Dass der Adel mit Leibeigenen machen konnte was er wollte, war doch früher überall so, oder.
Seit der Eroberung durch die Mongolen vor 800 Jahren gab es in Russland kein Privateigentum mehr (und gibt es bis heute nicht); alles gehörte zunächst dem mongolischen Khan und danach dem Zaren, das bedeutet es gehörte dem Staat, weil der mongolische Khan/der rus. Zar ist der Staat selbst, das war ein und dasselbe.
Daher gab es in Russland keine freien Menschen; die Sklaverei in Russland war total. Im 1897 unterzeichnete der letzte russische Zar Nikolaus II bei der ersten russischen Volkszählung: „Durch die Gnade Gottes, Zar Nikolaus II, Chosjain des russischen Landes." Das Wort
"Chosjain" kann mit "Herr" oder mit „Besitzer“/„Eigentümer“ übersetzt werden, in diesem Fall war letzteres gemeint.
Auch der russische Adel – die Grundbesitzer – waren keine freien Menschen; der Zar konnte mit jedem von ihnen machen, was er wollte: ihm Land mit Leibeigenen geben, ihn reich machen oder foltern, ihn nach Sibirien verbannen oder hinrichten.
Alle Grundbesitzer mussten dem Zaren entweder im Staats- oder Militärdienst dienen, dafür erhielten sie für die Dauer ihres Dienstes vom Zaren Land zusammen mit den Bauern, aber nur so lange sie dienten.
Russland ist einzigartig in Europa; es kann nur mit dem Osmanischen Reich verglichen werden, wenn man letzteren als Teil Europas betrachtet. Beide Länder haben viele Gemeinsamkeiten und es ist kein Zufall, dass beide Erben der mongolischen Horde von Dschingis Khan sind