Ohne Meldeadresse - Wie Serbien seine Albaner diskriminiert
Die albanische Minderheit in Südserbien steht unter Druck. Die Behörden des Landes streichen Albaner, die sich im Ausland aufhalten, aus den Melderegistern. Tausende werden so staatenlos.
Als Safet Demiri im August 2019 die Registrierung seiner Geschäftsautos erneuern lassen wollte, erlebt er eine böse Überraschung: "Sie befinden sich gar nicht mehr im Melderegister", sagte ihm der Behördenmitarbeiter in seiner südserbischen Heimatstadt Medvedja. "Ich fiel aus allen Wolken", erinnert sich Demiri im Gespräch mit der DW. Der Geschäftsmann pendelt zwischen seiner Geburtsstadt in Serbien, wo er unter anderem ein Tourismusressort und eine Telekommunikationsfirma besitzt, und der österreichischen Hauptstadt Wien, wo er als Bauunternehmer tätig ist. Doch seit Sommer 2019 ist er in seiner Heimatstadt, wo seine Familie seit mehr als 200 Jahren ansässig ist, nicht mehr gemeldet. Und das gegen seinen Willen.
Die albanische Minderheit in Südserbien steht unter Druck. Die Behörden des Landes streichen Albaner, die sich im Ausland aufhalten, aus den Melderegistern. Tausende werden so staatenlos.
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