"In Serbien wurden in den letzten zehn Jahren 223 Dorf-Schulen geschlossen. Macht die Schule in Temska dicht, müssen die verbliebenen Familien in die Stadt ziehen oder auf Schulbildung für ihre Kinder verzichten. Schulbusse fahren nur in den seltensten Fällen und selber fahren, ist zu teuer.
Peđa (9) besucht die Schule im serbischen Dorf Temska. Noch - denn in zwei Jahren soll die Schule schließen. Während hier früher bis zu 1000 Schüler gleichzeitig lernten, sind es heute nur noch 18 – Tendenz fallend.
Für so wenige Kinder eine Schule zu erhalten, lohnt sich nicht.In Serbien wurden in den letzten zehn Jahren 223 Dorf-Schulen geschlossen. Macht die Schule in Temska dicht, müssen die verbliebenen Familien in die Stadt ziehen oder auf Schulbildung für ihre Kinder verzichten. Schulbusse fahren nur in den seltensten Fällen und selber fahren, ist für viele zu teuer. Eine Erfahrung, die die Familien in den Bergdörfern der Umgebung schon vor Jahren machen mussten. Erst schließt die Schule, dann die Post und schließlich der letzte Einkaufsladen. Die Jungen ziehen in die großen Städte oder ins Ausland. Die Alten im Dorf bleiben allein zurück. Serbien ist EU-Beitrittskandidat und die Wirtschaft wächst. Doch die ländlichen Regionen werden abgehängt. Eine Millionen Serben leben an der Armutsgrenze, besonders auf dem Land. Bei der PISA-Studie 2018 erreichte das Land Platz 45 von 77."