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Nachrichten Russland

200.000 Russen in Armee eingezogen, 200.000 flüchten nach Kasachstan
Seit Beginn der Teilmobilmachung in Russland vor knapp zwei Wochen sind nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu schon mehr als 200.000 Menschen eingezogen worden.

Experten des britischen Verteidigungsministeriums berichtete unterdessen von erheblichen Problemen. Russland sei nicht mehr in der Lage, ausreichend Ausrüstung und militärisches Training für die große Zahl an Rekruten bereitzustellen, hieß im täglichen Kurzbericht. Ein Anzeichen dafür sei, dass der Einberufungszyklus in diesem Jahr einen Monat später als üblich beginnen solle. Die jährliche Einberufung von etwa 120.000 Wehrpflichtigen in Russland unterscheide sich von der kürzlich beschlossenen Teilmobilmachung von Reservisten.

 
Nawalny will Antikorruptionsbüros wieder öffnen
Die Antikorruptionsorganisation des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny hat angekündigt, ihre Büros in Russland wieder zu öffnen. Ziel sei es, gegen „die Mobilisierung und den Krieg“ in der Ukraine zu kämpfen, kündigte der im Exil lebende Nawalny-Vertraute Iwan Schdanow gestern in einem in Onlinediensten veröffentlichten Video an.

Die Teilmobilisierung habe „Leid in jede russische Familie gebracht“, erklärte seinerseits der ebenfalls im Exil lebende Nawalny-Vertraute Leonid Wolkow. Die russischen Behörden hatten Nawalnys Organisationen Ende Juni nach Monaten zunehmender Repressionen als „extremistisch“ eingestuft, sodass Mitarbeiter, Freiwillige und Sympathisanten Gefahr laufen, strafrechtlich verfolgt und inhaftiert zu werden.

Der 46-jährige Nawalny ist der prominenteste Kritiker von Präsident Wladimir Putin in Russland. Er sitzt derzeit in einer Strafkolonie eine neunjährige Haftstrafe ab.

 
TAKTISCHE ATOMWAFFEN
Riskante Option auch für Russland
Russland droht im Ukraine-Krieg weiter mit einem Atomwaffeneinsatz. Zuletzt sagte Präsident Wladimir Putin, er werde auf „alle Mittel“ zurückgreifen, sollte die „territoriale Integrität“ seines Landes bedroht sein. Mit dieser offenen Formulierung heizte er die Angst vor einer nuklearen Eskalation wieder an. Doch der Einsatz von Kernwaffen wäre auch für Russland eine riskante Option.

Derzeit halten viele Fachleute das Risiko eines russischen Atomschlages für niedrig – es steige aber mit dem militärischen und politischen Druck, unter dem Russland sich befinde. Sollte es zum Äußersten kommen, halten Fachleute die Nutzung einer oder mehrerer taktischer Atomwaffen für am wahrscheinlichsten. Diese sind auf ein bestimmtes Areal und für eine begrenzte Wirkung auf dem Schlachtfeld ausgelegt – im Gegensatz zu strategischen Atomwaffen, die nicht auf dem Gefechtsfeld eingesetzt werden, sondern Ziele im gegnerischen Hinterland zerstören sollen.

Allerdings darf die Bezeichnung nicht täuschen: Auch taktische Nuklearwaffen richten verheerende Schäden und Verstrahlungen an, viele besitzen eine größere Sprengkraft als jene Bombe, die 1945 über Hiroshima abgeworfen wurde. Bisher kamen taktische Atomwaffen noch nie zum Einsatz.

„Geeigneter für Terror und Einschüchterung als für Einsatz“

 
Russische Mobilisierung: Foto ist echt
Keine Schauspieler. Keine Fortsetzung der Kultserie M*A*S*H. Einfach nur ein Bild, das das Leben selbst gezeichnet hat.
Das Netz amüsiert sich über ein Foto, das Rekruten bei der Mobilisierung in Russland zeigen soll.
Ein Bild, das auch aus einer Militärkomödie der 1980er stammen könnte: Vier Soldaten/Schauspieler/Zivilisten in einer bunten Mischung aus Uniform und Zivilkleidung. Das kann doch nicht echt sein? Doch, das ist es. Wir von Mimikama haben via Instagram Kontakt mit dem Fotografen Mikhail Ognev aufgenommen und folgende Information erhalten:

Hallo Tom, dieses Foto wurde am 29. September 2022 in einer der Militäreinheiten im Gebiet Leningrad aufgenommen, wo russische Bürger, die im Rahmen der Teilmobilisierung einberufen wurden, ausgebildet werden […] Es ist also keine Fälschung

Fotograf Mikhail Ognev per Instagram

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Russlands Sportler zittern vor Kriegsdienst
Der Krieg in der Ukraine trifft zunehmend auch Russlands Sport. Nicht nur der Ausschluss von russischen Athleten bei internationalen Wettkämpfen und viele andere Sanktionen des Westens machen der stolzen Sportnation zu schaffen. Aktuell fürchten Fußball- und Eishockeyvereine, Eiskunstlauf- und Leichtathletikverbände um ihre Substanz, weil immer mehr Athleten zum Kriegsdienst einberufen werden.

