Bambi
Schwiegermütterschreck
Ich glaube nicht, dass Elvedin Pezic Hass prädigen will. Es kommt manchmal darauf an wie man eine Botschaft rüberbringt und das hat er vllt zu offensiv gemacht. Ich kenne andere Vorträge von ihm und kann sagen, dass er alles andere als ein Vehabija ist, der nur Hass schüren will. Er reagiert nur sehr allergisch auf diese "glupi bosancerosi", die einfach alles vergessen und Lepa Brena feiern egal was sie getan hat. Meistens sind das Leute, die persönlich nicht viel verloren haben bzw. keine unschuldigen Verwandten verloren haben. Aber was ist zB. mit den Bosniaken aus dem Osten? Srebrenica,Visegrad,Trebinje,Gorazde,Foca usw.? Ehrlich gesagt kann ich denen nicht verübeln, wenn sie sich mit den modernen Bosancerosi nicht identifizieren können und sie verspotten. Klar müssen wir nach Vorne blicken und mit unseren Nachbarn auskommen, aber für mich heißt das Fazit immer noch Never Forget
Vor Kurzem habe ich mit einer Montenegrinerin gesprochen. Sie war total entsetzt als ich meinte ich rede Bosnisch und kein Jugoslawisch. Als ein Serbe meinte, er redet serbisch, fand sie das nur halb so schlimm, von der Reaktion her. Genauso ist ein Pezic direkt Vehabija und ein Serbe, der die Schlacht auf dem Amselfeld feiert, stinknormal. Bei den Bosniaken fehlt einfach der Konsenz, weil sie seit über 100 Jahren keinen eigenen Staat mehr haben. Dieser wird versucht über die religiösen INstitutionen zu finden, aber das sind dann gleich Extremisten, siehe Dr. Mustafa ef. Ceric.
Die Kroaten u. Serben in BiH haben große Staaten im Rücken, die längt auf einen geschichtlichen Konsenz gekommen sind und diesen in den Schulen lehren.
Ich sehe schon, was du als "Problem" betrachtest, ok, das fand ich früher auch. Mittlerweile finde ich, man muss sich mit den Gegebenheiten arrangieren. Es wird eben Leute geben, die zwar in BiH geboren sind, aber sich mit einem der Nachbarstaaten identifizieren. Und die dementsprechend diese Kultur auch ausleben. Das wäre alles nur halb so problematisch, wenn man nicht ständig sein ethnisch definiertes Stück vom Kuchen haben wollte. Eigene Schulen, eigene Geschichtsschreibung, eigene Viertel etc. Bosniaken haben insofern keinen komplett für sich eigenen Staat, aber BiH ist eben AUCH ihr Staat. Sie haben ja trotzdem eine nationale Identität, Patriotismus, Bewusstsein für die Herkunft. Und natürlich gibt es die bosnische Sprache, da sie reicher an Turzismen ist als das Serbische oder Kroatische, aber um ehrlich zu sein, für mich sind das Dialekte. Drei verschiedene Dialekte, sonst würde man einander nicht grenzübergreifend so verstehen.
Der Weg führt nun mal nicht an den Serben und Kroaten des Landes vorbei. Und ich hielte es für schlecht, sie nicht in Entscheidungen miteinzubeziehen, die den ganzen Staat etwas angehen. Von Vergessen kann aber auch keine Rede sein, das kann man von keinem verlangen und ich halte es sogar für schlecht. Es sollte nicht deswegen eine Erinnerung bleiben, damit man jemanden hassen kann, sondern damit man ein gedankliches Mahnmal hat. Und natürlich sind da auch in Puncto Srebrenica gerade die Serben in der Verantwortung. Aber auch ein Bosniake sollte gemahnt werden, was passieren kann, wenn man die Menschlichkeit ablegt. Es gab zwar kein Gleichgewicht in Puncto Schuld und Kriegsopfer, aber keine Ethnie kann ihre Hände 100%ig reinwaschen von dem, was es an Opfern gab.
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Ist seine Meinung. Ruft er damit zum Hass auf?
Ich kenne viele Bosnierinnen, die mit 16/17 geheiratet haben und sind nach wie vor glückliche Frauen. Gut 15 ist schon sehr jung, ist aber seine persönliche Meinung. Wenn er sowas zu oft bringt, kommen zu seinem nächsten Vortrag halt nicht mehr 100 Leute, sondern nur 70.
Wieviele unserer Großeltern und Ur-Großeltern so früh geheiratet haben und sich nicht schieden ließen und glücklich waren, im Gegensatz zur jetzigen Generation wo mit 25-35 geheiratet wird und die Ehe 1 Jahr anhält...
Euch ist hoffentlich klar, dass zu Zeiten unserer (Ur)Großeltern Scheidung teilweise kaum möglich war. Eine solche Frau wäre bis an ihr Lebensende stigmatisiert gewesen und hätte sich womöglich nicht selbst versorgen können. Natürlich gibt es glückliche, sehr sehr lange Ehen, so waren meine eigenen Großeltern auch, aber seien wir realistisch, da war vieles auch ein "zusammenbleiben MÜSSEN". Und in der Hinsicht ist es mir ganz Recht, dass eine Frau heutzutage keine solchen Probleme mehr bekommt, wenn sie sich trennt.