Donald Trump würde die US-Soldaten gerne aus Syrien abziehen. Aber aus seiner überraschenden Ankündigung zu einem Truppenrückzug wird erst einmal nichts, seine Regierung hält an dem Einsatz fest. Das Hin und Her offenbart einmal mehr das Chaos in der US-Außenpolitik.
Washington (dpa) - Die US-Regierung hält trotz des Wunsches von Präsident Donald Trump nach einem baldigen Truppenabzug vorerst an ihrem Einsatz in Syrien fest. Das Weiße Haus erklärte, man bleibe dem sich rasch nähernden Ziel verpflichtet, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu «eliminieren».
Der Einsatz in Syrien neige sich einem schnellen Ende zu, der IS sei fast «komplett zerstört», hieß es in der Mitteilung weiter. Man wolle mit Verbündeten über die Pläne für die Zukunft beraten. Ein Datum für einen Truppenabzug wurde aber nicht genannt. Ein Vertreter des Militärs hatte erst am Dienstag deutlich gemacht, dass in Syrien noch viel zu tun sei.
Trump hatte in der vergangenen Woche bei einer Rede im US-Bundesstaat Ohio überraschend einen baldigen und kompletten Rückzug aus dem Bürgerkriegsland angekündigt. Zudem wurde bekannt, dass das Weiße Haus das Außenministerium angewiesen hat, mehr als 200 Millionen US-Dollar für den Wiederaufbau Syriens einzufrieren. Es blieb aber unklar, ob die Äußerungen des Präsidenten auf konkreten Planungen beruhten. US-Medien berichteten, selbst seine Berater seien von der Ankündigung überrascht worden. Das Hin und Her offenbart einmal mehr das Chaos, das in der US-Außenpolitik herrscht.