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Nachrichten Russland

Putin: Jeder hat das Recht auf Meinungsäußerung

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Laut dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hat jeder das Recht, seine Meinung frei zu äußern, und zwar im Rahmen des Gesetzes.
„Jeder hat ein Recht auf Selbstäußerung und Kritik, jeder kann und darf seinen Standpunkt, seine Position, auch eine kritische, gegenüber jedermann im Land äußern“, sagte Putin am Freitag auf dem Jugendforum „Seliger 2013“ in Bezug auf die Protestaktionen der Opposition in Russland.

Putin merkte zugleich an, dass eine solche Aussage korrekt sein muss. „Es kommt darauf an, im Rahmen des geltenden Gesetzes zu bleiben und die Rechte und die Interessen anderer Bürger nicht zu verletzten“, so der Präsident.

Er zolle der Beharrlichkeit der Kommunistischen Partei, die das Thema der Effektivität der Regierungstätigkeit aufwerfe, Tribut, so der Präsident. Er respektiere auch die Reaktion der Opposition darauf, was sich im Machtsystem tue. „Es handelt sich hierbei um ein Verfassungsrecht“, so Putin.

Putin: Jeder hat das Recht auf Meinungsäußerung | Politik | RIA Novosti

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Putin: Internet ist Raum der Freiheit

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Das Internet ist laut Russlands Präsident Wladimir Putin ein Raum der Freiheit: Man muss sehr vorsichtig damit umgehen und darf keine unnötigen Beschränkungen vornehmen, so der russische Staatschef.
„Das Internet ist ein Raum der Freiheit. Unsere ganze Gesellschaft muss frei sein – wie sie eben auch ist“, sagte Putin am Freitag im Jugendlager Seliger-2013, 400 Kilometer nordwestlich von Moskau.

Das Internet sei ein Teil des gesellschaftlichen Lebens, führte er weiter aus. Hier sollten Regeln eingehalten und Gesetze befolgt werden.

Putin verwies darauf, dass alle Länder Internet-Regeln haben. „Wir müssen allerdings äußerst vorsichtig vorgehen“, fügte er an. Das Internet müsse vor Propaganda von Extremismus und Pädophilie geschützt sein, hieß es.

http://de.ria.ru/politics/20130802/266597336.html

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Putin unzufrieden mit Korruption, Arbeit von Staatsapparat
und niedrigen Einkommen der Bürger


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Der russische Präsident Wladimir Putin ist mit dem nicht genug effektiven Kampf gegen die Korruption sowie mit niedriger Qualität der Arbeit des Staatsapparats und des politischen Systems unzufrieden.
Es gebe noch mehrere Probleme, die seine Unzufriedenheit auslösten, darunter niedrige Einkommen der Bürger und die mangelnde Entwicklung der Infrastruktur, sagte der Staatschef am Freitag bei einem Treffen mit Teilnehmern des Jugendlagers Seliger-2013 bei Twer.
"Die Korruption zersetzt unsere Gesellschaft und das staatliche System… All das zeugt davon, dass effektive Lösungen dieser Probleme erforderlich sind", sagte Putin.

http://de.rian.ru/russia/20130802/266598595.html
 
Olympisches Komitee Russlands verspricht keine Diskriminierung in Sotschi

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Das Nationale Olympische Komitee (NOK) Russlands hat versprochen, dass es während der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi keine Diskriminierung geben wird, nach welchem Merkmal auch immer.
Athleten und Gäste nicht traditioneller sexueller Orientierung hätten nicht um ihre Sicherheit zu bangen, wenn sie ihre Ansichten im Beisein von Kindern nicht aufzwingen würden, erklärte NOK-Vorsitzender Alexander Schukow am Montag in Moskau. "Das Olympische Komitee Russlands, die Regierung der Russischen Föderation und das Organisationskomitee Sotschi 2014 werden die Spiele ohne Diskriminierung von Athleten, offiziellen Persönlichkeiten, Zuschauern und Vertretern der Presse wegen ihrer Rasse, Religion, politischen Ansichten, Geschlechts oder beliebiger anderer Merkmale gewährleisten. Das entspricht voll und ganz der Politik der Olympischen Bewegung", betonte Schukow.

"Ich möchte ein weiteres Mal unterstreichen, dass das gültige Gesetz ausschließlich die Propaganda nicht traditioneller sexueller Beziehungen unter Minderjährigen verbietet. Wenn jemand seine Ansichten im Beisein von Kindern nicht aufzwingt, bleibt er straffrei. Athleten mit nicht traditioneller sexueller Orientierung können uneingeschränkt an allen Wettkämpfen und anderen Veranstaltungen im Rahmen der Spiele teilnehmen, ohne dass sie um ihre Sicherheit bangen müssen", fuhr Schukow fort.

Nach der Annahme des russischen Gesetzes über das Verbot von Gay-Propaganda schrieben mehrere westliche Medien, dass ausländische Sportler, darunter Athleten der Olympischen Winterspiele in Sotschi, unter dieses Gesetz fallen werden. Die russischen Behörden versicherten aber, dass sich niemand ins persönliche Leben der Gäste und Teilnehmer der Spiele einmischen will. Aber alle Gäste und Athleten hätten die russischen Gesetze einzuhalten, hieß es in Moskau.

"Wir erwarten alle Gäste und Teilnehmer der Spiele und machen alles in unseren Kräften Stehende, damit sie sich komfortabel und sicher fühlen. Das ist ein großes Ereignis, und wir rechnen damit, dass die Spiele ausnahmslos für alle Gäste der Stadt Sotschi zu einem Fest werden", sagte Schukow.

