 85 000 Serben, Kroaten, Juden und Roma umgebracht worden. Auf der Tafel werden die gefallenen Kameraden mit dem Faschistengruss der Weltkriegszeit «Za dom spremni!» (Für die Heimat bereit!) geehrt. Der Gruss entspricht in seiner Tonlage etwa «Heil Hitler!».[/FONT]
[FONT="]Liberale und Linke protestierten, doch andere – unter ihnen Plenkovic – argumentieren, die Plakette habe mit dem Weltkrieg nichts zu tun. Sie ehre die Toten des Unabhängigkeitskriegs. Opferverbände blieben darauf dem staatlichen Holocaust-Gedenktag fern. Sie kritisieren einen Geschichtsrevisionismus, der den Faschismus verharmlose.[/FONT]
[h=2]Gespaltene Gesellschaft[/h][FONT="]Bis zum Zerfall Jugoslawiens in den neunziger Jahren hatten Staat und Partei das Geschichtsbild dekretiert. Es war im wesentlichen schwarz und weiss. Den brutalen faschistischen Besatzern aus Deutschland und Italien mit ihren lokalen Kollaborateuren – den kroatischen Ustascha-Milizionären und den serbischen Tschetniks – stand die heldenhafte Befreiungsarmee aus Serben, Kroaten und Muslimen gegenüber. Ihr Sieg brachte Jugoslawien Freiheit und Sozialismus.[/FONT]
[FONT="]Diese Erzählung wurde seit den achtziger Jahren immer mehr infrage gestellt. Die neue, nationalkroatische Elite betrachtete Jugoslawien als serbisch dominiertes Völkergefängnis. Aus dieser Perspektive erschien der Ustascha-Staat (1941–1945) als Vorläufer eines selbstbestimmten Kroatien. Doch dieser Staat war weder unabhängig noch rein kroatisch. Nur dank der Unterstützung der Achsenmächte herrschte er auch über Bosnien-Herzegowina. Zu seiner Bevölkerung zählte zudem eine fast fünfzigprozentige Minderheit von Serben, Muslimen, Juden und Roma. Das Schreckensregime und den Bürgerkrieg bezahlten eine halbe Million Menschen mit dem Leben.[/FONT]
[FONT="]Dennoch wollte 45 Jahre später Franjo Tudjman, der erste Präsident des unabhängigen Kroatien und ein ehemaliger Partisanengeneral, die Gedenkstätte beim KZ Jasenovac umwidmen. Hier sollte aller Kroaten gedacht werden – Täter, Opfer, Ustascha-Milizionäre und Partisanen. So wie die sozialistische Erinnerungspolitik auf dem linken Auge blind war, war es die neokroatische auf dem rechten. Seither ist die Diskussion etwas differenzierter geworden, aber das Bild der Weltkriegsepoche spaltet die Gesellschaft weiter. Für die Linke ist das Ustascha-Regime ein Fremdkörper der Achsenmächte. In dieser Lesart kämpften die guten Kroaten als Partisanen – und setzten den Grundstein für die kroatische Teilrepublik in Jugoslawien. Für die Rechte dagegen ist die jugoslawische Idee nur eine Maske des Grossserbentums. Dem Ustascha-Regime hält sie mindestens zugute, den Willen zum kroatischen Staat verkörpert zu haben.[/FONT]
[FONT="]Neben Jasenovac ist die Ortschaft Bleiburg an der slowenisch-österreichischen Grenze ein symbolträchtiger Ort, an dem die Erinnerungskulturen aufeinanderprallen. Dorthin hatten sich im Frühjahr 1945 Verbände der Ustascha und der kroatischen Armee, aber auch Zivilisten geflüchtet. Doch britische Truppen lieferten sie den Partisanen aus. Etwa 50 000 Menschen fielen ihrer Rache zum Opfer. Zu Titos Zeiten war Bleiburg tabu. Heute ist es der zentrale Gedächtnisort vor allem der Rechten. Die ewige Wiederkehr des Streits um die richtige Erinnerung gipfelt oft in einer masslosen Opferkonkurrenz:Totenlisten werden frisiert und Massaker der Faschisten und Partisanen gegeneinander aufgerechnet.[/FONT]
[h=2]Tatsachen festhalten[/h][FONT="]Es mangelt an faktenbezogenen, ernsthaften Debatten. Vor allem fehlt die Bereitschaft, der anderen Seite zuzuhören. In dieser verfahrenen Lage ist die geplante Historikerkommission eigentlich hochwillkommen. Aber wie müsste sie arbeiten, um die gesellschaftliche Debatte zu befruchten? Es ist wichtig, dass der Zeitraum der Untersuchung über das Kriegsende 1945 hinausgeht, damit auch Racheakte erfasst werden. Neben einheimischen sollten auch ausländische Historiker beigezogen werden, die weniger voreingenommen sind.[/FONT]
[FONT="]Es gilt aber auch, Tatsachen festzuhalten: Ustascha-Verbände haben auf dem Gebiet des damaligen Kroatien Völkermord begangen. Entsprechend läge es auf der Hand, deren Insignien, zu denen auch die erwähnte Tafel in Jasenovac gehört, gesetzlich zu verbieten. Es ist aber ebenso erwiesen, dass Partisanenverbände während des Krieges und danach Kriegsverbrechen und Racheakte begingen. Auch deren Opfer muss gedacht werden.[/FONT]
[h=2]Differenzierung tut not[/h][FONT="]Vielleicht die wichtigste und schwierigste Aufgabe der Kommission ist es, aufzuzeigen, dass dieser Konflikt eine komplexe Mischung aus Bürgerkrieg, Befreiungskrieg und Stellvertreterkrieg war. Es gab eine Vielfalt von Tätern und Opfern – oft genug vereint in einer Person oder einer Dorfgemeinschaft. Vielfach war es in den Wirren des Krieges nicht ideologische Parteinahme, die ein Dorf veranlasste, sich den Partisanen oder ihren Gegnern anzuschliessen, sondern eine in der Not getroffene Entscheidung. Die häufigen Wechsel von der einen zur anderen Seite sind ein Indiz dafür. Diese Differenzierung verschwiege nicht die Singularität der Ustascha-Verbrechen, was Ausmass und Systematik betrifft. Aber sie würde es schwieriger machen, ganze Personengruppen pauschal zu Marionetten oder Monstern zu erklären.[/FONT]
"Hrv. udruga Benedikt", klingt auf jeden Fall nach einer sehr objektiven Quelle.
Eltern, sperrt eure kleinen Söhne lieber ein.
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