Astronomie :
Blick in die andere Hälfte des Alls
05.10.2012 00:00 Uhrvon
Bernhard Mackowiak
Seit 50 Jahren erkunden europäische Astronomen von Chile aus den Südhimmel. Von dort aus können sie nicht nur das Zentrum der Milchstraße studieren, sondern auch Objekte, die kurz nach dem Urknall entstanden.
Die Luft ist dünn und extrem trocken, die Anreise beschwerlich und dauert oft mehrere Tage. Dennoch nehmen Forscher diese Hindernisse klaglos in Kauf, um mit einem der Teleskope im chilenischen Hochland arbeiten zu können. Betrieben werden sie von der Europäischen Südsternwarte (Eso), die vor 50 Jahren gegründet wurde, mit dem Ziel, die Forschungsbedingungen europäischer Astronomen zu verbessern.
...
Am
5. Oktober 1962 unterzeichneten Belgien, Deutschland, Frankreich, die Niederlande und Schweden in Paris die Gründungsurkunde.
Auf dem 2400 Meter hohen Berg La Silla, 600 Kilometer nördlich von Santiago, entstand in der südlichen Atacamawüste das erste Großobservatorium, das 1969 seine Arbeit aufnahm. ..
...
Zudem laufen bereits die Planungen für das nächste Vorhaben: das E-ELT oder European Extremely Large Telescope. Tatsächlich würde es mit einem
Durchmesser von 39 Metern das größte Teleskop der Welt sein. Es soll 16 Mal schärfere Bilder liefern als das Weltraumteleskop „Hubble“. Übertragen auf die Erde bedeutet das: Das E-ELT wird so scharfsichtig sein, dass ein Münchner eine Zeitung in Lübeck lesen könnte.
Das Teleskop ist nicht nur extrem groß, sondern auch extrem teuer. Eine Milliarde Euro wird es nach derzeitigem Stand kosten. Es soll ab dem Jahr 2023 vom 3060 Meter hohen Berg Cerro Armazones mehr als 13 Milliarden Lichtjahre zurück in die Ursprünge des Weltalls schauen...
Astronomie: Blick in die andere Hälfte des Alls - Wissen - Tagesspiegel
Bilder von ESO gemacht:
NGC 1232 is a spiral galaxy some 65 million light-years away in the constellation of
Eridanus
Eine neue Aufnahme mit der leistungsstarken Kamera HAWK-I des Very Large Telescope der ESO am Paranal-Observatorium in Chile zeigt die wunderschöne Balkenspiralgalaxie NGC 1365 im Infrarotlicht. NGC 1365 ist Mitglied des Fornax-Galaxienhaufens und rund 60 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt.
Der Helixnebel ist mit einer Entfernung von ca. 650
Lichtjahren der nächste planetarische Nebel und damit der mit dem am größten projizierten Durchmesser (etwa halb so groß wie der projizierte Mond). Daher können in seiner Hülle auch Details der Gasstruktur aufgelöst werden.
NGC 613, Entfernung ca. 64 Mio. Lj.