Olympisches Komitee Russlands verspricht keine Diskriminierung in Sotschi | Sport | RIA Novosti

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Medwedew: Westen spielt Elefant im Porzellanladen

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Einige Länder des Westens führen sich nach Ansicht von Premier Dmitri Medwedew in so manchen Regionen der Welt auf wie ein Elefant im Porzellanladen.
„Sie dringen ein, zerstören drinnen alles und wissen dann nicht, was damit anzufangen ist“, äußerte er in einem Interview für den TV-Sender Russia Today.
„Was hat der Arabische Frühling der arabischen Welt gebracht? Freiheit? Nur teilweise. In einer beachtlichen Zahl der Staaten sind es endlose blutige Zusammenstöße, Regimewechsel und Unruhen. Diesbezüglich habe ich keine Illusionen“, so Medwedew.

Unter dem Vorwand des Kampfes für nationale Interessen sowie für Rechte und Freiheiten sei es faktisch zu einer gewaltigen Demontage des politischen Systems eines anderen Staates, zu einer flagranten Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates und zur Installierung eines genehmen politischen Regimes gekommen.

„Im Irak ist es äußerst unruhig. Täglich gibt es dort Dutzende von Toten“, führte der Regierungschef weiter aus. „Libyen ist vom Krieg faktisch zerfleischt, heute gibt es dort mehrere einzelne Gebiete, die, wie wir auch angenommen haben, nicht wirklich aus dem Zentrum verwaltet werden. Vom furchtbaren Schicksal von Muammar al-Gaddafi ganz zu schweigen. Dies ist ein weiterer Fleck auf dem Gewissen der Menschen, die den Beschluss über die Militäroperation gefasst haben.“

„In Syrien ist wirklich ein Bürgerkrieg im Gange, was sehr traurig ist. Wir haben stets die Meinung vertreten, dass die Syrer selbst ihre Probleme regeln müssen. Eine aktive Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten würde dort die gleichen Probleme entstehen lassen. So würden wir einen weiteren instabilen Staat bekommen, der sich im Zustand eines permanenten Bürgerkrieges befindet“, betonte Medwedew.

http://de.ria.ru/russia/20130804/266604036.html
 
Russland-Experte Rahr: Deutschland braucht eine neue Ostpolitik

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In Deutschland wird darüber diskutiert, ob die Bundesregierung in der Ostpolitik umschwenken muss, schreibt der Politologe Alexander Rahr in der Zeitung „Iswestija“ am Dienstag.
Anfang der 1970er-Jahre setzte Bundeskanzler Willy Brandt auf eine neue Ostpolitik. Statt eines Wettrüstens schlug der Westen der Sowjetunion einen Wirtschaftshandel vor. Dank der Wirtschaftsverbindungen sollten die politische Blockbildung gelockert und die demokratischen Prozesse in Osteuropa beeinflusst werden. Das damals entstandene Vertrauen förderte die Annäherung zwischen den beiden Ländern nach dem Zerfall der Sowjetunion. Die Kanzler Helmut Kohl und Gerhard Schröder nutzten die Instrumente der Ostpolitik, um Vertrauen zwischen Deutschland und Russland herzustellen.

Nach der Erweiterung der EU und der Nato konnte Deutschland seine Ostpolitik nicht mehr so intensiv vorantreiben. Die Neulinge waren gegen die Annäherung Russlands an Europa und hatten Angst vor dem russischen Neoimperialismus. Auch neue geopolitische Konflikte zwischen den USA und Russland bremsten die Ostpolitik der Bundesregierung. 2006 begann die Ära von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die keine Alternative zum „heiligen Bündnis“ mit den USA sieht.

Europa steht am Scheideweg. Die USA wollen die Europäer in den neuen Superblock locken und setzen auf den Aufbau einer gemeinsamen Freihandelszone. Statt russischem Gas soll amerikanisches Schiefergas in Europa fließen. Die USA brauchen dringend neue Absatzmärkte. Die EU soll die USA aus der Krise holen. Ein starkes Wirtschaftsbündnis zwischen der EU und den USA würde Länder wie Russland, China und Indien dazu zwingen, sich den neuen Regeln anzupassen. In diesem Fall würden Institutionen wie IWF, G8, Weltbank, Nato wieder an Bedeutung gewinnen und Organisationen wie BRICS, G20, SOZ und Eurasische Union in den Hintergrund drängen.

Die Ukraine ist unerwartet in den Mittelpunkt der neuen Geopolitik gerückt. Kiew muss sich entscheiden – entweder eine Annäherung an die EU oder die Eurasische Union.
Europa droht eine Spaltung. West- und Mitteleuropa schließen sich den transatlantischen Verbündeten an. Russland nähert sich China an. Angesichts des Chaos im Nahen Osten fürchtet Europa, von den USA allein gelassen zu werden.
Was sollte Russland in diesem Fall machen? Eine Abkehr von Europa wäre fatal, denn damit geht der Antrieb für die Modernisierung der russischen Wirtschaft und Gesellschaft verloren. In Russland entwickelt sich eine Mittelschicht, die Russland auf dem europäischen und nicht auf dem asiatischen Weg sehen will.

Russland muss sich Gedanken über eine neue Westpolitik machen, wobei Ideen der deutschen Ostpolitik als Grundlage genommen werden. Moskau sollte den Dialog mit der EU über die Bildung einer gemeinsamen Freihandelszone wieder aufnehmen. Durch die Zusammenarbeit um Afghanistan können die Positionen zu Syrien und zum Iran angenähert werden. Sollte in Russland eine positive Westpolitik entstehen, wird es den Deutschen leichter fallen, zu einer konstruktiven Ostpolitik zurückzukehren.

