Vucevic-Bündnis: Sieg bei Kommunalwahlen in Serbien
Die Wahlkoalition um die regierende Serbische Fortschrittspartei (SNS) hat gestern laut eigenen Angaben einen klaren Wahlsieg bei den Kommunalwahlen eingefahren. Der Urnengang fand in Belgrad sowie in weiteren 66 Städten sowie 27 Stadtbezirken statt. Die Wahlbeteiligung lag laut Premier Milos Vucevic zwischen 43 und 55 Prozent. Offizielle Ergebnisse gab es vorerst aber nicht.
Bei einer ersten Pressekonferenz erklärte Vucevic, der seit Mitte des Vorjahres auch Vorsitzender der SNS ist, dass die Regierungskoalition nur in vier Gemeinden – Backa Topola, Kanjiza, Senta in der nordserbischen Provinz Vojvodina sowie in Tutin im Sandschak – keinen Sieg verbucht habe.
In diesen Gemeinden gebe es einen hohen ungarischen respektive bosniakischen Bevölkerungsanteil, erklärte Vucevic weiter. Konkrete Daten über die Wahlresultate gab er aber keine an.
Viele Unregelmäßigkeiten
Der Wahltag war nach Angaben von Beobachtern und der Opposition erneut von zahlreichen Unregelmäßigkeiten begleitet gewesen. Die nicht staatliche Organisation CRTA hat im Laufe des Tages in Belgrad acht Strafanzeigen wegen Wählerbestechung erstattet. Es gab auch einmal mehr Berichte über Wählermigration.
Opposition rief in Belgrad zu Boykott auf
In Belgrad, wo sich zwei führende Oppositionskräfte, die Partei der Freiheit und Gerechtigkeit und die Demokratische Partei Serbiens, für den Wahlboykott entschlossen, lag die Wahlbeteiligung mit rund 45 Prozent um etwa 13 Prozent niedriger als im Dezember 2023.
orf.at