16. Juli 2013 18:58
Gebiete um den Südpol
Moskau blockiert Meeresschutz
"Wir sind alle völlig vor den Kopf gestoßen": Vor der Antarktis sollte der Fischfang in einem Gebiet von der Größe Indiens stark eingeschränkt werden - doch Russland stoppt den Plan aus "juristischen Gründen".
Es geht um eines der letzten Paradiese auf dem Planeten: das Südpolarmeer rund um die Antarktis. Tausende Arten leben dort oder sind im Sommer auf das üppige antarktische Nahrungsangebot angewiesen, darunter Pinguine, Wale und Seevögel. Dort sollte das größte Meeresschutzgebiet der Welt entstehen, in dem der Fischfang nur noch unter strengen Auflagen erlaubt sein sollte. Doch Russland ließ die Verhandlungen am Montag und Dienstag in Bremerhaven scheitern - wegen vorgeblicher juristischer Bedenken.
Eigentlich hätte das Schutzgebiet schon im vergangenen November im australischen Hobart beschlossen werden sollen, bei der Tagung der Staaten mit Ansprüchen an die Nutzung der Antarktis, die sich in der "Internationalen Kommission zum Schutz lebender Ressourcen in der Antarktis" (CCAMLR) zusammengeschlossen haben. Darin sind 24 Staaten und die EU vertreten, die zum Teil wie Deutschland vor allem Forschung in der Antarktis betreiben. Andere sind auch am Fischfang interessiert, wie Norwegen, Russland, China und die Ukraine. Besonders die drei letzteren hatten sich in Hobart gegen ein Schutzgebiet gewehrt. Daher wurde die diesjährige Sondersitzung in Bremerhaven einberufen, um weiterzuverhandeln.
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Doch als dann alle zu dem Treffen hinter verschlossenen Türen versammelt waren, hatte es sich die russische Delegation nach Teilnehmerangaben anders überlegt: Statt über Feinheiten der Vorschläge wie Gebietsgrenzen oder Fischfangquoten zu reden, bezweifelten die Vertreter Russlands plötzlich, dass die CCAMLR überhaupt das Recht hat, ein Schutzgebiet einzurichten.
"Wir sind alle völlig vor den Kopf gestoßen", sagt Britta König von der Naturschutzorganisation WWF. "Seit einem halben Jahr laufen die Vorgespräche, und diese Zweifel wurden nicht einmal aufgebracht." Nun müssen mehr als 100 Delegierte unverrichteter Dinge wieder abreisen - die Schutzgebiete waren der einzige Tagesordnungspunkt.
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Fast wären die Gespräche wegen Russlands Haltung komplett abgebrochen worden, hieß es. Schließlich einigte man sich jedoch, bis zur nächsten regulären Tagung im Herbst parallel zu verhandeln - einerseits über Russlands juristische Bedenken, andererseits wird weiter über die geplanten Gebiete gesprochen.
Antarktis - Moskau blockiert Meeresschutz - Wissen - Süddeutsche.de
Die Überschrift mal wieder typisch. Ich wundere mich schon nicht mehr, auch nicht dass das gepostet und bedankt wird. Böses Russland verhindert Umweltschutz und möchte nur zerstören. Derartige Assoziationen werden geweckt. Und sollen sie auch, das "juristisch" als Unterstellung eines Art Vorwandes in Anführunsgzeichen gesetzt^^ Der meines Wissens nach in der Tat nicht ganz unberechtigte Einwand findet natürlich nur wie beiläufig Erwähnung. Ich sehe nichts Schlimmes daran, jetzt genau zu prüfen, ob im Rahmen der CCAMLR Schutzgebiete eingerichtet werden dürfen und sich dann wieder zusammen zu setzen. Das man an sich pappesatt ist, verstehe ich. Aber wenn vielleicht sich auch nur die Zweifel des einen als berechtigt herausstellen werden... Aber das wird dann keine Nachricht und auch keinen Post hier finden