Russland-Experte Rahr: Deutschland braucht eine neue Ostpolitik | Zeitungen | RIA Novosti

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Tschetschenien: Scharfschütze einer Spezialeinheit bei Anschlag getötet

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In Tschetschenien ist ein Soldat bei einem Doppelanschlag ums Leben gekommen, zwei seiner Kameraden erlitten Verletzungen. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen handelt es sich um Scharfschützen aus der Elite-Einheit Sewer.

Zwei Bomben waren am Montagnachmittag mit einem Abstand von 25 Minuten hochgegangen, als die Sewer-Soldaten einen Waldstreifen durchkämmten, wie das Innenministerium offiziell mitteilte. Dabei wurden zwei Soldaten verletzt, einer von ihnen erlag auf dem Weg ins Krankenhaus seinen Wunden.

Nach inoffiziellen Angaben handelt es sich bei dem Toten um einen Scharfschützen einer Spezialkompanie.
Die Situation in den nordkaukasischen Republiken ist immer noch unruhig. Nach Behördenangaben sind dort Dutzende Banden mit Hunderten Mitgliedern aktiv.

http://de.ria.ru/politics/20130813/266660837.html
 
Rätselhaftes Taubensterben in Moskau

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Die Moskauerinnen und Moskauer machen sich Sorgen um die Tauben. In sozialen Netzwerken und Blogs ist von einer mysteriösen Seuche die Rede, die die grauen Stadtvögel dahinrafft.
„Tatsächlich rufen in letzter Zeit vermehrt besorgte Bürger an, die eindeutig kranke Vögel gesehen haben“, teilte der Vorsitzende des russischen Vogelschutzverbandes, Viktor Subakin, RIA Novosti mit. Von einer mystischen Krankheit will der Vogelkundler jedoch nichts wissen. Ihm zufolge handelt es sich „zweifellos um einen natürlichen Regulierungsmechanismus“ der Taubenpopulation – hervorgerufen und verstärkt durch das Zufüttern. Derartige Prozesse treten laut dem Ornithologen ein, wenn viele Vögel auf kleinem Raum geballt leben, wie das in Moskau der Fall sei.

Der Vogelexperte warnte dabei davor, die Tauben zu berühren. Da die Tiere ihr Futter unter anderem auf den Müllhalden finden, könne man sich dabei eine Ornithose holen, hieß es.
An den Moskauer Veterinärausschuss hat sich dabei noch niemand mit einer Anfrage zu toten oder kranken Tauben gewandt.

Der Chef des Verbraucherschutzes Rospotrebnadsor Gennadi Onischtschenko erklärte, die Meldungen über das massenhafte Taubensterben seien derzeit noch kein Grund zur Panik. Russlands Ober-Hygienearzt wollte dabei nicht einmal den Fakt selbst bestätigen. Dies liege in der Kompetenz anderer Stellen, hieß es.

Rätselhaftes Taubensterben in Moskau | Panorama | RIA Novosti
 
Alexander Rahr ist für mich einer der besten Russlandkenner in Deutschland. Niemand, der Honig ums Maul schmiert, aber differenziert schreibt und redet.

Russland und Georgien: Unversöhnliche Nachbarn

14. August 2013 Juri Simonjan, für Russland HEUTE
Weder die Regierungen noch die Einwohner der beiden Länder scheinen zurzeit ein drängendes Interesse an der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zu verspüren. Die angestrebte NATO-Mitgliedschaft könnte die Lage sogar noch verschärfen.

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Der georgische Premier Iwanischwili erklärt, dass die diplomatischen Beziehungen zu Moskau nicht wieder aufgenommen werden können, solange die russischen Streitkräfte sich in Südossetien und Abchasien befinden. Foto: Reuters

Am fünften Jahrestag des russisch-georgisches Krieges nehmen die Regierungen in Moskau und Tiflis immer noch Positionen ein, die ein Relikt dieser Auseinandersetzung zu sein scheinen. Die neue georgische Regierung unter Bidsina Iwanischwili wirft zwar Ex-Präsident Michail Saakaschwili und dessen Umfeld vor, an der Katastrophe vom 8. August 2008 Schuld zu sein, bezeichnet Russland aber auch weiterhin als einen Okkupanten. Außerdem schwört man, dass Georgien Abchasien und Südossetien unter allen Umständen von dieser Okkupation befreien werde – allerdings ohne einen neuen Krieg und nur auf friedlichem Wege.
Die Ambivalenz der neuen georgischen Regierung ist auch am Verhältnis zu Russland zu erkennen. Einerseits erklärt Iwanischwili, dass die diplomatischen Beziehungen zu Moskau nicht wieder aufgenommen werden können, solange die russischen Streitkräfte sich noch auf dem Territorium Georgiens befinden. Tiflis betrachte Abchasien und Südossetien weiterhin als sein Hoheitsgebiet. Andererseits spricht er aber auch von der Notwendigkeit einer grundlegenden Verbesserung der Beziehungen zu Russland. In Moskau wird die Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen ebenso an Bedingungen geknüpft: Georgien solle die neue Realität akzeptieren, das heißt, sich mit der Souveränität seiner früheren autonomen Republiken abfinden.
Diese unvereinbaren Forderungen, gerade in den verwendeten scharfen Formulierungen, lassen nicht darauf hoffen, dass in der nächsten Zukunft auf den Botschaften in Moskau und Tiflis die jeweilige Staatflagge wehen wird.
Die Kontakte zwischen Moskau und Tiflis werden gegenwärtig in zwei Formaten gepflegt: zum einen den multilateralen Konsultationen zur Verhütung von Spannungen in Abchasien und Südossetien in Genf, die immer in einem Zeitraum von ein bis zwei Monaten abgehalten werden, zum anderen die direkten Verhandlungen zu ökonomischen und humanitären Fragen zwischen dem stellvertretenden Außenminister der Russischen Föderation, Grigorij Karasin, und dem Sondervertreter des Ministerpräsidenten Georgiens für die Beziehungen zu Russland, Surab Abaschidse, die in Prag stattfinden. Diese Treffen sind allerdings seltener als die in Genf.
Natürlich ist es nicht normal, wenn Nachbarn nicht miteinander reden. Aber wenn man sich diese Situation mit den Augen der russischen und georgischen Gesellschaft anschaut, scheint die Frage der Wiederherstellung diplomatischer Beziehungen nicht sonderlich drängend zu sein. Akute Forderungen aus der Gesellschaft, die die Führungen der beiden Länder zur Lösung dieses Problems drängen würde, gibt es nicht.