Sterben als „Kanonenfutter“ auf dem Schlachtfeld in Wladimir Putins Krieg will niemand. „Der Sport kann nicht wie eine getrennte feine Gesellschaft behandelt werden, die irgendwelche außergewöhnlichen Privilegien erhalten sollte“, sagte allerdings Sportminister Oleg Matyzin vorige Woche auf dem Forum Russland – eine Sportgroßmacht. Auch die Athleten müssten sich als Patrioten erweisen. Aber öffentlich bekennen sich nur wenige zur „Pflicht der Vaterlandsverteidigung“, wie der Machtapparat das nennt.

Viel beachtet wurde deshalb, als sich Ex-Boxweltmeister Nikolai Walujew per Video zu Wort meldete und behauptete, er habe als Reservist einen Musterungsbescheid. Dass der 49-Jährige, der sich auf seinen Schutzstatus als Abgeordneter der Staatsduma berufen könnte, am Ende für Putin in den Krieg gegen die Ukraine zieht, bezweifeln aber viele. Manch einer hält das vielmehr für einen Propagandatrick mit Blick auf die Hunderttausenden Männer, die aus Russland derzeit flüchten, um nicht als Reservisten eingezogen zu werden.

 
Sehr interessant, also werden jene ausgenommen...
Teilmobilmachung von Putin „korrigiert“
Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach eigenen Angaben das vor zwei Wochen erlassene Dekret zur Teilmobilmachung korrigiert. Mit der von ihm unterschriebenen Korrektur soll die Mobilmachung für einige Studentinnen und Studenten – unter anderem diejenigen, die an Privatuniversitäten eingeschrieben sind – sowie für bestimmte Postgraduierte ausgesetzt werden, sagt Putin bei einem im russischen Fernsehen übertragenen Treffen mit Lehrerinnen und Lehrern.

 
Owsjannikowa aus russischem Hausarrest geflohen
Die frühere russische Fernsehredakteurin Marina Owsjannikowa, die wegen ihrer Kritik an Russlands Krieg gegen die Ukraine bekannt geworden ist, ist nach eigenen Angaben aus dem Hausarrest geflohen. „Ich betrachte mich als völlig unschuldig, und da unser Staat sich weigert, sich an seine eigenen Gesetze zu halten, weigere ich mich seit dem 30. September 2022, mich an die mir auferlegte Zwangsmaßnahme in Form von Hausarrest zu halten, und ich entlasse mich selbst aus diesem“, teilt die 44-Jährige heute via Telegram mit.

Der Arrest ist Teil eines Strafverfahrens, in dem sie wegen der Verbreitung von angeblichen Falschinformationen über die russischen Streitkräfte angeklagt ist. Dabei drohen ihr der Agentur Interfax zufolge zwischen fünf und zehn Jahren Haft.

 
Russen kaufen mehr Antidepressiva
In Russland ist der Verkauf von Antidepressiva in Apotheken zuletzt deutlich gestiegen. In der Woche vom 19. bis zum 25. September sei der Absatz um 120 Prozent gestiegen, meldete die Staatsagentur TASS heute unter Berufung auf Zahlen des Chemiekonzerns DSM. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am 21. September die Teilmobilmachung angeordnet und will nach offiziellen Angaben 300.000 Reservisten einziehen lassen.

Dadurch sollen nach den Niederlagen der russischen Armee in der Ukraine die besetzten Gebiete gehalten werden. Die Chefin der Allianz pharmazeutischer Verbände, Viktoria Presnjakowa, sagte zur TASS, seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Ende Februar sei die Nachfrage nach Antidepressiva, Schlaf- und Beruhigungsmitteln in Russland gegenüber den Vorjahren deutlich gestiegen. Sie führte das auf die „geopolitische und wirtschaftliche Lage“ zurück.

Nach ihren Angaben gibt es viele Patienten und Patientinnen, die sich zum ersten Mal solche Mittel verschreiben ließen. Die Bevölkerung kaufe aber auch nicht rezeptpflichtige Arzneimittel zur Beruhigung. Viele Medikamente, die etwa in europäischen Ländern rezeptpflichtig sind, gibt es in Russland einfach in der Apotheke zu kaufen.

 
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