Goldenes Vlies für den Türkenbezwinger
Ende Juli 1691 verfügt der Markgraf [Ludwig Wilhelm von Baden-Baden] über 33.000 einsatzfähige Soldaten. Kerntruppe sind 6000 Mann aus Brandenburg unter Führung des späteren Feldmarschalls Hans Albrecht v. Barfus. Obwohl im Winkel zwischen Donau und Save fast 60.000 Türken aufmarschiert sind, entschließt er sich, ihnen den Weg nach Westen zu verlegen. Seine Offiziere murren, denn der „Türkenlouis“ ist wegen seines Jähzorns und seiner Arroganz wenig beliebt. Doch Befehl ist Befehl und
so kommt es am 19. August 1691 beim Ort Slankamen zur Schlacht.
Anfangs bestätigen sich alle Befürchtungen. Die Türken greifen aus einer Wagenburg an und drängen die kaiserliche Infanterie zurück. Aber Ludwig Wilhelm stürmt mit seiner Reiterei auf dem linken Flügel so heftig voran, dass der Einbruch in die Wagenburg gelingt und die türkische Schlachtordnung zusammenbricht. Am Abend ist das feindliche Heer vollständig zerschlagen. Mehr als 20.000 Türken, darunter Mustafa Köprülü und 18 Paschas, sind gefallen. Ludwig Wilhelms Männer (Verluste: 7300 Mann) erbeuten 154 Kanonen und 5000 Pferde.
Die militärische Leistung des Markgrafen bei Slankamen wird mit dem höchsten Orden des Reiches, dem „Goldenen Vlies“ gewürdigt. Vorerst hat er die Türkengefahr gebannt und beginnt sich Ende 1692 zurück nach Baden, um seine Markgrafschaft zu regieren. [...]
1691: Die Feldzüge des "Türkenlouis" - Nachrichten Kultur - Geschichte - WELT ONLINE