Besonders die Georgier leiden unter der Engstirnigkeit der Regierungen
Für die russische Seite hat das Fehlen einer diplomatischen Vertretung in Tiflis wohl vor allem Imagegründe. Die Russen haben kein Problem mit Georgien: Für die Einreise in das Land benötigen sie nicht einmal ein Visum, russische Investitionen sind hier mindestens genauso gerne gesehen wie etwa amerikanische, und auf dem Markt findet man eine reiche Auswahl russischer Produkte.
Die Georgier halten Dostojewskij und Puschkin auch weiterhin für herausragende Schriftsteller, in Georgien kann man russisches Fernsehen
empfangen – eigene Fernsehsender gibt es kaum und die russischen Filme werden nicht einmal ins Georgische synchronisiert – und wenn man einen Einheimischen auf Russisch anspricht, wird man nicht gleich zum Teufel gejagt.
Auf der georgischen Seite ruft das Fehlen diplomatischer Beziehungen eine gewisse Unbehaglichkeit hervor. Alleine schon deshalb, weil einige Bürger Georgiens aus den verschiedensten Gründen auch weiterhin überwiegend auf dem Territorium der Russischen Föderation wohnen und all ihre Probleme über die Botschaft der Schweiz regeln müssen. Zurzeit ist eine Einreisegenehmigung für den normalen Bürger so gut wie unmöglich zu bekommen. Wenn Russland allerdings, wie spekuliert wird, für Bürger Georgiens die Visapflicht abschafft oder aber zumindest lockert, so wird die georgische Regierung lange auf die von ihr gestellten Bedingungen für die Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen zu Moskau pochen können – auf das tatsächliche Verhältnis zwischen den Ländern wird das keine negative Auswirkung haben.
Russland hat seinen Markt für georgische Produkte wieder geöffnet. Bald soll die Flugstrecke, die zurzeit nur mit Charterflügen aufrecht erhalten wird, wieder in den Linienbetrieb überführt werden, die Wasser- und Landverbindungen zwischen den beiden Staaten können bereits wieder ungehindert genutzt werden. Es fällt schwer, ein Land zu finden, mit dem Georgien engere Kontakte unterhält – zumindest vom Standpunkt des Alltagslebens betrachtet. Auf den Agrar-Märkten der Nachbarn Aserbaidschan und Türkei, die Tiflis zu seinen strategischen Partnern zählt, sind georgische Produkte im Großen und Ganzen kaum zu finden. Und mit dem von Georgien so heißgeliebten Westen steht es aufgrund der Wettbewerbssituation sogar noch schlechter, denn dort schützt man lieber seine eigenen Produzenten. Der russische Markt erweist sich für Georgien also als alternativlos und dessen Wiederherstellung ist für die georgische Wirtschaft von großer Bedeutung.

Russland steht Georgiens NATO-Ambitionen kritisch gegenüber
Es wäre allerdings naiv zu glauben, dass die tendenzielle Verbesserung der russisch-georgischen Beziehungen ein unumkehrbarer Prozess wäre. Der Regierungswechsel in Georgien hat nichts an den außenpolitischen Zielen
geändert. Zumindest hat laut Iwanischwili der Beitritt zur NATO und anderen westlichen Organisatoren auch weiterhin eine sehr hohe Priorität.
Moskau kann sich, wie aus dem jüngsten Interview des Ministerpräsidenten Dmitri Medwedjews mit dem georgischen Fernsehsender Rustawi-2 zu erfahren war, absolut nicht mit einem Beitritt Georgiens zur NATO anfreunden und wird diesem Prozess sicher nicht mit einem Lächeln zusehen. Bei Bedarf und genauer Analyse lassen sich jederzeit in den auf dem russischen Markt mittlerweile wieder verfügbaren georgischen Produkten für den Verbraucher schädliche Substanzen und in den Flugzeugen aus Tiflis nach Russland unerwünschte Personen finden. Und wie die Erfahrungen in den russisch-georgischen Beziehungen der vergangenen zehn Jahre gezeigt haben, wäre dies lediglich der Auftakt zu einer neuen bilateralen Krise.

