Die Teilrepubliken hatten seit eh ihre eigene Geschichte, Kultur und Identität. Unabhängigkeitsbestrebungen sind verständlich und auch ok, gerade auch wenn es um ökonomische Stabilität etc. geht. Aber wer hat denn jetzt eigentlich von der Unabhängigkeit und den ökonomischen Veränderungen profitiert? Wenn Unabhängigkeit in den 90ern bedeutete, Kriege zu führen und die Republiken ins Chaos, Elend und in die Barbarei zu stürzen, dann kann man getrost darauf verzichten. Es gab weder Kriege in YU noch hat YU Angriffskriege geführt. Alle sozialen und ökonomischen Problematiken in YU vor dem Zerfall müssen selbstverständlich berücksichtigt werden. Ich sag nicht , alles war perfekt. Aber man muss, und das ist auch allgemeingültig, bevor es innerhalb einer so großen SFRJ zu solch enormen Veränderungen kommt und zu einer Auseinandergliederung der Republiken, Kriege und das Blutvergiessen vermeiden. Als ob die Menschen sich den Krieg herbeigesehnt hätten. Das haben sie nicht. Die Kriege wurden hineingetragen und sie wurden gemacht, wie alle Kriege gemacht werden.
Man hat auch in YU Krankenhäuser und Ferneh- und Rundfunkanstalten bombadiert. Bei den Fernseh- und Rundfunkanstalten hat man dann gesagt, ja da sitzen ja die Staatspropagandisten. Das ist einfach nur Staatsterrorismus der Nato gewesen und es war ein Überfall, bei dem sich etliche Länder, auch Deutschland , drann beteiligt haben. Das ist Fakt. Ich habe die Propaganda des "Westens" noch vor meinen Augen.