Russland und Georgien: Unversöhnliche Nachbarn | Russland HEUTE


 
[h=1]Medwedew: Internationale Berichterstattung über Kaukasus-Konflikt 2008 war von Zynismus geprägt[/h]
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Als zynisch hat der russische Premier Dmitri Medwedew die Berichterstattung über den Südossetien-Konflikt 2008 in einer Reihe von internationalen Medien bewertet. Die Berichte darüber „enthielten zu 90 Prozent Propaganda und nur zu zehn Prozent Wahrheit“, sagte er in einem Interview für den TV-Sender Russia Today im Vorfeld des 5. Jahrestages des Konflikts.


„Für mich war dies natürlich eine große Enttäuschung“, sagte Medwedew, der damals den Posten des russischen Präsidenten bekleidete. „Ideologie ist zwar in der Tätigkeit aller Medien so oder anders präsent, dies ist auch normal. In dem, wie sich aber einzelne Medien zu dem Zeitpunkt verhielten, war eine Menge Zynismus: Schwarz wurde für weiß ausgegeben, Russland wurde als Aggressor hingestellt. Erst nach geraumer Zeit fing man an, etwas anderes zu sagen: ‚Naja, wahrscheinlich waren die Russen zu hart, es waren aber sie, die angegriffen wurden.‘“


Medwedew verwies darauf, dass der jetzige georgische Premier Bidsina Iwanischwili bereits eingeräumt hat: Es war die georgische Staatsführung, die den Konflikt entfacht hatte.
Eine der Lehren, die aus dem damaligen Konflikt zu ziehen ist, sei „die Voreingenommenheit einer ganzen Reihe von ausländischen Medien und deren extrem propagandistische Einstellung gegen unser Land“, stellte der russische Regierungschef fest. „Sie haben quasi im Chor eine Partie interpretiert, die an einem bestimmten Ort komponiert worden war.“


Was konkret die USA anbelangt, so habe Medwedew damals nach eigenen Worten mit einer objektiveren Analyse gerechnet.
Für Russland sei zwar die Reaktion der Partner in der internationalen Völkergemeinschaft, in der GUS und anderen Integrationsvereinigungen wichtig, das Wichtigste sei aber der Schutz der Interessen Russlands und der russischen Bürger. „An die internationale Reaktion habe ich damals als an einen zweit- oder drittrangigen Faktor gedacht. Ich habe zwar schon auch daran gedacht, dies war aber nicht das Wichtigste.“

Auf die Frage hin, warum die USA bei der Unterstützung Georgiens im damaligen Konflikt nicht „bis zu Ende gegangen sind“, erwiderte Medwedew: Jeder US-Präsident begreift, dass es keinen Konflikt mit Russland geben darf. „Dort gab es zwar Hitzköpfe, das wissen wir auch, ich denke aber, dass es auch kühle Überlegungen gab, dass dies zu einem überaus ernsten Konflikt führen kann, den niemand braucht.“

Medwedew: Internationale Berichterstattung über Kaukasus-Konflikt 2008 war von Zynismus geprägt | Politik | RIA Novosti
 
Sibirien erhält hochmodernes Weltraumteleskop

15. August 2013 Andrej Kisljakow, für Russland HEUTE
In Sibirien wird unter der Aufsicht des deutschen Max-Planck-Instituts zurzeit ein Gamma-Teleskop gebaut, das noch nie da gewesene Forschungsmöglichkeiten im Bereich der Teilchenphysik bieten soll. Es ist das erste von bisher zwei geplanten Hochleistungsteleskopen in der Region.

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Das Max-Planck-Institut unterstützt den Bau eines neuartigen Gamma-Teleskops in Sibirien, das einzigartige Einblicke in die Astrophysik ermöglicht. Foto: ITAR-TASS

Die rasante Entwicklung von Halbleiter-Technologien und optischen Geräten ermöglicht eine immer bessere Erforschung des Weltalls. Und dies nicht nur mithilfe von orbitalen und interplanetaren Satelliten, sondern auch dank der Infrastruktur auf der Erde. Die Rede ist von Teleskopen.
In drei Jahren soll auf dem astrophysikalischen Versuchsgelände der Universität Irkutsk im südöstlichen Sibirien dank internationaler Zusammenarbeit ein einzigartiges Weltraumteleskop die Arbeit aufnehmen. In dem Komplex sollen kosmische Gammastrahlung erforscht und hochenergetische Teilchen aus dem Weltall registriert werden.
„Diese Station wird weltweit ihresgleichen suchen", erklärt der Rektor der Irkutsker Universität, Alexander Argutschinzew. „Sie wird superschnelle Teilchen aus dem Kosmos erfassen. Im Tuntinskij-Tal wird es die Möglichkeit geben, Teilchen zu erforschen, die noch um ein Vielfaches schneller sind als jene im berühmten ‚Large Hadron Collider' im Europäischen Kernforschungszentrum CERN."
Das Gamma-Teleskop unterscheidet sich von normalen Teleskopen dadurch, dass es anstelle des bekannten Teleskoprohres ein System optischer Stationen zur Erfassung geladener Teilchen nutzt, welche durch den Zusammenprall kosmischer Strahlung mit der Atmosphäre entstehen. Seine Detektoren sind in einem Abstand von 100 Metern zueinander angeordnet, das Gesamtgebiet soll hierbei bis zu 100 Quadratkilometer messen.
Gegenwärtig ist im Tuntinskij-Tal ein unter anderem aus russischen und deutschen Astrophysikern bestehendes Team tätig, das 175 hochsensible Lichtsensoren verwendet, die auf einem Areal mit einer Fläche von drei Quadratkilometern verteilt sind. Eine solche Anordnung der Geräte ermöglicht eine höhere Messgenauigkeit im Bereich der Sonder-Beobachtungen kosmischer Strahlung, als es traditionelle Teleskope mit einer vergleichbaren Charakteristik gewährleisten können. In drei Jahren entsteht dort die weltweit größte Ansammlung optischer Sensoren, die der Erforschung kosmischer Strahlung dienen. Die Zahl der optischen Detektoren wird dann von 175 auf 1000 Stück erweitert. Die Gesamtfläche soll in etwa zehn Quadratkilometer betragen.
Das neue Gamma-Teleskop Tunka-HiSCORE, dessen Bau von deutschen
Wissenschaftlern und Fachleuten aus dem Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching bei München unterstützt wird, soll über eine Empfindlichkeit verfügen, die zehnmal so groß wie die seines Vorgängers ist. Erstmals wird es möglich sein, bisher kaum bekannte Objekte zu erforschen, zum Beispiel die so genannten Pevatronen – energiereiche Quellen für die Gammastrahlen, die ein Vielfaches mehr an Energie produzieren als zum Beispiel die Photonen des sichtbaren Lichts.
Deutschland stellt die Gerätetechnik für das Teleskop und übt die Bauaufsicht aus. Der Großteil der Projektkosten von 70 Millionen Euro wird mithilfe von Fördermitteln finanziert, die die Irkutsker Forscher im April dieses Jahres eingeworben haben.
Die Wissenschaftler hoffen, im laufenden Jahr eine aus 20 Detektoren bestehende Versuchsanlage bauen zu können. Bis zum Jahre 2015 soll dann das Teleskop mit einer Fläche von einem Quadratkilometer fertig gestellt sein.
„Der Vorteil dieser Anlage für Russland", unterstrich Alexander Argutschinzew, „ist offensichtlich. Die hiesigen Wissenschaftler müssen nicht mehr ins Ausland reisen, um an Teilchenbeschleunigern zu arbeiten. Sie können dadurch nicht nur den organisatorischen Aufwand vermeiden, der dadurch normalerweise auf sie zukommt, sondern sparen auch jede Menge Zeit, denn die Warteliste der Wissenschaftler für einen Beschleuniger ist so lang, dass sie normalerweise in Monaten, wenn nicht sogar in Jahren angegeben wird."
Das oben erwähnte Teleskop ist dabei bereits das zweite System dieser Art in Sibirien. Eine weitere Erdstation mit einem Laser-System wird 2014 auf Grundlage des German-Titow-Laserzentrums im Altai entstehen. Das Hochleistungsteleskop mit einer Masse von 100 Tonnen, das auf einem Berggipfel in einer Höhe von 650 Metern errichtet wurde, soll die Verfolgung von Weltraumobjekten mit einer Geschwindigkeit von drei Grad pro Sekunde und einer Einstellgenauigkeit von ungefähr zwei Bogensekunden ermöglichen.
Laut öffentlichen Quellen erfasst das Altai-Teleskop Weltraumobjekte geringer Abmessung und Überwachungssatelliten. Selbst bei fehlendem Sonnenlicht können Objekte im Infrarotbereich beobachtet werden. Zudem werden Objekte mit einer niedrigen Umlaufbahn ohne die sonst üblichen Winkelreflektoren zu lokalisieren sein. Auch eine Laser-Lokalisierung des Mondes zur Ermittlung des Einflusses des Mond-Erde-Systems auf die Umlaufbahn der GLONASS-Satelliten ist möglich.
„Auf eine Entfernung von zweihundert Kilometern kann man noch das Bild eines Gegenstandes von der Größe einer Streichholzschachtel erkennen",
bemerkte der stellvertretende Chef-Konstrukteur der wissenschaftlichen Produktionsgemeinschaft Sistemy prezisionnogo priborostrojenia, Jewgenij Grischin. „Außerdem ist das System in der Lage, ein fotometrisches Signal mit einem Durchmesser von zwei bis drei Zentimetern aus einer Entfernung von 36 000 Kilometern zu empfangen", unterstrich er.
Neben dem Aufspüren der sich im Orbit befindlichen und von Menschenhand geschaffen Objekte, ermöglicht die leistungsstarke Gerätetechnik des neuen Teleskops die Beantwortung derjenigen Fragen, die mit der Erforschung des fernen Weltraums zusammenhängen. Auch können Weltraummüll und Meteoriten in der unmittelbaren Nachbarschaft des russischen Weltraumkomplexes und der IKS identifiziert und deren Laufbahn verfolgt werden.
Nach Meinung von Militärexperten ist die einzige mit diesem russischen Teleskop vergleichbare Anlage die US-amerikanische Station AEOS, die zurzeit auf Hawaii gebaut wird.

Sibirien erhält hochmodernes Weltraumteleskop | Russland HEUTE


 
Eigentlich gehört das in den Bereich "Naturwissenschaften"!?!?
Da hast du nicht Unrecht. Dieser Sammeltrhead hier steht zwar unter "Außenpolitik", ist aber gedacht und entsprechend auch geeignet für allgemeine Nachrichten aus und mit Bezug zu Russland. Von Politik über Kultur, Lifestyle, Gesellschaft bis hin zu Wissenschaftsnews.... Wollte jetzt dazu keinen eigenen Thread eröffnen:)

Wenn wir schon dabei sind noch ein Nachtrag.

Expedition ins Ewige Eis: Studenten erforschen den Nordpol

8. August 2013 Tatjana Schramtschenko, Russland HEUTE
Die „Schwimmende Arktische Universität“ ist ein innovatives Bildungsprojekt, das es jungen Forschern ermöglicht, mit einem Schiff die arktischen Meere zu befahren und vor Ort wissenschaftliche Erkenntnisse über den Nordpol zu sammeln. Auch international stößt das Projekt auf großes Interesse.


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Das Bildungsprojekt „Schwimmende Arktische Universität“ ermöglicht es jungen Wissenschaftlern, die Arktis zu erforschen. Foto: Pressebild

Archangelsk ist eine Hafenstadt im Norden Russlands. Sie verläuft entlang des rechten Ufers der Nördlichen Dwina, eines breiten, kalten Stroms, der in das Weiße Meer mündet. Hier, an der Anlegestelle 150 des Archangelsker Flusshafens, legt am 26. Juli um 9 Uhr das Expeditionsschiff „Professor Moltschanow" an – eine schwimmende Universität. Auf dessen rechter Bordseite stehen die jungen Passagiere in einer Reihe – darunter Studenten und Doktoranden russischer Universitäten, die im Zuge einer dreiwöchigen Expedition das Wasser, den Schnee, das Eis und die Vegetation der kalten Arktis erforscht haben und jetzt wieder nach Hause zurückkehren.
Die schwimmende Universität wurde 2011 im Rahmen einer Kooperation zwischen der Nördlichen Arktischen Föderalen Universität in Archangelsk (SAFU), der Bundesagentur für Hydrometeorologie und Umweltaufsicht (Roshydromet) und der Russischen Geografischen Gesellschaft (RGO) gegründet. Das Ziel des Projekts besteht darin, junge Experten unter realen Bedingungen in der Arktis darauf vorzubereiten, selbstständig in den Polarregionen Russlands zu arbeiten. Dazu wurde eigens ein Expeditionsschiff unter dem Namen „Professor Moltschanow" zur Verfügung gestellt, das mit all dem Laborequipment ausgestattet ist, das für die Erforschung der Arktis benötigt wird. Die erste Expedition des Forschungsschiffs wurde 2012 unternommen, die zweite im Juni 2013. Am 26. Juli ist das Schiff nun heil von seiner dritten Expedition heimgekehrt.

Von der Theorie sofort in die Praxis
„Die schwimmende Universität ist kein Ausflug sondern harte Arbeit", erklärt Konstantin Bogolizyn, der Leiter des Projekts. „Es handelt sich hier um Wissenschaft, bei der im Vorhinein definierte Forschungsarbeiten betrieben werden. Außerdem werden im Zuge des Projekts auch Vorlesungen in den Bereichen Meereskunde, Biologie, Chemie und Geografie sowie Seminare und Diskussionen über die gewonnenen Daten abgehalten. Das heißt, das Projekt vereint in sich Wissenschaft und Bildung."
„Während der Expedition befinden sich Studenten und wissenschaftliche Mitarbeiter an Bord des Schiffs", erläutert Konstantin Sajkow, der Leiter der ersten Expeditionsgruppe. „In den Vorlesungen erlangen die Studenten neues Wissen, das sie dann unmittelbar am Meer anwenden können, indem sie mit speziellen Geräten arbeiten. Gleichzeitig betreiben die Wissenschaftler Forschungsarbeiten und ziehen dabei Studenten hinzu – wie eine echte Universität, nur eben in kleinem Format."

24 Tage, 50 Forscher, 6 678 Kilometer
Die Aufgaben der Juli-Expedition sahen dieses Mal Forschungsarbeiten in der Kara- und Barentsee vor. In 24 Tagen hatten dabei die Besatzung der „Professor Moltschanow" sowie das Forscherteam, das aus 50 jungen Wissenschaftlern bestand, auf der Route Archangelsk–Weißes Meer–Insel Kolguew–Barentsee–Karasee–Sewernaja Semlja–Nowaja Semlja–Archangelsk insgesamt 6 678 Kilometer zurückgelegt.
Die jungen Forscher und ihre wissenschaftlichen Betreuer sind zudem elf

Mal auf arktischen Inseln an Land gegangen. Dabei legten sie immer mit Booten an, die von Bord des Schiffs ins Meer hinabgelassen wurden. „Wir waren auf Kap Schelanija und erreichten auch die Bucht Ledjanaja Gawan im nordöstlichen Teil des Nationalparks Russische Arktis.
Wir haben mit eigenen Augen den Ort gesehen, an dem der Seefahrer Willem Barentsz überwintert hatte, und das dort zu seinen Ehren aufgestellte Kreuz", erzählt Natalja Bysowa, die Leiterin der im Juli durchgeführten Expedition. „Zwei Forscher aus dem Bereich Geoinformationssysteme legten auf Kap Schelanija an, wo sie eine Woche damit verbrachten, eine Windkraftanlage aufzustellen. Währenddessen befanden wir uns auf dem Weg zum Franz-Josef-Land. Als wir nach einer Woche wieder zu ihnen zurückfuhren, haben sie uns mit Tee empfangen, der mit umweltfreundlicher Energie aufgekocht worden war", erinnert sich Bysowa.

Gletschereis und Moos – der Expeditionsalltag
Das durchschnittliche Alter der Expeditionsteilnehmer betrug 20 bis 21 Jahre. Iwan Ljubimkow ist einer von ihnen – er ist mit 18 Jahren auch einer der jüngsten Teilnehmer. Ljubimkow ist Student am Institut für Naturwissenschaften und Biomedizin der SAFU, wobei er sich auf
theoretische Physik spezialisiert hat. Auf dem Schiff arbeitete er in der Abteilung Glaziologie und erforschte das Eis der Gletscher.
„Wir erforschen die elektrophysischen Eigenschaften des Eises", erklärt der Student. „Das Eis bildet sich aus Meerwasser und wenn dieses ganz langsam gefriert, dann hat es Trinkwasserqualität. Unsere Ergebnisse haben gezeigt, dass man es sogar in Lebensmitteln verwenden könnte. Dieses Wasser enthält nämlich weniger Salz als jenes, das entlang von Buchten fließt und Mineralien aus dem Boden aufnimmt", erläutert Ljubimkow.
Neben dem Bereich Glaziologie forscht man auf dem Schiff auch in den Gebieten Meereskunde, Hydrochemie, biologische Ressourcen, physikalische Chemie, Biologie und noch anderen Bereichen. An den im Laufe der Expedition gesammelten Proben an Eis, Schnee, Meerwasser oder Moos – eben allem, was man in drei Wochen in der Arktis sammeln konnte – werden die jungen Wissenschaftler weiterforschen. Doch das wird bereits an Land, in den Labors der Universität in Archangelsk, geschehen.

(K)ein Sprung ins kalte Wasser
Für die Mehrheit der Teilnehmer war die Arbeit an Bord von „Professor Moltschanow" ihre erste Erfahrung mit einer Expedition. Die Forscher lernten sich zudem erst auf dem Schiff kennen. Somit war auch das Projekt, das sich insgesamt drei Wochen lang auf engstem Raum und ohne jegliche
Verbindung zur Außenwelt abspielte – der Empfang mobiler Netze war nicht möglich und Internet gab es nur hier und da –, aus psychologischer Sicht eine wahre Herausforderung.
„In der Kajüte waren wir zu dritt, wobei ich tagsüber arbeitete und mich nachts ausruhte. Ich schlief von vier Uhr morgens bis zwölf Uhr mittags: Ich sah meine Nachbarn praktisch nie", erzählt Ljubimkow. „Wir waren nämlich alle mit unserer Arbeit beschäftigt. Freizeit gab es wenig und Zeit über Privatsphäre nachzudenken erst recht nicht."
Iwans wissenschaftlicher Betreuer fügt hinzu: „Ich war erstaunt, dass wir 50 Leute an Bord waren und es in den 24 Tagen zu keinem Konflikt kam." Denn auch für die wissenschaftlichen Leiter war die Expedition eine Belastungsprobe: „Wir fuhren mit Booten an Land und da begriffen wir erst, was es heißt, auf einer Strickleiter vom Schiff herunterzusteigen", bekennt Ljudmila Woroschzowa. „Das Wichtigste dabei ist, nicht daran zu denken, dass es unter dir sehr tief und kalt ist."

Mehr Länder sollen ins Boot geholt werden
Es gibt viele, die am Projekt „Schwimmende Arktische Universität" teilnehmen wollen. Da es nur eine begrenzte Anzahl an freien Plätzen gibt, werden die Studenten in einem Auswahlverfahren bestimmt. Die Konzeption und Durchführung einer solchen Expeditionsreise ist sehr
kostspielig, in diesem Fall rund 796 000 Euro, wobei die Studenten für die Reise nichts bezahlen. Finanziert wird der Großteil des Projekts von der SAFU, der Rest von Roshydromet, dem Nördlichen Amt für Hydrometeorologie und der RGO.
Am Projekt sind auch schon andere Länder interessiert, vor allem Schweden, Norwegen und Finnland, aber auch Deutschland, Kanada und die USA – ebenfalls Länder, für die die Erforschung der Arktis von besonderer Bedeutung ist. Schon bald werde das Expeditionsschiff „Professor Moltschanow" erneut in See stechen, aber dieses Mal über die Nordostpassage, genauer über jene Route, über die einst Fridtjof Nansen vor 100 Jahren gesegelt ist. Diese vierte Expedition der „Schwimmenden Arktischen Universität", soll dieses Mal von der SAFU in Kooperation mit der norwegischen Universität Tromsø finanziert werden soll. Danach kann sich die schwimmende Universität zusätzlich auch noch als international bezeichnen.

Expedition ins Ewige Eis: Studenten erforschen den Nordpol | Russland HEUTE


 
Moskauer Außenpolitiker: Russland keine politische US-Kolonie mehr

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© Fotolia/ viperagp

Russland ist keine politische Kolonie der Vereinigten Staaten – damit kommentierte Alexej Puschkow, Chef des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma (russisches Parlamentsunterhaus), die von US-Präsident Barack Obama angekündigte „Denkpause“ in den Beziehungen mit Moskau.

„Washington muss begreifen, dass Russland schon aufgehört hat, eine politische Kolonie der USA zu sein“, twitterte Puschkow am Samstag. Auch die jetzige Krise in den bilateralen Beziehungen sei nicht von Russland ausgelöst worden. Puschkow drückte die Hoffnung aus, dass das Weiße Haus sich darüber während der angekündigten Auszeit klar werde.

US-Präsident Barack Obama hatte zuvor einen Gipfel mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin abgesagt und eine Pause in den bilateralen Beziehungen angekündigt, „um zu überdenken, wohin sich Russland bewegt“. Grund für die Entscheidung sei eine anti-amerikanische Rhetorik und Stereotypen des Kalten Krieges in Moskau, hieß es.

Moskauer Außenpolitiker: Russland keine politische US-Kolonie mehr | Politik | RIA Novosti
 
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